ADAC Rallye Sulingen: Riedemann gewinnt Herzschlagfinale beim Heimspiel!
Spannende Duelle bei der ADAC Rallye 'Rund um die Sulinger Bärenklaue' / Fabian Kreim nach Zeittrafe knapp geschlagen / Peugeot-Pilot Riedemann baut Meisterschaftsführung aus / 2WD-Wertung: Dritter Sieger beim dritten Lauf.
Fotos: RB Hahn
Nach einem spannenden Verlauf gewann der Lokalmatador Christian Riedemann (Sulingen) zusammen mit seiner belgischen Co-Pilotin Lara Vanneste im Peugeot 208 T16 R5 die ADAC Rallye 'Rund um die Sulinger Bärenklaue' (06. - 07. Mai 2016). Nach dem zweiten Saisonsieg beim dritten von zehn gemeinsamen Läufen zur DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) und dem ADAC Rallye Masters konnte der Pilot vom Team Peugeot Deutschland Romo die DRM-Führung weiter ausbauen. Zweite wurden knapp geschlagen Fabian Kreim / Frank Christian (Fränkisch-Crumbach / Oberhausen) im Fabia R5 von Skoda Auto Deutschland. Sie liegen in der Tabelle auf Rang drei hinter Dominik Dinkel / Christian Kohl (Rossach / Tiefenbach), die im Skoda Fabia S2000 in Sulingen auf Rang drei fuhren. Beim dritten Lauf gab es den dritten Sieger in der 2WD-Wertung für Fahrzeuge mit nur einer angetriebenen Achse innerhalb der DRM. Der Sieg ging diesmal an Hermann Gaßner junior / Ursula Mayrhofer (Surheim / A-Siering) im Toyota GT 86. Mit diesem Erfolg schob sich Gaßner junior dicht an den Führenden Carsten Mohe (Crottendorf, Renault Clio R3T) heran, der in Sulingen schon vor dem Start aufgeben musste. Traditionell entschieden die Sonderprüfungen (SP) auf dem IVG-Gelände die Rallye. Nach dem zweiten Durchgang auf den verwinkelten Asphaltsträßchen in dem ehemaligen Militärdepot waren nur noch 78 von den 102 gestarteten Teams in Wertung, letztlich erreichten 69 das Ziel.
Die spannende DRM-Saison 2016 fand ihre Fortsetzung auch bei der dritten Runde in Sulingen. Kreim übernahm vom Start weg die Führung, immer dicht gefolgt von Riedemann. Als Kreim in der sechsten von 13 Sonderprüfungen nach einem Fahrfehler eine Brems-Schikane ausließ, erhielt er eine Zeitstrafe von 30 Sekunden und fiel hinter Riedemann zurück. Seinen Rückstand von 27,1 Sekunden konnte der Skoda-Pilot drei Prüfungen später auf 22,5 Sekunden reduzieren, profitierte dabei von Bremsproblemen am Peugeot des Lokalmatadors. Auf den letzten drei SP drehte der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport nochmals richtig auf, während der Peugeot-Pilot versuchte ohne zu großes Risiko den Sieg ins Ziel zu retten. Nach 13 SP mit einer Gesamtlänge von 146,3 Kilometern und einer Fahrzeit von 1:33:08,4 Stunden gewann Riedemann mit knappen 5,5 Sekunden Vorsprung. "Daheim zu gewinnen vor all den Freunden hier, das ist einfach nur Klasse. Ich bin extrem glücklich", strahlte Riedemann auf der Rampe in Sulingen. "Aber ich habe auch großen Respekt vor der Leistung von Fabian (Kreim), der mir diesen Erfolg sehr schwer gemacht hat. Es war einfach brutal spannend." Auch Kreim zollt dem Sieger Respekt, "wir haben alles gegeben und ich war nur ein einziges Mal unkonzentriert, das hat uns den möglichen Sieg gekostet. Christian (Riedemann) hat einen riesigen Job gemacht, für uns gilt ab jetzt für den Rest der Saison nur noch 'volle Attacke'"
Spannende Duelle gab es auch hinter dem Führungsduo. Mit Dominik Dinkel und seinem belgischen Team- und Markenkollegen Yannick Neuville stritten sich zwei weitere Youngster in ihren Skoda Fabia S2000 um den dritten Platz, den sich letztendlich Dinkel sicherte. "Das war so spannend, zweitweise waren wir genau zeitgleich", sagte Dinkel. "Drei Podestplätze bei drei Rallyes, das ist einfach nur genial. Zudem kommen wir immer besser mit dem neuen Auto zurecht."
Bei seinem zuletzt doch deutlichen Sieg im Kampf um Platz drei profitierte Dinkel von Zündaussetzern am Fabia S200 von Yannick Neuville auf den letzten SP. Mit Rang vier schob sich der jüngere Bruder von Hyundai-WM-Pilot Thierry Neuville auch in der DRM-Wertung auf den vierten Platz und sagte, "meine Premiere im IVG-Gelände hat beim zweiten Durchgang richtig Spaß gemacht, das ist zwar sehr anstrengend, aber das ist echter Rallye-Sport. Es macht riesigen Spaß, so eng zu kämpfen." Den fünften Platz belegte der Niederländer Jasper van den Heuvel im Mitsubishi Lancer R4. Der Sulingen-Sieger von 2011 sagte anerkennend, "das ist schon ein extrem hohes Tempo, das die Jungen da an der DRM-Spitze gehen."
