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ADAC Rallye Stemweder Berg 2023 - Marijan Griebel dominiert Saisonfinale und wird Deutscher Rallyemeister 2023:

Marijan Griebel / Tobias Braun siegen beim DRM-Saisonfinale und holen den Titel 2023. / Spitzenreiter Christian Riedemann scheidet in der letzten Sonderprüfung aus / DRM2-Wertung geht erneut an Martin Christ / Dennis Rostek schnappt sich DRM Trophy.

Fotos: ADAC Motorsport

Das war eine Meisterfahrt. Marijan Griebel hat die 52. ADAC Rallye Stemweder Berg nach einer beeindruckenden Leistung gewonnen und seinen dritten DRM-Titel eingefahren. Zusammen mit Beifahrer Tobias Braun übernahm der 34-Jährige in der ersten Sonderprüfung am Freitag die Führung und gab sie bis zur finalen SP nicht mehr ab. Pech hatte Spitzenreiter Christian Riedemann, der mit Nico Otterbach im Hyundai i20 N Rally2 auf Platz drei liegend in der letzten Sonderprüfung ausschied. Allerdings hätte der 36-Jährige den wie entfesselt fahrenden Griebel kaum noch gefährden können. Der neue Champion: „Es war eine perfekte Rallye. Wir haben vom ersten Meter an keinen Zweifel aufkommen lassen, dass wir hier siegen und den Titel holen wollen. Um sicherzugehen, mussten wir trotz des Vorsprungs die letzte Sonderprüfung gewinnen, weil dort bei der Power Stage für uns wichtige extra Punkte vergeben wurden. Das haben wir klar geschafft und sind so aus eigener Kraft Meister geworden“, freute sich Griebel, der als Tabellenzweiter in das DRM-Finale gestartet war. Julius Tannert konnte mit seinem Markenkollegen vor allem in der letzten SPs mithalten und sicherte sich als Zweiter zusammen mit Co-Pilot Frank Christian auch den zweiten Platz im Gesamtklassement. „Marijan war nicht zu schlagen. Er hat nie die Hoffnung aufkommen lassen, dass wir irgendwie näherkommen könnten. Wir haben uns am Samstagsnachmittag gesteigert, die Vizemeisterschaft ist ein versöhnlicher Abschluss. Christian ist kurz vor Schluss ausgeschieden, was schade für ihn ist. Aber so ist unser Sport. Das Team und Frank haben einen tollen Job gemacht, im nächsten Jahr greifen wir wieder an“, versprach Tannert.



Die entthronten Champions Philip Geipel und Katrin Becker (Škoda Fabia Rally2 Evo) verspielten bereits am Freitag mit der falschen Reifenwahl alle Titelchancen. Katrin Becker: „Wir haben uns auf die Wettervorhersage verlassen und sind mit Trockenreifen rausgefahren. Da sich der Start verzögert hat, fuhren wir voll in den Regen. Da ging es nur noch ums Überleben und wir haben entscheidend an Zeit verloren. Wir konnten am Samstag mit unserem etwas betagteren Auto bei diesem Abzweig-Gebolze zwar mithalten, uns fehlte aber das Drehmoment. Für Christian tut mir das späte Aus leid, für uns ist der dritte Platz in der finalen Rallye und der Meisterschaft ein Ansporn, im nächsten mit neuer Kraft zurückzukommen.“ Christian Riedemann fiel nach seinem Ausfall in der Abschlusswertung auf Rang vier zurück, Fünfter wurde Dennis Rostek im Škoda Fabia Rally2 Evo.



