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Sonntag, 25. September 2011:
IRC Rallye San Remo 2011: Neuville siegt in Ligurien knapp vor Mikkelsen
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Thierry Neuville entschied den neunten Lauf der Intercontinental Rallye Challenge im Rahmen der Rallye San Remo für sich. Der Peugeot Pilot siegte in Ligurien knapp vor Andreas Mikkelsen (Skoda) und Bryan Bouffier (Peugeot). Freddy Loix (Skoda) schied in Führung liegend kurz vor Ende aus.

Mit der Rallye San Remo ging an diesem Wochenende der neunte Lauf zur Intercontinental Rallye Challenge 2011 über die Bühne. Der italienische Klassiker in Ligurien wurde heuer bereits zum sechsten Mal als Lauf zur IRC ausgetragen.

Dreizehn selektive Asphalt-Sonderprüfungen über insgesamt 225,77 km bei einer Gesamtlänge von 524,10 km standen für die Teilnehmer auf dem Programm. Darunter natürlich wieder zahlreiche Klassiker der Rallye San Remo.

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wurde im Rahmen der Rallye San Remo heuer kein Lauf zur italienischen Meisterschaft ausgetragen, wodurch sich die Anzahl an Super 2000 Fahrzeugen im Vergleich zu den Vorjahren verständlicherweise etwas reduzierte.

Fünfzehn Teams gingen mit S2000-Boliden an den Start. Im Rahmenprogramm fand jedoch ein Lauf zur ital. Asphalt-Meisterschaft statt, an dem auch zahlreiche ältere und auch aktuelle World Rallye Cars teilnahmen.

Die Skoda-Werkspiloten Jan Kopecky, Freddy Loix und Andreas Mikkelsen galten nach den Skoda-Festspielen bei den vorangegangen IRC Läufen natürlich auch in San Remo als die Favoriten auf den Gesamtsieg. Neben der Skoda Werksabordnung ging auch Toni Gardemeister wieder mit einem Fabia S2000 an den Start. Juho Hänninen verzichtete auf einen Start, um sich voll konzentriert auf die kommende Rallye Frankreich im Kampf um den SWRC Titel vorzubereiten.

Mit Bryan Bouffier, Thierry Neuville, Guy Wilks, Giandomenico Basso, Allesandro Perico, Gregoire Hotz und Massimiliano Settembrini stellte Peugeot mit gleich sieben 207 S2000 das größte Kontingent der Super 2000 Teams.

Der Australier Chris Atkinson ersetzte diesmal den Schweden PG Andersson bei Proton. Neben Atkinson ging wie gewohnt Giandomenico Basso im Satria Neo S2000 an den Start.

Der schnelle Italiener Umberto Scandola pilotierte als einziger im Feld einen Ford Fiesta S2000. In der Vergangenheit lag Scandola zu Beginn der Rallye San Remo schon mehrmals in Führung, fiel dann jedoch jeweils nach einem Unfall aus.

1.Tag: Loix und Mikkelsen bestimmen Tempo

Die Rallye startete am Freitag Nachmittag, sieben Sonderprüfungen über 116,09 km waren zu absolvieren, darunter als Abschluss des Tage die mit knapp 44 km längste SP der Rallye „Ronde“.

Klassische Sonderprüfungen wie Coldirodi, Bajardo und Apricale standen am Programm des ersten Tages der Rallye San Remo 2011.

Auf der 13,06 km langen Auftaktprüfung „Coldirodi“ konnte Andreas Mikkelsen die erste Bestzeit vor Bryan Bouffier und Thierry Neuville setzten. Für Guy Wilks war auch der Auftritt bei der Rallye San Remo von kurzer Dauer: Der Peugeot-UK Pilot krachte nach wenigen Kilometern in eine Steinmauer und musste aufgeben. Auch Chris Atkinson musste seinen Proton Satria Neo schon nach kurzer Fahrt mit Motorproblemen abstellen.

