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DRM: Philipp Geipel holt sich auch bei der ADAC Actronics Rallye Sulingen 2022 den Sieg!

Nach dem Sieg beim Saisonauftakt im Erzgebirge holte sich Philipp Geipel auch den Sieg bei der ADAC Actronics Rallye Sulingen. Der Skoda-Pilot triumphierte beim zweiten DRM-Lauf der Saison vor Julius Tannert und Dominik Dinkel.

Fotos: Dominik Autengruber

Philip Geipel hat nach einer fehlerlosen Leistung die 33. ADAC ACTRONICS Rallye Sulingen gewonnen. Der 35-Jährige entschied mit seiner Co-Pilotin Katrin Becker-Brugger sechs von 13 Sonderprüfungen für sich und feierte mit einem Vorsprung von 39,4 Sekunden seinen zweiten Sieg bei der Deutschen Rallye-Meisterschaft 2022. Zahlreiche Besucher sahen bei der 33. ADAC ACTRONICS Rallye Sulingen spektakuläre Drifts und erlebten bei einsetzendem Regen im „Irrgarten“ auf dem IVG-Gelände eine einzigartige Show der besten deutschen Rallyefahrer.

Nach seinem ersten DRM-Erfolg beim Saisonauftakt im Erzgebirge war Philip Geipel beim zweiten Tourstopp in Sulingen von Beginn an hellwach und übernahm nach der ersten Sonderprüfung die Führung, die er bis zum Schluss nicht mehr abgab. Mit konstant starken Leistungen hielt Philip Geipel im Skoda Fabia Rally2 Evo seine Konkurrenz auf Distanz und zeigte weder auf Asphalt und Schotter noch bei Regen eine Schwäche. „Wir hatte eine gute Pace und haben uns im Auto wohlgefühlt. Das ist sehr wichtig, der Rest läuft dann von allein. Auf dem IVG-Gelände sind wir mit den Slicks am besten zurechtgekommen, das war der Schlüssel zum Erfolg. Die Zuschauer waren fantastisch und haben uns auch bei den widrigen Bedingungen bis zum Schluss angefeuert. Das war einfach phänomenal“, so der Plauener, der seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen konnte.



Hinter dem souveränen Sieger wurde der Positionskampf dramatisch. Dominik Dinkel und Pirmin Winklhofer lagen vor der 13. und letzten Sonderprüfung zeitgleich mit Julius Tannert und Frank Christian auf Rang zwei. Doch Vizemeister Tannert warf im Regen von Sulingen alles in die Waagschale, nahm im Volkswagen Polo GTI R5 seinem Konkurrenten auf den letzten Kilometern 2,1 Sekunden ab und sicherte sich den zweiten Platz. „Es war für uns eine schwierige Rallye. Die erste Runde auf dem IVG-Gelände war wie Lotto spielen. Bei dem plötzlichen Regen beschlug die Scheibe, die Reifenwahl war falsch und wir haben viel Zeit verloren. In der zweiten Runde konnten wir Boden gut machen und haben in der letzten Prüfung Platz zwei erkämpft. Das war ein versöhnlicher Abschluss“, freute sich der Zwickauer.

Dominik Dinkel und Pirmin Winklhofer, die im Ford Fiesta Rally2 bis kurz vor Schluss auf dem zweiten Rang gelegen hatten, trugen ihr Schicksal mit Fassung. „Unsere Zeiten waren gut, leider hat uns ein Plattfuß bei der dritten Wertung über 30 Sekunden gekostet. Durch den Regen am Samstag haben wir ein wenig den Rhythmus verloren, konnten uns aber auf den zweiten Platz vorkämpfen. Dass wir am Ende mit 2,1 Sekunden Rückstand Dritter wurden, ist ärgerlich. Wir müssen es beim nächsten Mal einfach besser machen“, erklärte Dominik Dinkel. Die Niederländer Kevin van Deijne und Hein Verschuuren zeigten bei ihrem Gastauftritt als Gesamtvierter im Hyundai i20N Rally2 ebenfalls eine starke Leistung.



