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IRC Rallye Acores: Heimsieg für Bruno Magalhaes |
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Die
Intercontinental Rallye Challenge machte auf den
Azoren Station. Der Portugiese Bruno Magalhaes
siegte nach einer dramatischen Rallye auf der
Atlantikinsel vor Kris Meeke und Juho Hänninen.
Lange Zeit hatte alles nach einem weiteren Skoda
Sieg ausgesehen, doch in der vorletzten SP begann
die Skoda-Pechsträhne.
Mit der Sata Rally
Acores stand an diesem Wochenende die erste von
den zwei portugiesischen Läufen zur Intercontinental
Rallye Challenge auf dem Programm. Der Klassiker
auf der Atlantikinsel war zum zweiten Mal nach
der Premiere im Vorjahr Teil der IRC.
Neunzehn spektakuläre
Sonderprüfungen in einer traumhaften Szenerie
mit einer Gesamtlänge von knapp 227 km –
aufgeteilt auf drei Tagesetappen – standen
für die 38 Teilnehmer auf dem Programm.
Im Vorfeld
der Rallye gab es einige prominente Absagen: Nach
den technisch bedingten Ausfällen bei der
Ypern Rallye verzichtete das Proton Team auf einen
Start. Auch Daniel Olveira sowie Burcu Cetinkaya
konnten nach ihren Unfällen in Ypern nicht
bei der Rallye Acores starten. Und auch Franz
Wittmann stand nicht wie erwartet am Start. Der
Niederösterreicher änderte seine Saisonplanung
und wird erst wieder später in der Saison
in der IRC starten.
1. Tag: Hänninen
vor Magalhaes, Taktikspiele von Meeke
Die Rallye startete
am Donnerstag Nachmittag mit drei Sonderprüfungen
über knapp 25 km. Der Portugiese Bruno Magalhaes
setzte im Peugeot 207 S2000 die erste Bestzeit
vor Andreas Mikkelsen (Ford Fiesta S2000) und
dem Skoda Duo Juho Hänninen und Jan Kopecky.
Magalhaes und Mikkelsen profitierten klar von
ihrer späteren Startposition.
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Auf
der zweiten SP war jedoch Juho Hänninen nicht
zu schlagen. Der Finne fuhr die schnellste Zeit
im Skoda Fabia S2000 vor Bruno Magalhaes und den
Zeitgleichen Jan Kopecky, Andreas Mikkelsen und
Bernardo Sousa.
Die abschließende
zwei Kilometer lange Superspecial „Grupe
Marques“ entschied Andreas Mikkelsen vor
Kris Meeke und Juho Hänninen für sich.Hänninen
beendete somit den ersten Tag der Sata Rallye
Acores als Führender.
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Mit
dem Rückstand von nur 0.2 Sekunden lagen
Bruno Magalhaes und Andreas Mikkelsen zeitgleich
auf dem zweiten Rang. Jan Kopecky beendete die
erste Etappe nach Kupplungsproblemen auf Rang
vier, vor Bernardo Sousa im Ford Fiesta S2000
auf Rang fünf.
Kris
Meeke rangierte nach den drei Sonderprüfungen
des ersten Tages auf dem sechsten Rang. Meekes’
Rückstand betrug 12.3 Sekunden.
Für die
zweite Etappe wurde die Startreihenfolge wie folgt
festgelegt: Die ersten fünf in der Gesamtwertung
nach der SP 2 starteten umgekehrt in die zweite
Etappe, d.h. Bernardo Sousa hatte das schwere
Los die Prüfungen am Freitag zu eröffnen,
nachdem Kris Meeke auf der zweiten Sonderprüfung
stoppte und sich absichtlich hinter Sousa zurückfallen
ließ. Für Kris Meeke bedeutete der
sechste Rang jedoch eine perfekte Startposition
für den zweiten Tag.
Für die Zukunft
sollte in der Intercontinental Rally Challenge
eine einheitliche Regelung bezüglich der
Startreihenfolge gefunden werden, es ist schade
das die aus der Rallye-WM bekannten zweifelhaften
Taktikspiele nun auch die IRC betreffen.