Martin Christ hat den Titel in der DRM2-Wertung dank seiner Routine hauchdünn verteidigt. Der Geesthachter beendete die 52. ADAC Rallye Stemweder Berg zusammen mit Lina Meter im Opel Corsa Rally4 hinter Raffael Sulzinger als Zweiter und sicherte sich mit einem Punkt Vorsprung erneut die Meisterschaft. „Es war sehr hart. Raffael war unschlagbar und die Konkurrenz unheimlich schnell. Wir mussten in der letzten Sonderprüfung Zweiter hinter Raffael werden und da gab es kein Taktieren. Ich habe Vollgas gegeben und bin auch als der Wagen im fünften Gang quer stand, auf dem Gas geblieben. Da gab es nur Sieg oder Spital, jetzt ist Party angesagt“, so der Routinier erleichtert. Raffael Sulzinger (Ford Fiesta Rally4) wusste dagegen nicht, ob er sich über seinen Sieg freuen oder die knapp verpasste Meisterschaft ärgern sollte. „Natürlich sind wir ein wenig enttäuscht, weil wir die Chance auf den Titel in der DRM2 hatten. Aber die Meisterschaft haben wir nicht hier verloren, sondern in den Rallyes zuvor.“ Beifahrerin Lisa Kiefer ergänzte. „Wir haben beim Finale am Stemweder Berg allen gezeigt, was wir wirklich können und uns nichts vorzuwerfen.“ Den dritten Rang belegten die Markenkollegen Marc Rettenberger und Benedikt Preißmann. Vierter wurde das Duo Alexander Kattenbach/Ann Felke (Opel Corsa Rally4), das die Saison auf Rang drei beendete.



In der DRM Trophy sicherte sich Dennis Rostek durch seinen Sieg mit Dennis Zenz bei der 52. ADAC Rallye Stemweder Berg nach 2022 erneut die Meisterschaft. „Es war hier emotional unheimlich schwer für mich, da wir im vergangenen Jahr einen Rallye-Leiter, ein Freund von mir, hatten, der heute leider nicht mehr bei uns ist. Das hat mich doch sehr beschäftigt. Insgesamt war es eine erfolgreiche Saison. Wir haben als Team mit Marijan den DRM-Titel geholt und die Trophy gewonnen. Es war aber auch unheimlich stressig, jetzt muss bei aller Freude Ruhe einkehren.“ Gesamtzweiter wurden Oliver Bliss und Julius Simon (Škoda Fabia R5) vor den Markenkollegen Georg Berlandy/Tina Annemüller.



Die Zuschauer erlebten ein mitreißendes DRM-Finale am Stemweder Berg mit anspruchsvollen Sonderprüfungen. Ob im Regen am Freitag oder bei trockenen Bedingungen am Samstag – alle Starter zeigte spektakulären Rallyesport und begeisterten mit perfekter Beherrschung ihrer PS-starken Boliden. Der Zieleinlauf am Samstagabend auf dem Lübbecker Markplatz vor zahlreichen Fans war krönender Abschuss einer bis zum letzten Wertungskilometer spannenden und ausgeglichenen Saison in der Deutschen Rallye-Meisterschaft.

Endstand DRM nach letztem Tourstopp ADAC Rallye Stemweder Berg:

Platz   Teilnehmer   Fahrzeug   Punkte
1.   Marijan Griebel / Tobias Braun   Škoda Fabia RS Rally2   134
2.   Julius Tannert / Frank Christian   Škoda Fabia RS Rally2   118
3.   Philip Geipel / Katrin Becker   Škoda Fabia Rally 2 Evo   117
4.   Christian Riedemann / Nico Otterbach   Hyundai i20N Rally2   106
5.   Dennis Rostek / Dennis Zenz   Škoda Fabia Rally2 Evo   82

Endstand DRM2-Wertung nach letztem Tourstopp ADAC Rallye Stemweder Berg:

Platz   Teilnehmer   Fahrzeug   Punkte
1.   Martin Christ / Lina Meter   Opel Corsa Rally4   124
2.   Raffael Sulzinger / Lisa Kiefer   Ford Fiesta Rally4   123
3.   Alexander Kattenbach / Ann Felke   Opel Corsa Rally4   118
4.   Marc Rettenberger / Benedikt Preißmann   Ford Fiesta Rally 4   68
5.   Heiko Gros / Pascal Raabe   Opel Corsa Rally4   66

Kompakter DRM-Kalender 2024 mit Finale an der Ostsee:

Deutsche Rallye-Meisterschaft 2024 mit insgesamt sieben Stationen / DRM Nationals, DRM Classic und DRM Trophy gehen sechsmal an den Start / Hunsrück Rallye als DRM Sprint neu im Kalender.