Pech hatten der aktuelle deutsche Rallyemeister Marijan Griebel und Beifahrer Tobias Braun. Auf Platz zwei liegend musste das Fahrer-Duo wegen eines Motorschadens des Citroen C3 Rally2 in der zehnten Sonderprüfung aufgeben. „Es war wegen des einsetzenden Regens ohnehin schwierig zu fahren. Plötzlich hat der Vortrieb gefehlt, Sekunden später kamen Flammen aus dem Motorraum. Da war klar, die Rallye ist für uns beendet“, so ein enttäuschte Marijan Griebel.

Auch in der DRM2-Wertung war eine Fahrzeug-Besatzung zwei Tage lang Ton angebend. Nico Knacker und Enrico Flores-Trigo gewannen 10 der 13 Sonderprüfungen und siegten im Renault Clio Rally4 souverän mit einem Vorsprung von 48,3 Sekunden. „Wir sind super zufrieden, denn am Ende hätte es noch einmal knapp werden können. Auf dem IVG-Gelände hatten wir nämlich einen Dreher, aber es hat trotzdem mit dem Sieg geklappt. Wir sind viele Bestzeiten gefahren und haben bewiesen, dass wir vorn mitfahren können.“ Der zweite Platz ging an die Kombination Martin Christ und Heinke Möhrpahl im Opel Corsa Rally4, Dritter wurden die Markenkollegen René Noller und Anne Katharina Stein.



In der DRM Classic steuerten Andreas Dahms und Paul Schubert den Porsche 911 Carrera auf Platz eins. Die Gentlemen Trophy wurde wie schon beim Auftakt im Erzgebirge von Dennis Rostek dominiert. Mit seinem Beifahrer Michael Wenzel verwies der 48-jährige Bückeburger im Skoda Fabia R5 die Konkurrenz auf die Plätze und siegte souverän vor Georg Berlandy und Peter Schaaf (Peugeot 208 T16). „Es war Wahnsinn, die Riedemänner haben wieder eine fantastische Rallye auf die Beine gestellt. Der Wettergott hat uns nicht verschont. Am Freitag mussten wir mit dem Staub auf den trockenen Abschnitten kämpfen, am Samstag kam der große Regen. Ich habe versucht, mich zu konzentrieren und keine Fehler zu machen. Das ist das Entscheidende, um am Ende vorn zu sein“, bilanzierte ein zufriedener Dennis Rostek.

ADAC Opel e-Rallye Cup: Reiter siegt beim Auftakt vor Timo Schulz und Calle Carlberg

Überraschung beim Saisonauftakt des ADAC Opel e-Rally Cup 2022. Mit Timo Schulz im von Schmack Motorsport eingesetzten Corsa-e Rally des ADAC Saarland feierte ein Rookie den Sieg bei der ADAC Actronics Rallye Sulingen. Der 22-jährige Siersburger und Beifahrer Benedikt Preißmann lagen nach zehn Sonderprüfungen 20,4 Sekunden vor den Schweden Calle und Torbjörn Carlberg. Nur um 0,7 Sekunden hinter dem skandinavischen Sohn-Vater-Gespann fuhren Alexander Kattenbach und Ann Felke vom ADAC Hessen-Thüringen den dritten Podestplatz ein. Lukas Thiele und Jara Hain wurden im Corsa-e Rally von Altonative Motorsport Vierte vor dem rumänischen Damenteam Cristiana Oprea/Alexia Parteni.

