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Sonntag, 07. Oktober 2012:
ADAC Rallye Masters: ADAC Rallye Baden-Württemberg, 05.-06. Oktober 2012:
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Boisen gewinnt in Schwaben und baut Masters-Führung aus
Raffael Sulzinger auf Titelkurs im ADAC Rallye Junior Cup

Fotos: Axel Kindermann, www.rallye-cult.de

Mit dem Sieg bei der ADAC Rallye Baden-Württemberg bauten Kim Boisen /Jesper Petersen ihren Vorsprung im ADAC Rallye Masters weiter aus. Die beiden Dänen liegen im BMW M3 damit vor dem zweiten der beiden Finalläufe Ende Oktober bei der ADAC 3-Städte-Rallye fast uneinholbar in Front.

Mit einem weiteren Divisionssieg und dem siebten Gesamtrang auf den Sonderprüfungen rund um Heidenheim an der Brenz schoben sich Olaf Müller / Henrik Grünhagen im BMW 320is auf Platz zwei der Masters-Tabelle. Nur sie können Boisen / Petersen den Titel beim Finale noch streitig machen. Boisens härtester Verfolger Herman Gassner, navigiert von Karin Thannhäuser, musste seinen Mitsubishi Lancer R4 in Führung liegend nach einem Motorschaden abstellen. Den zweiten Platz auf der schwäbischen Alb belegten Rainer Noller / Stefan Kopczyk im Mitsubishi Lancer Evo 9 vor ihren slowenischen Markenkolleginnen Asja Zupanc / Kacin Blanka, die nun als vierte der Masters-Tabelle ins Finale starten.

Mit einem weiteren Divisionssieg und dem starken fünften! Gesamtrang baute Raffael Sulzinger (Ford Fiesta R2) seine Führung im ADAC Rallye Junior Cup weiter aus und liegt in der Masters-Wertung auf Platz drei Hermann Gassner verschenkte den Sieg in der Auftaktprüfung um knappe 1,4 Sekunden, so dass Boisen erst einmal das Kommando auf der Alb übernahm.

Doch mit der Bestzeit auf der zweiten Prüfung eroberte der Bayer die Führung und gab bis zu seinem Ausfall keine Sonderprüfung mehr ab. Hinter dem vierfachen Deutsche Rallye-Meister, der sich kontinuierlich absetzte, wechselten sich Boisen und Noller auf Rang zwei ab, sie kämpften dabei oft nur um Sekundenbruchteile.

Die Entscheidungen fielen auf der achten der insgesamt 12 Sonderprüfungen: Just am stark besuchten Zuschauerpunkt mit einer Sprungkuppe bei Nattheim 'verrauchte' das Antriebsaggregat an Gassners R4-Lancer. Kurz darauf rutschte Noller von der Strecke und verlor rund 20 Sekunden.

"Aus eigener Kraft kann ich Kim Boisen jetzt nicht mehr schlagen", kommentierte der zweimalige Sieger der Rallye in Baden- Württemberg. Trotz eines anschließenden Reifenschadens rettete er Rang zwei über die Zielrampe vor dem Rathaus in Heidenheim an der Brenz. Strahlende Gesichter gab es bei Kim Boisen und Co-Pilot Jesper Petersen. Durch ihren zweiten Saisonsieg und den Ausfall von Gassner ist der Titel im ADAC Rallye Masters für die beiden Dänen in greifbare Nähe gerückt. "Wir wollen den Bären erst erlegen, bevor wir sein Fell verteilen", dämpfte Boisen nach seinem 'dänischen Schwabenstreich' die Erwartungen, stellte aber klar: "natürlich wollen wir den Titel jetzt auch gewinnen."

Den Kampf um den dritten Platz auf der Alb entschied eine einminütige Zeitstrafe nach einem Fehler an einer Zeitkontrolle gegen Marcel Mahr- Graulich / Katja Geyer (Mitsubishi Lancer Evo 10) zugunsten der Sloweninnen Asja Zupanc / Blanca Kacin. Die amtierenden Titelträgerinnen im Mitropa Rally Cup gehen nun als Vierte der Zwischenwertung ins Masters- Finale. "Jetzt kommt es auf die 3-Städte an, und wir wollen im Masters aufs Podium", gibt Asja Zupanc die Richtung vor. "Das hätte ich nie für möglich gehalten", strahlte Olaf Müller im Ziel. Nach zwei Nullrunden zum Saisonstart schob er sich mit dem fünften Divisionssieg in Folge im BMW 320is bis auf den zweiten Masters-Rang nach vorne. Aber auch der Start im Schwabenland war für den Niedersachsen nicht einfach. Ein Ausritt in der Auftaktprüfung warf ihn mit Co Henrik Grünhagen ans Ende des Klassements. "Wir hatten Glück, dass wir aus dem Graben wieder rauskamen, danach hieß es dann nur noch: immer weiter nach vorn". Die Aufholjagd endete auf dem siebten Gesamtrang und der Chance, Boisen beim Finale den Masters-Titel noch streitig zu machen. In das Dauerduell um die Vorherrschaft in der Division 5 zwischen dem Bayern Raffael Sulzinger im Ford Fiesta R2 und dem Saarländer Lars Mysliwietz (Citroën C2R2) wollte diesmal auch Lokalmatador Steffen Schmid (Senden) eingreifen.

