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DRM: Marijan Griebel gewinnt nach taktischer Meisterleistung ADAC Rallye Stemweder Berg

Der aktuelle Deutsche Meister feiert in Ostwestfalen ersten Saisonsieg - Marijan Griebel triumphiert bei der ADAC Rallye Stemweder Berg 2022 / Christian Riedemann zeigt als Zweiter starkes Saisondebüt in der DRM / Zahlreiche Zuschauer sahen in allen Klassen spannenden und spektakulären Rallye-Sport.

Fotos: Dominik Autengruber

Das war eine taktische Meisterleistung. Nach einem ganz starken Finish gewann der aktuelle DRM-Champion Marijan Griebel mit seinem Beifahrer Tobias Braun die ADAC Rallye Stemweder Berg und feierte damit seinen ersten Saisonsieg. Der 33-Jährige lag bis kurz vor Schluss in Schlagdistanz hinter dem Führungs-Duo und schlug dann eiskalt zu. In der vorletzten Sonderprüfung übernahm Griebel im Citroen C3 Rally2 erstmalig die Führung, die er mit einem knappen Sieg im letzten Streckenabschnitt verteidigte. „Das Auto lief sehr gut und ich habe immer an einen Sieg geglaubt. Allerdings ist heute Morgen während des Wettkampfs die Mutter vom Haubenhalter verloren gegangen, die Haube kam hoch und ich konnte kaum noch etwas sehen. Aber in den letzten beiden Sonderprüfungen lief es fantastisch und ich konnte meine Konkurrenten noch abfangen. Die nächsten beiden Rallyes sind für mich praktisch Heimspiele. Ich wohne dort in der Nähe und will vor heimischem Publikum wieder erfolgreich sein“, sagte der Last-Minute-Sieger nach seinem Erfolg.



Mit einem Rückstand von 4,6 Sekunden wurde Christian Riedemann Zweiter und zeigte bei seinem Saisondebüt in der Deutschen Rallye-Meisterschaft mit seinem neuen Beifahrer Nico Otterbach im neuen Hyundai i20 N Rally2 eine ganz starke Leistung. „Für mich fühlt sich der zweite Platz wie ein Sieg an. Ich bin die ersten beiden Rallyes nicht mitgefahren und bei meinem ersten DRM-Einsatz mit einem neuen Beifahrer und einem neuen Auto angetreten. Dafür lief es fast perfekt. Meine Gegner haben wesentlich mehr Wettkampf-Praxis, trotzdem konnte ich sehr gut mithalten und habe bis kurz vor Schluss Chancen auf den Sieg gehabt. Mein Ziel war ein Podiumsplatz, aber dass es so knapp wurde, ist umso schöner“, erklärte Riedemann nach seinem gelungenen Saison-Einstand.

Tabellenführer Philip Geipel musste dagegen mit seiner Co-Pilotin Katrin Becker-Brugger im Skoda Fabia Rally2 Evo nach zwei Erfolgen die erste Saison-Niederlage bei der Deutschen Rallye-Meisterschaft einstecken. „Das Niveau ist extrem hoch, kleine Fehler werden sofort bestraft. Wir haben einmal eine falsche Reifenwahl getroffen und dadurch viel Zeit verloren. Mit Platz drei sind wir aber sehr zufrieden, denn hier fährt die Deutsche Rallye-Spitze“, so Philip Geipel, der seine Führung in der Top-Klasse verteidigte. Gegen dieses starke Trio hatte die Kombination Julius Tannert und Frank Christian im VW Polo GTI R5 an diesem Wochenende keine Chance und belegte in der Endabrechnung Rang vier. Dahinter beendeten Björn Satorius und Hanna Ostlender die ADAC Rallye Stemweder Berg im Cockpit des Ford Fiesta Rally2 als Fünfte.



Auch in der Klasse DRM2 war der Ausgang bis zur letzten Sekunde offen. Das Duo Martin Christ und Heinke Möhrpahl konnte sich schließlich mit dem Opel Corsa Rally4 in der finalen Sonderprüfung durchsetzen. „Beim Start ist heute das Auto ausgegangen, wir haben uns beim Rundkurs im ersten Durchlauf gedreht und insgesamt 20 Sekunden verloren. Hinten heraus konnten wir sehr gut aufholen und einen nicht mehr für möglichen Sieg einfahren. Der wird jetzt gefeiert“, versprach Martin Christ. Die zweitplatzierten Raffael Sulzinger und Beifahrerin Lisa Kiefer (Ford Fiesta Rally4) freuten sich trotz des knappen Ausgangs über ihr Ergebnis. Raffael Sulzinger: „Ich habe mir die Zeit der vorletzten Prüfung nicht angeschaut, weil ich mich nicht verrückt machen wollte. Das hat leider nichts genützt, trotzdem sind wir unter dem Strich sehr zufrieden.“ Rang drei belegte die Kombination René Noller und Anne Katharina Stein im Opel Corsa Rally4.