Freddy Loix konnte die folgenden beiden Sonderprüfungen knapp vor Mikkelsen und Neuville für sich entscheiden. Nach der ersten Schleife am Freitag Nachmittag führte Andreas Mikkelsen das Feld an. Mit einem Rückstand von 1.4s folgte Thierry Neuville auf Rang zwei, vor Freddy Loix auf dem dritten Rang (+1.9s) und Bryan Bouffier auf Rang vier (+4.0s). Umberto Scandola im Ford Fiesta S2000 komplettierte die Top-5 nach SP 3. Jan Kopecky erwischte keinen optimalen Start in die Rallye San Remo und belegte nach der ersten Schleife nur den siebten Rang.

Mit einer zweiten Zeit hinter Mikkelsen konnte Kopecky in SP 4 erstmals aufzeigen. Auch auf den folgenden zwei Sonderprüfungen setzte sich der Dreikampf an der Spitze zwischen Mikkelsen, Loix und Neuville fort.

Nach der zweiten Schleife der Rallye San Remo führte weiterhin Andreas Mikkelsen das Feld mit einem Vorsprung von 4.5s auf Freddy Loix an. Mit 5.4 Sekunden Rückstand rangierte Thierry Neuville im Kronos-Peugeot auf Rang drei, vor seinem Markenkollegen Bryan Bouffier auf Rang vier (+12.2s). Jan Kopecky arbeite sich auf den fünften Zwischenrang nach vorne (+20.5s).

Als finale Sonderprüfung des ersten Tages stand um 22:33h noch die mit 44,00 km längste SP der Rallye auf dem Programm. In den Vorjahren brachte diese schwierige Nacht-Prüfung eine Vorentscheidung um den Sieg.

Mit einer Fahrzeit von 29:35 Minuten konnte Freddy Loix diese Monster-SP klar als Schnellster durchfahren. Der Belgier verwies Andreas Mikkelsen um mehr als 7 Sekunden auf den zweiten Rang und übernahm somit die Führung. Auch Thierry Neuville büßte auf der finalen SP des Tages mehr als 15 Sekunden auf Loix ein.

Wie in den Vorjahren bot die längste SP der Rallye auch heuer einiges an Action. Der Skoda-Pilot Karl Kruuda flog mit seinem Fabia S2000 von der Strecke und musste aufgeben. Auch Giandomenico Basso verlor nach einem Ausritt mehr als 4 Minuten.

Freddy Loix beendete den ersten Tag der Rallye San Remo 2011 somit als Führender. Mit einem Rückstand von 2.7s belegte Andreas Mikkelsen den zweiten Rang, vor Thierry Neuville auf Rang drei (+16.6s) und Bryan Bouffier auf Rang vier (+17.8s). Jan Kopecky komplettierte die Top-5 nach dem ersten Tag.

Stand nach dem 1. Tag:
01. Loix / Miclotte, Skoda Fabia S2000 1:17:49.7
02. Mikkelsen / Floene, Skoda Fabia S2000 +2.7
03. Neuville / Gilsoul, Peugeot 207 S2000 +16.6
04. Bouffier / Panseri, Peugeot 207 S2000 +17.8
05. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +34.2
06. Magalhaes / Grave, Peugeot 207 S2000 +39.2
07. Scandola / D’Amore, Ford Fiesta S2000 +47.1
08. Perico / Carrara, Peugeot 207 S2000 +2:39.9
09. Campana / de Castelli, Peugeot 207 S2000 +2:40.3

10. Gardemeister / Suominen, Skoda Fabia S2000 +3:35.9

2. Tag: Showdown zwischen Neuville und Mikkelsen, Unfall von Loix

Sechs weitere Sonderprüfungen über 109,68 km standen am Samstag noch auf dem Programm.

Die klassische Überfahrt über den „Colle Langan“ bildete die erste Sonderprüfung des Tages. Thierry Neuville konnte hier die Bestzeit vor Andreas Mikkelsen und Jan Kopecky für sich verbuchen. Freddy Loix starte nicht optimal in den zweiten Tag und büßte knapp sechs Sekunden auf den Norweger ein. Mikkelsen übernahm somit wieder die Führung. Auch die folgende Sonderprüfung konnte Neuville vor Bouffier und Loix für sich entscheiden, ehe „Fast Freddy“ mit einer Bestzeit in der zehnten Sonderprüfung wieder die Führung die Führung zurückeroberte.

