Jan Kopecky triumphiet auch auf den Azoren!
ERC: Jan Kopecky feierte seinen dritten Saisonsieg in der Rallye-EM. Der Skoda-Pilot triumphierte auch bei der von Wetterkapriolen überschatteten SATA Rallye Acores vor Craig Breen (Peugeot) und Ricardo Moura (Skoda). Hannes Danzinger und Hermann Neubauer schieden in der 2WD-Wertung nach Unfällen aus.
Fotos: fiaerc.com
Mit dem Sieg bei der SATA Rallye Acores feierte Jan Kopecky seinen Triumph beim dritten Antreten in dieser Saison in der Rallye Europameisterschaft und baute seine Meisterschaftsführung damit weiter aus.
Teils sehr starker Nebel und intensiver Regen sorgten für äußerst schwierige Bedingungen auf der Atlantikinsel und hatte die komplette Absage von zwei der geplanten 19 Sonderprüfung sowie die Verkürzung weiterer SPs zur Folge.
Die Freude bei Kopecky nach seinem ersten Sieg bei einer Schotterrallye war im Ziel der SATA Rallye Acores groß:“Unser erster Sieg auf Schotter ist natürlich großartig. Wir haben drei Rallies in Folge gewonnen und haben nun eine gute Chance auch den Titel zu gewinnen. Das Fahrzeug ist perfekt und das Team arbeitet großartig.“
Im Jahr 2010 verlor Kopecky den Sieg auf den Azoren durch einen Unfall auf der allerletzten Sonderprüfung:“Ich dachte zuerst nicht an die Kurve wo wir 2010 den Unfall hatten, doch als wir die Stelle ohne Probleme passiert hatten, wusste ich es war geschafft. Doch in der darauffolgenden Kurve brauchten wir sehr sehr viel Platz“ lachte Kopecky im Ziel.
Der Ire Craig Breen war im Peugeot 207 S2000 der größte Rivale von Jan Kopecky im Kampf um den Gesamtsieg. Der amtierende SWRC-Weltmeister blieb bis zum Schluss in Schlagdistanz zum Führenden und beendete die SATA Rallye Acores auf dem zweiten Rang. Nach einer Attacke zu Beginn der letzten Etappe konzentrierte sich der Peugeot Pilot auf den letzten Prüfungen darauf das Ergebnis nach Hause zu fahren und sich wichtige Punkte in der Meisterschaft zu sichern.
Ricardo Moura sicherte sich als schnellster Lokalmatador den dritten Rang. Bei seinem ersten Einsatz im Skoda Fabia S2000 überzeugte der Portugiese mit seinen schnellen Zeiten und wurde im Ziel mit der „Colin McRae ERC Flat Out Trophy“ geehrt.
Moura lieferte sich lange Zeit einen packenden Zweikampf um den dritten Gesamtrang mit seinem Landsmann und zweimaligen Gesamtsieger der SATA Rallye Acores Bruno Magalhaes. Magalhaes klagte zu Beginn der Rallye über das Setup seines Peugeot 207 S2000 und konnte am Ende das Tempo von Moura nicht mehr mitgehen.
Der dritte Portugiese, der sich gute Chancen auf einen Topplatz ausrechnete, war Bernardo Sousa. Nach Problemen zu Beginn überzeugte Sousa im Ford Fiesta RRC auf der von starken Nebel beeinträchtigten achten Sonderprüfung mit einer klaren Bestzeit. Nach einem Ausritt zu Beginn des dritten Tages war seine Aufholjagd jedoch beendet.
Der Franzose Jeremi Ancian belegte in einem weiteren Peugeot 207 S2000 den fünften Rang in der Gesamtwertung.
Die Top-6 der Gesamtwertung komplettierte Robert Kubica im Citroen DS3 RRC. Der Pole sorgte wiedereinmal für einige Schlagzeilen. Der ehemalige F1-Pilot startete fulminant in die Sata Rallye Acores und beendete den ersten Tag als Führender vor Jan Kopecky und Ricardo Moura. Im starken Nebel auf der achten SP büßte Kubica dann jedoch mehr als 1:46 Min auf die Bestzeit ein und verlor damit die Führung an Jan Kopecky. Ein kapitaler Überschlag in der elften Prüfung kostete weitere 4 Minuten und somit alle Chancen auf ein Top-Ergebnis:“
Der Italiener Alessandro Bruschetta (Subaru Impreza) sowie der Portugiese Luis Rego (Mitsubishi Lancer) komplettierten die Top-8 beim vierten Lauf zur Rallye-Europameisterschaft 2013.
