ERC Barum Rallye: Kopecky-Heimsieg bei Skoda Fünffach-Triumph!
Jan Kopecky führte einen Fünffach-Triumph von Skoda beim ERC-Heimspiel im Rahmen der Barum Rallye rund um Zlin an. Alexey Lukyanuk (Ford Fiesta R5) lieferte sich mit Jan Kopecky einen packenden Zweikampf um den Sieg, am Ende blieb jedoch nur Rang 15 für den Russen.
Fotos © FIA ERC
Jan Koepcky siegte beim Tschechien-Heimspiel der Rallye Europameisterschaft im Rahmen der Barum Czech Rallye Zlin zum insgesamt fünften Mal. Der Skoda Werkspilot führte einen unglaublichen Fünffach-Sieg für Skoda an. Doch der Sieg von Kopecky war alles andere als einfach – bis zur allerletzten Sonderprüfung lieferte Alexey Lukyanuk dem Skoda-Localhero einen beinharten Kampf um den Gesamtsieg.
Mit einem Vorsprung von lediglich 4.6s auf Lukyanuk startete Kopecky in die finale Sonderprüfung der Barum Rallye 2016. Ein hochdramatisches Sekundenduell um den Sieg beim achten Lauf zur Rallye Europameisterschaft wurde erwartet.
Mit einer sensationellen Vorstellung am ersten Tag der Barum Rallye 2016 beeindruckte Lukyanuk nicht nur den Skoda-Seriensieger, doch just in der allerletzten Sonderprüfung blieb die Leistung des Ford-Piloten unbelohnt: Lukyanuk traf eine Wassertonne, die als Schikane aufgebaut war und brach sich dabei den Spurhebel am Ford Fiesta R5. Mit mehr als 10 Minuten Rückstand erreichte Lukyanuk zwar noch das Ziel der Sonderprüfung, mehr als Rang fünfzehn in der ERC Wertung war jedoch nicht mehr möglich.
Für Jan Kopecky bedeutete der Sieg bei der Barum Rallye Zlin den insgesamt fünften Triumph beim EM-Heimspiel. Kopecky sicherte sich zudem vorab die erfolgreiche Titelverteidigung in der Tschechischen Rallye Meisterschaft 2016.
Der Sieger im Ziel: „Ich kann meine Freude kaum in Worte fassen. Wir haben hier bei der Barum-Rallye nicht nur den fünften von fünf möglichen Saisonsiegen eingefahren, sondern zusätzlich alles klargemacht in der Tschechischen Rallye-Meisterschaft. Einen Titel zu gewinnen, ist immer sehr schwierig, einen Titel zu verteidigen noch schwieriger“, sagte Jan Kopecký. „Der FABIA R5, das grandiose Team von ŠKODA Motorsport und meine Familie als moralische Unterstützung haben mir diesen Meilenstein in meiner Karriere ermöglicht. Bei diesem hohen Level hier in Zlín hat man gesehen, wie stark unser Auto ist. Ein großes Kompliment aber auch an Alexey Lukyanuk und Alexey Arnautov, die es uns an diesem Wochenende sehr schwer gemacht haben.“
Hinter dem strahlenden Sieger Jan Kopecky sorgten vier weitere Skoda Piloten für einen viel umjubelten Fünffach-Triumph des tschechischen Herstellers: Tomas Kostka sicherte sich im BRR Skoda Rang zwei vor seinen Landsmännern Jan Cerny und Pavel Valousek auf den Rängen drei und vier. Fabian Kreim komplettierte mit Rang fünf das Skoda-Quintett.
Fabian Kreim: „Ich bin mit unserer Leistung bei der Barum Czech Rally Zlín zufrieden. Die Begeisterung der tschechischen Fans ist einfach enorm und es war toll, hier in Tschechien erneut Erfahrung sammeln zu dürfen.“
Martin Vicek (Ford Fiesta R5), Cedric Cherain (Ford Fiesta R5) und Vojtech Stajf (Skoda Fabia R5) komplettierten die Top-8 der Barum Rallye 2016.
2WD: Sieg für Ingram, Pech für Griebel und Tannert
In der 2WD-Wertung feierte Chris Ingram im Opel Adam R2 den Sieg vor Luca Rossetti im Toyota GT86 R3 und Lukas Pieniazek in einem weiteren Opel Adam R2. Simon Wagner musste nach technischen Problemen am Peugeot 208 die Rallye vorzeitig beenden.
