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Das
Rebenland erlebte eine turbulente
Premiere:
Mit
einem Sieg von Raimund Baumschlager
ging der zweite Rallye-Staatsmeisterschaftslauf
der Saison im südsteirischen
Leutschach zu Ende / 15.000
Zuschauer feuerten die Piloten
an und freuten sich über
tollen Motorsport.
Zum
ersten Mal wurde an diesem Wochenende
bei besten äußeren
Bedingungen die Rebenland Rallye,
im südlichen Teil der Steiermark,
ausgetragen.
Zwei
Drittel oder sieben Sonderprüfungen
lang war die neu gegründete
Rebenland-Rallye eine „normale“
österreichische Rallye
wie so viele in der letzten
Saison auch. Staatsmeister Beppo
Harrach hatte vorne seinen Spaß,
Ex-Staatsmeister Raimund Baumschlager
war sein erster Verfolger, und
der Rest lieferte sich diverse
Platzierungs-Duelle. Der Rückfall
von Manfred Stohl wegen einem
Defekt der Antriebswelle war
da schon eine ungewohnte Abwechslung.
Doch dann folgten die Rundkurse
Schlossberg (SP 8) und Eichberg
(SP 9), und spätestens
ab hier muss man beginnen, von
einer außergewöhnlichen
Rallye zu sprechen. Denn eine
Ausfallswelle nationaler Toppiloten
in dieser Dimension sollte es
in Österreich in den letzten
Jahren selten gegeben haben.
Der führende Harrach hatte
bei seinem Ausritt noch Glück
im Unglück.
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Das
gebrochene rechte Hinterrad
konnte von ihm und seinem Copiloten
Andreas Schindlbacher gewechselt
werden. Zwar verlor das Duo
dadurch drei Minuten, aber immerhin
blieb das Meister-Team im Rennen.
Eine Fortune, die viele andere
österreichische Spitzenfahrer
nicht hatten. Mario Saibel musste
seinen Mitsubishi mit einem
Differenzialschaden abstellen,
VW-Routinier Kris Rosenberger
seinen S2000-Polo wegen zu hoher
Wassertemperatur ebenfalls.
Hannes Danzinger leistete sich
auf dem Weg zum Sieg in der
2WD-Wertung einen Einschlag
in eine Böschung, Michael
Böhm überschlug seinen
Fiat Abarth auf der SP 8 ganze
fünf Mal, Michael Kogler
schied nach einem Ausritt in
derselben Sonderprüfung
aus
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Was
blieb ist der Sieg von Raimund
Baumschlager, der schon der
Verzweiflung nahe war: „Ich
fühle mich sehr gut. Realistisch
gesehen war es ein aussichtsloser
Kampf, wobei es sich doch immer
wieder lohnt, dementsprechenden
Druck auf den jeweiligen Vordermann
auszuüben. Fahrer und Auto
waren am absoluten Limit.“
Völlig
überraschend, aber keineswegs
unverdient setzte sich Hermann
Neubauer auf Platz zwei. Der
junge Salzburger im Subaru Impreza
R4 aus der Schmiede Stohl strahlte
zu Recht. „Es ist der
größte Erfolg in
meiner bisherigen Rallye-Laufbahn.
Obwohl ich gegen Ende hin mit
einem Getriebeschaden zu kämpfen
hatte. Es war für mich
eine turbulente Rallye mit einem
tollen Auto.“ Das Rebenland-Podest
komplettiert Daniel Oliveira
im Peugeot S2000. Der Brasilianer,
der künftig mit Stohl Racing
in der WM fährt, war in
Leutschach nur Gaststarter und
bekommt keine Punkte in der
Staatsmeisterschaft.
Beppo
Harrach gewann zwar acht der
elf Sonderprüfungen, aber
wegen seinem Missgeschick nicht
die Rallye. Nur Platz vier,
aber wenigstens Meisterschaftspunkte
für Platz drei, weil Oliveira
ja wegfällt. „Ich
bin natürlich äußerst
unzufrieden, vor allem weil
wir ja praktisch dauernd vorne
gelegen sind und Baumschlager
nur drei Sonderprüfungen
gewinnen konnte.“
Eine
starke Vorstellung zeigte auch
Christian Mrlik. Mit dem Subaru
Impreza fuhr der Waldviertler
auf den fünften Platz und
hätte sogar noch Luft nach
oben gesehen. „Leider
hat uns ein Hinterachsen-Problem
Zeit gekostet.“ Hinter
Mrlik holte sich Manfred Stohl
noch Punkte als Sechster ab.
