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Samstag, 18. Juni 2011:
Jacques Lemans St. Veit - Kärnten Rallye 2011: Winter siegt vor Kramer
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Das Duell der beiden Mitsubishi Piloten Patrick Winter (OÖ) gegen den Lokalheroe Alfred Kramer, stand im Mittelpunkt der 5. Auflage der erstmals in der Herzogstadt St. Veit gestarteten Jacques Lemans St. Veit-Kärnten Rallye.Am Ende feierte das Duo Patrick Winter/Jürgen Rausch einen überlegenen Gesamtsieg.

Die 5. Jacques Lemans St. Veit – Kärnten - Rallye, mit Start und Ziel in St. Veit, war der zweite Lauf der Austrian Rallye Challenge (ARC) und der dritte Lauf des Alpe Adria Rally Cups. 81 Teams waren angemeldet, 72 Teams aus vier Nationen, darunter 15 aus Kärnten, rollten hoffnungsvoll über die Startrampe am St. Veiter Hauptplatz. Nach 310 Kilometern, davon 110 als Sonderprüfung, gab es am Ende mit Patrick Winter und seinem Kärntner Kopiloten Jürgen Rausch ein strahlendes Gesamtsiegerpärchen.

Die Prognose von Kärntens Lokalheroe Alfred „Highlander“ Kramer, „Es kann nur einen Sieger geben, nämlich mich“, hat sich nicht zu seinen Gunsten erfüllt.

Sein großer Herausforderer Patrick Winter gewann das Duell mit dem Maximum von acht Sonderprüfungsbestzeiten und einem zeitlichen Vorsprung von 1:19,7 Minuten, mitgetragen auch von dem aus dem Kramer-Rennstall ausgeborgen Co-Piloten Jürgen Rausch aus Eitweg im Lavanttal.

Patrick Winter stellte damit nach Siegen bei der Jacques Lemans Rallye auf 2:2.

Ein weiteres Indiz für seinen Sieg hat Jürgen Rausch am heißen Sitz selbst miterlebt: „Nach meinem Gefühl war Alfred bergauf immer schneller als wir, hat in seinem Mitsubishi auch 30 PS mehr zur Verfügung als unser Gruppe N-Mitsubishi. Aber bergab ist Patrick entschlossener, fährt einfach entfesselt. Ich kann es vergleichen. Oben zurück, holten wir uns dann die Zeit bergab, auch im geschotterten Urtlgraben. Wir haben nur einmal besichtigt, zweimal kontrolliert, ich bin überaus Happy“. Weiteres Engagement nicht ausgeschlossen, heißt es aus Winters Lager.

Die Entscheidung fiel dann in der SP 5 und 7 Waitschach, somit im Urtlgraben. Winter nahm dort Kramer in Summe 37 Sekunden ab. Ein Antriebswellenbruch an Kramers Mitsubishi auf der neuen Zuschauer-Sonderprüfung in Hörzendorf kostete weitere 19 Sekunden. Das war´s dann auch. Aber Alfred Kramer hat sich nichts vorzuwerfen: „Wir haben alles versucht, wir sind zu viel gerutscht, schneller ging es aber nicht mehr. Man muss die Leistung des Gegners anerkennen“.

Dass am Vormittag gleich zweimal die Sprechanlage ausfiel, soll nicht als Ausrede gelten. Das Malheur mit dem nicht mehr „sprechenden“ Helm sah Siegmund Sappl so:

„Mit einer Hand den Stecker hineindrücken, mit der anderen das Gebetbuch lesen, das hat mich schon stark abgelenkt. Am Ende wollten wir nur doch das Ziel sehen“. Platz zwei gegen einen ÖM - erfahren Heißsporn ist doch auch super.

Zweibester Kärntner als Vierter und Klassenzweiter, trotz zwei Drehern, der St. Veiter Peter Schuhmacher im Mitsubishi Evo IX, mit Ursachenforschung: „Beim Beschleunigen aus der Kurve habe ich wohl zu spät Gas gegeben.“

Für den angesagten Kärntner Sieg in der Klasse 8 und als gesamt Achter besser als sein Onkel Heinz Leitgeb, dafür sorgte Christoph Leitgeb im Ford Fiesta. Freundin und Co-Pilotin Sabrina Hartenberger will dafür ihren Herzbuben besonders belohnen.

