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ERC: Kopecky triumphiert ein weiteres Mal in Zlin, Wagner am Podium, Paddon holt den Titel!

Jan Kopecky holte abermals den Sieg beim ERC-Heimspiel rund um Zlin. Der Skoda-Pilot triumphierte vor seinen ungarischen Markenkollegen Miklos Csomos und Simon Wagner! Trotz Ausfalls in Tschechien holt Hayden Paddon den Titel.

Text: Harald Illmer; Fotos: FIA ERC @World / Red Bull Content Pool (5); Josef Petru (2), Sven Kollus (1)

Hayden Paddon ist der Titelgewinner der FIA Rallye Europameisterschaft 2023. Trotz seines Ausfalls bei der Barum Rallye konnte der Neuseeländer als erster Nicht-Europäer den Titelgewinn fixieren.

Auf Platz fünf liegend traf der Hyundai-Pilot am Sonntag mit der Hinterachse einen Baum und musste seinen Boliden abstellen. Da jedoch nur mehr der zweimalige Saisonsieger Martin Sesks den Titelgewinn von Paddon durch eine Topplatzierung in Tschechien noch vertagen hätte können war der Weg zum Titel für den Kiwi frei.

Foto: @World / Red Bull Content Pool

Jan Kopecky und die Barum Rally Zlin: Bereits zehn Mal konnte der tschechische Rekordmeister Traditionsrallye in der Vergangenheit gewinnen. Mit dem Triumph 2023 fixierte der Skoda Pilot seinen elften Triumph rund um Zlin.

Mit einem Vorsprung von 14.9s auf den Zweitplatzierten Miklos Csomos startete Kopecky in den finalen Tag und mit fast dem identen Vorsprung – genau 14.3s – beendete der Tscheche die finale Powerstage.

Mit Erik Cais stellte sich zu Beginn der Rallye ein weiterer Lokalmatador in den Mittelpunkt des Geschehens und übernahm die Führung. Ein Reifenschaden in der sechsten Prüfung zerstörte jedoch alle Hoffnungen auf eine Topplatzierung des Youngster.

Foto: @World / Red Bull Content Pool

Mit Platz zwei hinter Jan Kopecky beeindruckte der Ungar Miklos Csomos. DenDreikampf um die finale Podiumsplatzierung zwischen Adam Brezik, Simon Wagner und Filip Mares konnte der Österreicher mit einer grandiosen Leistung auf der finalen Powerstage in eindrucksvoller Manier für sich entscheiden.

Adam Brezik, Filip Mares, Dominik Stritesky, Erik Cais und Effren Llarena komplettierten die Top-8 im Ziel der 52. Barum Czech Rally Zlin 2023.

Albert von Thurn und Taxis / Jara Hain konnten die 52. Barum Czech Rallye Zlin 2023 nicht beenden. Nach einem technischen Defekt an der Treibstoffpumpe musste das Duo ihren Boliden auf der Verbindungsetappe vor SP 12 abstellen.

Die Barum Czech Rally Zlín wird bis mindestens 2025 im ERC-Kalender verbleiben, nachdem sich der WRC-Promoter mit den Rallye-Organisatoren auf eine zweijährige Verlängerung geeinigt hat.

Foto: @World / Red Bull Content Pool

Platz 3 beim tschechischen ERC Lauf: Wagner / Winter erneut mit internationalem Spitzenergebnis

Platz 3 in der Qualifikation, eine Bestzeit auf der ersten Sonderprüfung am Freitagabend, der Sieg auf der abschließenden Powerstage und Platz 3 Gesamt sind die famose Bilanz von Simon Wagner und Gerald Winter bei der FIA ERC Barum Czech Rallye Zlín. Mit einer erneuten Demonstration von Kampfgeist und Willen sichern sich die Österreicher auf den letzten Metern das hoch verdiente Podium und die maximale Punkteausbeute auf der Powerstage und toppen damit ihr Sensationsergebnis des vergangenen Jahres sogar noch.

