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Samstag, 12. Mai 2012:
DRM: AvD Sachsen-Rallye, 11. – 12. Mai 2012:
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Porsche-Sieg für Lokalmatador Ruben Zeltner:

Fotos: Axel Kindermann, www.rallye-cult.de

Mit ihrem Sieg bei der AvD-Sachsen-Rallye haben sich Ruben und Petra Zeltner im Porsche 911 GT3 zum derzeit schnellsten Motorsport-Ehepaar Deutschlands gekrönt. Beim vierten Lauf zur DRM war das Duo auf heimischem Terrain nicht zu schlagen: Nur Felix Herbold / Michael Kölbach (Ford Fiesta S2000) konnten das Tempo der Lokalmatadore mitgehen und lieferten sich einen spannenden Fight um die Führung.

Der für das Zwickauer Robot Racing Team startende Herbold hatte am Samstagnachmittag gerade die Führung übernommen, als er nach einem Fahrfehler auf der zwölften SP ausschied. Die Rolle des bislang Tabellenführenden übernahmen anschließend Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk (Skoda Fabia S2000), die den zweiten Platz einfuhren. Mit Olaf und Alexandra Dobberkau holte ein weiteres Ehepaar auf einem Porsche 911 GT3 den dritten Podestplatz.

Ruben Zeltner konnte im Ziel der Sachsen-Rallye strahlen: „Der Sieg hier ist ein perfektes Ergebnis für uns“, so der Lokalmatador, der im Hauptberuf als Geschäftsführer des Sachsenrings tätig ist. „Wir haben in der DRM-Wertung einen großen Schritt nach vorne machen können. Aber der Sieg hier in Sachsen ist mir im Moment mehr wert, als die Platzierung in der DRM-Tabelle.“

Über lange Zeit hatte er sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Duell mit Felix Herbold im Preisroboter-Fiesta geliefert. Nachdem der 26-jährige die erste SP noch für sich entscheiden konnte, übernahm Zeltner die Führung, die er bis Samstagnachmittag verteidigen konnte. Für zwei Prüfungen konnte sich dann Herbold an die Spitze setzen, schied jedoch unfallbedingt aus.

„Wir mussten am Limit fahren, weil wir wussten dass Ruben auf den Nachmittags-SPs sehr schnell sein würde“, schildert Co-Pilot Kölbach. „Bei der Anfahrt auf eine Sprungkuppe wurde Felix kurz irritiert und wich leicht nach rechts aus. Dadurch passte der Sprung nicht, und wir sind abgeflogen.“

Die Rolle des Porsche-Jägers übernahmen im Anschluss Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk, die den Wallenwein-Skoda Fabia S2000 mit einem Rückstand von 1:06,4 Min. durch das Zieltor am Zwickauer Kornmarkt fuhren. „Der zweite Platz ist ein tolles Ergebnis für uns“, strahlte Wallenwein, der nun wieder die Führung in der DRM übernimmt. „Wir haben am Schluss etwas Tempo rausgenommen. Mehr war nicht drin.“

Olaf und Alexandra Dobberkau konnten ihren Porsche 911 GT3 als dritte ins Ziel bringen. Olaf Dobberkau freute sich nach einem bislang durchwachsenen Saisonverlauf: „Der dritte Platz ist für uns ein Superergebnis! Ruben und Mark waren heute einfach zu schnell für uns.“

Auch auf den Positionen hinter den Podiumsplatzierungen waren die heimischen Teams am vierten DRM-Wochenende nicht zu schlagen. Als Viertplatzierte liefen Peter Corazza / Ronald Bauer (Mitsubishi Lancer Evo 9) im Ziel. Als schnellstes Team in der Division 2 durften sie vor heimischer Kulisse damit endgültig einen Haken an den unbefriedigenden Saisonstart mit zwei Nullrunden in Folge machen: „Es ist einfach toll, wenn man Bekannte und Fans entlang der Strecke sieht“, strahlte Corazza. „Obwohl man konzentriert fährt, kann man Plakate und Fahnen während der Fahrt erkennen. Früher war ich selbst Zuschauer und bin zu den Prüfungen gekommen. Heute fahre ich selbst. Das ist ein cooles Gefühl.“

Zweitschnellster in der Gruppe der seriennahen Turbo-Allradler waren Hermann Gassner / Karin Thannhäuser (Mitsubishi Lancer Evo 10). Das bayerische Duo konnte den vierten Meisterschaftsplatz verteidigen, dennoch war der vierfache DRM-Champion Gassner nicht mit sich zufrieden: „Ich glaube, ich kann meinen Unfall hier vor zwei Jahren nicht ganz aus dem Kopf verdrängen. Unser Auto ist okay, aber die Zeiten hätten etwas besser sein können.“

Auch in der Wertung der schnellsten frontgetriebenen Fahrzeuge gab es in Sachsen einen Heimsieg: Der amtierende 2WD-Champion Carsten Mohe holte mit seiner Co-Pilotin Katrin Becker im Renault Mégane R.S. N4 den Sieg in der Division 3.