In der Gentlemen Trophy behielt die Kombination Dennis Rostek und Michael Wenzel im Skoda Fabia R5 ihre weiße Weste und ist nach dem dritten Sieg in Folge weiter ungeschlagen. Dennoch war es ein hartes Stück Arbeit für das Erfolgs-Duo. „Es war mental eine der schwersten Rallyes, die ich je gefahren bin. Wir hatten viele Probleme, zwei Reifenschäden, am Ende ist uns die Kupplung eingegangen. Dazu die vielen Leute aus der Heimat, die einen Sieg von uns erwartet haben. Ich bin heilfroh, dass wir im Ziel sind und zum dritten Mal ganz oben auf dem Treppchen stehen“, sagte ein sichtlich erleichterter Dennis Rostek. Die DRM Classic gewannen Walter Gromöller und Philipp Musholt im Opel Ascona 400. Der knappe Kommentar danach: „Wir hatten am Samstag überhaupt keine Probleme und es lief wie von selbst.“



Den ADAC Opel e-Rally Cup, der vor einem Jahr bei der ADAC Rallye Stemweder Berg Weltpremiere feierte, gewannen Max Reiter und seine Beifahrerin Lina Meter.

Ergebnisse:

Endstand:
01. Griebel / Braun, Citroen C3 Rally2 1:28:24.5
02. Riedemann / Otterbach, Hyundai i20 N Rally2 +4.6
03. Geipel / Becker-Brugger, Skoda Fabia Rally2 evo +7.4
04. Tannert / Christian, VW Polo GTI R5 +30.7
05. Satorius / Ostlender, Ford Fiesta Rally2 +38.0
06. Dinkel / Winklhofer, Ford Fiesta Rally2 +1:52.0
07. Sorensen / Kristensen, Skoda Fabia Rally2 +3:47.0
08. Rostek / Wenzel, Skoda Fabia Rally2 +3:58.1
09. Berlandy / Schaaf, Peugeot 208 T16 +5:27.6
10. Christ / Möhrpahl, Opel Corsa Rally 3 +7:01.9

Bestzeiten: Philip Geipel -5, Marijan Griebel - 5, Christian Riedemann - 2, Julius Tannert - 1

Wichtigste Ausfälle u.a: Olver Bliss, Raphael Ramonat, Thomas Lorenz, Hermann Gassner sen., Jan Petersen, Armin Holz, Frank Nieslen

Die Deutsche Rallye Meisterschaft wird am 01./02. Juli 2022 mit der Rallye ADAC Mittelrhein auf den ehemaligen Sonderprüfungen der ADAC Rallye Deutschland an der Mosel durchgeführt.

Extrem spannender dritter Wertungslauf im AAC Opel e-Rally Cup bei der ADAC Rallye Stemweder Berg:

Max Reiter sichert sich nur 3,3 Sekunden vor Calle Carlberg seinen zweiten Saisonsieg / Timo van der Marel erneut auf dem Podest, Pech für die jungen deutschen Baur und Thiele.

Nach einem weiteren Sekunden-Krimi haben Max Reiter und seine Beifahrerin Lina Meter beim dritten Lauf zum ADAC Opel e-Rally Cup im Rahmen der ADAC Rallye Stemweder ihren zweiten Saisonsieg gefeiert und damit ihre Führung in der Gesamtwertung des ersten elektrischen Rallye-Markenpokals weltweit etwas ausgebaut.

Allerdings hatten die beiden Saarländer auf den 12 Sonderprüfungen rund um Lübbecke harte Arbeit zu verrichten. Nach einer Gesamtfahrzeit von 1:03,40 h lagen Reiter/Meter ganze 3,3 Sekunden vor dem schwedischen Sohn-Vater-Gespann Calle und Torbjörn Carlberg. Weitere 6,1 Sekunden zurück sicherten sich der Gewinner der ELE-Rally, Timo van der Marel, und Beifahrer Erwin Berkhof den letzten Podestplatz. Mit Rang 4 hielten Timo Schulz und Benedikt Preißmann den zweiten Rang in der Gesamtwertung. Fünfte wurden Alexander Kattenbach und Ann Felke, die mit der Bestzeit in der „Power Stage“ (SP13) glänzten und damit fünf Bonuspunkte einstrichen.

