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Foto: ircseries.com
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Sonntag, 22. Juli 2012:
IRC Sibiu Rallye, 19.-21. Juli 2012:
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Mikkelsen in Rumänien vor Flodin und Delecour!

Fotos: ircseries.com, Daniel Fessl

Andreas Mikkelsen triumphierte bei der Premiere der rumänischen Sibiu Rallye in der Intercontinental Rallye Challenge. Der Norweger feierte einen bei der Härteschlacht überlegenen Sieg vor Patrik Flodin und Francois Delecour. Andreas Aigner und Michael Kogler sahen das Ziel nicht.

Die Sibiu Rallye in Rumänien feierte an diesem Wochenende die Premiere in der Intercontinental Rallye Challenge. Der achte IRC-Saisonlauf führte über 12 äußerst harte Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von knapp 200 km, die großteils auf Schotter ausgetragen wurden.

Wie beim letzten Lauf in San Marino waren auch in Rumänien nicht alle IRC-Cracks am Start, insgesamt neun Teams mit S2000 Fahrzeugen gaben ihre Nennung ab.

Skoda Motorsport war nur mit Andreas Mikkelsen vertreten. Juho Hänninen und Jan Kopecky pausierten abermals.

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Neben Mikkelsen traten auch noch der Deutsche Junior Sepp Wiegand, der Ungar Gergely Szabo, der Rumäne Dan Girtofan und der mit rumänischer Lizenz startende Italiener Marco Tempestini in Skoda Fabia S2000 an.

Altmeister Francois Delecour startete wie Mathieu Arzeno und Mikael Burri in einem Peugeot 207 S2000, im Lager von Ford lagen die Hoffnungen auf dem Schweden Patrik Flodin.

Andreas Aigner startete in Rumänien mit seinem Subaru Impreza R4 wieder in der IRC Production Cup Wertung, auch Michael Kogler (Renault Clio R3) war bei der Sibiu Rallye wieder mit von der Partie.

1. Tag: Mikkelsen führt nach Härteschlach

Die Sibiu Rallye 2012 startete am Freitag Nachmittag. Sieben Sonderprüfungen über 99,90 km waren am ersten Tag zu absolvieren, darunter zwei SPs bereits bei Dunkelheit.

Bereits vor dem Start klagten die Piloten über die extrem harten und tiefen Sonderprüfungen. Auch die zu erwartende Staubentwicklung bei Temperaturen von über 30 Grad sorgte für einige Unruhe.

Andreas Mikkelsen startete mit einer Bestzeit in die Veranstaltung. Der Norweger setzte auf der 7.3 km langen Auftaktprüfung die schnellste Zeit vor Patrik Flodin und Sepp Wiegand. Für Hermann Gassner sen. hingegen folgte nach techn. Problemen bereits nach SP 1 das vorzeitige Aus.

Auf der über 28 km langen zweiten Sonderprüfungen bewahrheiteten sich dann die Befürchtungen der Piloten in Punkto Staubentwicklung. Einzig Andreas Mikkelsen kam ohne Probleme über die Sonderprüfung und setzte eine klare Bestzeit mit fast 50s Vorsprung auf den Zweitplatzierten Gergely Szabo.

Sepp Wiegand büßte nach einem Reifenschaden knapp 1:06 Minuten ein, Patrik Flodin ebenso nach einem Plattfuß 3:32 Minuten. Noch schlimmer erwischte es Andreas Aigner: Der Subaru Pilot traf einen Stein welcher die Aufhängung zerstörte. Auch Marco Tempestini und Mathieu Arzeno mussten bereits in SP 2 vorzeitig aufgeben. Nachdem mehrere Fahrzeuge die Strecke blockierten wurde die Sonderprüfung abgebrochen.

In der dritten Sonderprüfung erwischt es dann auch Michael Kogler. Ein Steinbrocken löste die Feuerlöschanlage am Renault Clio R3 aus. Das ausströmende Löschmittel drang auch in den Sicherungskasten ein und legte die komplette Stromversorgung des Rallyefahrzeuges lahm.

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Andreas Mikkelsen baute seine Führung auf den folgenden Sonderprüfungen konsequent weiter aus und beendete den ersten Tag der Sibiu Rallye somit auch als Gesamtführender. Mit einem Rückstand von bereits 2:44.1 Min. belegte Sepp Wiegand den zweiten Rang, vor Francois Delecour (+3:08.8) auf Rang drei. Gergely Sazbo, Valentin Porcisteanu und Patrik Flodin komplettierten die Top-6 nach Tag 1.

