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Samstag, 07. August 2010
 
IRC Rallye Madeira: Dreifachsieg für Skoda auf der Atlantikinsel!
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Skoda feierte den nächsten Dreifachsieg in der IRC: Der Belgier Freddy Loix konnte den achten Lauf zur Intercontinental Rallye Challenge auf der Atlantikinsel Madeira vor seinen Teamkollegen Jan Kopecky und Juho Hänninen für sich entscheiden. Kris Meeke schied nach technischen Problemen aus.

Mit der Rallye Vinho Madeira ging an diesem Wochenende der achte Lauf zur Intercontinental Rallye Challenge auf der Blumeninsel Madeira über die Bühne.

47 Teams hatten ihre Nennung für den Klassiker auf Madeira abgegeben, darunter siebzehn Teams in S2000 Fahrzeugen. Insgesamt standen 21 gewohnt anspruchsvolle Asphalt-Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von knapp 299 km auf der Atlantikinsel auf dem Programm.

Neben der Intercontinental Rallye Challenge wurde wie gewohnt auch ein Lauf zur Rallye Europameisterschaft ausgetragen. Die Spitzegruppe der IRC-Piloten war fast komplett vertreten, die Liste der Sieganwärter dementsprechend lang.

Erstmals trat auch das Skoda Werksteam auf Madeira an. Neben den Stammpiloten Jan Kopecky und Juho Hänninen war auch Ypern Sieger Freddy Loix wieder für die tschechische Marke am Start.

Nach der Dominanz von Skoda in der bisherigen IRC Saison waren die Skoda Piloten sowie das Peugeot-Duo Kris Meeke und Lokalmatador Bruno Magalhaes die heißesten Sieganwärter.

Wie auf den Azoren startete der Portugiese Bernardo Sousa auch auf Madeira im Ford Fiesta S2000. Und auch der ehemalige Vize-Europameister Miguel Campos war mit einem Fiesta am Start.

Giandomenico Basso musste seinen Start bei der Rallye Madeira kurzfristig absagen, Bassos Teamkollege Luca Rossetti sollte im Fiat Punto S2000 jedoch im Kampf um die Spitze miteingreifen.

1. Tag: Loix dominiert im Skoda Fabia, Pech für starken Rossetti

Die Rallye startete am Donnerstag Abend mit der traditionellen Superspecial in Funchal. Kris Meeke setzte auf der 2,18 km langen Auftaktprüfung die Bestzeit vor seinem Peugeot Markenkollegen Bruno Magalhaes und dem Skoda-Duo Jan Kopecky und Juho Hänninen.

Richtig los ging es dann am Freitag Morgen, zwölf selektive Sonderprüfungen über nicht weniger als 181 km standen auf dem Programm.

Für den heißesten Favoriten auf den Gesamtsieg, dem portugiesischen Lokalmatador Bruno Magalhaes, begann der Freitag alles andere als nach Wunsch: Nach einem Reifenschaden büßte der Peugeot Pilot mehr als 2,5 Minuten auf die Bestzeit von Freddy Loix ein. In der darauffolgenden SP kam Magalhaes nach einem Bremsdefekt mit hoher Geschwindigkeit von der Strecke ab und uberschlug sich. Magalhaes und sein Co-Pilot überstanden den schweren Unfall unverletzt, die Rallye war für die Portugiesen jedoch vorzeitig zu Ende.

Luca Rossetti unterstrich auf der dritten Prüfung erneut die Leistungsfähigkeit des Fiat Punto S2000 auf glatten Asphaltprüfungen und setzte eine klare Bestzeit. Der Italiener übernahm somit wieder die Führung von Freddy Loix.

Viele Piloten klagten über eine nachlassende Bremswirkung, dies erklärte die teilweise sehr großen Rückstände.

Mit einem Skoda Doppelsieg (Loix vor Kopecky) ging die vierte Sonderprüfung über die Bühne, beim zweiten Umlauf der selektiven SP „Terreiros“ war jedoch Luca Rossetti wieder nicht zu schlagen. Der Fiat Pilot setzte vor Juho Hänninen und Kris Meeke die Bestzeit.

