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DRM: Witmann siegt in Hessen vor Wallenwein |
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Spannende
Positionskämpfe und ein Überraschungssieger
aus Österreich: Das ist die Bilanz des zweiten
Laufs zur Deutschen Rallye-Meisterschaft.
Bei der ADAC Hessen-Rallye
konnte Franz Wittmann jr. Im Peugeot 207 Super
2000 mit seinem Co-Piloten Klaus Wichaals Gaststarter
den Sieg holen. Er profitierte dabei auch vom
Ausfall seines schärfsten Konkurrenten Matthias
Kahle (Skoda Fabia Super 2000), mit dem er sich
bis zur zehnten von 13 SPs einen Sekundenfight
um die Führung geliefert hatte. Auch der
Schlussspurt der schwäbischen Brüder
Mark und Sandro Wallenwein blieb unbelohnt: Mark,
mit Co-Pilot Stefan Kopczyk (Heilbronn) im Werks-Skoda
Fabia Super 2000 unterwegs, sicherte sich nach
den 143,8 Bestzeitkilometern rund um die Burgenstadt
Schlitz mit einem Rückstand von 27,5 Sekunden
den zweiten Platz. Sein älterer Bruder Sandro
platzierte sich mit dem Laubacher Marcus Poschner
auf dem Beifahrersitz im Subaru Impreza N15 auf
Rang drei.
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Franz
Wittmann und Klaus Wicha (Peugeot 207 S2000) haben
bei der Vogelsberg-Rallye, dem zweiten Lauf zur
Deutschen Rallye Meisterschaft, nichts anbrennen
lassen. Nachdem das Interwetten Racing-Duo bereits
auf der ersten Sonderprüfung des zweiten
Tages die Führung übernommen hat, konnte
Wittmann den Vorsprung bis ins Ziel auf 27,5 Sekunden
gegenüber Marc Wallenwein (Skoda Fabia S2000)
ausbauen. Dritter wurde Sandro Wallenwein (Subaru
Impreza N15).
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Wittmann:
„Natürlich darf man schon sehr stolz
sein, wenn man einen Lauf zur Deutschen Rallye
Meisterschaft gewinnt. Noch dazu bei so einer
starken Konkurrenz mit zwei Skoda S2000, die mit
Werksmaterial unterwegs waren. Für uns ist
es die Bestätigung, dass wir uns ständig
weiter entwickeln. Mein Dank gilt dem Team, das
am Donnerstag sensationell gearbeitet hat und
einen schwer zu findenden Fehler in Rekordzeit
behoben hat. Da hätte die Rallye schon vorzeitig
beendet sein können und wir hätten auf
viele wichtige Testkilometer verzichten müssen.“
„Wir mussten
bis zum Schluss um jeden Zentimeter und jede Sekunde
kämpfen“, resümierte der bestplatzierte
DRM-Pilot Mark Wallenwein im Ziel der Hessen-Rallye.
Beim dritten DRM-Lauf im Rahmen der AvD-Sachsen-Rallye
(27. bis 29.Mai) würde der Schwabe seine
Top-Form gerne wieder unter Beweis stellen: „Bei
der Wikinger-Rallye wurden wir zu Saisonbeginn
Dritte, an diesem Wochenende hat es für den
zweiten Platz gereicht – jetzt wäre
ein Sieg in Sachsen die logische Fortsetzung“,
grinste der Youngster nach seinem zweiten Lauf
in der höchsten Division der DRM.
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„Aber das ist
natürlich nicht so einfach, denn die Leistungsdichte
in der DRM ist extrem hoch.“ Eine ähnliche
Einsicht hatte Bruder Sandro, der mit dem dritten
Platz leben konnte:
„Gegen die Super-2000-Autos hatten wir hier
keine Chance. Selbst auf den fahrerisch anspruchsvollen
SPs, auf denen die Fahrzeugpower keine so große
Rolle spielte, kamen wir nicht an die Spitze heran.“
Insofern erreichte der amtierende DRM-Vizemeister
sein Ziel:
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„Wir fahren
hier um den Sieg bei den Gruppe-N-Fahrzeugen –
mehr ist nicht drin.“ Und genau dies gelang
ihm, denn Wallenwein konnte sowohl Hermann Gassner
(Gesamt-Vierter, +1:15,6 Min.) als auch Peter
Corazza (+3:00,2 Min., beide Mitsubishi Lancer
Evo) auf Distanz halten. „Wir haben hier
noch viel an Spur und Sturz geändert“,
erläuterte Corazza nach der Rallye seine
Performance. „Nun ist unser neu aufgebauter
Lancer langsam so, wie ich es brauche.“
Auch Hermann Gassner
haderte ebenfalls ein wenig mit der Leistung seines
Evo-10-Mitsubishi: „Wir sind an der Spitzengruppe
dran, aber es fehlt noch der letzte Tick. Mehr
geht derzeit nicht. Auch SP-Bestzeiten wie bei
der Wikinger-Rallye waren hier nicht drin.“
Auch die Porsche-Fraktion der DRM war in Hessen
ohne Chance im Kampf um die Spitze. Ein gegenüber
den Vorjahren leicht erhöhter Schotteranteil
kostete die bulligen GT3-Hecktriebler wertvolle
Sekunden.