Sieben spektakuläre Läufe stehen in der Saison 2024 auf dem Programm der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Neu im Kalender sind die 34. Hunsrück Rallye und die 16. ADAC Ostsee Rallye, die weiteren fünf Veranstaltungen waren bereits 2023 teil der DRM. Zum ersten Aufeinandertreffen der deutschen Rallye-Elite kommt es bereits am 15./16. März bei der 59. ADAC Rallye Erzgebirge in Stollberg. Es folgt am 3./4. Mai die ADAC Actronics Rallye Sulingen, ehe auf die Teilnehmern der DRM und DRM2 beim dritten Lauf, der Hunsrück Rallye, mit einem neuen Sprintformat eine Premiere erwartet. Der eintägige DRM Sprint ist erstmals im Kalender und führt entsprechend des Rallye-70-Formats über rund 70 Wertungskilometer. Halbzeit wird bei der 3. ADAC Rallye Mittelrhein (14./15. Juni) in den Weinbergen an der Mosel gefeiert.



Die ADAC Saarland-Pfalz Rallye läutet am 28./29. Juni die heiße Meisterschaftsphase ein. Vorletzte Station ist die 53. ADAC Rallye Stemweder Berg (2./3. August), das Finale steigt an der Küste. Die 16. ADAC Ostsee Rallye ist mit Sonderprüfungen auf dem Truppenübungsplatz Putlos am 30./31. August Saisonabschluss der Deutschen Rallye-Meisterschaft.

Die Fahrer in der DRM und DRM2 sind bei allen sieben Läufen am Start, die DRM Nationals, DRM Classic und die DRM Trophy nehmen an sechs Events teil. In der DRM Trophy werden die fünf besten Ergebnisse aus den sechs Veranstaltungen gewertet, alle anderen DRM-Klassen haben diese Möglichkeit nicht. Konstanz und Zuverlässigkeit wird im kommenden Jahr wieder eine Hauptrolle bei der Titelvergabe spielen.

15. / 16. März 2024 59. ADAC Rallye Erzgebirge / Stollberg
3. / 4. Mai 2024 35. ADAC Actronics Rallye Sulingen / Sulingen
25. Mai 2024 34. Hunsrück Rallye / Idar-Oberstein
14. / 15. Juni 2024 3. Rallye ADAC Mittelrhein / Föhren
28. / 29. Juni 2024 ADAC Saarland-Pfalz-Rallye / St. Wendel
2. / 3. August 2024 53. ADAC Rallye Stemweder Berg / Lübbecke
30. / 31. August 2024 16. ADAC Ostsee Rallye / Lehnsan

Änderungen vorbehalten

ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe”: Elektrisierende Ausgangslage vor dem Saisonfinale:

Siebter Wertungslauf des ADAC Opel Electric Rally Cup “powered by GSe” / Calle Carlberg gewinnt die ADAC Rallye Stemweder Berg nach tollem Kampf / Max Reiter knapp geschlagener Zweiter vor dem Österreicher Luca Pröglhöf.

Mit seinem vierten Saisonsieg hat Calle Carlberg bei der ADAC Rallye Stemweder Berg einen Schritt in Richtung Titelgewinn im ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe” 2023 gemacht. Der 22-jährige Schwede, wie immer mit Vater Torbjörn auf dem „heißen Sitz“ des Corsa Rally Electric, gewann den siebten Wertungslauf des ersten elektrischen Rallye-Markenpokals weltweit knapp vor Dauerrivale Max Reiter und dessen Copilotin Conny Nemenich. In der Gesamtwertung vergrößerte der Skandinavier seinen Vorsprung auf den dreimaligen Saisonsieger aus dem Saarland auf 17 Punkte. Damit reicht Carlberg beim Saisonfinale in vier Wochen ein vierter Platz in jedem Fall zum Titelgewinn.

Die Asphalt-Rallye rund um Lübbecke war ein Spiegelbild der gesamten Saison. Von der ersten der zehn gefahrenen Sonderprüfungen an lieferten sich Carlberg und Reiter ein Duell um jede Zehntelsekunde. Mehrmals wechselte die Führung zwischen den beiden Kontrahenten, bevor sich Carlberg in SP11 um 5,8 Sekunden absetzen konnte und diesen Vorsprung bis ins Ziel sicher verwaltete. Mit seiner vierten Bestzeit in der letzten Prüfung, der sogenannten „Power Stage“, sammelte Carlberg so die maximal möglichen 35 Zähler.