Freitag zur Mittagszeit führte Luca Rossetti die Rallye Vinho Madeira im Fiat Punto S2000 mit einem Vorsprung von 4.3 Sekunden vor Freddy Loix im Skoda Fabia S2000 und 5.6 Sekunden vor Kris Meeke im Peugeot 207 S2000 an. Jan Kopecky rangierte nach der SP 5 auf dem vierten Zwischenrang (+15.7 s) vor seinem Skoda-Teamkollegen Juho Hänninen auf Rang fünf (+21.5 s).

Für Bernardo Sousa war das portugiesische Heimspiel nach der SP 5 zu Ende: Nach einem Feuer im Motorraum musste Sousa seinen Ford Fiesta abstellen. Und auch für den zweiten Ford Piloten Miguel Campos war die Rallye nach einem technischen Defekt bereits nach der SP 5 vorbei.

Die erste Schleife mit vier Prüfungen am Freitag Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Skoda Piloten. Mit einer beeindruckenden Serie von Bestzeiten unterstrichen Freddy Loix, Jan Kopecky und Juho Hänninen die Vormachtstellung. Im Vorfeld der Rallye wurde von vielen Seiten bezweifelt, das das Skoda-Team beim ersten Antreten auf Madeira das Tempo an der Spitze mitgehen würden können. Spätestens nach dem dreifachen Triumph der Fabia S2000 Piloten in der SP 7 wurden die Zweifler eines besseren belehrt.

Freddy Loix übernahm in der siebten Sonderprüfung wieder die Führung vor Luca Rossetti und baute diese auf den folgenden beiden Prüfungen weiter aus. Rossetti konterte mit einer knappen Bestzeit vor Loix in der neunten SP.

Nach der ersten Nachmittags-Schleife führte Freddy Loix somit die Rallye mit einem Vorsprung von 7.1 Sekunden vor Luca Rossetti an. Kris Meeke klagte über Probleme am Fahrzeug und konnte das Tempo der Spitzengruppe am Nachmittag nicht mehr mitgehen. Meeke rangierte auf dem dritten Rang (+16.0s) knapp vor dem heranstürmenden Jan Kopecky auf Rang vier (+17.8 s). Nach einem kleinen Ausrutscher auf der neunen Prüfung verlor Juho Hänninen wieder etwas Zeit auf Loix und rangierte nach SP 9 auf dem fünften Rang (+34.3 s).

Die vier Nachmittags-Prüfungen wurden in einer zweiten Schleife noch einmal befahren. Mit einer weiteren Bestzeit in der zehnten Prüfung baute Freddy Loix seine Führung weiter aus. Luca Rossetti konterte mit der schnellsten Zeit auf der folgenden Prüfung, doch in der SP 12 nahm der Italiener etwas zuviel Risiko und schied nach einem schweren Unfall knapp einen Kilometer vor dem Ziel der SP aus. Rossetti und sein Co-Pilot wurden vorsichtshalber ins Krankenhaus eingeliefert, die Sonderprüfung wurde abgebrochen. Der hinter Rossetti gestartete Skoda-Pilot Juho Hänninen büßte etwas Zeit ein, da Rossettis verunfalltes Fahrzeug auf der Strecke zu liegen kam und der Finne anhalten musste.

Die finale Sonderprüfung am Freitag Abend entschied abermals Freddy Loix für sich. Der Belgier entschied somit den ersten Tag der Rallye Vinho Madeira mit einem Vorsprung von 21.1 s vor Kris Meeke für sich. Nur 1.1 Sekunden dahinter rangierte Jan Kopecky auf dem dritten Rang, vor dem dritten Skoda-Werkspiloten Juho Hänninen auf Rang vier (+59.6s). Der Lokalmatador Miguel Nunes belegte im Peugeot 207 S2000 den fünften Rang (+1:58.1 Min.), vor seinem Markenkollegen Vitor Sa auf Rang sechs (+2:21.7 Min.)