Das, obwohl ihn ein Antriebswellendefekt
zur Halbzeit auf den elften
Rang zurückgeworfen hatte.
„In Anbetracht der Umstände
war das noch das Höchste
der Gefühle. Zum Glück
haben wir noch von den vielen
Ausfällen profitiert. Schade,
die Rallye wäre mir von
der Struktur her sehr gelegen."
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Die
2WD-Wertung gewann Max Zellhofer
im Suzuki Super 1600 mit dem
deutschen Copiloten Andre Kachel.
Dabei war der Ex-Gruppe-N-Staatsmeister
mit den Nachwirkungen einer
Grippe in die Südsteiermark
gekommen. „Das war ein
hartes Stück Arbeit. Ich
war nicht ganz fit. Es freut
mich daher besonders, dass mein
Beifahrer zu diesem Sieg viel
beitragen konnte.“
Suzuki-Pilot
Klemens Haingartner konnte die
Division III, wo Titelverteidiger
Damian Izdebski ausfiel, gewinnen.
„Das ist eine absolute
Genugtuung für mich. Letztes
Jahr habe ich den Gesamtsieg
in dieser Klasse ja nur durch
einen Unfall im letzten Rennen
verspielt.
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Jetzt
ist die Motivation für
die kommende Lavanttal-Rallye
natürlich noch viel größer.“
Die Division V sicherte sich
Friedrich Poiss (Mitsubishi
Evo VI).
Die Historische Klasse wurde
zur sicheren Beute von Titelverteidiger
Karl Wagner. Im Duell mit seinen
Porsche-Kollegen Johannes Huber
und Christian Rosner setzte
er sich souverän durch. Wagner
schrammte mit dem elften Gesamtrang
sogar nur haarscharf an den
Top ten vorbei. „Aus dem erwarteten
Dreikampf ist für mich ein Alleingang
geworden, worüber ich sehr erfreut
bin. Es war eine sensationelle
Rallye mit einer großartigen
Publikumsbeteiligung. Für die
Meisterschaft bedeutet dieser
Erfolg eine gute Basis für eine
mögliche Titelverteidigung.“
Den Historic Rallye Pokal gewann
Kurt Göttlicher. Mittelpunkt
dieser Veranstaltung, die auch
zur österreichischen Rallyemeisterschaft
zählte, war die Marktgemeinde
Leutschach. Die Idee zu diesem
neuen Event hatte Bürgermeister
Erich Plasch, der als aktiver
Motorsportler in Leutschach
selbst ein Autohaus betreibt.
Für die Durchführung sorgte
der MSC Wolfsberg unter der
Stabsführung von Obmann Gerhard
Leeb. Hilfreich war auch die
OSK (Oberste Nationale Sportkommission)
die der Rebenland Rallye schon
in ihrem ersten Jahr einen Meisterschaftsstatus
zubilligte.
Man kann diese Premiere unter
dem Motto „klein aber
fein“, durchaus als Erfolg
bezeichnen. Dazu Bürgermeister
Erich Plasch: „Was mich
besonders freut war das Engagement
und die Identifikation unserer
lokalen Bevölkerung, sowie
der gesamten Region Rebenland.
Auch vonseiten der Aktiven gab
es viel Lob für diese neue
Rallye, die auch ohne gröbere
Probleme über die Bühne
ging. Das Interesse der Zuschauer
war für das erste Jahr
sehr beachtlich. Man konnte
ca. 15.000 Besucher bei dieser
Premiere auf den einzelnen Sonderprüfungen
begrüßen. Vordergründig
für uns war es auch, unseren
Gästen die tolle Infrastruktur
der Region und unsere wirtschaftliche
Kapazität zu präsentieren.
Ich hoffe, dass mit Hilfe der
Öffentlichkeit und weiterer
Partner diese Veranstaltung
einen fixen Platz im heimischen
Motorsport-Kalender bekommt.
Ein großer Dank gilt dem
Land Steiermark, den genehmigenden
Behörden, den Gemeinden,
dies trifft auch auf die Polizei,
die Feuerwehr und die Rettung
zu. Besonders bedanken möchte
ich mich aber bei den vielen
Aktiven, den Teams aus dem In-
und Ausland für ihren Einsatz,
sowie unserer gesamten Organisationsmannschaft,
die mit viel Einsatz bei der
Sache war.“
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Der
Sieger Raimund Baumschlager,
der von der Veranstaltung im
Rebenland begeistert war, im
Ziel : „Ich bin von Anfang
an volles Rohr gefahren um den
Druck auf Harrach aufrecht zu
halten. Taktieren hat es bei
mir nicht gegeben, ich fahre
immer das, was ich mir zutraue.