Pech für die deutschen Piloten des ADAC Opel Rallye Junior Teams bei der Barum Czech Rally Zlín in Tschechien. Julius Tannert und seine Beifahrerin Jennifer Thielen fuhren beim vorletzten Saisonlauf zur Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior) erneut auf Podestkurs, als sie ihren Werks-ADAM R2 am Samstag auf der Verbindungsetappe zur achten Sonderprüfung mit sinkendem Öldruck abstellen mussten, womit die Rallye für das deutsch-luxemburgische Duo beendet war. "Wir sind natürlich zutiefst enttäuscht", kommentierte der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport. "Wir lagen in guter Position, und es wäre noch mehr drin gewesen. Aber solche Dinge gehören eben auch zu diesem Sport. Wir sind dennoch stolz, dass wir eine starke Leistung zeigen und den Speed der Spitze mitgehen konnten."
Auch Marijan Griebel und sein Beifahrer Pirmin Winklhofer sahen das Ziel der ersten Etappe nicht. In SP5 touchierte der zu diesem Zeitpunkt auf Rang zwei liegende Pfälzer einen Begrenzungspfosten, wobei die Lenkung beschädigt wurde. Der Versuch, den ADAM R2 noch durch SP6 und zurück in den Service zu bringen, war leider nicht von Erfolg gekrönt. Gemäß Rally-2-Reglement konnten Griebel/Winklhofer - wenngleich mit großem Zeitrückstand - zur zweiten Etappe wieder starten. Und dort zeigten die deutschen Opel-Asse ihr ganzes Potenzial auf, holten fünf der sechs möglichen SP-Bestzeiten, gewannen souverän die zweite Etappe und kamen letztlich als Fünfte der Junior-EM-Wertung ins Ziel.
Weil für die Endwertung der FIA ERC Junior nur die vier besten der sechs Einzelergebnisse herangezogen werden, kann Griebel mit einem Sieg beim Saisonfinale vom 16. bis 18. September in Lettland ebenso noch aus eigener Kraft Junior-Europameister werden wie sein englischer Stallgefährte und Barum-Gewinner Chris Ingram. Und das ist auch genau der Plan des Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport. Griebel: "Der kleine Fehler hier in Tschechien hat leider große Auswirkungen gehabt. Am zweiten Tag konnten wir beweisen, wozu wir im Stande gewesen wären. Nun wollen wir uns umso sorgfältiger auf den großen Showdown vorbereiten. Wir und der ADAM R2 haben bewiesen, dass wir auch auf Schotter voll konkurrenzfähig sind. Und immerhin brauchen wir uns in Lettland keinen Kopf wegen der Taktik zu machen. Die Devise dort lautet: volle Attacke!"
Endstand:
01. Jan Kopecký (CZE)/Pavel Dresler (CZE) ŠKODA Fabia R5 2h07m34.7s
02. Tomáš Kostka (CZE)/Ladislav Kucera (CZE) ŠKODA Fabia R5 +2m34.0s
03. Jan Cerný (CZE)/Petr Cernohorský (CZE) ŠKODA Fabia R5 +2m41.9s
04. Pavel Valoušek (CZE)/Veronika Havelková (CZE) ŠKODA Fabia R5 +3m47.7s
05. Fabian Kreim (DEU)/Frank Christian (DEU) ŠKODA Fabia R5 +5m16.1s
06. Martin Vlcek (CZE)/Jindriška Žáková (CZE) Ford Fiesta R5 +5m17.9s
07. Cédric Cherain (BEL)/Filip Cuvelier (BEL) Ford Fiesta R5 +5m40.4s
08. Vojtech Štajf (CZE)/František Rajnoha (CZE) ŠKODA Fabia R5 +5m43.3s
09. Miroslav Jakeš (CZE)/Marcela Ehlová (CZE) ŠKODA Fabia S2000 +6m00.5s
10. Roman Odložilík (CZE)/Martin Turecek (CZE) Ford Fiesta R5 +7m02.0s
Endstand 2WD:
01. Ingram / Edmondson, Opel Adam R2 2:20:55.1
02. Rossetti / Mori, Toyota GT-86 R3 +17.8
03. Pieniazek / Mazur, Opel Adam R2 +23.3
04.Gryazin / Fedorov, Peugeot 208 R2 +4:03.8
05. Navratil / Kral, Peugeot 208 R2 +5:20.7
Wichtigste Ausfälle: Bryan Bouffier, Jaromir Tarabus, Ralfs Sirmacis, Hermen Kobus, Lukasz Habaj, Jan Jelinek, Julius Tannert, Laszlo Nemet, Vaclav Kopacek, Tibor Cserhalmi, Simon Wagner, Vaclav Pech
Die Rallye Europameisterschaft wird von 16.-18. September 2016 mit der Rally Liepaja in Lettland fortgesetzt. Nach der witterungsbedingten Absage Ende Jänner wird die Veranstaltung nun als reine Schotterrallye ausgetragen.
Fotos: fiaerc.com |