Stand nach dem 1. Tag:
01. Loix / Miclotte, Skoda Fabia S2000 1:56:17.9
02. Meeke / Nagle, Peugeot 207 S2000 +21.1
03. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +22.2
04. Hänninen / Markula, Skoda Fabia S2000 +59.6
05. Nunes / Calado, Peugeot 207 S2000 +1:35.6
06. Sa / Rodrigues, Peugeot 207 S2000 +1:59.2
07. Pinto / Faria, Mitsubishi Lancer +5:43.6
08. Freitas / Figueiro, Mitsubishi Lancer +5:53.5

2. Tag: Skoda Galavorstellung, wieder Ausfall für Meeke

Führende Freddy Loix startete fulminant in den Samstag: Mit zwei Bestzeiten vor seinen Teamkollegen Jan Kopecky und Juho Hänninen baute der Skoda Pilot seine Führung weiter aus.

Der Peugeot-UK Pilot Kris Meeke hatte hingegen mit Problemen zu kämpfen. Die Lichtmaschine am Peugeot 207 S2000 gab ihren Geist auf und Meeke hatte große Probleme die Fahrt fortzusetzen. Jan Kopecky nützte die Gunst der Stunde und zog in der Gesamtwertung an Meeke vorbei.

Dahinter lieferten sich die Einheimischen Peugeot Piloten Vitor Sa und Miguel Nunes einen Kampf um den fünften Gesamtrang. Von den übrigen regelmäßigen IRC Startern rangierte der Brasilianer Daniel Oliveira im Peugeot 207 S2000 von Stohl Racing abgeschlagen auf dem 18. Rang und die Türkin Burcu Cetinkaya in einem weiteren Peugeot 207 auf dem 19. Rang.

Kris Meeke konnte die Probleme an der Lichtmaschine vor der nächsten SP provisorisch reparieren und die sechzehnte Sonderprüfung knapp vor Freddy Loix für sich entscheiden.

Doch schon in der SP 17 kam das Aus für den Nord-Iren nach einem kapitalen Ölleck am Peugeot 207 S2000. Die Ausfallsserie von Meeke in der IRC 2010 setzte sich somit auch in Madeira fort, die erfolgreiche Titelverteidigung rückt immer weiter in die Ferne.

Auch für Juho Hänninen ging diese siebzehnte SP nicht ohne Probleme über die Bühne: ein Reifenschaden bedeutete einen Zeitverlust von mehr als einer Minute. Der Finne rutschte in der Gesamtwertung auf den vierten Rang zurück.

Nach der Vormittagsschleife am Samstag führte somit weiterhin Freddy Loix die Rallye Vinho Madeira mit einem Vorsprung von 33.2 Sekunden vor seinem Skoda-Teamkollegen Jan Kopecky an. Der Portugiese Miguel Nunes übernahm nach Hänninens Problemen zwischenzeitlich den dritten Rang im Peugeot 207 (+2:11.6). Juho Hänninen belegte Rang vier nach der SP 17 (+2:18.2), vor dem Portugiesen Vitor Sa (+2:44.5) auf Rang fünf. Die Mitsubishi Piloten Filipe Freitas und Pedro Peres komplettierten die Top 8 nach der SP 17.

Die selben vier Sonderprüfungen wie am Vormittag wurden am Nachmittag noch einmal befahren. Mit einem dreifachen Skoda-Triumph startete der Samstag Nachmittag: Freddy Loix setzte eine weitere Bestzeit vor Jan Kopecky und Juho Hänninen.

Der Kampf um den dritten Gesamtrang zwischen Miguel Nunes im Peugeot 207 S2000 und Juho Hänninen im Fabia S2000 spitzte sich immer weiter zu. Nach der 18. Prüfungen trennten die Kontrahenten lediglich 4.9 Sekunden.

In der 19. Prüfung, die abermals Loix vor Kopecky gewann, verkürzte Juho Hänninen den Rückstand auf 1.6 Sekunden! Jan Kopecky klagte über ein Problem am Motor seines Skoda Fabia S2000. Da seine zweite Position relativ gut abgesichert war, kündigte Kopecky im Ziel der SP 19 an etwas Tempo herauszunehmen um das Ziel der Rallye sicher zu erreichen.

