ERC Barum Czech Rallye Zlin 2018: 8. Heimsieg für Jan Kopecky! Fabian Kreim: Starker zweiter Platz in Tschechien
Jan Kopecký und Beifahrer Pavel Dresler bleiben im Skoda Fabia R5 bei der Barum Czech Rallye Zlin ungeschlagen. Der Skoda Werskpilot triumphiert vor Alexey Lukyanuk (Ford Fiesta R5) und Dani Sordo (Hyundai i20 R5). Fabian Kreim feiert starken zweiten ERC U28 - Platz in Tschechien. Hermann Neubauer nach Unfall vorzeitig out.
Fotos: fiaerc.com, Daniel Fessl, Skoda Auto Deutschland - Text: Harald Illmer, Manfred Wolf, Skoda Auto Deutschland.
Jan Kopecký und Beifahrer Pavel Dresler holten bei der Barum Czech Rally Zlín im Skoda Fabia R5 ihren insgesamt 8. Sieg beim tschechischen Lauf zur Rallye Europameisterschaft rund um Zlin. Durch den Wettersturz und Regen äußerst schwierige und rutschige Bedingungen sorgten für jede Menge Action. Selbst mehrere Reifenschäden konnten den späteren Sieger Kopecky nicht bremsen - der Skoda Werkspilot holte sich im Verlauf der zweiten Etappe die Führung von Alexey Lukyanuk zurück. Dani Sordo komplettierte beim ERC-Gastspiel im Hyundai i20 R5 mit Platz drei das Podium. Die Skoda Piloten Miroslav Jakes und Nikolay Gryazin komplettierten die Top-5 beim sechsten ERC Saisonlauf.
In der ERC-3 Wertung belegte Simon Wagner Rang zwei im Peugeot 208 R2 hinter Märtin Sesks (Opel Adam R2).
Fabian Kreim: Starker zweiter U28-Rang in Tschechien:
Extreme Herausforderung auf regennassen Pisten gemeistert: Mit einem starken zweiten Platz bei der Barum Czech Rally Zlin verteidigt Fabian Kreim (D) seine U28-Führung in der FIA Rallye-Europameisterschaft (ERC). Der ŠKODA AUTO Deutschland Pilot fährt gemeinsam mit Beifahrer Frank Christian (D) zum dritten Mal in Serie in der Klassenwertung aufs Podest im Kontinentalchampionat. Nicht der einzige Grund zum Jubeln für die Marke ŠKODA: In der Heimat Tschechien gibt es einen Dreifachsieg in der U28-Kategorie für die FABIA R5 Piloten. Zudem feiert Rekordsieger Jan Kopecký (CZ) in der Gesamtwertung seinen siebten Erfolg für ŠKODA beim Traditionsevent.
„Das war die mit Abstand schwierigste Rallye meiner Karriere! Ständige Wechsel zwischen verschiedenen Asphaltarten, dazu nicht abzusehen, wo es richtig glatt oder trocken ist – man war wirklich in jeder Millisekunde gefordert. Streckenweise hat sich das wie auf Eis und Schnee angefühlt. Ich bin mit Blick auf die EM-Gesamtwertung mit kontrolliertem Risiko gefahren, um das Auto ins Ziel zu bringen und die Titelchance zu wahren. Dass ein zweiter Platz dabei herausspringt, ist umso besser“, bilanziert Fabian Kreim. Nach 15 Prüfungen über 212,73 Kilometer erreicht der 25-Jährige mit 45,0 Sekunden auf U28-Sieger Nikolay Gryazin (RUS) die Zielrampe in Zlin.
Nach Platz zwei auf den Kanarischen Inseln und seinem EM-Premieren-Sieg bei der Rally di Roma Capitale macht ŠKODA AUTO Deutschland Pilot Kreim damit den Podest-Hattrick in der EM perfekt. Ein weiterer Höhepunkt für den Odenwälder an den drei Tagen bei der Barum-Rallye ist die Gesamtbestzeit in der Sonderprüfung Březová, wo er sogar WM-Star Dani Sordo (ESP) und Gesamtsieger Kopecký hinter sich lässt.
