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ERC: Paddon schnappt sich den Sieg beim Auftakt in Portugal

Auf der finalen Powerstage schnappte sich Hyundai-Pilot Hayden Paddon den Sieg beim Auftakt der Rallye-Europameisterschaft 2023 in Portugal. Ein Reifenschaden auf den letzten Kilometern verhinderte den Sensationssieg des finnischen Skoda-Piloten Mikko Heikkilä!

Text: Harald Illmer; Fotos: FIA ERC / @World

Was für ein Finale beim Auftakt der Rallye Europameisterschaft 2023 im Rahmen der Rally Serras de Fafe, Felgueiras, Boticas, Vieira do Minho e Cabeceiras de Basto in Portugal: Auf der allerletzten Sonderprüfung – der legendären Lameirinha Prüfung mit den berühmt-berüchtigten Sprungkuppen von Fafe – konnte der Neuseeländer Hayden Paddon mit einer zweiten Zeit auf der Powerstage hinter seinen Hyundai-Markenkollegen Craig Breen den Sieg fixieren!

Foto: FIA ERC / @World

Ein Reifenschaden wenige Kilometer vor dem Ziel verhinderte den Sensationssieg des Finnen Mikko Heikkilä. Der Skoda Fabia Rally2 Evo Pilot bleibt jedoch die Entdeckung des Auftakts zur Rallye-EM 2023. Der Finne konnte die Gesamtführung bereits in der dritten Sonderprüfung übernehmen, musste sich nur kurzfristig nach SP 4-6 mit Zwischenrang zwei zufriedengeben, ehe der amtierende finnische Meister in SP 7 wieder die Gesamtführung übernehmen konnte. In überlegter, ruhiger Manier verteidigte der 31 Jährige die Top-Position gegen seine mit deutlich mehr Erfahrung ausgestatteten Kontrahenten und WM-Piloten Mads Östberg, Hayden Paddon und Craig Breen bis zur finalen Powerstage und beeindruckte mit dieser herausragenden Leistung die Rallyewelt. Ohne Frage, hier gelang einen weiteren finnischen Toppiloten der internationale Durchbruch – in der Heimat ist der Skoda Pilot schon seit zwei Saisonen eine bekannte Größe.

Foto: FIA ERC / @World

Mit einem Vorsprung von 2.8s auf Hayden Paddon startete Heikkilä in die finalen 14.90km von Lameirinha, auch die erste Zwischenzeit mit einem Rückstand von 0.9s auf Hayden Paddon deuteten noch auf den Sieg des Finnen hin, ehe bei knapp der Hälfte der Strecke ein Reifenschaden das Märchen vom Sieg des Underdogs zunichte machte. Heikkilä verlor nach einem Reifenwechsel knapp 2:45 Min und rutschte in der Gesamtwertung auf Rang Acht zurück.

Foto: FIA ERC / @World

Somit war der Weg frei für den ersten Sieg eines Neuseeländers in der Rallye-Europameisterschaft. Hayden Paddon, Mads Östberg, Craig Breen und Co lieferten sich auf den nach tagelangen Regenfällen teils extrem schlammigen Sonderprüfungen einen Kampf um Sekunden an der Spitze des mit unglaublichen 37 Rally2 Boliden in der ERC-Wertung extrem stark besetzten Saisonauftaktes in Portugal. Am ersten Tag fielen den schlechten Bedingungen drei Sonderprüfungen zum Opfer, ein reibungsloses Einfahren von Rettungsfahrzeugen im Falle eines Unfalles war bedingt durch die schlammigen Streckenbedingungen nicht gegeben. Ein schwerer Unfall des Portugiesen Armindo Araujo überschattete den ersten Tag. Der Skoda Pilot und sein Co wurden nach dem dem Highspeed-Crash gegen einen Baum in SP 7 in ein Krankenhaus eingeliefert, wo Knochenbrüche festgestellt wurden. Das schwer zerstörte Wrack zeigte von der unglaublichen Wucht des Aufpralles.