Vor grandioser Zuschauerzahl wurde am Abend des vergangenen Freitages der siebte Lauf zur diesjährigen FIA Rallye Europameisterschaft, die Barum Czech Rallye eröffnet. Bei der traditionellen Auftaktsonderpüfungen in mitten der Innenstadt von Zlín sorgte nicht nur ein spektakuläres Feuerwerk, sondern auch der Auftritt der amtierenden Österreichischen Rallye Meister Simon Wagner und Gerald Winter für Staunen. Trotz der Tatsache, dass neben der europäischen Rallye Elite auch ein gewohnt starkes Feld einheimische Piloten am Start war, sicherte sich das Team aus Oberösterreich und
Kärnten die absolute Bestzeit und legte damit den Grundstein für ein erfolgreiches Wochenende.

Mit konstant schnellen Zeiten etablierten sich Wagner und Winter im Verlauf der ersten Etappe als Dritte der ERC Wertung und ließen damit nicht nur diverse Lokalmatadoren, sondern auch ehemalige Weltmeisterschaftspiloten und den amtierenden Europameister hinter sich.

Foto: Josef Petru

„Schon am Ende der ersten Etappe hatten wir sowohl nach vorne als auch nach hinten einen deutlichen Abstand und lagen recht komfortabel auf dem dritten Platz und damit voll innerhalb der Erwartungen.“, erklärt Wagner. „Als Ausländer die Barum Rallye in Tschechien gewinnen zu wollen ist nahezu vermessen und so sehr wir natürlich immer auf Sieg fahren wollen, so zufrieden kann man hier doch mit einem Podium sein.“, so Wagner weiter.

Eben diese Platzierung verteidigte das Team auch im Verlauf des Finaltages, bis ein kleiner Fehler den Traum vom erneuten Podium beinahe zunichtemachte.

„Auf der Pindula Prüfung, die eigentlich zu meinen Favoriten gehört, haben wir in beiden Durchgängen relativ viel Zeit auf den hinter uns Platzierten Adam Brezik verloren, so dass dieser nur eine Prüfung vor Schluss im Klassement plötzlich vor uns war. Ich muss zugeben, dass ich hier schon zu früh auf Sicherheit gegangen bin und zu wenig riskiert habe. Das hat dazu geführt, dass ich viel mehr darauf konzentriert war, das Auto heil ins Ziel zu bringen als sauber und schnell zu fahren und dadurch Fehler gemacht habe. Insgesamt ein Fehler, der uns Zeit und am Ende beinahe das Podium gekostet hätte.“, so Wagner.

Simon Wagner wäre aber schließlich nicht Simon Wagner, wenn er sich nach dem Positionsverlust kampflos ergeben hätte. Mit einer grandiosen Fahrt auf der abschließenden Sonderprüfung kämpfte er sich gemeinsam mit Beifahrer Gerald Winter nicht nur eindrucksvoll zurück auf das Podium, sondern kassierte ganz nebenbei auch noch die maximal möglichen Zusatzpunkte der Powerstage Wertung.

Foto: Josef Petru

„Einige hatten uns in dem Moment vermutlich schon abgeschrieben, aber wir wussten, dass im Vergleich zu dem was wir über den Tag hinweg gezeigt hatten noch einiges mehr ginge.“, berichtet Wagner. „Wie schon oft in meiner Karriere stand ich hier einfach an dem Punkt zu entscheiden, ob wir sicher gehen keinen Schaden, und damit einen finanziellen Rückschlag zu riskieren, oder frei fahren und zeigen was wir können. Nun ja, was soll ich
sagen, dieses Podium war uns immens wichtig und ich habe mich ganz offensichtlich für Letzteres entschieden.“, so der 30-Jährige mit einem breiten Grinsen weiter.

Als Lohn für diesen Einsatz können Wagner und Winter nicht nur ein weiteres internationales Spitzenergebnis verbuchen, sondern auch mit vollem Selbstbewusstsein und top motiviert in Richtung ÖRM Finale am 16. und 17. September in Aspang schauen.

„Wir sind fest entschlossen, den Titel Hattrick perfekt zu machen. Um bestmöglich vorbereitet zu sein, plane ich bis dahin noch zwei weitere Rallyes und einen ausgiebigen Test mit dem Skoda Fabia RS Rally2 und freue mich anschließend auf ein spannendes Finale und eine großartige Show für alle Zuseher und Fans.“, so Wagner abschließend.

Fabian Zeiringer / Angelika Letz: Formidabler Podestplatz bei der Barum Rallye

Beim renommierten ERC-Lauf im tschechischen Zlin fuhren der Steirer Fabian Zeiringer und Copilotin Angelika Letz im Opel Corsa Rally4 auf den zweiten Platz in der europäischen Juniorenwertung.

