ERC Acropolis Rallye: Magalhaes triumphiert vor Herczig und Ptaszek!
Vize-Europameister Bruno Magalhaes entschied den griechischen Klassiker rund um Lamia vor BRR-Pilot Norbert Herczig und dem Polen Hubert Ptaszek für sich!
Text: Harald Illmer, Fotos: fiaerc.com (6)
Bruno Magalhaes konnte sich in die illustre Liste der Sieger der legendären Akropolis Rallye eintragen: Der portugiesische Vize-Europameister triumphierte beim gewohnt anspruchsvollen und materialmordenen griechischen Klassiker rund um Lamia und feierte den ersten Saisonsieg in der Rallye-Europameisterschaft.
Nach der Startzeremonie an historischer Stätte – der Akropolis in Athen – erfolgte der Auftakt zur Akropolis Rallye 2018 mit einer Superspecial außerhalb des Stadtzentrums. Norbert Herczig setzte die erste Bestzeit beim dritten ERC-Saisonlauf. Der ungarische BRR-Pilot konnte auf der engen und staubigen Zuschauerprüfung die schnellste Zeit vor dem Polen Hubert Ptaszek setzen.
Für den großen Favoriten und zweimaligen Saisonsieger Alexey Lukyanuk begann der griechische Klassiker hingegen alles andere als nach Wunsch. Bereits in der ersten Kurve der kurzen Superspecial fuhr sich der Russe einen Reifenschaden ein. Der Zeitverlust hielt sich dank der Kürze der Prüfung mit knapp 12s im Rahmen.
Mit der knapp 30 km langen Sonderprüfung Thiva stand als zweite Sonderprüfung am Freitag Nachmittag ein wahrer Klassiker an: Die äußerst anspruchsvolle Prüfung wurde auch in diesem Jahr ihrem Ruf gerecht. Alexey Lukyanuk deklassierte mit einer wahren Fabelzeit auf SP 2 das gesamte Feld und setzte mit mehr als 44s Vorsprung auf den Zweitplatzierten in SP 2 die Bestzeit und beendete den ersten Tag trotz der Probleme in SP 1 als klar Führender.
Der Norweger Eyvind Brynildsen rangierte hinter Lukyanuk auf P2, vor finnischen Skoda-Youngster Juuso Nordgren auf dem dritten Zwischenrang.
Die sechs Sonderprüfungen am zweiten Tag der Rallye Akropolis wurden von den Piloten nach der Recce eindeutig als die für das Material schwierigsten SPs beschrieben: extrem steinige und raue Pfade erwarteten die Teams – Ankommen war die Devise am zweiten Tag.
Doch bereits die erste Schleife am Samstag Vormittag forderte prominente Opfer: Konnte Alexey Lukyanuk auf der Auftaktprüfung am Samstag noch die Bestzeit vor Eyvind Brynildsen verbuchen, waren für das Duo in SP 4 alle Hoffnungen auf eine Top-Platzierung ausgeträumt: Ein Aufhängungsschaden sorgte bei Lukyanuk für einen Zeitverlust von mehr als 19 Minuten. Brynildsen kostete ein Reifenschaden knapp 2:49 Min. Für Alexey Lukyanuk war einer Weiterfahrt nicht mehr möglich.
Auch der Drittplatzierte nach dem ersten Tag – Juuso Nordren – war nach einem Reifenschaden in SP 2 aus dem Rennen um die Podiumsplatzierungen, ebenso wie zahlreiche weitere Konkurrenten des finnischen Youngsters.
Mit einer Bestzeit in SP 4 übernahm Bruno Magalhaes somit die Führung vor dem Polen Gregorz Grzyb in einem weiteren Skoda Fabia R5.Mit zwei weiteren Bestzeiten am Samstag Nachmittag baute der portugiesische Vize-Europameister seine Führung weiter aus. Norbert Herczig kam mit den anspruchsvollen Bedingungen bestens zurecht und brachte den BRR Skoda Fabia R5 ohne Schaden über die enorm harten Sonderprüfungen. Eine weitere Bestzeit in der siebten Sonderprüfung unterstrich die sensationelle Leistung des ungarischen Serienmeisters.
