ERC Barum Czech Rallye Zlin 2019: 9. Heimsieg für Jan Kopecky!
Jan Kopecký und Beifahrer Pavel Dresler bleiben im Skoda Fabia R5 evo bei der Barum Czech Rallye Zlin ungeschlagen. Der Skoda Werkspilot triumphiert vor Filip Mares und Chris Ingram und führt einen 9fachen Skoda-Triumph an. Marijan Griebel und Simon Wagner beeindrucken mit P5 und P6.
Text: Harald Illmer, BRR; Fotos: fiaerc.com / Thomas Fenetre / DPPI, Gregory Lenormand / DPPI, Daniel Fessl
Es war eine turbulente 49. Ausgabe der traditionellen Barum Czech Rallye Zlin - der Gesamtsieger hieß jedoch wie bereits achtmal zuvor: Jan Kopecky. Der Skoda-Werkspilot krönte sich auch heuer zum König von Zlin und holte sich den bereits 9. Triumph beim tschechischen ERC-Rallyefest rund um Zlin.
Bereits in der Qualifying Stage am Freitag Vormittag konnte sich der Tschechische Serienmeister an die Spitze setzen. Mit der Bestzeit auf der traditionellen City-Superspecial am Freitag Abend ging Kopecky auch als Führender in den Samstag.
Lediglich nach SP 3 und SP 4 hieß der Gesamtführende bei der 49. Ausgabe der Barum Czech Rallye Zlin nicht Jan Kopecky: Nikolay Gryazin und Aleksey Lukyanuk forderten den Skoda Werkspiloten – ein spannender Sekundenkampf an der Spitze entbrannte.
Dieser sollte aber leider nicht all zu lange andauern: Ein Reifenschaden ließ Nikolay Gryazin jfrüh aus dem Kampf um die Führung ausscheiden. Als dann in SP 8 auch noch Alexey Lukyanuk nach einem Aufhängungsschaden am Citroen C3 R5 aufgeben musste, fand sich Kopecky mit dem komfortablen Vorsprung von knapp einer Minute auf Chris Ingram wieder an der Spitzenposition.
Jan Kopecky verwaltete seinen Vorsprung auf den sechs Sonderprüfungen des Finaltages an der Spitze des Feldes in souveräner Manier.
Der Schlusstag stand deshalb ganz im Zeichen des Zweikampfes zwischen Filip Mares und Chris Ingram um den zweiten Platz und die Meisterschaftsentscheidung der ERC-1 Junior Wertung.
Ingram startete mit einem Vorsprung von 0.6s auf Mares in die finale knapp 18 km lange Prüfung Pindula. Filip Mares konnte auf den letzten Metern das Ruder noch herumreißen und Chris Ingram um 0.3s in der Gesamtwertung distanzieren. Der Sieg in der ERC-1 Juniorwertung für den jungen Tschechen wurde ebenso frenetisch gefeiert wie der neunte Gesamtsieg von Jan Kopecky. Hinter dem Trio Jan Kopecky, Filip Mares und Chris Ingram an der Spitze komplettierten Tomas Kostka und Marijan Griebel die Top-5 bei der Barum Czech Rallye Zlin 2019.
Simon Wagner beeindruckte beim R5-Debüt in der Rallye-Europameisterschaft mit einer vierten Zeit in der Auftaktprüfung. Obwohl Wagner am Samstag gesundheitlich angeschlagen an den Start ging, sollte die beständige gute Leistung am Ende mit dem hervorragenden sechsten Gesamtrang und Rang 3 in der ERC-1 Juniorwertung belohnt werden.
Die beiden anderen Österreicher im Feld der Barum Rallye - Enrico Windisch (Skoda Fabia S2000) und Niolai Landa (Suzuki Swift) - schieden nach techn. Problemen aus.
Überschattet wurde die Barum Rallye von zahlreichen Unfällen: Nicht weniger als dreizehn R5-Boliden sahen nicht das Ziel, viele davon unfallbedingt.