Mit der Barum Czech Rally Zlin stand an diesem Wochenende 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Prag nicht nur die traditionsreichste Rallye der Tschechischen Republik, sondern auch der siebente und vorletzte Saisonlauf zur European Rallye Championship (ERC) auf dem Programm. Mit dabei in der hochkarätigen Teilnehmer-Partie war der Steirer Fabian Zeiringer mit seiner oberösterreichischen Copilotin Angelika Letz. Das Duo im Opel Corsa Rally 4 aus dem Hause Waldherr Motorsport wurde somit Zeuge vom elften Barum-Sieg des Tschechen Jan Kopecky (dem unglaublich achten seit 2015 in Serie) und war naturbedingt auch am nächsten von allen dran an der eigenen starken Leistung. 

Foto: Sven Kollus

Nach einer seit Freitag anhaltenden Hitzeschlacht über 13 anspruchsvolle Wertungsprüfungen erreichten Zeiringer/Letz heute das Ziel in Zlin. So konnte beim vierten internationalen Start des heurigen Jahres nach einem 0:2-Rückstand an Ausfällen (Polen und Lettland) der Ausgleich zum 2:2 an erfolgreichen Abschlüssen (Rom und Barum) eingefahren werden. Und nicht nur das, stand das Duo erstmals auch auf dem Podest. In der ERC-Junior-Wertung holte der 27-jährige Birkfelder den großartigen zweiten Platz hinter dem deutschen Opel-Werkspiloten Timo Schulz, der hierzulande auch als 2WD-Sieger der Rallye Weiz bekannt ist. 

Fabian Zeiringer: „Nachdem ich hier schon im letzten Jahr gefahren bin, habe ich gewusst, was uns erwartet. Der Asphalt war genauso schlecht wie damals, die Prüfungen genauso schnell wie schwierig. Nur die Hitze war heuer ein zusätzlicher Belastungsfaktor. Es war hier sogar heißer als vor zwei Wochen bei unserem Start in Rom, weil es dort trockener und da viel, schwüler war. Aber Angelika und ich haben es geschafft, trotzdem gut die Konzentration zu bewahren und eine von Anfang bis zum Schluss fehlerfreie Rallye hinzulegen.“

Die Freude darüber, in der Junior-Wertung am Stockerl zu stehen, war natürlich groß. Fabian Zeiringer dazu: „Mit 27 Jahren habe ich heuer die letzte Chance, noch bei den Junioren gewertet zu werden. Ich denke, dass ich von den vier internationalen Auftritten heuer viel für meine Entwicklung mitgenommen habe. Dass es hier mit einem zweiten Platz endet, ist einfach nur speziell und die Belohnung für viel harte, aber auch schöne Arbeit. Dafür möchte ich mich bei meinem Einsatz-Team von Luca Waldherr ebenso bedanken wie bei meiner treuen Beifahrerin Angelika Letz und freilich ganz besonders bei meinen Sponsoren, ohne die wir das alles gar nicht erleben könnten.“

Foto: @World / Red Bull Content Pool

Ergebnisse:

Endstand:
01. Kopecký / Hloušek, Škoda Fabia RS Rally2 1:53:18.5
02. Csomós / Bán, Škoda Fabia Rally2 evo +14.3
03. Wagner / Winter, Škoda Fabia RS Rally2 +48.2
04. Březík / Krajča, Škoda Fabia Rally2 evo +51.1
05. Mareš / Bucha, Škoda Fabia Rally2 evo +51.9
06. Stříteský / Hovorka, Škoda Fabia Rally2 +1:00.4
07. Cais / Bacigal, Skoda Fabia RS Rally2 +1:11:1
08. Llarena / Fernandez, Skoda Fabia Rally2 +1:33.6
09. Franceschi / Malfoy, Skoda Fabia RS Rally2 +1:48.7
10. Tempestini / Itu, Skoda Fabia Rally2 evo +3:03.9

Wichtigste Ausfälle u.a.: Haydden Paddon, Mads Ostberg, Alexey Lukyanuk, Albert von Thurn und Taxis, Martin Laszlo, Chris Ingram, Martin Vlcek, Jaroslaq Koltun, Jon Armstrong, Mile Johannson, Enrico Windisch

Die Rallye Europameisterschaft wird von 06.-28. Oktober 2023 mit der Rally Hungary abgeschlossen.

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