Matthias Kahle gewinnt die 24. Internationale ADMV Lausitz-Rallye
Matthias Kahle und Christian Doerr gewinnnen die 24. Ausgabe der Internationalen ADMV Lausitz-Rallye. Den zweiten Platz belegt das norwegische Duo Anders Grondal und Marius Fuglerud vor Daniel Chwist mit Co-Pilot Kamil Heller aus Polen.
Fotos: Axel Kindermann, Text: Björn Fröbe / ADMV Lausitz Rallye
Tag 1: Cais holt sich die Führung vor Grondal und Kahle!
Nach vier gefahrenen Sonderprüfungen der diesjährigen Internationalen ADMV Lausitz-Rallye liegt Erik Cais (CZE) mit 2,1 Sekunden vor Anders Grondal (NOR) in Führung. Den dritten Platz im Gesamtklassement belegt mit 7,7 Sekunden Rückstand Matthias Kahle (DEU).
Insgesamt 77 Teams starteten bei durchwachsenem Wetter um 15:15 Uhr vom Boxberger Dorfgemeinschaftshaus in Deutschlands beliebteste Schotter-Rallye. Am Freitagnachmittag und -abend standen mit den Sonderprüfungen „Arena“ (11,12 Kilometer) und „Mulkwitz“ (8,80 Kilometer) zwei ebenso beliebte wie herausfordernde Prüfungen auf dem Programm.
Der holt sich jedoch auf SP 2 die beste Zeit in 05:36,5 Minuten vor dem Tschechen Erik Cais (Ford Fiesta Rally2). Damit verkürzt Grondal auf Kahle um 5,7 Sekunden und der Rückstand auf den führenden Deutschen beträgt nach zwei Prüfungen marginale 1,4 Sekunden. Anschließend geht es für die Teams in den ersten 30-minütigen Service.
Der zweite Durchgang „Arena“ (SP 3) in der Dunkelheit sieht Erik Cais vorn, gefolgt von Grondal und Kahle. Alle drei liegen im Gesamtklassement hauchdünn beisammen, der Abstand liegt unter einer Sekunde. Die vierte und letzte Sonderprüfung am Freitag gewinnt Erik Cais vor Grondal und Kahle. Auf den Verfolgerpositionen kämpfen Daniel Chwist (POL), Martin Vlcek (CZE) und Björn Satorius (DEU) mit anderthalb Minutenabstand auf die Spitze um die weiteren Plätze.
Die Streckenverhältnisse waren durch den komplett verregneten Donnerstag deutlich anspruchsvoller als in den trockenen Vorjahren. Insbesondere stehendes Wasser und ausgefahrene Spurrillen machten es vor allem den zweiradgetriebenen Fahrzeugen schwer. Positiver Nebeneffekt: Staubentwicklung war kein Thema.
Wie jedes Jahr fordern die ersten Wertungskilometer auch ihren Tribut. Werner Löseke im Volvo 944 sieht durch technischen Defekt das Ziel der ersten Sonderprüfung nicht, Thomas Schultz im Renault Clio rollt mit defekter Antriebswelle auf SP 1 aus und Sven Senglaub rollt seinen Mitsubishi Lancer Evo auf SP 3.
Bei den drei 16-jährigen Fahren ergibt sich nach der ersten Etappe folgendes Bild: Fabio Schwarz lag nach SP 3 als schnellster Rallye4-Pilot auf dem sensationellen Gesamtrang 15, bevor ihn einen Kilometer vor Ende der vierten Prüfung ein Antriebswellen-Schaden stoppte. Jonas Müller (Platz 57) blieb im tief ausgefahrenen Sand auf SP 3 stecken, sein jüngerer Bruder Liam kam trotz Getriebeproblemen durch den Freitag und belegt im Opel Adam R2 einen sehr guten 39. Gesamtrang.
Stand nach dem 1. Tag:
01. Erik Cais / Petr Tesinsky (CZE / CZE, Ford Fiesta Rally2) 25:08,6 min.
02. Anders Grondal / Magnus Fuglerud (NOR / NOR, Ford Fiesta R5) +00:02,1
03. Matthias Kahle / Christian Doerr (DEU / DEU, Skoda Fabia R5) +00:07,7
04. Daniel Chwist / Kamil Heller (POL / POL, Hyundai i20 R5) +01:18,8
05. Martin Vlcek / Karolina Jugasova (CZE / CZE, Hyundai i20 R5) +00:37,0
Tag 2: Matthias Kahle gewinnt die 24. Internationale ADMV Lausitz-Rallye
Matthias Kahle und Christian Doerr gewinnnen die 24. Ausgabe der Internationalen ADMV Lausitz-Rallye. Den zweiten Platz belegt das norwegische Duo Anders Grondal und Marius Fuglerud vor Daniel Chwist mit Co-Pilot Kamil Heller aus Polen.