Die Entscheidungen fielen früh: Am Start der ersten Prüfung zerbarst eine Antriebswelle im Citroën C2R2 von Schmid. Mysliwietz kam nur einige Kurven weiter und 'parkte' seinen C2 auf einem Betonklotz neben der Strecke.

"Die Geschwindigkeit war ok, nur nicht für diese Kurve", konnte er kurz darauf schon wieder schmunzeln. Der 27-jährige Sulzinger fuhr auf dem Weg zum ungefährdeten Divisionssieg vor wesentlich leistungsstärkeren Fahrzeugen bis auf den fünften Gesamtrang vor. "Ich musste meinen Speed beibehalten um die Konzentration nicht zu verlieren", erklärte er, "und die Zusatzzähler für die Gesamtwertung sind gut fürs Punktekonto.

Nach dem ersten der beiden Finalläufe bei der ADAC Rallye Baden-Württemberg (05.-06. Oktober 2012) sind auch im ADAC Rallye Junior Cup erste Vorentscheidungen gefallen. Raffael Sulzinger (27,) führt im Fiesta R2 die Tabelle vor dem Finale mit 136 Punkten an. Der 23-jährige Marijan Griebel (Opel Astra GTC Diesel) liegt mit 125 Zählern dahinter, Platz drei belegt der 21-jährige Südhesse Björn Satorius im Toyota Yaris. Nur dieses Trio hat noch Chancen auf den begehrten Nachwuchstitel. Sulzinger und Griebel gewannen auf der Alb ihre jeweilige Division. Durch die sechs Zusatzzähler für den starken fünften Gesamtrang von Sulzinger konnte er seinen Vorsprung vor Griebel noch ausbauen.

"Als klar war, dass wir die Division gewinnen können, bin ich dennoch mein Tempo weitergefahren. Einen großen Aha-Moment gab es auf der achten SP, als wir zweimal kurz von der Strecke abkamen", erklärte Sulzinger im Ziel und ergänzte, "die Zusatzpunkte für die Gesamtwertung können noch sehr wichtig werden." Nach zwei Nullrunden zum Saisonstart fuhr Marijan Griebel zum fünften Sieg in der Diesel-Division in Folge. "Ich habe mein möglichstes getan und trotz Problemen mit der Kupplung die Division gewonnen. So ist die Titelentscheidung bis zum Finale vertagt, wenn auch Raffael die besseren Karten hat." Den spannend Kampf um den Sieg in der Division 6 entschied diesmal der 21-jährige David Richter (Wiesbaden) im Citroën C2 vor dem gleichalten Björn Satorius für sich. Beide Youngster werden vom ADAC Hessen Thüringen gefördert. Ein Ausritt auf der ersten SP warf Richter zurück, "ich wollte daraufhin keine Zeiten meiner Konkurrenten wissen und bin einfach nur mein Tempo gefahren", erläuterte Richter seine Taktik. Zur Halbzeit lag er vorn, ein Ausritt von Satorius in der achten SP brachte dann die vorzeitige Entscheidung.

Endstand:
01. Boisen / Petersen, BMW M 3 1:14:58.6
02. Noller / Kopczyk, Mitsubishi Lancer +40.5
03. Zupanc / Kacin, Mitsubishi Lancer +1:44.6
04. Mahr-Graulich / Geyer, Mitsubishi Lancer +1:50.6
05. Sulzinger / Gäbler, Ford Fiesta R2 +3:31.7
06. de Fries / Schöpf, Mitsubishi Lancer +4:12.5
07. Müller / Grünhagen, BMW 320is +4:15.5
08. Holz / Nowotny, Mitsubishi Lancer +4:22.3
09. Grätsch / Gawlick, BMW M 3 +4:25.9
10. Flum / Flum, Mitsubishi Lancer +4:55.7

Wichtigste Ausfälle: Hermann Gassner, Anton Werner, Lars Mysliwietz, Steffen Schmid, Markus Junginger, Peter Muschler, Heinz-Otto Sagel. Marcel Wendt, Ralf Stütz, Marco Fleischmann, Markus Bidmon, Felix Sterk, Leoni Stiem

Stand ADAC Rallye Masters 2012: 01. Boissen – 185 Punkte, 02. Müller – 153, 03. Sulzinger – 136, 04. Zupanc – 134, 05. Gassner und Griebel – 125, 07. Mysliwietz - 109, 08. Brink und Grätsch – 108, 10. Satorius – 105

Stand ADAC Junior Cup 2012: 01. Sulzinger – 136 Punkte, 02. Griebel – 125, 03. Satorius – 105, 04. Richter – 90, 05. Becher - 88

Das Finale zum ADAC Rallye Masters und dem ADAC Rallye Junior Cup findet am 26. und 27. Oktober 2012 bei der ADAC 3-Städte-Rallye rund um das ostbayrische Kirchham statt.