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ADAC RALLYE NIEDERSACHSEN 2014:

 

DRM: Erneuter Sieg des Porsche-Überfliegers in Niedersachsen !

  • Fünfter Saisonsieg für Ruben Zeltner im Porsche
  • Nach der ADAC Rallye Niedersachsen baut Zeltner Führung aus
  • Wetterkapriolen und Favoritenausfälle sorgten für eine spannende Rallye

Fotos: ADAC Motorsport / RB Hahn

Mit seinem fünften Sieg beim sechsten Start hat Ruben Zeltner im Porsche 911 GT3 seine Tabellenführung in der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) weiter ausgebaut. Der Pilot aus dem sächsischen Lichtenstein setzte sich mit Beifahrer Helmar Hinneberg (Plauen) beim achten Saisonlauf der DRM mit einer souveränen Leistung gegen den (nicht für die Meisterschaft gewerteten) Dänen Kim Boisen im BMW M3 durch. Im Ziel der ADAC Rallye Niedersachsen lag Zeltner im DRM-Klassement 1:14,0 Minuten vor Hermann Gassner / Harald Brock (Surheim / Meinerzhagen, Mitsubishi Lancer Evo 10). Porsche-Markenkollege Maik Stölzel (Zwickau) wurde mit Thomas Windisch (Aue) als Drittplatzierter gewertet. Der achte Saisonlauf der im Rahmen des ADAC Rallye Masters ausgetragenen DRM hatte es dabei in sich: Rund um Osterode (Harz) gab es spannende Fights, überraschende Ausfälle und am Ende ein Wetter-Roulette, das viele Pläne zerstörte. Prominentestes Opfer war der Tabellenzweite Hermann Gassner junior (Surheim), der nach einem Unfall ausschied. Vor der ADAC Cosmo Rallye Wartburg (9. bis 10. August) baut Zeltner deshalb seinen Vorsprung deutlich aus: Er liegt mit 138 Punkten vor Gassner junior (93) und dessen Vater Hermann (80 Punkte, beide Mitsubishi Lancer) in Führung.

Nach 13 Sonderprüfungen (SPs) und rund 116 Bestzeitkilometern freute sich Ruben Zeltner über seinen fünften Sieg, den er mit einer tollen Leistung herausgefahren hatte: Auf den beiden schotterreichen Auftakt-SPs am Freitag¬abend hatte er die versammelten Konkurrenten mit zwei Bestzeiten hinter sich gelassen. Auch auf der zweiten Etappe am Samstag setzt er die gute Vorstellung fort. Mit sechs weiteren Bestzeiten fuhr er bis zum frühen Nachmittag einen komfortablen Vorsprung heraus und lag uneinholbar in Führung, als die versammelte Spitze des Feldes von einem starken Regenschauer überrascht wurde. "Wir sind genau in den Regen hineingekommen", schilderte Zeltner anschließend. "Mit unseren harten Trockenreifen konnten wir im Nassen stellenweise nur Tempo 50 fahren. Es wurde dann zur Hälfte der SP schlagartig besser. Man sieht an den Ergebnissen, dass mit jeder späteren Startnummer die Zeiten besser wurden. Wir sind aber kein Risiko eingegangen, der Vorsprung war ja groß genug." Trotz der Reifen strich Zeltner auf der Powerstage auch noch die maximalen Zusatzpunkte ein: Als Gesamtschnellster erntete er drei zusätzliche Zähler, Hermann Gassner als Zweitplatzierter holte zwei Extra-Punkte.



