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Das
Duell der beiden Mitsubishi Piloten Patrick
Winter (OÖ) gegen den Lokalheroe Alfred
Kramer, stand im Mittelpunkt der 5. Auflage
der erstmals in der Herzogstadt St. Veit gestarteten
Jacques Lemans St. Veit-Kärnten Rallye.Am
Ende feierte das Duo Patrick Winter/Jürgen
Rausch einen überlegenen Gesamtsieg.
Die 5. Jacques
Lemans St. Veit – Kärnten - Rallye,
mit Start und Ziel in St. Veit, war der zweite
Lauf der Austrian Rallye Challenge (ARC) und
der dritte Lauf des Alpe Adria Rally Cups.
81 Teams waren angemeldet, 72 Teams aus vier
Nationen, darunter 15 aus Kärnten, rollten
hoffnungsvoll über die Startrampe am
St. Veiter Hauptplatz. Nach 310 Kilometern,
davon 110 als Sonderprüfung, gab es am
Ende mit Patrick Winter und seinem Kärntner
Kopiloten Jürgen Rausch ein strahlendes
Gesamtsiegerpärchen. |
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Die
Prognose von Kärntens Lokalheroe Alfred
„Highlander“ Kramer, „Es
kann nur einen Sieger geben, nämlich
mich“, hat sich nicht zu seinen Gunsten
erfüllt.
Sein großer Herausforderer Patrick Winter
gewann das Duell mit dem Maximum von acht
Sonderprüfungsbestzeiten und einem zeitlichen
Vorsprung von 1:19,7 Minuten, mitgetragen
auch von dem aus dem Kramer-Rennstall ausgeborgen
Co-Piloten Jürgen Rausch aus Eitweg im
Lavanttal.
Patrick Winter stellte damit nach Siegen bei
der Jacques Lemans Rallye auf 2:2. |
Ein weiteres Indiz für seinen Sieg hat
Jürgen Rausch am heißen Sitz selbst
miterlebt: „Nach meinem Gefühl
war Alfred bergauf immer schneller als wir,
hat in seinem Mitsubishi auch 30 PS mehr zur
Verfügung als unser Gruppe N-Mitsubishi.
Aber bergab ist Patrick entschlossener, fährt
einfach entfesselt. Ich kann es vergleichen.
Oben zurück, holten wir uns dann die
Zeit bergab, auch im geschotterten Urtlgraben.
Wir haben nur einmal besichtigt, zweimal kontrolliert,
ich bin überaus Happy“. Weiteres
Engagement nicht ausgeschlossen, heißt
es aus Winters Lager.
Die Entscheidung
fiel dann in der SP 5 und 7 Waitschach, somit
im Urtlgraben. Winter nahm dort Kramer in
Summe 37 Sekunden ab. Ein Antriebswellenbruch
an Kramers Mitsubishi auf der neuen Zuschauer-Sonderprüfung
in Hörzendorf kostete weitere 19 Sekunden.
Das war´s dann auch. Aber Alfred Kramer
hat sich nichts vorzuwerfen: „Wir haben
alles versucht, wir sind zu viel gerutscht,
schneller ging es aber nicht mehr. Man muss
die Leistung des Gegners anerkennen“.
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Dass am Vormittag
gleich zweimal die Sprechanlage ausfiel, soll
nicht als Ausrede gelten. Das Malheur mit
dem nicht mehr „sprechenden“ Helm
sah Siegmund Sappl so:
„Mit einer Hand den Stecker hineindrücken,
mit der anderen das Gebetbuch lesen, das hat
mich schon stark abgelenkt. Am Ende wollten
wir nur doch das Ziel sehen“. Platz
zwei gegen einen ÖM - erfahren Heißsporn
ist doch auch super.
Zweibester Kärntner als Vierter und Klassenzweiter,
trotz zwei Drehern, der St. Veiter Peter Schuhmacher
im Mitsubishi Evo IX, mit Ursachenforschung:
„Beim Beschleunigen aus der Kurve habe
ich wohl zu spät Gas gegeben.“
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Für den
angesagten Kärntner Sieg in der Klasse
8 und als gesamt Achter besser als sein Onkel
Heinz Leitgeb, dafür sorgte Christoph
Leitgeb im Ford Fiesta. Freundin und Co-Pilotin
Sabrina Hartenberger will dafür ihren
Herzbuben besonders belohnen.