Toni Werner war als
Siebtplatzierter der Klassenprimus der Porsche-Piloten.
Maik Stölzel, der auf der ersten Etappe noch
mit einer SP-Bestzeit glänzen konnte, hatte
am linken Hinterrad nach einem Ausritt einen defekten
Dämpfer: „Der 911er fährt in jeder
Kurve anders“, wunderte sich der Zwickauer
im Zwischenservice. Auch Olaf Dobberkau hatte
ein ereignis- aber nicht erfolgreiches Wochenende
und fiel mit einem Kupplungsdefekt aus.
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Ein
Pilot konnte nach dem Zieleinlauf der Hessen-Rallye
gar nicht genug grinsen:Felix Herbold hatte mit
Kevin Zemanik im Honda Civic Type R nicht nur
den hervorragenden sechsten Gesamtplatz herausgefahren,
sondern damit auch den Sieg in der Division 2
geholt. Mit den so geernteten Punkten konnte der
Bayer auch die Gesamtführung in der DRM-Tabelle
übernehmen: Vor dem dritten Lauf in Sachsen
rangiert er mit 44 Zählern auf dem ersten
Rang und hat drei Punkte Vorsprung auf die beiden
Wallenwein-Brüder.
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Im Fight um den Divisionssieg profitierte er auch
vom Pech der Kollegen: Carsten Mohe, der mit Lokalmatadorin
Katrin Becker auf dem Beifahrersitz zwischenzeitlich
auf den sechsten Gesamtrang nach vorne gefahren
war, fiel nach einem Ausritt aus: „Vor einer
Kurve brach uns die Servopumpe der Lenkung und
wir wurden zu Zuschauern“, erzählte
der Renault-Clio-Pilot anschließend. „Ich
konnte nicht mehr lenken und wir sind in einen
tiefen Graben gerutscht. Damit war die Rallye
gelaufen. Trotzdem: Ich bin mit unserem Auftritt
sehr zufrieden, schließlich lagen wir bis
zum Ausfall hervorragend im Gesamtklassement.“
Auch Tim Stebani
als Dritter im Bunde der fest eingeschriebenen
Division-2-Piloten haderte mit dem Schicksal.
Er musste seinen Opel Corsa OPC nach einem Getriebedefekt
abstellen: „Unglaublich, wir hätten
mit um den Divisionssieg kämpfen können
– und schon wieder stoppt uns der Defektteufel.“
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In der Spitzengruppe der DRM-Tabelle hat sich
auch der Lars Mysliwietz (Citroën C2 R2 Max)
nach zwei Divisionssiegen fest etabliert. 40 Punkte
für die beiden Erfolge bringen ihm nach dem
zweiten Lauf die vierte Meisterschaftsposition
ein. Auf den Hessen-SPs war der Saarländer
mit seinem Co-Piloten Oliver Schumacher konkurrenzlos
schnell: Vom Start weg setzte sich das Duo in
Führung, die es bis ins Ziel souverän
verteidigte. „Eigentlich machtdas gar keinen
Spaß: So weit in Führung zu liegen
ist ein wenig, wie im lufleeren Raum zu fahren“,
so Mysliwietz. |
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Auch in der Gruppe
H sah es zunächst so aus, als ob ein Pilot
das Feld fast nach belieben dominiert: Der Österreicher
Ruben Zeltner führte mit Ehefrau Petra auf
dem Beifahrersitz das Feld der Division 5 zunächst
souverän an, musste dann aber auf der sechsten
SP die Flügel strecken, asl am BMW M3 die
Antriebswelle abriss. „Wir sind trotzdem
zufrieden“, blieb Zeltner im Anschluss gelassen.
„Wir wissen, was wir am M3 noch ändern
müssen. Es wäre schön gewesen,
hier im stark besetzten Gruppe-H-Feld die Rallye
bis zum Ende zu fahren um das Endergebnis zu sehen.“
So war der Weg frei
für Markus Fahrner / Sebastian Glatzel (Opel
Kadett C Coupé) die schließlich den
Gruppe-H-Sieg holten.
Endstand:
01. Wittmann / Wicha, Peugeot 207 S2000 1:18:58,5
02. Wallenwein / Kopczyk, Skoda Fabia S2000 +27,5
03. Wallenwein / Poschner, Subaru Impreza +47,5
04. Gassner / Schrankl, Mitsubishi Lancer +1:15,6
05. Corazza / Bauer, Mitsubishi Lancer +3:00,2
06. Herbold / Zemanik, Honda Civic +4:12,9
07. Werner / Fischer, Porsche 911 +4:50,9
08. Christensen / Raun, Subaru Impreza +5:18,5
Wichtigste
Ausfälle: Kahle, Dobberkau, Schuhej,
Mohe, Zeltner, Abendroth
Bestzeiten: Wittmann - 7, Kahle
- 2, M. Wallenwein - 2, S. Wallenwein - 1, Stölzel
- 1 |
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