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pfeil Sonntag, 06. August 2017:
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ERC RALLYE RZESZOW 2017

 

ERC: Bouffier-Sieg bei turbulenter Rallye Rzeszow! Griebel starker Dritter!

Bryan Bouffier triumphiert im Ford Fiesta R5 bei der von vielen schweren Unfällen geprägten Rallye Rzsesow in Polen vor Markenkollege Kajetan Kajetanowicz und Marijan Griebel im BRR Skoda Fabia R5!

Fotos: fiaerc.com (6), Red Bull Content Pool (1)

Turbulentes Gastspiel der Rallye-Europameisterschaft in Polen: die anspruchsvollen Highspeed Asphaltprüfungen der Rallye Rzeszow fordern ihre Opfer, zahlreiche Unfälle (ohne schwerere Blessuren) überschatten die Veranstaltung. Bryan Bouffier spielte all seine Routine und Erfahrung aus und triumphierte beim fünften ERC-Saisonlauf. Mit dem zweiten Gesamtrang übernahm Lokalmatador Kajetan Kajetanowicz die Führung in der ERC-Gesamtwertung. Rund um das Rallyezentrum in Rzeszow standen insgesamt 11 Sonderprüfungen über knapp 215 km auf dem Programm.

Nach seinem schweren Testunfall vor knapp zwei Monaten feierte Alexey Lunkyanuk bei der Rallye Rzeszow sein Comeback. Der Russe startete mit einer fulminanten Bestzeit in die Veranstaltung, doch bereits in der zweiten Prüfung folgte ein Highspeed-Abflug. Lunkyanuk und sein Co-Pilot entstiegen dem zerstörten Fiesta R5 unverletzt, an eine Weiterfahrt war nicht mehr zu denken.

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WM-Pilot Mads Östberg nützte die Rallye Rzsesow als Test für die bevorstehende ADAC Rallye Deutschland. Der Norweger übernahm in SP 2 die Führung, ehe Probleme an der Servolenkung für einigen Zeitverlust sorgten. Nach weiteren techn. Problemen am Samstag beendete Östberg die Rallye Rzeszow vorzeitig. Das Risiko eines schweren Unfalls mit einem technisch angeschlagenen Fahrzeug auf den polnischen Higshpeed Prüfungen schien dem Norweger zu hoch.

Mit einem Vorsprung von 15.6s auf Kajetan Kajetanowicz und 18.6s auf Nikolay Gryazin startete Bryan Bouffier in den zweiten Tag der Rallye Rzeszow. Bereits in der Auftaktprüfung des zweiten Tages verabschiedete sich mit Nikolay Gryazin ein weiterer Top-Pilot mit einem schweren Unfall aus der Veranstaltung.

Bryan Bouffier hingegen ließ auf den verbliebenen Sonderprüfungen nichts mehr anbrennen und spielte all seine Routine aus: Mit einem Vorsprung von schlußendlich 38.5s auf Kajetan Kajetanowicz triumphierte der Franzose beim 6. ERC Lauf der Saison.

Mit dem zweiten Platz konnte Kajetanowicz in der ERC Gesamtwertung Bruno Magalhaes von der Spitze verdrängen. Magalhaes belegte in Polen nach Abstimmungsproblemen nur den neunten Rang.

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Hinter Bouffier und Kajetanowicz beeindruckte Marijan Griebel im BRR Skoda Fabia R5 mit dem dritten Gesamtrang. Bereits zu Beginn konnte der Deutsche Youngster das Tempo der Spitze mitgehen und lieferte eine Serie von Top-Zeiten. Mit Gesamtrang drei und dem Sieg in der ERC Junior U28 Wertung lieferte Griebel eine weitere Topleistung in Polen.

Hinter Griebel belegten der polnische Meister Grzegorz Grzyb und der Franzose Sylvain Michel (beide Skoda Fabia R5) die Plätze vier und fünf. Jose Suarez (Peugeot 208 T16), Lukasz Habaj und Josh Moffett (beide Ford Fiesta R5) komplettierten die Top-8. In der ERC Junior U27 Wertung war Jari Huttunen im Opel Adam R2 nicht zu schlagen. In der ERC2 Wertung feierte der Italiener Zelindo Melegari im Mitsubishi Lancer Evo IX den Sieg.

Griebel mischt erneut die EM-Elite auf:

Je selektiver und schwieriger die Strecken, je gradliniger und überzeugender die Auftritte von Marijan Griebel, wie ein Blick auf die Rallye Rzeszow am vergangenen Wochenende zeigt: Während die Konkurrenz beim fünften von acht Läufen zur Rallye-Europameisterschaft in Polen gleich reihenweise strauchelte, lieferte der 28-jährige Junior-Europameister erneut eine Glanzvorstellung ab und stürmte bei seinem Debüt auf den kniffligen Asphaltpisten am Fuße der Karpaten auf Anhieb aufs Podium. Nur die beiden mehrmaligen polnischen Landesmeister Bryan Bouffier und Kajetan Kajetanowicz konnten sich im Ziel vor dem schnellen Pfälzer und Beifahrer Stefan Kopczyk behaupten. Doch nicht nur Gesamtrang drei durfte das deutsche Duo feiern. 