Auch am Finaltag machen Regenschauer die sechs Sonderprüfungen auf dem gefürchteten ‚schwarzen‘ Asphalt in Tschechien zu einer echten Reifenlotterie. Die Verantwortlichen vom Einsatzteam BRR wählen gemeinsam mit Kreim/Christian genau die richtigen Pneus für die jeweiligen Bedingungen. Über den gesamten Tag kämpfen die deutschen Meister vor erneut Tausenden Fans mit den Briten Chris Ingram/Ross Whittock und den Tschechen Filip Mareš/Jan Hloušek um die Plätze zwei bis vier. Mareš/Hloušek büßen durch einen Crash in der letzten Prüfung alle Chancen ein. Mit 29,6 Sekunden Vorsprung auf Titelkonkurrent Ingram sichert Kreim schließlich Rang zwei.
In der EM-Gesamtwertung bleibt Kreim damit nach vier von sechs Rennen der U28-Kategorie mit 113 Zählern an der Spitze vor Ingram (93) und Gryazin (91). Damit steht bei den ausstehenden zwei Rallyes in Polen (21. bis 23. September) und Lettland (12. bis 14. Oktober) ein spannender Dreikampf der ŠKODA FABIA R5 Piloten um den Titel bevor.
„Fabian Kreim und Frank Christian haben bei der Barum-Rallye mit ihrem dritten Podestplatz in Serie wichtige Punkte für die EM-Gesamtwertung eingefahren. Die Wetter-Bedingungen waren die schwierigsten in der bisherigen Saison für unser Duo, die Reifenwahl extrem schwierig. Unsere Taktik ist aufgegangen. Am Ende der Saison wird abgerechnet, unser Ziel bleibt, den U28-Titel zu gewinnen“, bilanziert Christof Birringer, Leiter Unternehmenskommunikation von ŠKODA AUTO Deutschland.
Wie bislang im gesamten Saisonverlauf in der FIA Rallye-Europameisterschaft war der ŠKODA FABIA R5 auch bei der Barum Czech Rally Zlin das überragende Fahrzeug in der U28-Kategorie. In allen 15 Prüfungen fuhr ein Pilot im Turbo-Boliden der tschechischen Marke die Bestzeit. Nikolay Gryazin markierte acht Bestzeiten, der zweimalige tschechische Junioren-Champion Filip Mareš war dreimal der Schnellste, Fabian Kreim und Chris Ingram toppten je zweimal die Zeitenliste.
Hermann Neubauer: Erneut kein Glück in der Europameisterschaft
Die Barum Rally, sechster von acht Läufen zur Rallye-Europemeisterschaft, war die erwartet schwierige Aufgabe für die besten europäischen Rallye-Piloten. Zu den ohnehin schon speziellen Verhätlnissen auf den ultraschnellen Asphalt-Sonderprüfungen kamen auch noch schwierige Witterungsbedingungen: Dabei wechselten sich Nieselregen und teils heftige Regengüsse ab, die Reifenwahl und die Kalkulation zwischen Attacke und Zurückhaltung wurden zum Ratespiel.
Unter den nicht weniger als 35 internationalen R5-Mannschaften schlug sich das Duo Hermann Neubauer/Bernhard Ettel von Beginn an gut, nach fünf absolvierten Sonderprüfungen lag man mit dem Ford Fiesta R5 aus dem Hause von ZM-Racing auf dem guten 12. Gesamtrang – eine Top-Ten-Platzierung lag damit absolut in Reichweite. Doch schon auf der sechsten Prüfung war die Rallye für den Salzburger vorzeitig zu Ende – und einmal mehr war der Grund für das Aus äußerst unglücklich.