„Das hätte ich kaum für möglich gehalten“, strahlte Sieger Schulz am Samstagabend. „Angesichts unserer geringen Erfahrung im Corsa-e Rally haben wir es zu Beginn etwas vorsichtiger angehen lassen. Ich war ja noch nie mit dem Auto auf Schotter gefahren. Mit der Zeit wuchs aber das Vertrauen im Cockpit, also haben wir ein paar Kohlen nachgelegt. Der Cup macht Spaß, es geht richtig eng zu. Umso schöner ist es, dass wir am Ende die Nase vorne hatten.“



Calle Carlberg kommentierte seinen zweiten Rang dagegen mit gemischten Gefühlen: „Ich müsste an sich sehr zufrieden sein, bin es aber nicht. Wir haben hier am Sieg geschnuppert. Aber in der vorletzten Sonderprüfung haben wir als einziges Team Trockenreifen riskiert, weil wir eben pokern wollten. Es hat leider nicht funktioniert. Aber für unseren ersten internationalen Start und die erste Asphalt-Rallye war das schon in Ordnung.“ Alex Kattenbach zeigte sich zufrieden: „Es war ein guter Start in die Saison. Wir wollten sauber durchfahren, gut punkten und das Podest anpeilen. Das hat sehr gut funktioniert.“

Das Resultat hat allerdings noch vorläufigen Charakter, nachdem Max Reiter/Lina Meter einen Protest gegen das vorläufige Ergebnis des Cup-Auftakts 2022 eingelegt hatten. Die Saarländer waren für zu spätes Einfahren in die dritte Sonderprüfung und damit „Verzögerung der Veranstaltung“ mit elf Strafminuten belegt worden. „Wir haben auf Anweisungen der Sportwarte reagiert, so wie es im Reglement steht. Daher akzeptieren wir die Strafe nicht“, betonte Reiter, der sich zunächst mit dem sechsten Schlussrang begnügen musste.

Auf der Piste hatte der Vorjahres-Vizemeister erwartungsgemäß zu den Schnellsten gehört. Von Beginn entbrannten an der Spitze packende Kämpfe um Sekundenbruchteile. Wie ausgeglichen es im Feld der schnellen Stromer zuging, manifestierte sich zum einen im Umstand, dass sich insgesamt fünf Piloten eine SP-Bestzeit notieren ließen. In SP7 waren mit Reiter, Schulz sowie Christian Lemke drei Piloten zeitgleich die Schnellsten.



Lemke und seine Beifahrerin Sarah-Marleen Storch zählten zu den Pechvögeln des Cup-Auftakts. Der Lokalmatador aus Verden war sehr stark unterwegs, ließ sich wie Reiter fünf SP-Bestzeiten notieren, büßte aber durch einen Ausritt bereits in SP2 alle Siegchancen ein. Wie zahlreiche andere Teilnehmer war Lemke auf den Schotterpisten des ersten Rallye-Tags Opfer der von den anderen Fahrzeugen im Feld hochgewirbelten dichten Staubwolken geworden. „Es war der totale Blindflug“, berichtete Lemke. „Wir hatten in unserem Aufschrieb ein Haus neben der Piste als Wegpunkt notiert. Nicht mal das habe ich gesehen, und schon standen wir im Acker.“ Dasselbe Schicksal ereilte Joe Baur – zeitgleich mit Lemke Bestzeithalter in SP1 – gleich zweimal.

Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott war nach der Auftaktveranstaltung voll des Lobes: „Wir haben da einen guten Jahrgang am Start. Es geht superspannend zu, in den meisten Prüfungen lagen die Top-Teams ganz dicht beieinander. So wünscht man sich das in einem Markenpokal. Elektrischer Rallyesport elektrisiert, das haben wir hier in Sulingen wieder gesehen. Es verspricht eine tolle Saison im ADAC Opel e-Rally Cup zu werden.“

Update 08.05.2022: Protest stattgegeben - Neues Ergebnis im ADAC Opel e-Rally Cup

Am späten Abend hat die Rallyeleitung der ADAC Actronics Rallye Sulingen das Ergebnis des Auftaktlaufs des ADAC Opel e-Rally Cup korrigiert. Nach Anhörung der Betroffenen und eingehender Beratung annullierten die Sportkommissare die elf Strafminuten, die für eine verspätete Einfahrt in die dritte Sonderprüfung gegen das Team Max Reiter/Lina Meter ausgesprochen worden waren. Sie folgten damit der Argumentation der Saarländer, wonach sie nicht auf eigene Initiative, sondern auf Anweisung eines Sportwarts zwischen Zeitkontrolle und SP-Start gewartet hatten.