Nach der ersten Schleife am Samstag führte Freddy Loix weiter die Gesamtwertung an. Mit nur 2.5 Sekunden Rückstand folgte Andreas Mikkelsen auf Rang zwei. Thierry Neuville belegte weiter den dritten Rang (+4.4s). Und auch der Rückstand des Viertplatzierten Bryan Bouffier hielt sich mit 11.5s in Grenzen. Ein spannender Vierkampf um den Sieg bei der Rallye San Remo 2011 auf den finalen drei Sonderprüfungen kündigte sich an.

Dieselbe Schleife wie am Vormittag wurde auch am Samstag Nachmittag nochmals befahren.

Beim zweiten Durchgang am Colle Langan kam der Führende Freddy Loix bei sehr hohem Tempo von der Strasse ab und touchierte eine Mauer. Loix und sein Beifahrer überstanden den High-Speed Abflug unverletzt, doch der havarierte Skoda Fabia S2000 des Belgiers blockierte die Strecke. Die SP musste daraufhin abgebrochen werden.

Mit einer Bestzeit auf der vorletzen Sonderprüfung konnte Thierry Neuville die Führung von Andreas Mikkelsen übernehmen, vor der finalen Sonderprüfung Colle d’Oggia trennten die beiden Kontrahenten im Kampf um den Gesamtsieg lediglich 0.3 Sekunden.

Ein wahrer Krimi um den Sieg bahnte sich an. Doch mit einer weiteren Bestzeit auf der finalen SP ließ sich Thierry Neuville den Sieg nicht mehr streitig machen.

Der belgische Peugeot-Pilot siegte mit 1.5 Sekunden Vorsprung auf Andreas Mikkelsen. Bryan Bouffier belegte schlussendlich den dritten Rang (+16.0s), vor Jan Kopecky auf Rang vier (+1:09.1). Die Peugeot Piloten Bruno Magalhaes und Allesandro Perico komplettierten die Top-6 der Rallye San Remo 2011.

Endstand nach 13 Sonderprüfungen:
01. Neuville / Gilsoul, Peugeot 207 S2000 2:19:57.8
02. Mikkelsen / Floene, Skoda Fabia S2000 +1.5
03. Bouffier / Panseri, Peugeot 207 S2000 +16.0
04. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +1:09.1
05. Magalhaes / Grave, Peugeot 207 S2000 +1:26.0
06. Perico / Carrara, Peugeot 207 S2000 +3:47.8
07. Scandola / D’Amore, Ford Fiesta S2000 +4:05.9
08. Campana / de Castelli, Peugeot 207 S2000 +4:28.0
09. Gardemeister / Suominen, Skoda Fabia S2000 +5:24.1
10. Basso / Dotta, Proton Satria Neo S2000 +7:26.9

Bestzeiten: Neuville – 5, Loix – 4, Mikkelsen - 4

Wichtigste Ausfälle: Guy Wilks, Freddy Loix, Chris Atkinson, Karl Kruuda, Martin Kangur, Sandro Sottile, Robert Consani, Johan Heloise

IRC Stand Fahrer: 01. Kopecky – 128 Punkte, 02. Loix – 103, 02. Neuville – 103, 04. Hänninen – 98, 05. Bouffier – 88, 06. Mikkelsen – 74, 07. Wilks – 47, 08. Gardemeister – 35, 09. Magalhaes – 26, 10. Weijs - 18

IRC Stand Hersteller: 01. Skoda – 285 Punkte, 02. Peugeot – 223, 03. M-Sport – 80, 04. Ralliart – 73, 05. Subaru – 66, 06. Proton – 41, 07. Honda – 31. 08. Abarth - 15

Die Intercontinental Rallye Challenge wird schon von 07. – 09. Oktober mit der RAC MSA Rally of Scotland fortgesetzt. Beim vorletzten Saisonlauf der Intercontinental Rallye Challenge geht es für die Teams um 1,5 fache Punkte für die Meisterschaft, ehe es beim großen Finale auf Zypern sogar um doppelte Punkte geht.

Fotos: ircseries.com