In der 2 WD-Wertung feierte der Ungar Bessenyey im Honda Civic Type R den Sieg vor dem Franzosen Lefebvre (Peugeot 208 R2) und dem Rumänen Florin Tincescu (Dacia Logan).
Für Hermann Neubauer war die Rallye in der siebten Sonderprüfung auf Rang vier in der 2WD-Wertung liegend vorzeitig beendet: „In einer mittelschnellen, blind zu fahrenden Rechtskurve lag auf der Kurveninnenseite plötzlich ein wirklich großer Stein, mit 30 bis 40 Zentimeter Durchmesser. Ich hab’ noch versucht, den Stein nicht mit den Rädern zu treffen, was mir auch gelungen ist. Allerdings ist er am Unterbodenschutz vorbei genau auf meinen Querlenker eingeschlagen, der daraufhin abgebrochen ist… Und nachdem das alles am Beginn der Prüfung passiert ist, hätte ich mit dem wegstehenden Vorderrad noch viele Kilometer fahren müssen, was erst recht unmöglich war. Ich bin natürlich enttäuscht, weil wir wirklich super unterwegs waren. Andererseits hab’ ich mir nichts vorzuwerfen, das war nicht mein Fehler“, so Hermann Neubauer, der positiv in die Zukunft blickt: „Der Speed auf Schotter hat gepasst und es werden auch noch Rallyes kommen, auf denen es läuft und das Glück auf meiner Seite ist!“
Hannes Danzinger startete als Führender in der 2WD-Wertung in die letzte Etappe. Doch auch Danzinger musste nach einem Unfall in SP 17 aufgeben.
Von den 37 gestarteten Teams erreichten 21 das Ziel (56 %).
Endstand:
01. Kopecky / Dresler, Skoda Fabia S2000 2:26:32.2
02. Breen / Nagle, Peugeot 207 S2000 +32.2
03. Moura / Eiro, Skoda Fabia S2000 +58.8
04. Magalhaes / Rodrigues, Peugeot 207 S2000 +2:37.6
05. Ancian / De Turckheim, Peugeot 207 S2000 +3:27.4
06. Kubica / Baran, Citroen DS3 RRC +9:19.1
07. Bruschetta / Bardini, Subaru Impreza+14:57.4
08. Rego / Silva, Mitsubishi Lancer +16:36.0
09. Tlustak / Vyorak, Skoda Fabia S2000 +17:42.1
10. Tempestini / Pulpea, Subaru Impreza +18:10.6
Bestzeiten: Jan Kopecky – 7, Robert Kubica – 7, Bernardo Sousa – 2,
Craig Breen – 1, Ricardo Moura - 1
Wichtigste Ausfälle: Jan Cerny, Bernardo Sousa, Jean Michal Raoux, Jaroslav Orsak, Hannes Danzinger, Hermann Neubauer, Vitaliy Pushkar, Edwin Keleti, Simone Tempestini, Jean-Matthieu Leandri, Molly Taylor, Ekaterina Stratieva
EM-Stand Fahrer: 01. Kopecky – 115, 02. Breen – 88, 03. Ketomaa – 39, 04. Delecour – 32, 05. Bouffier – 31, 06. Moura – 25, 07. Monzon – 24, 08. Baumschlager – 23, 09. Ancian – 21, 10. Pech - 20
EM-Stand Production Cup: 01. Orsak – 42, 02. Aigner – 39, 03. Harrach – 38, 05. Svedas – 37, 05. Bruschetta – 36, 06. Kajetanowicz – 31, 07. Bonnefis – 30, 08. Rego – 29, 09. Consani – 24, 10. Tempestini – 23
EM-Stand 2WD: 01. Bessenyey – 88, 02. Lefebvre – 55, 03. Danzinger – 50, 04. Antxustegi – 39, 05. Immonen – 39, 06. Chentre – 38, 07. Neubauer – 31, 08. Kornel – 30, 09. Sirmacis – 23, 10. Suarez – 21
Die Rallye-Europameisterschaft wird von 16.-18. Mai mit der Rallye Tour de Corse fortgesetzt. Beim Klassiker auf der Mittelmeerinsel Korsika wird wieder ein Top-Starterfeld erwartet.
Fotos: fiaerc.com
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