Clever und smart dominierten die beiden deutschen Nachwuchsakteure mit dem vom österreichischen BRR-Einsatzteam rund um Rekordlandesmeister Raimund Baumschlager betreuten Skoda Fabia R5 die FIA U28-Wertung. Schon in der ersten von elf Wertungsprüfungen über insgesamt 214,63 WP-Kilometer setzten sich Griebel/Kopczyk an die Spitze, kontrollierten während der zweitägigen Zeitenjagd Tempo und Gegner und siegten mit knapp einer Minute Vorsprung vor dem französischen Meister Sylvain Michel. Besser noch: Mit dem souveränen Sieg bauten die beiden Deutschen die Tabellenführung in der vom Serienpromoter Eurosport Events ins Leben gerufenen Wertung, mit der aussichtsreichen Talenten der Weg in die Rallye-Weltmeisterschaft ermöglicht werden soll, weiter aus. 

Foto: fiaerc.com

Bevor für Marijan Griebel mit der traditionsreichen Barum Czech Rallye Zlin (25. - 27. August) das letzte Saisondrittel und damit auch der Endspurt in der prestigeträchtigen FIA U28-Wertung eingeläutet wird, tritt der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport nun beim Rallye-Weltmeisterschaftslauf in seiner Heimatregion an. Erstmals wird sich der amtierende Junior-Europameister und U28-Tabellenführer in der WRC2 der internationalen Elite stellen, darunter zahlreichen Werks- und werksunterstützten Fahrern. Dass sich der schnelle Polizeikommissar dabei nicht zu verstecken braucht, konnte man am vergangenen Wochenende gut beobachten. Auf neun von elf Prüfungen lag Griebel in den Top-Fünf und ließ in dieser Statistik auch den erfahrenen WM-Pilot Mads Östberg hinter sich. Der norwegische Topfahrer dürfte gewarnt sein, in knapp zehn Tagen heißt bei der ADAC Rallye Deutschland einer seiner Wettbewerber erneut Griebel. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport ist der einzige Deutsche im top besetzten Feld der 19 WRC2-Fahrer.

Das sagt Marijan Griebel: „Was für ein geiles Wochenende. Im Vorfeld wäre ich mit einem Podestplatz in der U28-Wertung und den Top-Fünf zufrieden gewesen, auch wenn ich mir sicher war, dass mir die Strecken hier eher liegen als jene beim EM-Lauf auf den Kanaren, den ich zuletzt gefahren bin. Erstmals sind wir in dieser Saison vor dem EM-Lauf einen kurzen Test gefahren und haben verschiedene Einstellungen ausprobiert. Das hat sich bei der Veranstaltung direkt ausbezahlt, vom ersten Meter an hatte ich volles Vertrauen ins Auto. Einen ganz großen Anteil an diesem Erfolg hat Stefan, der hier erneut einen Superjob lieferte. Das Timing für die Ansagen ist auf den mitunter ultra schnellen und engen Pisten ungemein wichtig. Außerdem hatten wir einen nahezu perfekten Aufschrieb und ein top vorbereitetes Auto. Statt die gelungene Teamleistung und den tollen Erfolg zu feiern, konzentrieren wir uns jetzt aber auf die ADAC Rallye Deutschland. Am kommenden Montag werde ich erneut einen kurzen Test absolvieren. Klar hoffe ich nun, dass mich dieser ebenso beflügelt wie jener vor der Rallye Rzeszow. Bitte drückt uns für unser WM-Heimspiel und das Debüt in der WRC2 die Daumen. Wir können es gut gebrauchen.

Foto: Red Bull Content Pool

Positives Ende einer turbulenten Rallye für Tamara Molinaro:

Mit einem siebten Rang in der Wertung der Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior U27) und dem Sieg in der ERC Ladies’ Trophy endete eine verrückte Rallye Rzeszów in Polen für die junge Italienerin Tamara Molinaro. Schon der erste Tag bei der tückischen Asphalt-Veranstaltung in Ostpolen verlief chaotisch für die Opel-Werkspilotin. Die 19-Jährige aus Moltrasio am Comer See kam in ihrem ADAM R2 während der fünf Wertungsprüfungen am Freitag kaum zum Fahren, weil nicht weniger als drei von ihnen wegen eines Unfalls vor ihr abgebrochen werden mussten. „Von morgens um acht bis abends um sieben bin ich ungefähr 25 Kilometer im Renntempo gefahren“, meinte Tamara. „So fiel es mir umso schwerer, auf diesen extrem schmalen und extrem schnellen Pisten einen Rhythmus zu finden. Alle paar Meter lag ein Rallyeauto neben der Piste – es war einfach verrückt!“