Beginn des zweiten Tags der Rallye setzt sich der enge Kampf an der Spitze fort. Matthias Kahle startet – gemäß der Platzierung vom Freitagabend – an dritter Position und markiert auf „Nochten 1“ die Bestzeit 1,4 Sekunden vor Erik Cais und 3,8 Sekunden vor Anders Grondal. Die Sonderprüfung muss nach einem heftigen Abflug von Wieslaw Zagon (POL) im Renault Clio abgebrochen werden. Beifahrer Marek Zakrewski verletzt sich bei dem Crash und wird vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Die noch nicht gestarteten Crews werden direkt auf SP 6 umgeleitet. Für Fabio Schwarz endet die Rallye hier mit technischem Defekt an seinem Rallye-Fiesta.
„Sprey 1“, die sechste Sonderprüfung entscheidet Erik Cais in 10:12,4 Minuten für sich. Kahle verliert 7,5 Sekunden, Grondal 9 Sekunden. Auf den folgenden zwei SP’s baut Cais seine Führung Stück für Stück aus, so dass er bis zur Mittagspause einen Vorsprung von 22,7 Sekunden auf Anders Grondal herausfährt. Mit 27,4 Sekunden Rückstand bleibt Matthias Kahle als Dritter in Schlagdistanz.
Martin Vlcek (CZE) strandet auf SP 8 mit technischem Defekt an seinem Hyundai i20. Auch Martin Savruk (CZE, Skoda Fabia) und der stark fahrende Jan Sykora (CZE, Mitsubishi Lancer Evo 9) scheiden aus. Ebenso trifft es die beiden Deutschen Pierre Günther im Honda Civic und Stefan Dammaschke im Renault Clio.
Die Nachmittagsschleife - bestehend aus zwei Durchgängen der Prüfungen „Reichwalde“ (mit 20,79 Kilometern die längste Prüfung der Lausitz-Rallye) und „Bärwalder See“ (16,96 Kilometer) - bringt die beiden Verfolger wieder näher an Cais heran. Der Führende erlaubt sich auf dieser SP einen Dreher, welcher ihn zirka 10 Sekunden kostet. Matthias Kahle gewinnt seine Lieblingsprüfung in Reichwalde hauchdünn vor Anders Grondal. Doch auf der nächsten Sonderprüfung fährt Cais erneut zehn Sekunden schneller und stellt den alten Abstand wieder her.
Auf den beiden abschließenden Prüfungen bei einbrechender Dunkelheit festigt Erik Cais zuerst seine Führung. Anschließend bricht das große Drama aus, als ihm auf der letzten Sonderprüfung der Motor hochgeht und Feuer fängt. Die Sonderprüfung wird annulliert und somit Matthias Kahle zum fünffachen Lausitz-Rallye-Sieger.
Das Finale der diesjährigen internationalen European Rally Trophy gewinnt die Besatzung Mustafa Cakal mit Co-Pilot Ozgur Akdag.
Endlich dürfen wieder Zuschauer an die Strecken und diese feuern ihre Favoriten lautstark und kreativ an. Insgesamt beenden 42 Teams die Lausitz-Rallye in Wertung, die in diesem Jahr zu den anspruchsvollen Rallyes gezählt werden darf. Der Regen der Vortage sorgte für einige feuchte Überraschungen. Große Wasserpfützen und ausgewaschene Spurrillen waren weniger für die leistungsstarken Allradler ein Thema, aber für die Fahrzeuge der kleineren Klassen eine echte Herausforderung.
Endstand:
01. Matthias Kahle / Christian Doerr (DEU / DEU, Skoda Fabia R5) 1:31:53,6
02. Anders Grondal / Magnus Fuglerud (NOR / NOR, Ford Fiesta R5) +00:01,1
03. Daniel Chwist / Kamil Heller (POL / POL, Hyundai i20 R5) +03:51,2
04. Björn Satorius / Lina Meter (DEU / DEU, Ford Fiesta R5) +05:51,3
05. Peter Scharmach / Dietmar Moch (NZL / DEU, Skoda Fabia R5) +07:05,1 |