Nikolay Gryazin zerstörte seinen Skoda Fabia R5 bei einem schweren Unfall in SP 11 an einem Brückengeländer. Gryazin und sein Co-Pilot Fedorov entstiegen dem Wrack unverletzt. Bereits am Samstag verunfallte das italienische Duo Zelindo Melegari und Corrado Bonato mit dem Fiat 124 Abarth und überschlug sich mehrmals. Mit Verletzungen unbestimmten Grades wurden die Italiener in ein Krankenhaus eingeliefert. Auch für das Hyundai-Team Martin Vlcek / Ondrej Krajca endete die Barum Rallye 2019 mit einem Krankenhaus Aufenthalt.
BRR: Marijan Griebel/Pirmin Winklhofer mit Top-Resultat bei der Barum Rallye
Der fünfte Lauf zur Rallye Europameisterschaft brachte nur für eine der drei BRR Crews ein Top-Resultat. Während Marijan Griebel mit Co-Pilot Pirmin Winklhofer nach einer überaus schwierigen „Barum“ den BRR Skoda Fabia R5 auf dem starken fünften Platz ins Ziel brachte, wurden Norbert Herczig und Ramon Ferencz im VW Polo GTI R5 sowie Albert von Thurn und Taxis und Bernhard Ettel im brandneuen Skoda Fabia R5 evo von Elektrikproblemen heimgesucht.
Für Norbert Herczig und seinen Co-Piloten Ramon Ferencz kam das Aus nach fünf starken SP-Zeiten auf der sechsten Sonderprüfung. Auf Platz sechs liegend und mit eindeutigem Aufwärtstrend unterwegs, führte leider ein noch nicht geklärter Elektrikdefekt zum vorzeiteigen Ende für das Duo aus Ungarn, das bis dahin wieder einmal den besten VW Polo GTI R5 im starken Starterfeld stellte.
Albert von Thurn und Taxis und seinen Beifahrer Bernhard Ettel ereilte auf SP 12 ein ähnliches Schicksal wie ihre BRR Teamkollegen aus Ungarn tags zuvor. Nach 11 Sonderprüfungen mit ansprechenden Zeiten schlug auch hier der Defektteufel zu und zwang die beiden den fünften Europameisterschaftslauf vorzeitig zu beenden.
Mit einem starken fünften Platz durch Marijan Griebel mit Co-Pilot Pirmin Winklhofer zieht der BRR-Tross direkt weiter nach Deutschland, wo am kommenden Wochenende der WM-Lauf rund um Trier über die Bühne gehen wird.
Ergebnisse:
Endstand nach 15 Sonderprüfungen:
01. Kopecky / Dresler, Skoda Fabia R5 evo 2:05:17.4
02. Mares / Hlousek, Skoda Fabia R5 +1:31.5
03. Ingram / Whittock, Skoda Fabia R5 +1:31.8
04. Kostka / Kucera, Skoda Fabia R5 evo +1:51.1
05. Griebel / Winklhofer, Skoda Fabia R5 +2:49.7
06. Wagner / Winter, Skoda Fabia R5 evo +3:07.9
07. Tarabus / Trunkat, Skoda Fabia R5 +3:15.4
08. Pospisilik / Hovorka, Skoda Fabia R5 +5:38.5
09. Rujbr / Svec, Skoda Fabia R5 +5:50.0
10. Bisaha / Tesinsky, Hyundai i20 R5 +6:30.7
Wichtigste Ausfälle u.a.: Lukasz Habaj, Norbert Herczig, Albert von Thurn und Taxis, Jan Cerny, Vaclav Pech, Nikolay Gryazin, Hiroki Arai, Miroslav Jakes, Roman Odlozilik, Vojtech Stajf, Antonin Tlustak, Martin Vlcek, Zelindo Melegari, Enrico Windisch, Nikolai Landa
Die Rallye Europameisterschaft wird von 27.-29. September 2019 mit der Cyprus Rallye fortgesetzt.
|
