|
Porsche-Sieg
für Lokalmatador Ruben
Zeltner:
Fotos:
Axel Kindermann, www.rallye-cult.de
Mit
ihrem Sieg bei der AvD-Sachsen-Rallye
haben sich Ruben und Petra Zeltner
im Porsche 911 GT3 zum derzeit
schnellsten Motorsport-Ehepaar
Deutschlands gekrönt. Beim
vierten Lauf zur DRM war das
Duo auf heimischem Terrain nicht
zu schlagen: Nur Felix Herbold
/ Michael Kölbach (Ford
Fiesta S2000) konnten das Tempo
der Lokalmatadore mitgehen und
lieferten sich einen spannenden
Fight um die Führung.
Der für das Zwickauer Robot
Racing Team startende Herbold
hatte am Samstagnachmittag gerade
die Führung übernommen,
als er nach einem Fahrfehler
auf der zwölften SP ausschied.
Die Rolle des bislang Tabellenführenden
übernahmen anschließend
Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk
(Skoda Fabia S2000), die den
zweiten Platz einfuhren. Mit
Olaf und Alexandra Dobberkau
holte ein weiteres Ehepaar auf
einem Porsche 911 GT3 den dritten
Podestplatz.
Ruben Zeltner konnte im Ziel
der Sachsen-Rallye strahlen:
„Der Sieg hier ist ein
perfektes Ergebnis für
uns“, so der Lokalmatador,
der im Hauptberuf als Geschäftsführer
des Sachsenrings tätig
ist. „Wir haben in der
DRM-Wertung einen großen
Schritt nach vorne machen können.
Aber der Sieg hier in Sachsen
ist mir im Moment mehr wert,
als die Platzierung in der DRM-Tabelle.“
|
|
Über
lange Zeit hatte er sich ein
spannendes Kopf-an-Kopf-Duell
mit Felix Herbold im Preisroboter-Fiesta
geliefert. Nachdem der 26-jährige
die erste SP noch für sich
entscheiden konnte, übernahm
Zeltner die Führung, die
er bis Samstagnachmittag verteidigen
konnte. Für zwei Prüfungen
konnte sich dann Herbold an
die Spitze setzen, schied jedoch
unfallbedingt aus.
„Wir mussten am Limit
fahren, weil wir wussten dass
Ruben auf den Nachmittags-SPs
sehr schnell sein würde“,
schildert Co-Pilot Kölbach.
„Bei der Anfahrt auf eine
Sprungkuppe wurde Felix kurz
irritiert und wich leicht nach
rechts aus. Dadurch passte der
Sprung nicht, und wir sind abgeflogen.“
|
Die
Rolle des Porsche-Jägers
übernahmen im Anschluss
Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk,
die den Wallenwein-Skoda Fabia
S2000 mit einem Rückstand
von 1:06,4 Min. durch das Zieltor
am Zwickauer Kornmarkt fuhren.
„Der zweite Platz ist
ein tolles Ergebnis für
uns“, strahlte Wallenwein,
der nun wieder die Führung
in der DRM übernimmt. „Wir
haben am Schluss etwas Tempo
rausgenommen. Mehr war nicht
drin.“
Olaf und Alexandra Dobberkau
konnten ihren Porsche 911 GT3
als dritte ins Ziel bringen.
Olaf Dobberkau freute sich nach
einem bislang durchwachsenen
Saisonverlauf: „Der dritte
Platz ist für uns ein Superergebnis!
Ruben und Mark waren heute einfach
zu schnell für uns.“
Auch auf den Positionen hinter
den Podiumsplatzierungen waren
die heimischen Teams am vierten
DRM-Wochenende nicht zu schlagen.
Als Viertplatzierte liefen Peter
Corazza / Ronald Bauer (Mitsubishi
Lancer Evo 9) im Ziel. Als schnellstes
Team in der Division 2 durften
sie vor heimischer Kulisse damit
endgültig einen Haken an
den unbefriedigenden Saisonstart
mit zwei Nullrunden in Folge
machen: „Es ist einfach
toll, wenn man Bekannte und
Fans entlang der Strecke sieht“,
strahlte Corazza. „Obwohl
man konzentriert fährt,
kann man Plakate und Fahnen
während der Fahrt erkennen.
Früher war ich selbst Zuschauer
und bin zu den Prüfungen
gekommen. Heute fahre ich selbst.
Das ist ein cooles Gefühl.“
|
Zweitschnellster
in der Gruppe der seriennahen
Turbo-Allradler waren Hermann
Gassner / Karin Thannhäuser
(Mitsubishi Lancer Evo 10).
Das bayerische Duo konnte den
vierten Meisterschaftsplatz
verteidigen, dennoch war der
vierfache DRM-Champion Gassner
nicht mit sich zufrieden: „Ich
glaube, ich kann meinen Unfall
hier vor zwei Jahren nicht ganz
aus dem Kopf verdrängen.
Unser Auto ist okay, aber die
Zeiten hätten etwas besser
sein können.“
Auch in der Wertung der schnellsten
frontgetriebenen Fahrzeuge gab
es in Sachsen einen Heimsieg:
Der amtierende 2WD-Champion
Carsten Mohe holte mit seiner
Co-Pilotin Katrin Becker im
Renault Mégane R.S. N4
den Sieg in der Division 3.
|
|
Mit
dem hervorragenden sechsten
Gesamtrang verwiesen sie dabei
viele Teams auf leistungsstärkeren
Fahrzeugen auf die Plätze.