Diese Ankündigung war wohl nicht ganz ernst zu nehmen, den in der folgenden 20. Sonderprüfung sicherte sich Kopecky seine erste Bestzeit des Wochenendes vor Juho Hänninen, der somit Miguel Nunes in der Gesamtwertung überholte und auf dem dritten Platz rangierte.

Vor der finalen 22 km langen Sonderprüfung betrug die Differenz zwischen Hänninen und Nunes nur 2.6 Sekunden. Im Kampf um den dritten Gesamtrang wurde ein wahrer Krimi erwartet, doch Miguel Nunes gab sich mit dem vierten Rang zufrieden und wollte auf der letzten Sonderprüfung nichts mehr riskieren.

Freddy Loix feierte somit mit insgesamt vierzehn SP-Bestzeiten einen nie gefährdeten Sieg in Madeira. Der Belgier siegte schlussendlich mit einem Vorsprung von 37.8 Sekunden vor Jan Kopecky. Juho Hänninen beendete die Rallye auf dem dritten Rang (+2:25.8) und komplettierte das Skoda-Podium.

Als schnellster Portugiese erreichte Miguel Nunes den vierten Rang (+2:42.7), vor seinem Peugeot Markenkollegen Vitor Sa auf Rang fünf (+3:13.7).

Die portugiesischen Mitsubishi Piloten Filipe Freitas, Joao Magalhaes und Pedro Peres komplettierten die Top-8.

Von den regelmäßigen IRC Startern beendete Daniel Olveira die Rallye nur auf dem 19. Rang, Burcu Centinkaya erreichte den 17. Platz.

Skoda feierte somit den nächsten grandiosen Triumph in der Intercontinental Rallye Challenge und unterstrich abermals die Dominanz des Skoda Fabia S2000 in seiner Klasse.

Beim nächsten Lauf der Intercontinental Rallye Challenge, dem Heimspiel von Skoda bei der Barum Rallye rund um Zlin wird eine Armada an Skoda Fabia S2000 am Start erwartet. Man darf schon jetzt auf das Endergebnis gespannt sein...

Endstand nach 21 Sonderprüfungen:
01. Loix / Miclotte, Skoda Fabia S2000 3:08:14.3
02. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +37.8
03. Hänninen / Markula, Skoda Fabia S2000 +2:25.8
04. Nunes / Calado, Peugeot 207 S2000 +2:42.7
05. Sa / Rodrigues, Peugeot 207 S2000 +3:13.7
06. Freitas / Figueiro, Mitsubishi Lancer +9:03.2
07. Magalhaes / Pereira, Mitsubishi Lancer +9:29.0
08. Peres / Ferreira, Mitsubishi Lancer +10:39.8

Bestzeiten: Freddy Loix - 14 , Luca Rossetti – 4, Kris Meeke – 2, Jan Kopecky - 1

Wichtigste Ausfälle: Kris Meeke, Luca Rossetti, Bruno Magalhaes, Bernardo Sousa, Miguel Campos, Rui Pinto, Carlos Oliveira, Luis Serrado, Francisco Tavares, Filipe Pires

IRC Stand Fahrer: 01. Hänninen – 54 Punkte, 02. Kopecky – 47, 03. Magalhaes – 30, 04. Wilks – 25, 05. Meeke – 23, 06. Loix – 20, 07. Neuville – 11, 08. Hirvonen – 10, 09. Mikkelsen – 9, 10. Andreucci – 8, 11. Vouilloz – 6, 12. Casier, Pozzo, Sarrazin und Nunes - 5

IRC Stand Hersteller: 01. Skoda – 122 Punkte, 02. Peugeot – 84, 03. M-Sport – 26, 04. Ralliart – 21. 05. Subaru - 13

Die Intercontinental Rallye Challenge wird von 27. – 29. August mit der Barum Rallye fortgesetzt. Beim tschechischen Klassiker rund um Zlin wird wieder ein Rekordstarterfeld an Super 2000 Fahrzeugen erwartet. Auch Franz Wittmann sollte in Tschechien wieder am Start sein.

Fotos: ircseries.com