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Kramer
feiert bei der Jacques Lemans
Kärnten-Rallye seinen 3.
Gesamtsieg
Die
6. Jacques Lemans Kärnten-
Rallye war nichts für schwache
Nerven. Der Lokalfavorit Alfred
„Highlander“ Kramer
war ja auf Sieg programmiert
und hat dieses Ziel nach acht
Sonderprüfungen mit seinem
Navigator Siegmund Sappl auch
erreicht. Nur der Weg dahin
war ein mehr als turbulenter.
Kramer
eröffnete mit Sonderprüfungsbestzeiten
in Waitschach und Gurk, lag
sechs Sekunden vor Reinhold
Neulingers Mitsubishi und 10,4
vor Geburtstagskind Hermann
Neubauer im Stohl Subaru Impreza
WRX R4. Speziell Neulinger durfte
sich freuen. Kramer hatte ja
seinen Start erst ermöglicht,
dem Oberösterreicher noch
einen Tag vor der Rallye ein
Schotterfahrwerk geborgt und
so Neulingers Mechanikern zu
einer Nachschicht verholfen.
Neulinger bedankte sich für
die Leihgabe auf seine Art,
markierte in SP 4 Gurk-Bergwerksgraben
Bestzeit, 3,4 Sekunden vor Kramer.
Eine
SP vorher, in der SP drei Waitschach-Guttaring,
lagen Sieg und Niederlage eng
beisammen. Mitfavorit Hermann
Neubauer mit Nummer eins unterwegs,
kam nämlich nicht allzu
weit. Ein Getriebeschaden zwang
den Salzburger Mercedes-Verkäufer
zum vorzeitigen Stopp. Auch
der nachfolgende „Highlander“
Alfred Kramer kam nicht viel
weiter. Vier Kilometer nach
dem Start tauchte plötzlich
eine ausgebrochene Kuhherde
vor Kramer auf und das bei Tempo
150 km/h.
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Alfred
Kramer sah den Vorfall so: „Es
war eine steile bergab Passage,
zum Glück übersichtlich.
Die Herde lief auseinander,
nur eine Kuh blieb noch rund
300 m auf der Fahrbahn, ehe
sie abbog. Beim nächsten
Funkposten hielt ich an, meldete
den Vorfall und fuhr weiter
ins Ziel nach Guttaring“.
Eine Version, die ihm die Rennleitung,
gestützt auf die Aussagen
der folgenden Piloten, nicht
gleich abnahm. Keiner will eine
Kuh gesehen haben. Auch ein
Reifenschaden wurde in Erwägung
gezogen. Kramer hingegen konnte
in der Etappe ein intaktes Reserverad
vorweisen.Der SP-Leiter und
der von Kramer angesteuerte
Funkposten brachten später
Licht ins Dunkel. „Alles
korrekt, Kramers Version wurde
bestätigt, die rallyebegeisterten
Kühe wurden auf die Weide
zurück gebracht.
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Ein
heißer Nachmittag begann:
Kramer, im Zwischenklassement
nur 2,6 Sekunden vor Neulinger,
musste am Mitsubishi das immer
lauter werdende Differential
tauschen lassen. Seine ohnedies
rund um die Uhr beschäftigten
Mechaniker, die den doch schon
betagten Mitsubishi Evo 6.5
doch noch rechtzeitig mit australischen
Getriebeteilen in Schwung brachten,
leisteten erneut Schwerarbeit.Längst
in Lauerstellung inzwischen
der Wolfsberger Peter Ebner,
bereits in SP 1, nur 6 Zehntel
hinter Kramer Zweiter: „Da
war auch Glück dabei, gleich
nach dem Ziel hatten wir nämlich
einen Patschen. Das zweite Mal
Waitschach fehlt mir allerdings.
Wegen der Kühe musste ich
ja am Start lange warten, dann
wurde die SP neutralisiert.
Die steile SP Gurk war für
unseren nur 200 PS starken Citroen
DS 3 R3T nicht ideal und der
Bergwerksgraben extrem schmierig“.
Peter
Ebner ließ am Nachmittag
auch nicht locker, fuhr, wie
Mitsubishi-Pilot Wolfgang Schatzmayer,
einmal Bestzeit, rückte
Kramer immer näher. Am
Ende wurde der zweifache Motorradstaatsmeister
mit nur 28 Sekunden Rückstand
gesamt Zweiter und das mit einem
nur Zweirad getriebenen Auto!
Den Klassensieg holte er sich
damit sowieso vor Christoph
Leitgeb, mit iPad-Ansage von
Sabrina Hartenberger, im Opel
Corsa OPC vom Auto Eisner Rallye
Team. Peter Schuhmacher, am
Hörzendorfer Rundkurs Zweiter,
steuerte seinen Mitsubishi noch
auf Platz fünf.
Ganz
ohne Crash ging es bei der JLR
leider nicht. Glück in
Unglück hatten die St.
Veiter Robert Surtmann/Michi
Uschan bei einem eher überhasteten
Überholmanöver eines
Renault Clio aus Italien. Ein
Crash mit Prellungen und Totalschaden
am Mitsubishi waren die Folge.
Pech hatten auch Heinz und Jasmin
Leitgeb. Vater und Tochter starteten
nach einem Patschen am Renault
Clio RS gleich mit vier Minuten
Rückstand, da war nichts
mehr zu holen. Johann Maderthaners
Golf streikte in SP Glantschach.
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Endstand nach 8 Sonderprüfungen:
01. Kramer / Sappl, Mitsubishi
Lancer 6.5 1:08:10.2
02. Ebner / Winter, Citroen
DS3 R3T +28.0
03. Neulinger / Oßberger,
Mitsubishi Lancer VI +49.4
04. Schatzmayer / Schatzmayer,
Mitsubishi Lancer IX +54.5
05. Schumacher / Puntschart,
Mitsubishi Lancer IX +1:36.2
06. Mayer / Schirnhofer, Subaru
Impreza R4 +2:04.1
07. Zannier / Bracchi, Renault
Clio +2:20.1
08. Leitgeb / Hartenberger,
Opel Corsa OPC +3:13.9
09. Steinbock / Bachmayer, Mitsubishi
Lancer II +3:46.4
10. Rigler / Pötscher,
Mitsubishi Lancer III +4:33.9
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Von
den 72 gestarteten Teams erreichten
55 das Ziel in St. Veit (76%).
Bestzeiten:
Kramer – 4, Neulinger
– 1, Schatzmayer –
1, Ebner - 1
Wichtigste Ausfälle:
Hermann Neubauer, Robert
Surtmann, Markus Rempelsberger,
Gottfried Traintinger, Klaus
Ostermann, Stefan Laszlo, Hannes
Hofstetter, Marco Marchiol,
Reinhard Narnhofer, Alessanro
Prosdocimo, Manuel Porzelt,
Arnold Heitzer, Martin Brunner,
Franz Panhofer, Andreas Lehner,
Johann Maderthaner, Bettina
Forster
Die
Austrian Rallye Challenge wird
am 17. und 18. August mit dem
traditionellen Rallyesprint
in Bruckneudorf fortgesetzt.
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Video
IR7.at - 14 Minuten: |
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