Bei seinem Sieg konnte sich Zeltner sogar erlauben, das Tempo zu drosseln, denn einige wichtige Konkurrenten waren zuvor ausgefallen. Hermann Gassner junior erwischte es bereits auf der ersten SP am Samstag: Eine Betonrinne neben der Piste hebelte den Mitsubishi Lancer R4 aus und das Duo legte sich aufs Dach. "Uns ist glücklicherweise nicht gravierendes passiert. Ich fürchte allerdings, der Lancer könnte sich als Totalschaden herausstellen." An der gleichen Stelle erwischte es auch Vorjahressieger Jan Becker (Hamburg) im Subaru Impreza. Auch Jörg Axel de Fries (Hassloch) musste die Premierenfahrt in seinem neu aufgebauten Peugeot 207 S2000 vorzeitig beenden, nachdem er auf SP 9 in einen Graben gerutscht war. So war es am Ende der vierfache Deutsche Champion Herman Gassner, der die Rolle des ersten Verfolgers übernahm. Er konnte sich mit einer konstant schnellen Fahrt in der Spitzengruppe behaupten und profitierte auch davon, dass die Wetterkapriolen die finale Attacke der Konkurrenten verhinderten. "Das war eine Rallye voller Unwägbarkeiten", resümiert der bayerische Routinier, "Es war schon etwas rutschig, aber mit dem Allradler müssen wir ja auch irgendwo einen Vorteil haben." Insbesondere der Besatzung des zweiten Porsche im Starterfeld, Maik Stölzel / Thomas, Windisch (Zwickau / Aue) machte das Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung. "Eigentlich wollten wir noch einmal angreifen und hätten realistisch betrachtet um Platz zwei fahren können", haderte Stölzel mit dem Wetter. "Aber harte Trockenreifen bei Regen - das funktioniert eben schlecht."

Als Vierte erreichte Dirk Riebensahm (Andernach) mit Co-Pilot Peter Schaaf (Mayen) das Ziel. Er konnte damit die Umgewöhnungsphase auf den Peugeot 207 S2000 endgültig hinter sich lassen. Mit 14 Sekunden Rückstand auf Stölzel hielt er den Anschluss an die Spitzengruppe: "Die Platzierung ist gut - so langsam steigen natürlich auch unsere Ziele mit diesem tollen Auto". Hinter Riebensahm platzierten sich Ralf Michael Wierwille (Mitsubishi Lancer Evo 9) auf der fünften Position. Der Hamburger profitierte mit Co-Pilot Michael Kölbach (Winterwerb) auch von der richtigen Reifenwahl im Wetter-Poker. Als einziger der Spitzengruppe hatte er das Zusatzgewicht von zwei Ersatzreifen in Kauf genommen, konnte beim Wetterumschwung auf Intermediates wechseln und hatte so zumindest auf einer Achse den zusätzlichen Grip, der ihm entscheidende Sekunden einbrachte. "Im Regen auf Slicks die dritte Gesamtzeit zu fahren, das macht Spaß", lächelte er. "Ich bin sauber und rund gefahren. Ich hatte im Plan, hier vielleicht knapp in die Top-Ten zu fahren. Jetzt als Fünfter gewertet zu werden ist natürlich richtig genial." Des einen Freud ist des anderen Leid: Peter Corazza hatte durch den Regen keine Chance mehr, an Wierwille vorbei zu fahren. Der Sachse war mit einer starken Leistung zeitweise bis auf die zweite Position vorgefahren, verlor diese allerdings nach einem Ausritt in einen Graben, der zwei Minuten kostete. So musste er sich mit Platz sechs in der DRM-Wertung zufrieden geben. "Heute Morgen hatte ich mich gut nach vorne gekämpft weil ich schon ahnte, dass mich heute Nachmittag auf den schnellen Prüfungen noch unangenehme Überraschungen erwarten."



DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) - Gesamtstand nach 8 von 14 Läufen:
1. Zeltner – 138 Punkte, 02. Gassner jun. - 93, 03. Gassner sen. - 83, 04. Stölzel – 67, 05. Corazza – 59, 6. Wallenwein – 46, 07. Riebensahn – 40, 08. Griebel – 28, 09. Mohe – 25, 10. Keil – 24

Endstand nach 13 Sonderprüfungen (116,36 Kilometer):
01. Zeltner / Hinneberg, Porsche 911 GT3 1:06:56.1
02. Boisen / Johannsen, BMW M 3 +56.8
03. Gassner / Brock., Mitsubishi X +1:14.0
04. Stölzel / Windisch, Porsche 911 GT3 +2:06.9
05. Riebensahm / Schaaf, Peugeot 207 S2000 +2:21.0
06. Wierwille / Kölbach, Mitsubishi IX +4:24.9
07. Corazza / Gerlich, Mitsubishi IX +4:30.4
08. Holz / Novotny, Citroen DS3 +4:46.9

Der nächste Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft und dem ADAC Rallye Masters findet vom 09. - 10. August 2014 bei der ADAC Cosmo Rallye Wartburg rund um Eisenach statt.

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