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Montag, 26. Juli 2010
 
ADAC Rallye Baden-Württemberg: Gassner dominiert im Regen
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Hermann Gaßner und Co-Pilotin Karin Thannhäuser dominierten im Mitsubishi Lancer Evo X die Premiere der ADAC Rallye Masters auf der schwäbischen Alb. Bei teilweise strömendem Dauerregen gewann der vierfache deutsche Meister und ADAC Rallye Meister von 2006 alle zehn Sonderprüfungen der ADAC Rallye Baden-Württemberg.

Auf Platz zwei liefen die Vorjahressieger Rainer Noller / Uwe Walz ein. Das Podium in Laichingen wurde komplettiert durch das slowenische Damenteam Asja Zupanc / Tadja Turk in einem weiteren Mitsubishi Lancer. Die Hanseaten Nils Heitmann / Daniel Hammerich verteidigten im VW Polo mit 100 Punkten die Führung in der Zwischenwertung der ADAC Rallye Masters 2010, obwohl sie nach einem technischen Defekt aufgeben mussten. Nach sechs der sieben Vorläufe rückt die Spitze jedoch enger zusammen. Platz zwei belegt nun der Stuttgarter Thomas Wallenwein im Subaru Impreza Autogas (93 Punkte) vor den Nordhessen Björn Mohr / Oliver Becker (90), die im Opel Astra GTC auch die Wertung zu den HJS Diesel Masters gewannen.

„Wir hatten hier viel Spaß und der erste Gesamtsieg in diesem Jahr, das tut richtig gut“, strahlte Hermann Gaßner auf der Zielrampe in Laichingen. Nach diesem Erfolg baute er mit Co-Pilotin Karin Thannhäuser die Führung im Mitropa Rally Cup, der Europameisterschaft für Privatiers, weiter aus. Die 28- jährige Slowenin Asia Zupanc fuhr in einem weiteren Mitsubishi Lancer aus der Rallyeschmiede des Surheimers auf den dritten Gesamtrang.

Sie baute damit auch ihren zweiten Platz im Mitropa-Cup hinter ihrem Teamchef aus, „ich hätte nicht gedacht, dass ich bei der starken Konkurrenz und den schwierigen Bedingungen so weit nach vorne fahren kann.“

Eigentlich wollten Rainer Noller / Uwe Walz den dritten Gesamtsieg in Folge in Baden Württemberg einfahren. Doch Hermann Gaßner verhinderte den Hattrick. „Hinter Hermann Zweiter zu werden ist ok, nur der Abstand ist mit über zwei Minuten zu groß. Doch wir haben das Problem mit einem defekten Turbolader lokalisiert, “ erklärte Noller. Die Lokalmatadoren Markus Fahrner / Sebastian Glatzel schafften im bildhübschen Opel Kadett C Coupé eine kleine Sensation. Vor vielen wesentlich stärkeren Fahrzeugen fuhren sie bei den schwierigen Bedingungen als bestes Team ohne Allradantrieb auf den fünften! Gesamtrang. „Besser geht nicht“, schmunzelte Fahrner im Ziel, „dabei waren unsere Regenreifen schon 14 Jahre alt …“

Mehr Leid als Freud hatten die Masters-Teilnehmer im schwäbischen Ländle’. Der Stuttgarter Thomas Wallenwein hatte sich bei seinem Heimspiel viel vorgenommen. Nach einem Defekt musste am Subaru Impreza Autogas die Hinterachse gewechselt werden, das dauerte länger als die erlaubte Zeit und kostete’ eine zusätzliche Strafminute und damit wichtige Punkte aus der Gesamtwertung.

Nils Heitmann musste sich im VW Polo diesmal zwar erstmals hinter Junior-Cup-Leader Thomas Bareuther im Suzuki Swift einreihen, hätte dennoch sein Punktekonto deutlich ausbauen können. Ein Defekt an der Aufhängung bedeutete das vorzeitige Aus, die Tabellenführung konnte der Hamburger jedoch verteidigen. „Das wird noch richtig spannend, die Spitze ist jetzt ganz eng zusammen, uns steht ein heißer Herbst bevor – aber so soll es ja auch sein“, so Heitmann. Auch der amtierende ADAC Rallye Meister Carsten Alexy musste seine Ambitionen, die Masters-Führung zu übernehmen vorerst aufgeben.

Zuerst bremste ein abgefallener Ladedruckstecker den Audi S2 Quattro ein, dann zwang der Komplettausfall der Bordelektrik zur Aufgabe.

Als Vorauswagen mit der Startnummer 0 waren auf der Alb die amtierenden deutschen Rallye-Meister unterwegs. Hermann Gaßner Junior, der 21-jährige Sohn des Gesamtsiegers, und Kathi Wüstenhagen machten für den Veranstalter einen letzten Check zur Sicherheit der Teilnehmer und Fans. Der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Youngster nutzte diesen Einsatz aber auch zur Vorbereitung auf seinen nächsten Start in der Rallye Weltmeisterschaft bei der ADAC Rallye Deutschland (19.-22.8.2010) rund um Trier.

Im ADAC Rallye Junior Cup baute Thomas Bareuther aus Marktredwitz im Suzuki Swift seine Führung nach der ADAC Rallye Baden-Württemberg weiter aus. Der 19-jährige Nordbayer war erstmals mit neuen Reifen unterwegs und konnte in der Division 6 den bisherigen Leader Nils Heitmann hinter sich halten „Ich mag den Regen und die schwierigen Bedingungen auf den Prüfungen, und die neuen Regenreifen waren einfach großartig“, strahlte Bareuther und fügte hinzu, „im Junior Cup vorne zu liegen ist einfach ein genial gutes Gefühl.“ Einen Wechsel gab es bei den Verfolgern. Nach einem technischen Defekt am Subaru Impreza Diesel musste der 23-jährige Johannes Fürst aufgeben und verlor Rang zwei der Junior-Wertung. Den übernahm jetzt sein HJS Kollege Thomas Robel im VW Golf, der in den Diesel Masters Rang vier belegte, „für mich war es heute zu nass, mehr war nicht drin.“

Endstand nach 10 SPs:
01. Gassner / Thannhäuser, Mitsubishi Lancer 1:05:06.4
02. Noller / Walz, Mitsubishi Lancer +2:10.7
03. Zupanc / Turk, Mitsubishi Lancer +2:32.1
04. Tosovsky / Kral, Mitsubishi Lancer +3:09.5
05. Fahrner / Glatzel, Opel Kadett C +3:21.1
06. Günter / Heiler-Kling, Subaru Impreza +3:26.7
07. Slehofer / Zbynek, Fiat Punto S1600 +3:56.9
08. Köhler / Hägele, BMW M3 +3:59.0

Der nächste Lauf zu den ADAC Rallye Masters und dem ADAC Rallye Junior Cup findet nach der Sommerpause vom 10. bis 11.09.2010 bei der ADAC Ostsee Rallye rund um das Ferienzentrum Weissenhäuser Strand statt.

Fotos: Axel Kindermann, www.rallye-cult.de