ERC Rallye Liepaja 2020: Oliver Solberg holt sich den 2. Sieg in Lettland!
Oliver Solberg holt sich den 2. Sieg bei der Rallye Liepaja: Wie im Vorjahr triumphiert der VW-Pilot in beeindruckender Manier beim Highspeed-Event in Lettland vor Mads Östberg und Alexey Lukyanuk (beide Citroen C3 R5).
Text: Harald Illmer; Fotos: fiaerc.com
Highspeed-Hatz in Lettland: Nach der Coronabedingten Verschiebung vom ursprünglich geplanten Termin Ende Mai fand die zweite Runde der Rallye Europameisterschaft letztes Wochenende ihre Austragung. Insgesamt zehn Highspeed-Schotterprüfungen über 175.83 km waren in zwei Etappen rund um das Rallyezentrum in Liepaja zu absolvieren.
43 Teams nahmen den Lauf zur Rallye-Europameisterschaft in Angriff, darunter 21 R5-Boliden. Im Rahmenprogramm wurde auch ein nationaler Lauf ausgetragen. Strikte Einreisebestimmungen für zahlreiche europäische Länder - darunter auch Österreich – hielten doch einige permanente ERC-Starter verständlicherweise von einer Teilnahme ab, darunter auch Norbert Herczig im BRR VW Polo GTI R5. Die Österreicher Niki Mayr-Melnhof (Ford Fiesta R5 Mk2) und Nikolaus Landa (Ford Fiesta Rally4) nahmen die Mühen auf sich und traten in Lettland an. Ursula Mayrhofer nahm wieder im Skoda Fabia Rally2 evo bei Domink Dinkel Platz.
Foto: fiaerc.com
Nikolai Gryazin setzte im Hyundai i20 R5 im Qualifying am Freitag die Bestzeit vor Mikolaj Marczyk (Skoda Fabia Rally2 evo), Oliver Solberg (VW Polo GTI R5) und den beiden Finnen Mikko Heikkilä (Skoda Fabia Rally2 evo) und Eerik Pietarinen (Skoda Fabia Rally2 evo).
Die erste Etappe über 88.17 wurde rund eineinhalb Stunden vom Rallyezentrum entfernt um Talsi ausgetragen. Vier Sonderprüfungen waren zu absolvieren. Bereits auf der 24.82 km langen Auftaktprüfung konnte Vorjahressieger Oliver Solberg klar die Bestzeit vor Nikolai Gryazin und Mads Östberg setzen.
Nikolai Gryazin konterte mit der Bestzeit in der zweiten Prüfung knapp vor Solberg und Lukyanuk, ehe Oliver Solberg in SP drei wieder die schnellste Zeit für sich verbuchen konnte. Diesmal setzte der Youngster eine klare Bestzeit vor Lindholm. Gryazin., Östberg und Lukyanuk.
Ein kurzer Ausritt auf der finalen Prüfung des ersten Tages kosteten Oliver Solberg einige Sekunden, Alexey Lukyanuk konnte in SP 4 seine erste Bestzeit vor Mads Östberg und Eerik Pietarinen setzen. Nicht mehr in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen konnte Nikolai Gryazin - der Hyundai Pilot beschädigte den i20 R5 nach mehreren Überschlägen nachhaltig und musste den Tag vorzeitig beenden.
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Trotz des Zwischenfalls in SP 4 konnte Solberg den ersten Tag als klar Führender beenden. Mit einem Rückstand von 10.0s belegte Mads Östberg, welcher die Rallye Liepaja als Test-Einsatz für das in wenigen Wochen bevorstehende WM-Comeback bei der Rallye Estonia absolvierte , auf P2. Alexey Lukyanuk (+16.2s) komplettierte das Podium am Ende des ersten Tages.
Niki Mayr Melnhof klagte bereits im Ziel der der ersten Sonderprüfung über ein Motorenproblem. Mit einem Rückstand von +3:55.1 Minuten belegte der Ford-Pilot Rang 19 am Ende des ersten Tages. Dominik Dinkel eröffnete die Sonderprüfungen am ersten Tag und büßte als Sechzehnter +3:04.4 Minuten auf die Spitze ein. Nikolai Landa verzeichnete am Samstag zwei Ausritte, in der ERC3-Wertung belegte Landa am Samstag Abend den 10. Rang (+4:53.0).
Sechs Sonderprüfungen über 87.66 km waren am zweiten Tag rund um Liepaja zu absolvieren. Mads Östberg eröffnete mit der ersten Bestzeit am Sonntag Morgen knapp vor Oliver Solberg und Alexey Lukyanuk. Solberg kontrollierte seine Führung gekonnt und baute mit der Bestzeit in SP 6 und der überlegenen schnellsten Zeit in SP 7 seinen Vorsprung auf 22.4s nach der ersten Schleife am Sonntag aus.