Stand nach dem 1. Tag:
01. Mikkelsen / Floene, Skoda Fabia S2000 1:06:07.1
02. Wiegand / Gottschalk, Skoda Fabia S2000 +2:44.1
03. Delecour / Savignoni, Peugeot 207 S2000 +3:08.8
04. Szabo / Borbely, Skoda Fabia S2000 +4:17.7
05. Porcisteanu / Dobre, Mitsubishi Lancer +4:48.6
06. Flodin / Bergsten, Ford Fiesta S2000 +5:33.2
07. Pushkar / Mishyn, Mitsubishi Lancer +6:15.3
08. Tempestini / Pulpea, Skoda Fabia S2000 +6:36.6
09. Keleti / Csomortani, Mitsubishi Lancer +6:44.1
10. Hunt / Durant, Citroen DS3 R3T +7:50.5

2. Tag: Mikkelsen feiert Start-Ziel Sieg

Fünf Sonderprüfungen über knapp 100 km waren am Samstag noch zu absolvieren. Sepp Wiegand entschied die Auftakt-SP vor Patrik Flodin und Andreas Mikkelsen sich.

Für Michael Burri (Peugeot 207 S2000) und Gergely Szabo (Skoda Fabia S2000) hingegen, war die Rallye in der ersten SP des Tages nach einem techn. Defekt bzw. einen Ausritt bereits zu Ende.

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Der harte Untergrund und die extrem hohen Temperaturen sorgten auch am Samstag für jede Menge Probleme. Andreas Mikkelsen verwaltete seinen Vorsprung von der Spitze aus ohne zuviel Risiko zu gehen. Die neunte SP musste nach knapp 15 Fahrzeugen aufgrund eines Waldbrandes neutralisiert werden. Francois Delecour verlor nach einem Schaden am Dämpfer knapp drei Minuten.

Die zehnte Sonderprüfung sollte dann für den bis dato Zweitplatzierten Sepp Wiegand die letzte sein: Ein gebrochener Dämpfer am Skoda Fabia S2000 sorgte für den Ausfall. Und auch der Skoda Fabia S2000 von Marco Tempestini quittierte vor der SP 10 den Dienst – Kupplungsschaden.

Mit guten Spitzenzeiten kämpfte sich Patrik Flodin im Ford Fiesta S2000 im Verlauf des zweiten Tages vom sechsten bis auf den zweiten Gesamtrang nach vorne. Francois Delecour verlor in SP 10 und 11 weitere 5 Minuten aufgrund des Dämpferproblems, konnte jedoch trotzdem weiterhin den dritten Rang halten.

Andreas Mikkelsen ließ auf den verbleibenden Sonderprüfungen nichts mehr anbrennen und feierte nach dem Sieg bei der Rallye Acores zu Saisonbeginn nun seinen zweiten Triumph in der IRC in diesem Jahr. Mit einem Rückstand von 5:33.8 Min belegte Patrik Flodin den zweiten Platz, vor Francois Delecour auf Rang drei (+11:56.9.). Vitaly Pushkar belegte als schnellstes Gr. N Fahrzeug den vierten Rang (+13:57.2). Edwin Keleti, Robert Consani und Valentin Porcisteanu komplettierten die Top-6.

Von den 57 gestarteten Teams erreichten 26 das Ziel (45%).

Andreas Aigner: glücklos in Rumänien

Groß waren die Erwartungen des Stohl Racing Teams Andreas Aigner / Ilka Minor bei Ihrem ersten gemeinsamen Antreten bei der Sibiu Rallye Romania im Rahmen der IRC.
Umso größer nun die Enttäuschung nach dem frühzeitigen Ausfall. Schon im Vorfeld war klar , dass neben Können und kontrolliertem Fahren auch eine gehörige Portion Glück notwendig sein würde, dass Auto ohne Schaden ins zu bringen. Schon auf der 2. von insgesamt 12 Sonderprüfungen musste das Duo erkennen die Rallye nicht fortsetzten zu können, da die rechte, hintere Radaufhängung gebrochen war.

„Anscheinend haben wir einen der Millionen Steine so unglücklich getroffen, dass die Radaufhängung gebrochen ist. Ein Weiterfahren war unmöglich. Ich bin total enttäuscht, da ich mich sehr auf meine erste Schotterrallye mit dem Subaru gefreut habe. Auch für Ilka tut es mir leid, die ja kurzfristig für die restliche Saison ins Team gestoßen ist. Auch wenn wir einen kleinen Rückschlag erlitten haben, blicke ich sehr zuversichtlich in Richtung Zukunft. Ich freue mich schon auf unseren nächsten Einsatz bei der Barum Rallye, auf den wir uns akribisch vorbereiten werden“ teilt Andreas mit.

Eine Weiterfahrt unter Rallye2 hätte aufgrund der Härte der Rallye wenig Sinn gemacht, zu groß wäre die Gefahr gewesen zusätzliche Schäden am Subaru zu verursachen.

Foto: Daniel Fessl

Weiters hätte das Team nach einem Restart keine Punkte für den Production Cup erhalten, deshalb hat sich das Team entschlossen einen Haken unter die Sibiu Rallye Romania zu setzen und hat die Heimreise nach Österreich angetreten.