„Es war ein Kampf bis zur letzten Sekunde“, atmete Sieger Reiter im Ziel auf. „Wir mussten bis zum letzten Meter alles geben und sind happy, dass es so gut gelaufen ist. In der Meisterschaft haben wir unseren Vorsprung ein wenig ausgebaut, aber darauf ausruhen können wir uns auf keinen Fall.“ Der zweitplatzierte Carlberg machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: „Wir wollten hier gewinnen. Am Ende war es auch eine mentale Sache. In diesem Cup musst du in jeder Sonderprüfung am äußersten Limit fahren. In der Power Stage waren wir etwas zu zurückhaltend unterwegs.“



Die Ausgeglichenheit im diesjährigen Teilnehmerfeld des ADAC Opel e-Rally Cup manifestierte sich einmal mehr im Umstand, dass sich nicht weniger als fünf verschiedene Piloten (Reiter, Carlberg, van der Marel, Schulz, Kattenbach) mindestens eine SP-Bestzeit gutschreiben lassen konnten. Der Führende der Rallye lag nie mehr als sieben Sekunden vor seinem härtesten Verfolger.

In der Gesamtwertung hat sich Max Reiter mit nun 86 Punkten ein wenig Luft zu seinen nächsten Verfolgern Timo Schulz (71) und Timo van der Marel (60) verschafft. „Ich bin nicht zufrieden mit Platz 4“, gestand Schulz. „Es war irgendwie seltsam heute. In manchen Sonderprüfungen waren wir voll bei der Musik, dann haben plötzlich ein paar Sekunden gefehlt, ohne dass wir eine Erklärung dafür hätten. Immerhin sind wir immer noch Zweite in der Meisterschaft, und Max ist nicht allzuweit weg.“

Weiter in Schlagdistanz zu den Top-3 der Gesamtwertung folgt Lukas Thiele mit 51 Zählern. Der Hamburger und seine Copilotin Jara Hain verloren allerdings deutlich an Boden, nachdem sie bereits in der zweiten Sonderprüfung am Freitagabend in einen Graben gerutscht waren, aus dem sie sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien konnten. Zwar waren sie am Samstag unverdrossen wieder mit von der Partie, doch zehn Strafminuten für die nicht beendete Prüfung erwiesen sich als zu große Hypothek. Ebenfalls stark unterwegs waren Joe Baur/Fabian Peter, die allerdings auf Gesamtrang 4 liegend in SP8 bei einem massiven Verbremser viel Zeit verloren. Am Ende gab’s mit Rang 8 immerhin die ersten Punkte der Saison. „Es war eine coole Rallye“, freute sich der Renchener. „Wir waren teilweise richtig gut unterwegs. Leider war auch wieder der eine oder andere Patzer drin, das müssen wir noch abstellen. Aber der Aufwärtstrend ist klar erkennbar.“

„Der ADAC Opel e-Rally Cup hält bislang alles, was wir uns von ihm versprochen haben. Das war wieder toller Motorsport“, freute sich Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott. „Der Corsa-e Rally funktioniert auch unter harten Wettbewerbs-Bedingungen tadellos, und die Rallyes könnten spannender nicht sein. Es geht sogar noch enger zu als im vergangenen Jahr, und auch die Spitze ist breiter geworden. Es macht richtig Laune, unseren Teams in ihren flotten Stromern zuzusehen.“

Für das vierte Aufeinandertreffen reisen die Elektro-Rallye-Pioniere vom 14. bis 16. Juli zum zweiten Mal in dieser Saison ins benachbarte Ausland. Die Rallye Weiz in der Steiermark bildet einen würdigen Rahmen für das Österreich-Debüt des Corsa-e Rally.

Endstand ADAC Opel e-Rallye Cup:
01. Reiter / Meter, Opel Corsa-e Rally 1:03:40,6
02. Carlberg / Carlberg, Opel Corsa-e Rally +3.3
03. van der Marel / Berkhof, Opel Corsa-e Rally +9.4
04. Schulz / Preißmann, Opel Corsa-e Rally +20.2
05. Kattenbach / Felke, Opel Corsa-e Rally +23.5
06. Lemke / Raabe, Opel Corsa-e Rally +1:26.7
07. Pröglhöf / Medinger, Opel Corsa-e Rally +1:41.6
08. Baur / Peter, Opel Corsa-e Rally +1:41.7
09. van Hoof / Wils, Opel Corsa-e Rally +2:28.1
10. Oprea / Parteni, Opel Corsa-e Rally +6:48.2
11. Thiele / Hain, Opel Corsa-e Rally +11:03.1

Wertungen:

DRM-Stand nach 3 Läufen:
01. Geipel - 90, 02. Tannert - 77, 03. Dinkel - 63, 04. Griebel - 61, 05. Rostek - 41, 06. Satorius - 36, 07. Riedemann - 27, 08. Berlandy - 22, 09. van Deijne - 20, 10. Wevers - 19

Punktestand ADAC Opel e-Rally Cup 2022 (nach 3 von 7 Läufen):
01. Reiter 86, 02. Schulz 71, 03. Van der Marel 60, 04. Thiele 51, 05. Carlberg 48, 06. Van Hoof 42, 07. Kattenbach 41, 08. Pröglhöf 38, 09. Lemke 27

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Galerie - DRM ADAC Rallye Stemweder Berg 2022: Fotos: © Dominik Autengruber
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