Zufrieden der
Wolfsberger Baumeister Andreas Mörtl,
auch er vertraut einem Mitsubishi Evo IX:
„Anfangs lief es überraschend gut,
dann war ich zweimal zu schnell. In Gradenegg
rutschte das Auto plötzlich quer von
der Straße gegen eine Müllinsel“.
Trotz Kampfspuren
am Mitsubishi Evo V verlief das Rallyedebüt
von Robert Surtmann überraschend gut.
Der St. Veiter lag zeitweise unter den Top
15, wurde 17. Seine Co-Pilotin Sonja Schlintl
aus Pisweg hat er sich erst vier Tage vor
dem Start geangelt. |
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Pech
hatte Kramers Sohn Stefan bei seiner ersten
Rallye. Trotz starkem Beginn wurde der Jungspund
im Urtlgraben doch zu übermütig
und prallte mit dem Polo gegen einen Baum,
blieb aber unverletzt.
Pech hatten auch
die bisher Führenden in der Austrian
Rallye Challenge, Wolfgang Franek und Martin
Kalteis in der Austrian Rallye Trophy. Beide
blieben durch Ausfälle punktelos. |
Auch der Wettergott
hat mitgespielt. Die angekündigten Regenschauer
blieben nahezu aus (nur der Urtlgraben spielte
da nicht mit) und so sahen geschätzte
15.000 PS-Fans durchwegs tollen Rallyesport
auf den 8 Sonderprüfungen mit den Klassikern
Gunzenberg, Urtlgraben und den neuen SP`s
Glantschach sowie am spannungsgeladenen Rundkurs
in Hörzendorf. Unter den begeisterten
Zuschauern auch Gipfelstürmer Hermann
Waldy, Führender in der Bergmeisterschaft,
vor 40 Jahren selbst Rallyepilot.
Der Veranstalter,
Wolfgang Troicher, Obmann des Sport &
Eventvereins St. Veit/Glan (SEV), zog eine
erste BILANZ: „Mit dem enormen Zuschauerinteresse,
speziell auf dem neuen Rundkurs in Hörzendorf,
war ich sehr zufrieden. Schätzungen zufolge
war 15.000 PS-Fans live dabei. In der Region
gab es dazu auch mehr als 1500 zusätzliche
Nächtigungen. Alle Partner und Gemeinden
zeigten sich zufrieden. 2012 soll es einen
Stadtkurs in St. Veit geben. Gespräche
mit der Gemeinde, Bgm. Gerhard Mock und seinem
Vize Günter Leikam, wird es dazu erst
geben. Es soll ein richtiges Fest werden“.
St. Veits Bürgermeister Gerhard Mock
schließt eine SP in St. Veit für
die Zukunft nicht mehr kategorisch aus. |
Endstand nach 8 Sonderprüfungen:
1. Winter / Rausch, Mitsubishi Lancer E9
2. Kramer / Sappl, Mitsubishi Lancer E6.5
+1:19.7
3. Klepatsch / Birkelbauer, Mitsubishi Lancer
E5 +3:16.1
4. Schuhmacher / Baumgartner, Mitsubishi Lancer
E9 +4:13.3
5. Rempelsberger / Glaser, Mitsubishi Lancer
E6 +5:01.2
6. Schatzmayer / Schatzmayer, Mitsubishi Lancer
E6 +5:28.1
7. Pöllabauer / Puntschart, Mitsubishi
Lancer E6.5 +5:30.3
8. Leitgeb / Hartenberger, Ford Fiesta ST
+5:32.7 |
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Bestzeiten:
Patrick Winter - 8
Wichtigste
Ausfälle: Martin Kalteis, Wolfgang
Franek, Eric Carlsson, Manfred Seidl, Horst
Eder, Johannes Jagarines, Dominik Hartl, Gunthard
Puchleitner
Die Austrian
Rallye Challenge wird mit dem 27. Rallyesprint
Bruckneudort am 12. und 13. August fortgesetzt.
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