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Sonntag, 27. Juni 2010
 
IRC Rallye Ypern: Skoda feiert den nächsten Doppelsieg!
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Freddie Loix feierte bei der Premiere im Skoda Fabia S2000 nach einer turbulenten Veranstaltung den sechsten Gesamtsieg bei der Rallye Ypern. Der Belgier siegte vor seinem Teamkollegen Jan Kopecky. Thierry Neuville belegte im Peugeot 207 S2000 Platz drei.

Mit der traditionellen Rallye Ypern ging am vergangenen Wochenende in Belgien der sechste Lauf zur Intercontinental Rallye Challenge 2010 über die Bühne.

Insgesamt standen neunzehn sehr selektive Asphalt-Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von knapp 292 km rund um das Rallyezentrum in Ypern auf dem Programm.

Trotz einiger meist unfallbedingter Absagen vor dem Start haben mehr als 100 Teams ihre Nennung abgegeben, darunter nicht weniger als 25 Teams mit S2000 Fahrzeugen.

Nach der totalen Skoda-Dominanz in den vergangenen IRC Läufen dieser Saison zählten die Piloten der tschechischen Marke auch in Belgien zum absoluten Favoritenkreis.

Neben Juho Hänninen und Jan Kopecky pilotierte erstmals auch der Belgier Freddie Loix einen Werks-Fabia. Skoda feierte in Ypern die Premiere des überarbeiteten Fabia S2000 Evolution 2.

Nach seinem unglücklichen Ausfall bei der Rallye Sardinien wollte Kris Meeke in Belgien zurück auf die Siegerstrasse. Mit dem Franzosen Stephane Sarrazin bekam Meeke aus der Peugeot Werksmannschaft kräftige Unterstützung.

Nach seinem Kurzauftritt bei der Premiere im Ford Fiesta S2000 auf Sardinien durfte man auf die Leistung von Andreas Mikkelsen gespannt sein. Neben Mikkelsen pilotierten auch die Polen Solowow und Oleksowicz Ford Fiesta S2000.

Aber auch auf die Lokalmatadore Patrick Snijers, Thierry Neuville, Pieter Tsjoen (alle Peugeot 207 S2000), Bernd Casier und Mark Van Eldik (Skoda Fabia S2000) sowie Jasper van den Heuvel (Mitsubishi Lancer Evo X) durfte man im Kampf um eine Top-8 Position nicht vergessen.

Franz Wittmann musste auf den geplanten Einsatz in Ypern verzichten. Der Niederösterreicher zog es vor die Pause zur optimalen Vorbereitung auf den nächsten IRC Lauf auf den Azoren zu nützen:

„Nach dem Ausfall in Sardinien wäre eine perfekte Vorbereitung für den Asphaltlauf in Belgien nicht möglich. Dabei geht es nicht um unseren Peugeot 207 S2000. Um eine Rallye erfolgreich bestreiten zu können, spielen eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle. "

"Die Rallye Azoren ist ein Lauf, den wir schon kennen, der auf Schotter gefahren wird und wo wir mit dem sechsten Platz im Vorjahr den ersten großen Erfolg in der IRC feiern konnten. Jetzt haben wir ein Monat Zeit, um unsere Batterien neu aufzuladen, können das Vergangene abhaken und uns voll auf die neuen Aufgaben konzentrieren“, erklärt Wittmann.

1. Tag: Loix vor Meeke und Kopecky, Hänninen und Sarrazin out

Die Rallye startete am Freitag Nachmittag. Sechs Sonderprüfungen über 99,32 km waren am ersten Tag zu absolvieren.

Die erste knapp 29 km lange Sonderprüfung „Hollebeke“ sollte einen ersten Hinweis auf das Kräfteverhältnis bieten. Kris Meeke sicherte sich knapp vor dem Skoda-Trio Loix, Kopecky und Hänninen die Bestzeit. Für den Peugeot Werkspiloten Stephane Sarrazin war die Rallye nach einem Unfall bereits nach der ersten Sonderprüfung beendet. Zahlreiche weitere Piloten wie Toshihiro Arai, Daniel Oliveira, Tom Cave, und Corrado Fontana verloren nach Ausritten oder Reifenschäden bereits viel Zeit auf die Spitze.