Zufrieden der Wolfsberger Baumeister Andreas Mörtl, auch er vertraut einem Mitsubishi Evo IX: „Anfangs lief es überraschend gut, dann war ich zweimal zu schnell. In Gradenegg rutschte das Auto plötzlich quer von der Straße gegen eine Müllinsel“.

Trotz Kampfspuren am Mitsubishi Evo V verlief das Rallyedebüt von Robert Surtmann überraschend gut. Der St. Veiter lag zeitweise unter den Top 15, wurde 17. Seine Co-Pilotin Sonja Schlintl aus Pisweg hat er sich erst vier Tage vor dem Start geangelt.

Pech hatte Kramers Sohn Stefan bei seiner ersten Rallye. Trotz starkem Beginn wurde der Jungspund im Urtlgraben doch zu übermütig und prallte mit dem Polo gegen einen Baum, blieb aber unverletzt.

Pech hatten auch die bisher Führenden in der Austrian Rallye Challenge, Wolfgang Franek und Martin Kalteis in der Austrian Rallye Trophy. Beide blieben durch Ausfälle punktelos.

Auch der Wettergott hat mitgespielt. Die angekündigten Regenschauer blieben nahezu aus (nur der Urtlgraben spielte da nicht mit) und so sahen geschätzte 15.000 PS-Fans durchwegs tollen Rallyesport auf den 8 Sonderprüfungen mit den Klassikern Gunzenberg, Urtlgraben und den neuen SP`s Glantschach sowie am spannungsgeladenen Rundkurs in Hörzendorf. Unter den begeisterten Zuschauern auch Gipfelstürmer Hermann Waldy, Führender in der Bergmeisterschaft, vor 40 Jahren selbst Rallyepilot.

Der Veranstalter, Wolfgang Troicher, Obmann des Sport & Eventvereins St. Veit/Glan (SEV), zog eine erste BILANZ: „Mit dem enormen Zuschauerinteresse, speziell auf dem neuen Rundkurs in Hörzendorf, war ich sehr zufrieden. Schätzungen zufolge war 15.000 PS-Fans live dabei. In der Region gab es dazu auch mehr als 1500 zusätzliche Nächtigungen. Alle Partner und Gemeinden zeigten sich zufrieden. 2012 soll es einen Stadtkurs in St. Veit geben. Gespräche mit der Gemeinde, Bgm. Gerhard Mock und seinem Vize Günter Leikam, wird es dazu erst geben. Es soll ein richtiges Fest werden“. St. Veits Bürgermeister Gerhard Mock schließt eine SP in St. Veit für die Zukunft nicht mehr kategorisch aus.

Endstand nach 8 Sonderprüfungen:
1. Winter / Rausch, Mitsubishi Lancer E9
2. Kramer / Sappl, Mitsubishi Lancer E6.5 +1:19.7
3. Klepatsch / Birkelbauer, Mitsubishi Lancer E5 +3:16.1
4. Schuhmacher / Baumgartner, Mitsubishi Lancer E9 +4:13.3
5. Rempelsberger / Glaser, Mitsubishi Lancer E6 +5:01.2
6. Schatzmayer / Schatzmayer, Mitsubishi Lancer E6 +5:28.1
7. Pöllabauer / Puntschart, Mitsubishi Lancer E6.5 +5:30.3
8. Leitgeb / Hartenberger, Ford Fiesta ST +5:32.7

Bestzeiten: Patrick Winter - 8

Wichtigste Ausfälle: Martin Kalteis, Wolfgang Franek, Eric Carlsson, Manfred Seidl, Horst Eder, Johannes Jagarines, Dominik Hartl, Gunthard Puchleitner

Die Austrian Rallye Challenge wird mit dem 27. Rallyesprint Bruckneudort am 12. und 13. August fortgesetzt.

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