Mit dem hervorragenden sechsten Gesamtrang verwiesen sie dabei viele Teams auf leistungsstärkeren Fahrzeugen auf die Plätze. Zweite in der Division wurden Georg Berlandy / Peter Schaaf (Peugeot 207 RC R3T). Pech dagegen hatte der bislang dominierende 2WD-Pilot Christian Riedemann: Der Sulinger musste seinen Citroën DS3 R3T bereits auf der Freitagsetappe in Führung liegend mit defekter Benzinpumpe abstellen.

„Schade für Christian Riedemann, dass er so früh ausgefallen ist“, zollte Carsten Mohe seinem schärfsten Konkurrenten in der 2WD-Wertung Respekt. „Wir hätten ihn gerne auf der Strecke geschlagen. Wir konnten hier schnellere Zeiten als im vergangenen Jahr fahren.“ Für den 39-jährigen Sachsen bedeutete die Sachsen-Rallye ein Heimspiel: Der Kfz-Meister bereitet seinen 290-PS-Renner im heimischen Crottendorf vor. „In Heimatnähe zu fahren ist natürlich schön“, berichtete Mohe. „In Sachsen gibt es besten Rallye-Fans der Welt.“ Bereits zum dritten Mal konnte der 19jährige Dominik Dinkel in der „kleinen“ Division 5 gewinnen. Er kann sich damit auf die vierte Position in der 2WD-Wertung verbessern. „Als klar war, dass wir in der Division sicher vorne liegen, habe ich das Tempo etwas rausgenommen um nichts mehr zu riskieren. Nach dem Ausfall in Hessen war es wichtig, hier wieder die vollen Divisionspunkte mitzunehmen.“

In der Diesel-Wertung (Division 6) der DRM gaben in Sachsen zwei Opel-Teams den Ton an. Marijan Griebel (Opel Astra GTC) holte mit Co-Pilot Alexander Rath damit gleichzeitig die Tageswertung im HJS-Dieselmasters. „Es lief alles nach Plan“, grinste der Polizeikommissar aus dem Westrich, dem vor allem die Rallyeatmosphäre in Zwickau gut gefiel. „Vor allem der Service mitten in der Stadt und der Stadtrundkurs gefallen mir richtig gut.“ Nach einer Nullrunde bei der Hessen-Rallye konnte Griebel in Sachsen den dritten Sieg in der Division 6 einfahren. Im Duell mit Björn Mohr (Heringen, Opel Astra GTC) machte er damit wieder Boden gut. Der als Führender nach Sachsen gereiste Mohr ärgerte sich: „Auf der Freitagsetappe haben wir alles falsch gemacht, was möglich war und immer die falsche Reifenwahl getroffen. Daher rührte der Rückstand von einer halben Minute auf Marijan. Aus eigener Kraft war das nicht aufzuholen.“

Endstand nach 14 Sonderprüfungen:
01. Zeltner / Zeltner, Porsche 911 GT3 1:22:43.7
02. Walleinwein / Kopczyk, Skoda Fabia S2000 +1:06.4
03. Dobberkau / Dobberkau, Porsche 911 GT3 +3:45.1
04. Corazza / Bauer, Mitsubishi Lancer +3:58.6
05. Gassner / Thannhäuser, Mitsubishi Lancer +5:07.3
06. Mohe / Becker, Renault Megane RS +6:02.3
07. Stölzel / Windisch, Porsche 911 GT3 +7:52.7
08. Stix / Bonhage, Mitsubishi Lancer +9:54.2
09. Depping / Haarschmidt, Mitsubishi Lancer +10:24.6
10. Abendroth / Oschmann, Mitsubishi Lancer +10:45.9

Bestzeiten: Zeltner – 7, Herbold – 5, Dobberkau – 1, Wallenwein - 1

Wichtigste Ausfälle: Felix Herbold, Sandro Wallenwein, Robert Pritzl, Christian Riedemann, Jörg Broschart, Danny Galle, Pierre Römer, Andreas Schramm, Sven Mangelsen, Werner Jetzt, Dirk Knüpfer, Daniel Schmidt, Thomas Singer, Steffen Schmid, Stephan Wild, Mario Kunstmann, Andreas Fräßdorf, Jens Flach

DRM-Stand nach 4 Läufen:
01. Wallenwein – 118 Punkte, 02. Herbold – 100, 03. Zeltner – 95, 04. Gassner – 88, 05. Riedemann – 71

DRM-Stand 2WD nach 4 Läufen:
01. Riedemann – 71 Punkte, 02. Mohe – 53, 03. Mohr – 51, 04. Dinkel und Griebel - 45

Die Deutsche Rallye Meisterschaft pausiert nun über drei Monate. Von 24.-26. August werden im Rahmen des WM-Laufes bei der ADAC Rallye Deutschland rund um Trier die nächsten beiden Wertungsläufe zur Deutschen Rallye Meisterschaft ausgetragen.

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