Herzcig beendete den zweiten Tag mit 1:04.7 Min Rückstand auf den Führenden Bruno Magalhaes auf Rang zwei. Hubert Ptaszek komplettierte das Podium
Auch auf der finalen Etappe am Sonntag stand für die führenden Piloten die Zielankunft an oberster Stelle. Nach seinem Ausfall am Samstag zeigte sich Alexey Lukyanuk am Schlusstag wieder in Bestform: Der Russe entschied drei der vier Sonderprüfungen am Sonntag klar für sich und sicherte sich wichtige Punkte für die Meisterschaftswertung.
Bruno Magalhaes verwaltete auf den restlichen vier Sonderprüfungen seinen Vorsprung und feierte schlussendlich einen vielumjubelten Sieg beim griechischen Klassiker. Norbert Herczig hatte auf der 10. Sonderprüfung noch eine Schrecksekunde zu überstehen: Nach einem Verbremser kam der Ungar von der Strecke ab, konnte seine Fahrt jedoch ohne gröbere Schäden fortsetzen.
Mit einem Rückstand von 29.1s auf Bruno Magalhaes konnte Herczig einen tollen zweiten Gesamtrang feiern. Hubert Ptaszek komplettierte das Podium beim dritten Saisonlauf. Eyvind Brynildsen, Simos Galatariotis und Grzegorz Gryzb folgten auf den weiteren Plätzen.
Nicht weniger als 8 der Top-9 Piloten auf Skoda Fabia R5 beweisen dabei abermals die Zuverlässigkeit und Standfestigkeit des R5-Klassenprimus.
Endstand:
01. Bruno Magalhães (PRT)/Hugo Magalhães (PRT) ŠKODA Fabia R5 3h02m09.4s
02. Norbert Herczig (HUN)/Ramón Ferencz (HUN) ŠKODA Fabia R5 +29.1s
03. Hubert Ptaszek (POL)/Maciej Szczepaniak (POL) ŠKODA Fabia R5 +1m37.2s
04. Eyvind Brynildsen (NOR)/Veronica Engan (NOR) Ford Fiesta R5 +2m35.2s
05. Simos Galatariotis (CYP)/Antonios Ioannou (CYP) ŠKODA Fabia R5 +3m23.0s
06. Grzegorz Grzyb (POL)/Jakub Wróbel (POL) ŠKODA Fabia R5 +5m20.6s
07. Jourdan Serderidis (GRC)/Frédéric Miclotte (BEL) ŠKODA Fabia R5 +5m55.5s
08. Orhan Avcioǧlu (TUR)/Burçin Korkmaz (TUR) ŠKODA Fabia R5 +6m39.3s
09. Paulo Nobre (BRA)/Gabriel Morales (BRA) ŠKODA Fabia R5 +6m55.3s
10. Tibor Érdi Jr (HUN)/György Papp (HUN) Mitsubishi Lancer Evolution X +9m07.8s
Wichtigste Ausfälle: A. Tsouloftas, Y. Philippedes, J. Alonso, V. Drimousis, Y. Protasov
Weitere Klassensieger:
FIA ERC2: Tibor Érdi Jr (HUN)/György Papp (HUN) Mitsubishi Lancer Evolution X
FIA ERC3: Amittrajit Ghosh (IND)/Ashwin Naik (IND) Ford Fiesta R2
ERC Ladies’ Trophy: Emma Falcón (ESP) Citroën DS3 R3T
Führende:
SS1: Norbert Herczig/Ramón Ferencz
SS2-3: Alexey Lukyanuk/Alexey Arnautov
SS4-12: Bruno Magalhães/Hugo Magalhães
Zwischenstände ERC 2018 nach 3 von 8 Läufen:
ERC: 01. Lukyanuk - 83 Punkte, 02. Magalhaes - 69, 03. Herczig - 40, 04. Gryazin - 30 , 05. Moura - 30, 06. Kreim - 26, 07. Ptaszek - 23, 08. Brynildsen - 23, 09. Grzyb - 19, 10. Ingram - 18
ERC-2: 01. Remmenik - 89 Punkte, 02. Erdi - 79, 03. Alonso - 48, 04. Melegari - 26, 05. Pimentel - 24
ERC-3: 01. Gago - 68, 02. Sesks - 52, 03. Bernardi - 39, 04. Gosh - 38, 05. Falcon - 30
Die Rallye Europameisterschaft wird von 15. bis 17. Juni 2018 mit der Cyprus Rallye fortgesetzt. |