„Wir sind an derselben Stelle rausgerutscht, an der sich von den Spitzenpiloten unter anderem auch Kopecky und Sordo einen Platten fuhren, weil sie dort ebenso neben der Strecke waren. Wir bekamen einen Schlag auf das rechte Hinterrad, überhaupt nichts dramatisches. Das Auto ist auch ohne Probleme weitergefahren. Aber durch den Schlag hat es uns die Bremsleitung abgedrückt – und es waren noch 50 Kilometer bis ins Service, das wäre ohne Bremse nicht zu schaffen gewesen… Also haben wir schweren Herzens aufgegeben.“
Der Re-Start nach „Superally“ Regularien wäre am Sonntag problemlos möglich gewesen, das Team verzichtete allerdings bewusst darauf: „Bei diesen schwierigen Bedingungen noch einmal zu starten, ohne Chancen auf ein vernünftiges Ergebnis, das war mir ehrlich gesagt zu viel Risiko“, so Hermann Neubauer, der dennoch nicht ganz unglücklich nach Hause fährt: „Ich habe an den Split-Zeiten gesehen, dass ich ganz gut dabei bin. Wenn es allerdings um Passagen geht, in denen Du hundertprozentiges Vertrauen in die Reifen und ins Auto brauchst, in denen du die perfekte Streckenkenntnis haben musst, um zu wissen, welche Ecke wie viel Speed verträgt, da verlier‘ ich dann die Zeit. So gesehen waren wir als ‚Gelegenheitsstarter‘ echt gut dabei. Es war zwar leider eine kurze Rallye, aber wirklich eine super Erfahrung – und von der Stimmung der Fans her sicher der beste Lauf des Jahres!“
Endstand:
01. Jan Kopecký (CZE)/Pavel Dresler (CZE) ŠKODA Fabia R5 2h07m47.2s
02. Alexey Lukyanuk (RUS)/Alexey Arnautov (RUS) Ford Fiesta R5 +7.5s
03. Dani Sordo (ESP)/Carlos del Barrio (ESP) Hyundai i20 R5 +46.1s
04. Miroslav Jakeš (CZE)/Petr Machů (CZE) ŠKODA Fabia R5 +53.9s
05. Nikolay Gryazin (LVA)/Yaroslav Fedorov (RUS) ŠKODA Fabia R5 +1m13.2s
06. Fabian Kreim (DEU)/Frank Christian (DEU) ŠKODA Fabia R5 +1m58.2s
07. Jaromír Tarabus (CZE)/Daniel Trunkát (CZE) ŠKODA Fabia R5 +2m14.0s
08. Chris Ingram (GBR)/Ross Whittock (GBR) ŠKODA Fabia R5 +2m27.8s
09. Bruno Magalhães (PRT)/Hugo Magalhães (PRT) ŠKODA Fabia R5 5m25.8s
10. Laurent Pellier (FRA)/Geoffrey Combe (FRA) PEUGEOT 208 T16 +7m03.1s
Endstand in der U28-Wertung:
01. Gryazin/Fedorov (RUS/RUS), ŠKODA FABIA R5, 2:09:00,4 Std.
02. Kreim/Christian (D/D), ŠKODA FABIA R5, + 0.45,0 Min
03. Ingram/Whittock (GB/GB), ŠKODA FABIA R5, + 1.14,6 Min
04. Pellier/Combe (F/F), Peugeot 208 T16, + 5.49,9 Min
05. Černý/Černohorský (CZ/CZ), Ford Fiesta R5, + 9.06,9 Min
Weitere Klassensieger:
FIA ERC2: Tibor Érdi Jr (HUN)/György Papp (HUN) Mitsubishi Lancer Evolution X
FIA ERC3: Mārtiņš Sesks (LVA)/Renārs Francis (LVA) Opel ADAM R2
FIA ERC Junior Under 28: Nikolay Gryazin (RUS)/Yaroslav Fedorov (RUS) ŠKODA Fabia R5
FIA ERC Junior Under 27: Mārtiņš Sesks (LVA)/Renārs Francis (LVA) Opel ADAM R2
ERC Ladies’ Trophy: Catie Munnings (GBR) PEUGEOT 208 R2
Führende:
SS1-2: Kopecký/Dresler -
SS3-12: Lukyanuk/Arnautov -
SS13-15: Kopecký/Dresler
Die Rallye Europameisterschaft wird von 20.-23. September mit der Rallye Polen fortgesetzt.
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