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Stand
nach dem ersten Tag:
01. Hänninen / Markkula, Skoda Fabia S2000
18:35.8
02. Magalhaes / Magalhaes, Peugeot 207 S2000 +0.2
02. Mikkelsen / Floene, Ford Fiesta S2000 +0.2
04. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +5.5
05. Sousa / Silva, Ford Fiesta S2000 +11.3
06. Meeke / Nagle, Peugeot 207 S2000 +12.3
07. Peres / Ferreira, Mitsubishi Lancer +46.6
08. Pascoal / Castrol, Peugeot 207 S2000 +47.4
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2.
Tag: Magalhaes knapp vor Hänninen, Meeke
im Pech
Neun Sonderprüfungen
mit einer Gesamtlänge von 98,4 km standen
am zweiten Tag auf dem Programm.
Für Juho Hänninen,
Kris Meeke und Bernardo Sousa begann der zweite
Tag der Rallye Acores alles andere als wie gewünscht:
Nach Reifenschäden büßten die
drei Genannten gut 15 Sekunden auf den Stage-Winner
Bruno Magalhaes ein. Jan Kopecky setzte die zweite
Zeit vor Andreas Mikkelsen und uberholte damit
Juho Hänninen in der Gesamtwertung und rutschte
auf Rang drei nach vorne.
Mit einer Bestzeit
in der darauffolgenden fünften Sonderprüfung
setzte Kopecky seine Aufholjagd fort und übernahm
in der Gesamtwertung den zweiten Rang hinter Bruno
Magalhaes.
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Die
dritte Sonderprüfung der ersten Schleife
am Freitag Vormittag brachte eine weitere Bestzeit
für den Führenden Peugeot Piloten Magalhaes
vor Juho Hänninen und Jan Kopecky. Kris Meeke
hatte in dieser SP 6 wieder Probleme: Nach einem
Dreher verlor der Peugeot Pilot weitere 15 Sekunden
auf die Spitze.
Nach dem ersten Service
am Freitag wurden die drei Sonderprüfungen
des Vormittages nochmals gefahren. Nach den Problemen
am Vormittag setzte Juho Hänninen seine Aufholjagd
mit einer Bestzeit in SP 7 fort.
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Der
Finne überholte damit Andreas Mikkelsen in
der Zwischenwertung und setzte sich hinter Magalhaes
und Kopecky auf den dritten Rang.
Kris Meeke konnte in der achten Sonderprüfung
seine erste Bestzeit vor Jan Kopecky und Bruno
Magalhaes verbuchen, im Ziel zeigte sich der Peugeot
Pilot nach den Problemen am Vormittag jedoch weiter
verunsichert.
Mit einer weiteren
knappen Bestzeit in der neunten Prüfung baute
Bruno Magalhaes seine Führung aus und nach
der zweiten Schleife am Freitag führte der
Peugeot Pilot somit seine Heimrallye weiter vor
dem Skoda Duo Jan Kopecky (+13.3s) und Juho Hänninen
(+17.1s) an.
Drei weitere Prüfungen
waren am Freitag Nachmittag noch zu absolvieren.
Juho Hänninen konnte auf der zehnten SP die
Stärken seines Skoda Fabia S2000 voll ausspielen
und setzte vor seinem Teamkollegen Jan Kopecky
die Bestzeit. Für Kris Meeke sollten sich
die Probleme auch auf dieser zehnten SP fortsetzen.
Der Peugeot Pilot verlor nach einem weiteren Reifenschaden
abermals wertvolle Zeit.
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Auch auf der folgenden
elften Sonderprüfung waren die Skoda Piloten
Hänninen und Kopecky nicht zu schlagen und
konnten den Rückstand in der Gesamtwertung
auf den Leader Magalhaes auf unter 10 Sekunden
drücken.