Die zweite und dritte Sonderprüfung konnte Freddy Loix im Skoda Fabia klar für sich entscheiden. Der Belgier übernahm die Gesamtführung und zur Halbzeit des ersten Tages führte Loix die Rallye mit einem Vorsprung von 2.7 Sekunden vor Kris Meeke an. Jan Kopecky rangierte auf dem dritten Rang (+9.4s) vor seinem Teamkollegen Juho Hänninen (+18.3s), welcher auf der zweiten Prüfung nach einem Reifenschaden etwas Zeit einbüßte. Der junge Belgier Thierry Neuville belegte nach der dritten Sonderprüfung den fünften Rang im Peugeot 207 S2000 vor dessen Markenkollegen Pieter Tsjoen und dem Belgier Bernd Casier in einem Skoda Fabia S2000.

Der Norweger Andreas Mikkelsen rangierte im Ford Fiesta S2000 zur Halbzeit des ersten Tages auf dem eher enttäuschenden achten Platz, mit bereits knapp einer Minute Rückstand. Enttäuschend auch das Abschneiden der Proton Mannschaft: Der ehemalige Subaru-Werkspilot Chris Atkinson belegte nach SP 3 den fünfzehnten Rang (+1:46.7 Min.). Atkinsons Teamkollege Alister McRae gar nur den 21. Rang (+2:06.3).

Die erste Prüfung der zweiten Schleife am Freitag Abend begann gleich mit einem Paukenschlag: Juho Hänninen rutschte in einen Graben und musste aufgeben und auch für Chris Atkinson (Proton Satria Neo S2000) war die Rallye Ypern nach einem technischen Defekt zu Ende.

Freddy Loix sicherte sich auf dieser vierten SP eine weitere Bestzeit vor Kris Meeke und Jan Kopecky und baute somit seine Führung weiter aus. Die kurze fünfte Sonderprüfung konnte wiederum Meeke knapp vor Loix für sich entscheiden.

Nach dem Ausfall von Chris Atkinson in der SP 4 folgte in der nächsten Sonderprüfung nach Motorproblemen auch der Ausfall des zweiten Proton-Piloten, Alister McRae.

Mit einer weiteren Bestzeit in der letzten Prüfung beendete Freddy Loix den ersten Tag. Der Belgier führte am Ende der ersten Etappe mit einem Vorsprung von 5.8 s vor Kris Meeke. Jan Kopecky belegte weiterhin den dritten Rang (+22.1) vor Thierry Neuville auf Rang vier (+45.7), Pieter Tsjoen auf dem fünften Platz (+1:10.5 Min.) und Bernd Casier auf Rang sechs (+1:37.6 Min.).

Andreas Mikkelsen (+1:58.2) und Patrick Snijers (+2:07.2) komplettierten die Top-8 nach dem ersten Tag.

Stand nach dem 1. Tag ( 6 Sonderprüfungen):
01. Loix / Miclotte, Skoda Fabia S2000 54:33.6
02. Meeke / Nagle, Peugeot 207 S2000 +5.8
03. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +22.1
04. Neuville / Klinger, Peugeot 207 S2000 +45.7
05. Tsjoen / Chevallier, Peugeot 207 S2000 +1:10.5
06. Casier / Caesemaeker, Skoda Fabia S2000 +1:37.6
07. Mikkelsen / Floene, Ford Fiesta S2000 +1:58.2
08. Snijers / Cokelaere, Peugeot 207 S2000 +2:07.2

2. Tag: Skoda Doppelsieg, wieder Unfall von Meeke

Weitere dreizehn Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von nicht weniger als 192 km standen am zweiten Tag noch auf dem Programm.

Kris Meeke startete mit einer Bestzeit vor Freddy Loix und Jan Kopecky in den zweiten Tag. Doch der Angriff von Meeke war nur von kurzer Dauer: in der darauffolgenden achten SP kam Meeke mit seinem Peugeot 207 S2000 auf einer Highspeed-Passage von der Strecke ab und überschlug sich mehr mehrmals. Meeke und sein Co Paul Nagle blieben unverletzt, das Fahrzeug wurde jedoch stark beschädigt.

Auch Pieter Tsjoen, der fünft platzierte nach dem ersten Tag, musste nach einem heftigen Unfall vorzeitig aufgeben, ebenso Jasper Van den Heuwel: Nach einem technischen Defekt am Mitsubishi Lancer Evo X war die Rallye für den Holländer zu Ende.

Die Skoda Piloten Loix und Kopecky lagen nun mit einem komfortablen Vorsprung an der Spitze des Feldes. Mit einer beeindruckenden Bestzeiten-Serie (5 in Folge) verkürzte Jan Kopecky den Rückstand auf Freddy Loix auf 25,1 Sekunden.