Foto: FIA ERC / @World

Im Laufe des Sonntags spitze sich der Kampf an der Spitze zwischen Mikko Heikkilä, Mads Östbergund Hayden Paddon immer weiter zu. Craig Breen schied nach einem Reifenschaden am Samstag Nachmittag bereits aus dem Rennen der Sieganwärter aus. Mit nur 4.6s Differenz starteten die Top-3 auf Fahrzeugen drei verschiedener Hersteller (Skoda – Citroen – Hyundai) und drei verschiedenen Reifenmarken (Michelin – Pirelli – MRF) in die Schluss-Schleife. Spannender hätte der Auftakt zur Rallye Europameisterschaft nicht verlaufen können.

Mit einem Vorsprung von schlussendlich 10.8s auf Mads Östberg (Citroen C3 Rally2) feierte Hayden Paddon auch den ersten Sieg von Hyundai in der ERC. Georg Linnamäe komplettierte mit 27.5s Rückstand in einem weiteren Hyundai i20 N Rally2 das Podium.

Foto: FIA ERC / @World

Der Pole Mikolay Marczyk (Skoda Fabia RS Rally2), Yoann Bonato (Citroen C3 Rally2), Craig Breen (Hyundai i20 N Rally2), der amtierende Europameister Efren Llarena (Skoda Fabia RS Rally2), Mikko Heikkilä (Skoda Fabia Rally2 evo), Tom Kristensson (Citroen C3 Rally2) und der Ungar Miklos Csomos (Skoda Fabia Rally2 evo) folgten in den Top-10 im Ziel der Rallye.

Simon Wagner / Gerald Winter mussten sich in Portugal nur mit Rang 17 zufriedengeben. Bereits auf der Qualifying-Stage schien es mit P28 nicht zu laufen und auch im Verlauf der beiden Rallye-Tage konnte man das Tempo an der Spitze nicht mitgehen.

So lange die Liste der Rally2-Piloten als Anwärter auf die Top-Positionen vor dem Start der Rallye war, so lange ist auch die Aufallsliste dieser. Elf Rally2 Boliden sahen nicht das Ziel, darunter Alberto Battistollo, Armindo Araujo, Gregor Jeets, Erik Cais, Andrea Nucita, Martin Laszlo, Bernardo Sousa, Pedro Meireles, Jaroslaw Koltun, Andrea Mabellini und Fabrizio Zaldivar.

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Endstand:
01. Paddon / Kennard, Hyundai i20 N Rally2 1:42:21.3
02. Östberg / Barth, Citroen C3 Rally2 +10.8
03. Linnamae / Morgan, Hyundai i20 N Rally2 +27.5
04. Marczyk / Gospodarczyk, Skoda Fabia RS Rally2 +1:13.4
05. Bonato / Boulloud, Citroen C3 Rally2 +2:11.8
06. Breen / Fulton, Hyundai i20 N Rally2 +2:19.7
07. Llarena / Fernandez, Skoda Fabia RS Rally2 +2:21.9
08. Heikkilä / Vaaleri, Skoda Fabia Rally2 evo +2:41.4
09. Kristenson / Johansson, Citroen C3 Rally2 +2:43.6
10. Csomos / Nagy, Skoda Fabia Rally2 evo +2:49.5
17. Wagner / Winter, Skoda Fabia RS Rally2 +4:13.5

Bestzeiten: Craig Breen – 6, Robert Virves – 2, Mads Östberg – 2, Mikko Heikkilä – 1, Hayden Paddon – 1, Märtins Sesks – 1, Ricardo Teodosio – 1

Wichtigste Ausfälle u.a.: A. Battistoli, A. Araujo, G. Jeets, E. Cais, A. Nucita, M. Laszlo, F. Zaldivar, B. Sousa, A. Mabellini, P. Meireles, H. Mesquita, J. Koltun, F. Ricardo,..

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Führende:
SP 1 Ricardo Teodosio
SP 2 Mads Östberg
SP 3 Mikko Heikkilä
SP 4-5 Mads Östberg
SP 6 Craig Breen
SP 7-16 Mikko Heikkilä
SP 17 Hayden Paddon

Die Rallye Europameisterschaft wird von 04.-06. Mai 2023 mit der 47. Rally Islas Canarias fortgesetzt.

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