Doch die beeindruckende
Nachmittags-Vorstellung von Skoda sollte erst
in der finalen SP des zweiten Tages ihren Höhepunkt
finden. Auf der auf 5.6 km verkürzten Sonderprüfung
deklassierte Juho Hänninen seine Gegner und
war über 1sec / km schneller.
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Am Ende des zweiten Tages führte Bruno Magalhaes
nur mehr mit dem hauchdünnen Vorsprung von
2.2 Sekunden vor Juho Hänninen. Auf Rang
drei folgte Hänninens Teamkollege Jan Kopecky
(+8.2s). Andreas Mikkelsen rangierte auf Platz
4 (+48.9s) vor Kris Meeke auf Rang fünf (+51.7s)
und Bernardo Sousa auf dem sechsten Rang (+2:23.6
Min.)
Die finale SP des
zweiten Tages entschied auch wieder die Startpositionen
für den letzten Tag. Kris Meeke konnte Andreas
Mikkelsen nicht mehr überholen und musste
somit den letzten Tag als erstes Fahrzeug eröffnen.
Dies sollte die Hoffnungen von Meeke auf einen
Podiumsplatz weiter verringern.
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Stand
nach dem zweiten Tag:
01. Magalhaes / Magalhaes, Peugeot 207 S2000
1:28:35.8
02. Hänninen / Markkula, Skoda Fabia
S2000 +2.2
03. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +8.2
04. Mikkelsen / Floene, Ford Fiesta S2000
+48.9
05. Meeke / Nagle, Peugeot 207 S2000 +51.7
06. Sousa / Silva, Ford Fiesta S2000 +2:23.6
07. Moura / Moura, Mitsubishi Lancer +3:38.6
08. Peres / Ferreira, Mitsubishi Lancer +6:28.6
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3.
Tag: Skoda dominiert bis zum Drama auf den
letzten zwei Prüfungen
Sieben weitere
Sonderprüfungen über 103,4 km waren
am Samstag noch zu absolvieren.
Juho Hänninen
begann den dritten Tag wie er den zweiten
beendet hattet: Mit einer klaren Bestzeit
vor Bruno Magalhaes und Jan Kopecky. Hänninen
konnte mit dieser Bestzeit den Rückstand
auf Magalhaes egalisieren. Magalhaes und Hänninen
lagen nach der SP 13 zeitgleich an der Spitze.
Die vierzehnte
Prüfung musste abgebrochen werden, nachdem
Andreas Mikkelsen mit seinem Ford Fiesta S2000
eine Kuh getroffen hatte, die auf der Strecke
stand. Mikkelsen konnte die Rallye mit seinem
havariertem Fahrzeug fortsetzen. Der Abbruch
der SP kam Kris Meeke und Jan Kopecky wie
gelegen, beide mussten einen Reifen in der
Prüfung wechseln und hätten viel
Zeit verloren.
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Die folgende
Sonderprüfung sollte eine Vorentscheidung
bringen: Bruno Magalhaes verlor fast 20 Sekunden
auf Juho Hänninen nach einem technischen
Gebrechen am Peugeot 207 S2000 des Portugiesen.
Bruno Magalhaes rettete sich mit dem kaputten
Getriebe über die folgende kurze Superspecial
und im Service konnte der Schaden behoben
werden.
Zur Halbzeit
des letzten Tages führte Juho Hänninen
die Rallye mit einem Vorsprung von 19.9 Sekunden
vor Bruno Magalhaes an. Nur 2.4 Sekunden dahinter
rangierte Jan Kopecky, vor Kris Meeke auf
Rang vier (+1:13.3).
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Mit einem weiteren Skoda-Doppelerfolg ging die
17. Prüfung über die Bühne.
Jan Kopecky verkürzte den Rückstand
auf den Zweitplatzierten Bruno Magalhaes auf
1.8 Sekunden. Bernardo Sousa verformte seinen
Fiesta S2000 bei einem Ausritt nachhaltig,
konnte die Rallye jedoch fortsetzen.