Auch der zweite Tag war nicht weniger anspruchsvoll. „Es wurde zwar keine Prüfung mehr abgebrochen, aber weniger los war deswegen nicht“, so Molinaro. „Teilweise habe ich wirklich etwas Tempo rausgenommen, weil es mir zu gefährlich war, einen bösen Unfall zu riskieren. Und am Ende war das wohl die richtige Taktik. Nach dem Crash von Emma Falcon in ihrem schnelleren R3-Fahrzeug war der Weg zum Sieg in der ERC Ladies’ Trophy praktisch frei. Diese Chance wollte ich unbedingt nutzen. Insgesamt war es eine positive Rallye für mich: Wir sind sauber durchgekommen, sind Siebte in der Junior-EM-Wertung, Neunte in der mit 18 Autos stark besetzten RC4-Klasse und schnellstes Damenteam. Mehr konnte man nicht erwarten, besonders wenn man meine nach wie vor geringe Erfahrung berücksichtigt.“

Die zweite Saisonhälfte der FIA ERC Junior beginnt vom 25. bis 27. August im Rahmen der traditionsreichen Barum Czech Rallye Zlín. Zuvor steht für die Opel-Werkspilotin Molinaro noch der Start beim deutschen Gastspiel der Rallye-Weltmeisterschaft, der ADAC Rallye Deutschland (17.–20. August), auf dem Programm.

Foto: fiaerc.com

Endstand:
01. Bryan Bouffier (FRA)/Gilbert Dini (FRA) Ford Fiesta R5 1h58m12.6s
02. Kajetan Kajetanowicz (POL)/Jarek Baran (POL) Ford Fiesta R5 +38.5s
03. Marijan Griebel (DEU)/Stefan Kopczyk (DEU) ŠKODA Fabia R5 +55.6s
04. Grzegorz Grzyb (POL)/Bogusław Browiński (POL) ŠKODA Fabia R5 +1m08.0s
05. Sylvain Michel (FRA)/Jérôme Degout (FRA) ŠKODA Fabia R5 +1m45.1s
06. José Suárez (ESP)/Candido Carrera (ESP) Peugeot 208 T16 +2m24.0s
07. Łukasz Habaj (POL)/Daniel Dymurski (POL) Ford Fiesta R5 +3m14.1s
08. Josh Moffett (IRL)/James Fulton (IRL) Ford Fiesta R5 +3m38.0s
09. Bruno Magalhães (PRT)/Hugo Magalhães (PRT) ŠKODA Fabia R5 +4m38.8s
10. Tomasz Kasperczyk (POL)/Damian Syty (POL) Ford Fiesta R5 +4m42.9s


FIA ERC2: Zelindo Melegari (ITA)/Maurizio Barone (ITA) Mitsubishi Lancer Evolution IX
FIA ERC3: Jari Huttunen (FIN)/Antti Linnaketo (FIN) Opel ADAM R2
FIA ERC Junior Under 28: Marijan Griebel (DEU)/Stefan Kopczyk (DEU) ŠKODA Fabia R5
FIA ERC Junior Under 27: Jari Huttunen (FIN)/Antti Linnaketo (FIN) Opel ADAM R2
ERC Ladies’ Trophy: Tamara Molinaro (ITA)
Colin McRae ERC Flat Out Trophy: Alexey Lukyanuk (RUS)

Foto: fiaerc.com

Bestzeiten: Bouffier – 7, Lukyanuk – 1, Ostberg – 1, Suarez – 1, Kajetanowicz – 1

Wichtigste Ausfälle: Mads Östberg, Alexey Lukyanuk, Pepe Lopez, Nikolay Gryazin, Zbigniew Gabrys, Jaroslaw Szeja, Laszlo Szeja, Laszlo Nemet, Max Rendina, Luca Rossetti, Simon Wagner, Kristof Klausz, Tibor Erdi, Emma Falcon, Catie Munnings, Luca Bottarelli, u.a.

Führende: SP 1: Lukyanuk; SP 2-3: Östberg; SP 4-11: Bouffier

EM-Stand Fahrer: 01. Kajetanowicz – 108 Punkte, 02. Magalhaes – 95, 03. Griebel – 50, 04. Lukyanuk – 46, 05. Al-Attiyah – 45, 06. Grzyb – 41, 07. Bouffier – 41, 08. Lopez – 27, 09. Tsouloftas – 26, 10. Polykarpou – 26

Stand ERC Junior U28: 01. Griebel – 99, 02. Lopez – 58, 03. Michel – 56, 04. Moffett – 47, 05. Gryazin – 43, 06. Suarez – 42, 07. Pernia – 16, 08. Sirmacis – 15

Stand ERC Junior U27 (2WD): 01. Ingram – 83, 02. Huttunen – 75, 03. Zawada – 62, 04. Mares – 57, 05. Banaz – 44. 06. Kupec – 42, 07. Molinaro – 34, 08. Broz - 25

Die Rallye Europameisterschaft 2017 wird mit der Barum Czech Rallye Zlin von 25.-27. August fortgesetzt.

Fotos: fiaerc.com (6), Red Bull Content Pool (1)

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