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Mit einem wilden Abflug verabschiedete sich Callum Devine in SP 6 von der Rallye Liepaja: der Hyundai i20 R5 hat nach einem mehrfachen Highspeed-Überschlag nur mehr Schrottwert. Auch für den Sieger der Cyprus Rallye 2018 Simos Galatariotis (VW Polo GTI R5) war die Rallye Liepaja nach einem Unfall vorzeitig beendet.
Mit Bestzeiten auf zwei der verbliebenen drei Sonderprüfungen bei der Rallye Liepaja 2020 ließ Oliver Solberg nichts mehr anbrennen und konnte seinen vielumjubelten Vorjahressieg wiederholen. Mads Östberg belegte mit einem Rückstand von 17.1s auf Solberg den zweiten Rang. Alexey Lukyanuk komplettierte das Podium in Lettland (+33.6) und konnte sich somit wichtige Punkte im Kampf um den EM-Titel gutschreiben.
Eerik Pietarinen, Craig Breen und Emil Lindholm belegten im Ziel die weiteren Ränge. Niki Mayr-Melnhof beendete die Rallye Liepaja mit 5:31.6 Min. Rückstand den 16. Rang. Dominik Dinkel / Ursula Mayrhofer belegten den 15. Rang (+4:34.4). Für Nikolai Landa wurde es schlußendlich Rang 9 der ERC-3 Wertung (+7:30.2).
Ergebnisse:
Endstand:
01. Oliver Solberg (SWE)/Aaron Johnston (IRL) Volkswagen Polo GTI R5 1h27m23.0s
02. Mads Østberg (NOR)/Torstein Eriksen (NOR) Citroën C3 R5 +20.1s
03. Alexey Lukyanuk (RUS)/Dmitry Eremeev (RUS) Citroën C3 R5 +37.2s
04. Eerik Pietarinen (FIN)/Antti Linnaketo (FIN) Škoda Fabia R5 +1m34.1s
05. Craig Breen (IRL)/Paul Nagle (IRL) Hyundai i20 R5 +1m51.3s
06. Emil Lindholm (FIN)/Mikael Korhonen (FIN) Škoda Fabia Rally2 Evo +1m53.1s
07. Grégoire Munster (LUX)/Louis Louka (BEL) Hyundai i20 R5 +2m19.7s
08. Mikko Heikkilä (FIN)/Henri Arpiainen (FIN) Škoda Fabia Rally2 Evo +2m35.9s
09. Efrén Llarena (ESP)/Sara Fernández (ESP) Citroën C3 R5 +3m23.2s
10. Sean Johnston (DEU)/Alex Kihurani (GBR) Citroën C3 +3m48.1s
11. Raul Jeets (EST)/Andrus Toom (EST) Škoda Fabia R5 +3m57.4s
12. Erik Cais (CZE)/Jindřiška Žáková (CZE) Ford Fiesta R5 MkII +4m17.6s
13. Miko Marczyk (POL)/Szymon Gospodarczyk (POL) Škoda Fabia Rally2 Evo +4m42.0
14. Dominik Dinkel (DEU)/Ursula Mayrhofer (AUT) Škoda Fabia Rally2 Evo +5m08.0s
15. Niki Mayr-Melnhof (AUT)/Poldi Welsersheimb (AUT) Ford Fiesta R5 MkII +6m02.3s
Foto: fiaerc.com
Weitere Klassensieger:
FIA ERC2: Tibor Érdi Jr (HUN)/Szabolcs Kovács (HUN) Mitsubishi Lancer Evolution X
FIA ERC3: Ken Torn (EST)/Kauri Pannas (EST) Ford Fiesta Rally4
FIA ERC1 Junior: Oliver Solberg (SWE)/Aaron Johnston (IRL) Volkswagen Polo GTI R5
FIA ERC3 Junior: Ken Torn (EST)/Kauri Pannas (EST) Ford Fiesta Rally4
Abarth Rally Cup: Martin Rada (CZE)/Jaroslav Jugas (CZE) Abarth 124 rally
Führender: SP1-SP10: Solberg/Johnston
Wichtigste Ausfälle u.a: Callum Devine, Simos Galatariotis, Andrea Mabellini, Dariusz Polonski, Martins Sesks, Amaury Molle, Cathan McCourt, Ville Pynnönen, Vladas Jukevicius
Die Rallye Europameisterschaft wird von 17.-19. September 2020 mit der Azores Rallye fortgesetzt. Die spektakuläre Schotterrallye auf der Atlantikinsel mußte Coronabedingt vom März in den September verschoben werden. |