Zur Halbzeit des zweiten Tages führte Loix weiter das Feld an. Auf dem zweiten Platz rangierte weiter Jan Kopecky (+25.1s) vor Thierry Neuville auf dem dritten Rang (+1:44.0). Der belgische Skoda-Pilot Bernd Casier lag an vierter Stelle (+3:07.5) vor dem Norweger Andreas Mikkelsen im Ford Fiesta S2000 auf Rang fünf (+3:56.6). Patrick Snijers, Bruno Magalhaes und Michal Solowow komplettierten die Top-8 nach der vierzehnten Prüfung.

Auf den verbleibenden fünf Prüfungen ließen die Skoda Piloten an der Spitze nichts mehr anbrennen. Loix und Kopecky nahmen zwar etwas Tempo heraus, sicherten sich jedoch trotzdem noch alle verbleibenden Bestzeiten.

Die unglaubliche Erfolgsgeschichte und Dominanz von Skoda in der Intercontinental Rallye Challenge war mit dem Doppelsieg bei der Rallye Ypern um ein Kapitel reicher.

Freddy Loix siegte schlussendlich bei seinem Debüt im Skoda Fabia S2000 mit einem Vorsprung von 21,4 Sekunden vor Jan Kopecky und feierte somit den sechsten Gesamtsieg in Ypern.

Kopecky hatte gegen Ende der Rallye noch einen Ausritt in ein Feld zu verbuchen, dies blieb jedoch ohne Folgen. Thierry Neuville feierte bei seinem Heimspiel einen vielumjubelten dritten Rang (+2:05.1) vor Bernd Casier auf Rang vier (+4:01.6).

Andreas Mikkelsen beendete die Rallye Ypern mit einem Respektabstand von mehr als fünf Minuten auf dem fünften Rang.

Der Belgier Patrick Snijers fiel in der allerletzten Sonderprüfung nach technischen Problemen noch aus, so konnte der Portugiese Bruno Magalhaes noch den sechsten Rang für sich verbuchen (+6:06.2).

Der Pole Michal Solowow im Ford Fiesta S2000 (+7:24.5) sowie der Italiener Luca Betti im Peugeot 207 S2000 (+9:37.6) komplettierten die Top-8 bei der Rallye Ypern 2010.

Von den 97 gestarteten Teams erreichten 48 das Ziel in Ypern.

Endstand nach 19 Sonderprüfungen:
01. Loix / Miclotte, Skoda Fabia S2000 2:35:36.9
02. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +22.1
03. Neuville / Klinger, Peugeot 207 S2000 +2:05.1
04. Casier / Caesemaeker, Skoda Fabia S2000 +4:01.6
05. Mikkelsen / Floene, Ford Fiesta S2000 +5:20.9
06. Magalhaes / Magalhaes, Peugeot 207 S2000 +6:06.2
07. Solowow / Baran, Ford Fiesta S2000 +7:24.5
08. Betti / Scalvini, Peugeot 207 S2000 +9:37.6

Bestzeiten: Freddy Loix - 9, Jan Kopecky – 7, Kris Meeke - 3

Wichtigste Ausfälle: Juho Hänninen, Kris Meeke, Chris Atkinson, Toshi Arai, Pieter Tsjoen, Patrick Snijers, Stephane Sarrazin, Alister McRae, Kajetan Kajetanowicz, Melissa Debackere, Mark Van Eldik, Tom Cave, Burcu Cetinkaya, Antonin Tlustak, Jasper Van den Heuvel, Dave weston, Daniel Oliveira, Dominique Bruyneel, Kris Princen, Matteo Gamba, Jan Cerny

IRC Stand Fahrer: 01. Hänninen – 42 Punkte, 02. Kopecky – 39, 03. Wilks – 25, 04. Magalhaes – 20, 05. Meeke – 15, 06. Neuville – 11, 07. Loix und Hirvonen – 10, 09. Andreucci – 8, 10. Vouilloz – 6, 11. Sarrazin und Pozzo und Casier – 5, 14. Villagra und Mikkelsen – 4, 16. Arminen und Hevia und Scheer - 3

IRC Stand Marken: 01. Skoda – 98 Punkte, 02. Peugeot – 55, 03. M-Sport – 21, 04. Subaru – 10, 05. Ralliart - 3

Die Intercontinental Rallye Challenge wird von 15. – 17. Juli mit der Sata Rallye Acores fortgesetzt. Die Schotterrallye auf der Atlantikinsel verspricht wieder spannende Kämpfe um den Gesamtsieg.

Fotos: ircseries.com