„Natürlich haben wir uns das Wochenende in Rumänien ganz anders vorgestellt. Leider war das Glück diesmal nicht auf unserer Seite. Bei so harten Rallies muss man immer damit rechnen, dass so etwas passieren kann. Wir lassen uns von diesem Vorfall nicht beirren und arbeiten umso konsequenter an unserem Programm weiter“ so Manfred Stohl.

Michael Kogler: Falscher Feueralarm stoppte die Fahrt

Beim IRC-Lauf in Rumänien erhoffte sich der 25-jährige Michael Kogler ein ähnliches Ergebnis wie zuletzt auf Korsika.Jedoch bereits nach der ersten Besichtigung am Dienstag war dem Renault Piloten klar, wenn überhaupt eine Zielankunft möglich war, dann nur mit viel Feingefühl und Vorsicht. Auch eine robuste Technik war gefordert. Die Sonderprüfungen rund um die rumänische Stadt Sibiu sahen aus, wie in einem frisch gesprengten Steinbruch. Nur Felsbrocken und große Steine säumten die Eselspfade. Man musste das Rallyeauto auf Maximalhöhe umbauen, also mit mindestens 30 cm Bodenfreiheit

Nach den ersten 3 Sonderprüfungen war jedoch Kogler sehr zuversichtlich, er hatte seinen Rhythmus gefunden, eine Mischung aus "Flott mit der nötigen Schonung des Fahrzeuges" brachte ihm den sensationellen 17. Gesamtrang und den 6. Platz in der Zweirad-Wertung.

Ein Großteil der Konkurrenten hatte bereits riesige technische Probleme verursacht durch Reifen- und Aufhängungsschäden.Durch die gefährliche Mischung dieser Rallye bestanden die Techniker darauf, dass vor jedem Start die beim Rallyeauto eingebaute automatische Feuerlöschanlage aktiviert wurde. Diese muss von einem Drucktaster sowohl von außen als auch von innen auslösbar sein. Dieser Umstand wurde dem jungen Prefa Piloten auf Sonderprüfung 4 zum Verhängnis.Ein Steinbrocken traf genau den außenliegenden Drucktaster unterhalb der Windschutzscheibe und löste die komplette Feuerlöschanlage aus. Copilot und Fahrer versuchten noch durch das öffnen der Fenster, um Luft ringend, eine Weiterfahrt, aber das ausströmende Löschmittel drang auch in den Sicherungskasten ein und legte die komplette Stromversorgung des Rallyefahrzeuges lahm. Somit war dieses Rallyeabenteuer beendet.

Foto: Daniel Fessl

Endstand nach 12 Sonderprüfungen:
01. Mikkelsen / Floene, Skoda Fabia S2000 2:15:28.0
02. Flodin / Bergsten, Ford Fiesta S2000 +5:33.8
03. Delecour / Savignoni, Peugeot 207 S2000 +11:56.9
04. Pushkar / Mishyn, Mitsubishi Lancer +13:57.2
05. Keleti / Csomortani, Mitsubishi Lancer +14:45.6
06. Consani / Beynet, Renault Clio R3 +17:26.7
07. Porcisteanu / Dobre, Mitsubishi Lancer +18:04.6
08. Hunt / Durant, Citroen DS3 R3T +18:46.6
09. Cosma / Dorca, Citroen C2 R2 +20:54.3
10. Zupanc / Trcek, Mitsubishi Lancer +21:14.0

Bestzeiten: Mikkelsen – 10, Porcisteanu – 1, Wiegand – 1, Flodin - 1

Wichtiste Ausfälle: Sepp Wiegand, Mathieu Arzeno, Marco Tempestino, Andreas Aigner, Michael Burri, Gergely Szabo, Dan Girtofan, Hermann Gassner sen, Michael Kogler, Martin Kangur

IRC Stand Fahrer: 01. Mikkelsen – 132 Punkte, 02. Kopecky – 83, 03. Hänninen – 68, 04. Wiegand – 52. 05. Basso – 40, 06. Flodin – 28, 07. Scandola und Bouffier – 27, 09. Sordo – 25, 10. Loix und Breen – 18, 12. Tsjoen und Campana und Delecour und Monzon – 15, 16. Solowow und Gassner und Arzeno und Puskhar - 12

IRC Stand Hersteller: 01. Skoda – 307 Punkte, 02. Peugeot – 169, 03. M-Sport – 102, 04. Renault – 86, 05. Subaru – 63, 06. Honda - 36

Stand IRC Production Cup: 01. Aigner – 50 Punkte, 02. Tempestini – 48, 03. Consani – 47, 04. Puskhar – 41, 05. Rendina und Jennings und Moura und Nikara – 25, 09. Heloise – 22, 10. Keleti und Szabo und Colsoul und Kelly und Arai und Silva - 18

Die Intercontinental Rallye Challenge wird mit der traditionellen Barum Czech Rallye Zlin fortgesetzt. Beim tschechischen Klassiker von 31. August – 02. September 2012 wird wieder ein Rekord-Starterfeld erwartet.

Fotos: ircseries.com, Daniel Fessl