Damit rangieren Reiter/Meter im offiziellen Endergebnis nun 22,7 Sekunden vor den zunächst als Sieger gekürten Timo Schulz/Benedikt Preußmann. Den letzten Podestplatz nehmen die Schweden Calle und Torbjörn Carlberg ein, während Alexander Kattenbach/Ann Felke mit nur 0,7 Sekunden Rückstand auf die Skandinavier auf Rang 4 zurückrutschten. Nachdem Max Reiter auch die Bestzeit in der Power Stage (SP11) erzielt und die damit verbunden fünf Bonuspunkte eingestrichen hatte, führt der letztjährige Vizemeister in der Zwischenwertung nun mit dem Maximum von 35 Zählern.

Ergebnisse:

Endstand nach 13 Sonderprüfungen:
01.
Geipel / Becker-Brugger, Skoda Fabia Rally2 evo 1:38:06.1
02. Tannert / Christian, VW Polo GTI R5 +39.4
03. Dinkel / Winklhofer, Ford Fiesta Rally2 +41.5
04. van Dejine / Verschuuren, Hyundai i20 N Rally2 +3:30.5
05. Wevers / van Weeren, Skoda Fabia Rally2 +4:12.1
06. Rostek / Wenzel, Skoda Fabia R5 +4:51.1
07. Berlandy / Schaaf, Peugeot 208 T16 +6:58.2
08. ten Vregelaar / Christiaens, Ford Fiesta Rally3 +8:07.8
09. Knacker / Flores-Trigo, Renault Clio Rally4 +8:30.9
10. Ramonat / Schmidt, Citreoen DS3 R5 +8:32.4

Bestzeiten: Philipp Geipel - 6, Dominik Dinkel - 3, Marijan Griebel - 2, Julius Tannert - 2

Ausfälle u.a: Marijan Griebel, Björn Satorius, Oliver Bliss, Daniel Földesch, Jonas Ertz, Norman Kreuter, Markus Moufang, Rolf Petersen, Will Bruins, An der Heiden Dominik, Sven Horakh, Patrick Kallensee, Frank Nolting, Hamadeh-Spaniol Tarek, Dietrich Bahrenburg

Endstand ADAC Opel e-Rallye Cup:
01. Reiter / Meter, Opel Corsa e-Rally 1:18:12.6
02. Schulz / Preißmann, Opel Corsa e-Rally +22.7
03. Carlberg / Carlberg, Opel Corsa e-Rally +43.1
04. Katenbach / Felke, Opel Corsa e-Rally +43.8
05. Thiele / Hain, Opel Corsa e-Rally +1:10.7
06. Oprea / Parteni, Opel Corsa e-Rally +9:31.0
07. Pröglhöf / Medinger, Opel Corsa e-Rally +11:37.0
08. Lemke / Storch, Opel Corsa e-Rally +12:27.0
09. van Hoof / Jacobs, Opel Corsa e-Rally +22:14.3

Wertungen:

DRM-Stand nach 2 Läufen:
01. Geipel - 65 Punke, 02. Tannert - 56, 03. Dinkel - 48, 04. Rostek - 30, 05. Griebel - 26, 06. van Deijne - 20, 07. Wevers - 19, 08. Satorius - 18, 09. Noller - 14, 10. Bliss und Berlandy - 13, 12. Knacker - 12, 13. Ramonat und ten Vregelaar - 11, 15. Christ - 10

Stand im ADAC Opel e-Rally Cup 2022 nach 1. Lauf:
01. Reiter - 35 Punkte. 02. Schulz - 29. 03. Carlberg - 22. 04. Kattenbach - 20. 05. Thiele - 18. 06. Oprea - 14. 07. Lemke - 13. 0 8. Pröglhöf - 12. 09. Van Hoof - 8

Die Deutsche Rallye Meisterschaft wird am 10./11. Juni 2022 mit der ADAC Rallye Stemweder Berg rund um Lübbecke fortgesetzt.

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