In der vorletzten
Sonderprüfung überschlugen sich
dann die Ereignisse: Jan Kopecky setzte eine
überragende Bestzeit und überholte
Bruno Magalhaes. Doch Kopeckys Teamkollege
Juho Hänninen brachte die vorletzte SP
kein Glück: nach einem Reifenschaden
büßte der überlegen Führende
knapp 2 Minuten ein und rutschte auf den vierten
Rang in der Zwischenwertung zurück. Was
für ein Pech für den Finnen.
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Jan Kopecky übernahm somit nach Hänninens
Problemen die Führung vor Bruno Magalhaes
und mit einer Differenz von nur 6.4 Sekunden
starteten die Piloten in die entscheidende
letzte 21 km lange Prüfung.
Das Drama
der vorletzten Sonderprüfung sollte
sich auch auf der letzten SP fortsetzen:
Andreas Mikkelsen verlor nach einem Schaden
an der Servolenkung mehr als 2,5 Minuten.
Doch dem nicht genug:
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Knapp
vier Kilometer vor dem Ziel der letzten
Sonderprüfung kam der Führende
Jan Kopecky von der Strecke ab und sein
Skoda Fabia kippte auf die Seite. Der
Tscheche musste aufgeben. Was für
ein Pech für das bis zur vorletzten
Prüfung dominierende Skoda Team.
Nach den Glanzvorstellungen bei den letzten
IRC Läufen sah es auch auf der Atlantikinsel
nach einer Fortsetzung der grandiosen
Siegesserie aus, doch Fortuna war dieses
Mal nicht auf der Seite der Tschechen.
Der portugiesische
Lokalmatador Bruno Magalhaes feierte mit
dem Gesamtsieg bei der Rallye Acores auch
seinen ersten Erfolg in der IRC. Der Peugeot
Pilot siegte mit einem Vorsprung von 1:00.1
Minuten vor seinem Markenkollegen Kris
Meeke. Juho Hänninen musste sich
nach seinem Reifenschaden in der vorletzten
SP mit Rang drei begnügen (+1:20.7
Min.).
Andreas Mikkelsen
beendete die Rallye Acores auf dem vierten
Rang (+4:45.6 Min.), vor Ricardo Moura
(+5:22.0 Min) auf Rang fünf.
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Endstand
nach 19 Sonderprüfungen:
01. Magalhaes / Magalhaes, Peugeot 207
S2000 2:34:00.4
02. Meeke / Nagle, Peugeot 207 S2000 +1:00.1
03. Hänninen / Markkula, Skoda Fabia
S2000 +1:20.7
04. Mikkelsen / Floene, Ford Fiesta S2000
+4:45.6
05. Moura / Moura, Mitsubishi Lancer +5:22.0
06. Vale / Medeiros, Mitsubishi Lancer
+10:55.3
07. Pascoal / Castrol, Peugeot 207 S2000
+12:08.7
08. Silva / Leal, Subaru Impreza +12:44.5 |
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Bestzeiten: Hänninen –
7, Magalhaes – 4, Kopecky - 3, Meeke
- 2, Mikkelsen - 1, Sousa - 1
Wichtigste
Ausfälle: Jan Kopecky, Carlos
Costa, Pedro Peres, Pedro Meireless, Paulo
Neto, Juan Pablo Castro, Antonio Coimbra
IRC
Stand Fahrer: 01. Hänninen
– 48 Punkte, 02. Kopecky –
39, 03. Magalhaes – 30, 04. Wilks
– 25, 05. Meeke – 23, 06.
Neuville – 11, 07. Loix und Hirvonen
– 10, 09. Andreucci – 8, 10.
Vouilloz - 6
IRC
Stand Hersteller: 01. Skoda –
104 Punkte, 02. Peugeot – 73, 03.
M-Sport – 26, 04. Ralliart –
15, 05. Subaru - 13
Die
Intercontinental Rallye Challenge wird
von 05. – 07. August mit der Rallye
Vinho Madeira fortgesetzt.
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