„Ich bin superhappy“, strahlte Calle. „Es war so ein harter Kampf mit Max. In den letzten beiden Prüfungen hat uns jeweils nur eine Zehntelsekunde getrennt, wir sind beide absolut am Limit gefahren. Unser Vorsprung in der Tabelle ist ein wenig angewachsen, doch das ändert nicht viel an meiner Herangehensweise im Titelkampf: Ich möchte versuchen, beim Finale zu gewinnen. Wir werden sehen, was passiert.“



Dabei war auch der knapp geschlagene Reiter, der in fünf Sonderprüfungen der Schnellste war, gar nicht so unglücklich: „Es fällt mir schwer, enttäuscht zu sein, wenn es derart knapp zugeht. Die ganze Rallye war wieder ein toller Kampf zwischen den Carlbergs und uns, es hat richtig Spaß gemacht. Und auch wenn unsere Ausgangslage im Titelkampf nicht sehr günstig aussieht: Aufgeben ist keine Option! Noch ist nichts entschieden. Es gibt im Cup ja kein Streichergebnis, was bedeutet, dass auch er ins Ziel kommen muss. Aber wir wollen gar nicht zu viel nachdenken, sondern wie immer unser Bestes geben und auf ein schönes Finale hoffen.“

Nach ihrem dritten Podestplatz in der laufenden Saison liegen die Österreicher Luca Pröglhöf und Christina Ettel in der Tabelle nun ebenfalls 17 Punkte vor den Französinnen Sarah Rumeau und Julie Amblard, die zum vierten Mal den etwas undankbaren vierten Schlussrang belegten. Pröglhöf: „Ich bin sehr zufrieden. Vor allem die Power Stage war cool, weil die ersten Drei nur um 0,8 Sekunden auseinanderlagen und wir somit zeigen konnten, dass wir bei der Musik sein können und einfach nur noch ein Quäntchen fehlt. Sarah hat wieder einen Superjob gemacht, der Kampf mit ihr um den letzten Podestplatz war klasse!“ Die schnelle FFSA-Pilotin Rumeau gestand unterdessen offen, „dass die Charakteristik dieser Rallye mit den vielen Abzweigen uns nicht wirklich entgegengekommen ist. Der gestrige Tag lief super, im Regen bin ich immer schon gerne gefahren. Aber das heute war nicht so unser Ding, wir haben einfach nicht den richtigen Rhythmus gefunden“.

Einen starken Auftritt legten auch die Niederländer Jari van Hoof/Colin Wils sowie das französische Brüderpaar Anthony und Adrien Rott auf den Positionen 5 und 6 hin. Cindy Gudet, wie Sarah Rumeau Mitglied der FFSA Academy des französischen Motorsportverbands, wurde mit Copilotin Jeanne Rey Siebte.

Pech hatte ausgerechnet der einzige Pilot, der neben Reiter und Carlberg eine SP-Bestzeit fuhr: Christian Lemke und Beifahrer Stephan Schneeweiß waren perfekt in die Rallye gestartet, als ihnen ein wolkenbruchartiger Regenschauer in SP2 zum Verhängnis wurde. Der Corsa Rally Electric wurde beim Einschlag in einen Baum so stark beschädigt, dass an eine Reparatur vor Ort nicht mehr zu denken war.

Das große Saisonfinale des ADAC Opel Electric Rally Cup steigt vom 27.-29. Oktober bei der Central European Rally, dem neuen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft rund um Passau.

Stand ADAC Opel Electric Rally Cup (nach 7 von 8 Läufen): 1. Carlberg 226 Punkte. 2. Reiter 209. 3. Pröglhöf 151. 4. Rumeau 134. 5. Van Hoof 94. 6. Lemke 91. 7. Baur 72. 8. Gudet 58. 9. Mendoza 51. 10. Rott 48. 11. Tarta 39. 12. Wittenbeck 37.

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