Zweite in der Division wurden
Georg Berlandy / Peter Schaaf
(Peugeot 207 RC R3T). Pech dagegen
hatte der bislang dominierende
2WD-Pilot Christian Riedemann:
Der Sulinger musste seinen Citroën
DS3 R3T bereits auf der Freitagsetappe
in Führung liegend mit
defekter Benzinpumpe abstellen.
„Schade für Christian
Riedemann, dass er so früh
ausgefallen ist“, zollte
Carsten Mohe seinem schärfsten
Konkurrenten in der 2WD-Wertung
Respekt. „Wir hätten
ihn gerne auf der Strecke geschlagen.
Wir konnten hier schnellere
Zeiten als im vergangenen Jahr
fahren.“ Für den
39-jährigen Sachsen bedeutete
die Sachsen-Rallye ein Heimspiel:
Der Kfz-Meister bereitet seinen
290-PS-Renner im heimischen
Crottendorf vor. „In Heimatnähe
zu fahren ist natürlich
schön“, berichtete
Mohe. „In Sachsen gibt
es besten Rallye-Fans der Welt.“
Bereits zum dritten Mal konnte
der 19jährige Dominik Dinkel
in der „kleinen“
Division 5 gewinnen. Er kann
sich damit auf die vierte Position
in der 2WD-Wertung verbessern.
„Als klar war, dass wir
in der Division sicher vorne
liegen, habe ich das Tempo etwas
rausgenommen um nichts mehr
zu riskieren. Nach dem Ausfall
in Hessen war es wichtig, hier
wieder die vollen Divisionspunkte
mitzunehmen.“
In der Diesel-Wertung (Division
6) der DRM gaben in Sachsen
zwei Opel-Teams den Ton an.
Marijan Griebel (Opel Astra
GTC) holte mit Co-Pilot Alexander
Rath damit gleichzeitig die
Tageswertung im HJS-Dieselmasters.
„Es lief alles nach Plan“,
grinste der Polizeikommissar
aus dem Westrich, dem vor allem
die Rallyeatmosphäre in
Zwickau gut gefiel. „Vor
allem der Service mitten in
der Stadt und der Stadtrundkurs
gefallen mir richtig gut.“
Nach einer Nullrunde bei der
Hessen-Rallye konnte Griebel
in Sachsen den dritten Sieg
in der Division 6 einfahren.
Im Duell mit Björn Mohr
(Heringen, Opel Astra GTC) machte
er damit wieder Boden gut. Der
als Führender nach Sachsen
gereiste Mohr ärgerte sich:
„Auf der Freitagsetappe
haben wir alles falsch gemacht,
was möglich war und immer
die falsche Reifenwahl getroffen.
Daher rührte der Rückstand
von einer halben Minute auf
Marijan. Aus eigener Kraft war
das nicht aufzuholen.“
|
|
Endstand
nach 14 Sonderprüfungen:
01. Zeltner / Zeltner, Porsche
911 GT3 1:22:43.7
02. Walleinwein / Kopczyk, Skoda
Fabia S2000 +1:06.4
03. Dobberkau / Dobberkau, Porsche
911 GT3 +3:45.1
04. Corazza / Bauer, Mitsubishi
Lancer +3:58.6
05. Gassner / Thannhäuser,
Mitsubishi Lancer +5:07.3
06. Mohe / Becker, Renault Megane
RS +6:02.3
07. Stölzel / Windisch,
Porsche 911 GT3 +7:52.7
08. Stix / Bonhage, Mitsubishi
Lancer +9:54.2
09. Depping / Haarschmidt, Mitsubishi
Lancer +10:24.6
10. Abendroth / Oschmann, Mitsubishi
Lancer +10:45.9 |
Bestzeiten:
Zeltner – 7, Herbold –
5, Dobberkau – 1, Wallenwein
- 1
Wichtigste Ausfälle:
Felix Herbold, Sandro Wallenwein,
Robert Pritzl, Christian Riedemann,
Jörg Broschart, Danny Galle,
Pierre Römer, Andreas Schramm,
Sven Mangelsen, Werner Jetzt,
Dirk Knüpfer, Daniel Schmidt,
Thomas Singer, Steffen Schmid,
Stephan Wild, Mario Kunstmann,
Andreas Fräßdorf,
Jens Flach
DRM-Stand
nach 4 Läufen:
01. Wallenwein – 118 Punkte,
02. Herbold – 100, 03.
Zeltner – 95, 04. Gassner
– 88, 05. Riedemann –
71
DRM-Stand
2WD nach 4 Läufen:
01. Riedemann – 71 Punkte,
02. Mohe – 53, 03. Mohr
– 51, 04. Dinkel und Griebel
- 45
Die Deutsche Rallye Meisterschaft
pausiert nun über drei
Monate. Von 24.-26. August werden
im Rahmen des WM-Laufes bei
der ADAC Rallye Deutschland
rund um Trier die nächsten
beiden Wertungsläufe zur
Deutschen Rallye Meisterschaft
ausgetragen.
|
|
Galerie
IR7.at: |
Fotos
© by Axel
Kindermann,
Für höhere
Auflösung auf die
Bilder klicken
Jegliche Form der Wiederverwertung
ohne Genehmigung nicht
gestattet |
|
|
|
|
|
|
|
|