Mit dem sechsten DRM-Rang in Sulingen schob sich Nico Lechhorn (Hungen, Peugeot 207 S2000) in der Tabelle vor auf Rang sechs. Lechhorn kämpfte um diesen Patz mit Peter Corazza (Oelsnitz), der seinen Mitsubishi Lancer R4 jedoch nach einem Getriebeproblem vorzeitig abstellen musste.
Nach Marijan Griebel (Hahnweiler, Opel Adam R2) beim Auftaktlauf, Carsten Mohe (Crottendorf, Renault Clio R3T) bei der zweiten Runde in Hessen und nun Hermann Gaßner junior in Sulingen gab es in der 2WD-Wertung beim dritten Lauf den dritten Sieger. Schnellster 2WD-Pilot in Sulingen war allerdings Patrick Pusch (Lutherstadt Wittenberg) im Citroen DS3 R3Tmax. Er wurde anschließend wegen Verlassens der vorgeschriebenen Streckenführung von der Wertung ausgeschlossen. "So wollte ich den ersten 2WD-Sieg im Toyota nicht erringen", sagte Hermann Gaßner Junior mit Blick auf den Ausschluss von Pusch im Ziel. "Allerdings hatten wir mit dem neuen Auto ein fast problemloses Wochenende und konnten die Trockenabstimmung deutlich verbessern." In der 2WD-Wertung führt weiterhin Carsten Mohe, der seinen Renault bei einem Test am Vorabend der Rallye jedoch so beschädigte, dass er nicht starten konnte. Mit 48 Punkten bleibt der Erzgebirgler an der Tabellenspitze vor Hermann Gaßner junior mit nun 45 Zählern.
Endstand:
01. Christian Riedemann / Lara Vanneste (Sulingen / Lux), Peugeot 208 T16 R5, Div. 1 1:33:08,4 Stunden.*
02. Fabian Kreim / Frank Christian (Fränkisch-Crumbach / Oberhausen), Skoda Fabia R5, Div. 1 + 0:05,5 Minuten.*
03. Dominik Dinkel / Christina Kohl (Rossach / Tiefenbach); Skoda Fabia S2000, Div. 1 + 1:13,6 Minuten.*
04. Yannik Neuville / Jürgen Heigl (B-Tiefenbach / A-Berg im Attergau), Skoda Fabia S2000, Div. 1 + 1:39,9 Minuten.*
05. Jasper van den Heuvel / Lisette Bakker (NL-Barneveld / NL- Arnhem) Mitsubishi Lancer R4, Div. 1 + 1:59,7 Minuten.*
06. Hermann Gaßner / Jasmin Noll (Surheim / Hungen), Mitsubishi Lancer Evo VIII, Div. 2 + 4:02,1 Minuten.
07. Nico Lechhorn / Josy Beinke (Hungen / Bünde), Peugeot 207 S2000, Div. 1 + 4:47,5 Minuten.*
08. Ron Schumann / Stefan Weigel (Limbach-Oberfrohna / Markersbach), Mitsubishi Lancer Evo VII, Div. 2 + 5:35,6 Minuten.
09. Werner Jetzt / Katja Geier (Peiting / Ober-Mörlen), Fiat 131 Abarth, Div. 4 + 6:31,6 Minuten.
10. Hermann Gaßner junior, Ursula Mayrhofer (Surheim / A-Siering) Toyota GT 86, Div. 4 + 7:54,1 Minuten.*
*) Teams, die zur Deutschen Rallye-Meisterschaft gewertet werden.
DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) - Zwischenstand nach 3 von 10 Läufen:
01. Riedemann, Christian / Vanneste, Lara Peugeot 208 T16 R5 - 66
02. Dinkel, Dominik / Kohl, Christina Skoda Fabia S2000 - 49
03. Kreim, Fabian / Christian, Frank Skoda Fabia R5 - 48
04. Neuville, Yannick / Heigl, Jürgen Skoda Fabia S2000 - 22
05. Berlandy, Georg / Schaaf, Peter Peugeot 207 S2000 - 19
06. Mohe, Carsten / Hirsch, Alexander Renault Clio R3T - 18
06. Leschhorn, Nico / Beinke, Josefine Corinn Peugeot 207 S2000 - 18
06. Mandel, Rene / Zenz, Dennis Ford Fiesta R5 - 18
09. Corazza, Peter / Limbach, Jörn Mitsubishi Lancer Evo 9 - 12
10. Gassner jr., Hermann / Mayrhofer, Ursula Mitsubishi / Toyota - 11
DRM 2WD-Wertung - Zwischenstand nach 3 von 10 Läufen:
01. Mohe, Carsten / Hirsch, Alexander Renault Clio R3T - 48
02. Gassner jun., Hermann / Mayrhofer, Ursula Toyota GT86 - 45
03. Griebel, Marijan / Kopczyk, Stefan Opel Adam R2 - 26
04. Knof, Philipp / Stein, Anne Katharina Citroën DS3 R3T - 18
04. Meter, Lukas / Solbach-Schmidt, Natalie Citroën DS3 R3T - 18
Die Deutsche Rallye Meisterschaft wird am 20. / 21. Mai 2016 mit der AvD Rallye Sachsen fortgesetzt.
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