Auf den letzten beiden Prüfungen
versucthe ich es aber mit Taktik.
Ich freue mich sehr über
den Sieg, sehe ihn aber auch
realistisch. Harrach wird nicht
bei jeder Rallye irgendwo anecken.“
Beppo
Harrach: „Eine Rallye
mit Höhen und Tiefen liegt
hinter uns. Zu Beginn der Rallye
hatten wir Probleme mit dem
Setup, die sich aber schon beim
ersten Service beheben ließen.
Ab dann ging es ganz nach Plan
dahin, bis zu diesem ärgerlichen
Missgeschick.
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Ich
hatte aus der Kurve zuvor eine
Spur zu viel an Tempo mitgenommen
und gleich die Rechnung dafür
serviert bekommen. Wir haben
uns anschließend sehr
bemüht, den Zeitverlust
durch unseren Ausflug in Grenzen
zu halten, aber schneller ging
es beim besten Willen nicht.
Ich gratuliere Raimund Baumschlager
zum Sieg bei der ersten Rebenland
Rallye und freue mich auf eine
Revanche im Lavanttal.“
Endstand
der Rebenland-Rallye 2012 nach
11 Sonderprüfungen:
01. Raimund Baumschlager/ Thomas
Zeltner A/A Skoda Fabia S2000
1:33:15,7 Std
02. Hermann Neubauer / Bernhard
Ettel A/A Subaru Impreza STi
R4 +2:33,2 Min
03. Daniel Oliveira / Carlos
Margalhaes Bra/Por Peugeot 207
S2000 +2:51,8 Min
04. Beppo Harrach / Andreas
Schindlbacher A/A Mitsubishi
Evo IX R4 +3:02,8 Min
05. Christian Mrlik / Leopold
Welsersheimb A/A Subaru Impreza
STi +3:57,7 Min
06. Manfred Stohl / Ilka Minor
A/A Mitsubishi Evo IX CNG +6:27,3
Min
07. Max Zellhofer / Andre Kachel
A/A Suzuki Super 1600 +6:50,1
Min
08. Marko Jeram / Zmgo Logar
Slo/Sl Citroen C2 +7:04,5 Min
09. Bernd Zanon / Florian Zeiger
It/It Renault Clio S1600 +8:32,9
Min
10. Carlo Fornasiero / Oriella
Tobaldo It/It Citroen DS 3 RS
+9:17,3 Min
Sonderprüfungs-Bestzeiten:
Harrach 8, Baumschlager 3
Ausfälle: Walter
Mayer (Antriebswelle/SP4), Kris
Rosenberger (Temperatur/SP 8),
Mario Saibel (Antriebswelle/SP
8), Hannes Danzinger (Ausritt/SP
8), Michael Böhm (Unfall/SP
9), Michael Kogler (Unfall/SP
9), Damian Izdebski (Unfall/SP11)
Punktestände:
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ÖRM:
1. Raimund Baumschlager
36, 2. Beppo Harrach 34, 3.
Manfred Stohl 22, 4. Jan Kopecky
20, 5. Hermann Neubauer 18,
6. Christian Mrlik 15
Division II (2WD): 1.
Max Zellhofer und Jan Cerny
(Tch) je 20, 3. Hannes Danzinger
und Marko Jeram je 18, 5. Christian
Böhm und Bernd Zanon (It)
je 16
Division III: 1.
Klemens Haingartner und Vaclav
Kopacek (Tch) je 20, 3. Rene
Rieder und Damian Izdebski je
18, 5. Mario Skarek und Zbynek
Baller (Tch) je 16
Division V:
1. Friedrich Poiss, Martin Fischerlehner
und Roberto Canevari (It) je
20, 4. Willi Rabl und Simon
Wagner je 18
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Historische
Staatsmeisterschaft.
1. Karl Wagner, 2. Johannes
Huber, 3. Christian Rosner
Historic Rallye Pokal:
1. Kurt Göttlicher,
2. Peter Matasovic
Suzuki-Cup: 1.
Klemens Haingartner, 2. Rene
Rieder, 3. Mario Skarek
Die Österreichische Rallye
Staatsmeisterschaft wird am
13. / 14. April 2012 mit der
BP Ultimate Rallye im Lavanttal
fortgesetzt.
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