ERC Rallye Liepaja 2021: Nikolay Gryazin holt sich den Sieg in Lettland!
Bei der Rallye Polen vor zwei Wochen schied Nikolay Gryazin überlegen in Führung liegend aus – in Lettland ließ sich der Volkswagen Polo GTI R5 Pilot den Sieg nicht streitig machen und siegte vor Craig Breen und Alexey Lukyanuk.
Text: Harald Illmer; Fotos: fiaerc.com
Nikolay Gryazin konnte mit dem Sieg bei der Rallye Liepaja 2021 einen Hattrick feiern: bereits 2017 und 2018 konnte der Russe den lettischen Lauf zur Rallye Europameisterschaft für sich entscheiden.
Mit einem Vorsprung von 10.6s auf Craig Breen startete Nikolay Gryazin in die zweite Etappe, mit den Sonderprüfungen östlich der Host-City Liepaja. Bereits auf der Auftaktprüfung konnte Gryazin seinen Vorsprung auf 14s ausbauen.
Die achte Prüfung konnte wiederum Alexey Lukyanuk für sich entscheiden und seinerseits den Rückstand auf den bis dato Zweitplatzierten Craig Breen auf 11.0s verringern. Ein Schreckmoment in der folgenden neunten Prüfung stoppte den Angriff des russischen Citroen C3 Rally2 Piloten jedoch nachhaltig: Ein Kühlerschaden nach einem Ausritt in einen Graben kostete wertvolle Zeit.
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Lukyanuk konnte dank einer behelfsmässigen Reparatur den mittäglichen Service in Liepaja erreichen, während Nikolay Gryazin seine Führung dank einer weiteren Bestzeit in SP 9 auf nunmehr 15.2s auf Breen ausbaute.
Eine weitere Bestzeit des Führenden VW Polo Piloten in der zehnten Prüfung unterstrich die Anwärterschaft des Russen auf den Sieg beim zweiten ERC-Lauf der Saison klar. Bis ins Ziel ließ Gryazin nichts mehr anbrennen und feierte einen vielumjubelten Sieg in Lettland.
Mit seinem Copiloten Konstantin Aleksandrov holte sich Gryazin den Sieg nach zwölf Sonderprüfungen (zwei kurze Zuseher Superspecials wurden bereits vor dem Start gestrichen) mit einem Vorsprung von 17.3s auf Craig Breen im Hyundai i20 R5. Breen feierte somit die erste Podiumsplatzierung im Team MRF Tyres.
Der Meisterschaftsführende Alexey Lukyanuk baute mit dem dritten Gesamtrang seine Führung in der Meisterschaftswertung weiter aus.
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Efren Llarena musste Lukyanuk am Samstag Morgen passieren lassen, nachdem der Spanier die erste Etappe im Skoda Fabia Rally2 evo noch auf P3 beenden konnte. Für den Spanier wurde es schlussendlich der vierte Rang in Lettland.
„Nach den Problemen in Polen haben wir nun endlich den Sieg geholt“ zeigte sich der 24 jährige Nikolay Gryazin im Ziel der Rallye Liepaja 2021 zufrieden. „Das gesamte Team machte einen perfekten Job – keine Probleme, keine Zwischenfälle. Die letzten Prüfungen konnte ich schon sehr relaxed in Angriff nehmen und den Sieg sicher nach Hause fahren.“
Hinter Efren Llarena auf dem vierten Rang beendete Andreas Mikkelsen den zweiten EM-Lauf der Saison auf dem fünften Gesamtrang. Der Skoda-Pilot büßte nach einer Strafminute am ersten Tag nach einer Unstimmigkeit an einer Zeitkontrolle jede Chance auf eine Topplatzierung. Ohne die Strafminute hätte Mikkelsen zweifelsohne in den Kampf um den Sieg eingreifen und das Führungsduo Gryazin und Breen unter Druck setzen können.
Miko Marczyk setzte seine zuletzte starken Vorstellungen auch in Lettland fort: Der polnische Skoda-Pilot konnte mit Platz sechs ein weiteres Top-Resultat verzeichnen.
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Trotz Problemen mit der Servolenkung konnte der Norweger Ole Christian Veiby die Rallye Liepaja 2021 auf dem siebten Rang beenden. Nach der Schlussabnahme folgte jedoch ein Paukenschlag: Aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Heckflügel am Hyundai i20 des Norwegers wurde Veiby aus der Wertung genommen.
Somit übernahm der Finne Eerik Pietarinen (Skoda Fabia Rally2 evo) die siebte Position im Gesamtklassement, vor dem Tschechen Erik Cais im Ford Fiesta Rally2 auf dem achten Rang. Nach dem ersten Tag konnte Cais nur den fünfzehnten Zwischenrang verbuchen, eine Attacke auf der finalen Etappe ermöglichte die Verbesserung auf P8.
Emilio Fernandez (Skoda Fabia Rally2 evo) und Simone Tempestini (Skoda Fabia Rally2 evo) komplettierten die Top-8 am Samstag Abend.
Norbert Herczig konnte in Lettland nicht an seine Leistungen der letzten Jahre im Team von BRR anschließen. Im Skoda Fabia Rally2 des Skoda Rally Team Hungaria reichte es für den Ungarn nur für P13 nach P19 am Ende des ersten Tages.
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Der Italiener Umberto Scandola überschlug sich im Hyundai i20 R5 in der achten Sonderprüfung und musste aufgeben. Auch für Fabian Kreim reichte es in Lettland nicht für ein Top-Ergebnis: Auf dem guten siebten Zwischenrang liegend folgte für den Deutschen das Aus nach einem Unfall mit dem VW Polo GTI R5 ebenso in der achten Prüfung.
Ergebnisse:
Endstand:
01. Nikolay Gryazin (RUS)Konstantin Aleksandrov (RUS) Volkswagen Polo GTI R5 1h30m50.3s
02. Craig Breen (IRL)/Paul Nagle (IRL) Hyundai i20 R5 +17.3s
03. Alexey Lukyanuk (RUS)/Dmitry Eremeev (RUS) Citroën C3 Rally2 +30.9s
04. Efrén Llarena (ESP)/Sara Fernándes (ESP) Škoda Fabia Rally2 Evo +56.8s M
05. Andreas Mikkelsen (NOR)/Ola Fløene (NOR) Škoda Fabia Rally2 Evo +1m13.3s
06. Miko Marczyk (POL)/Szymon Gospodarczyk (POL) Škoda Fabia Rally2 Evo +40.2s M
07. Eerik Pietarinen (FIN)/Antti Linnaketo (FIN) Škoda Fabia R5 +2m11.8s
08. Erik Cais (CZE)/Jindřiška Žáková (CZE) Ford Fiesta Rally2 +2m22.5s M
09. Emilio Fernàndez (CHL)/Rubén García (ARG) Škoda Fabia Rally2 Evo +2m41.6s
10. Simone Tempestini (ROU)/Sergiu Itu (ROU) +2m47.9s M
11. Nil Solans (ESP)/Marc Martí (ESP) Škoda Fabia Rally2 Evo +2m59.9s
12. Georg Linnamäe (EST)/Volodymyr Korsia (UKR) Volkswagen Polo GTI R5 +3m03.1s
13. Norbert Herczig (HUN)/Ramón Ferencz (HUN) Škoda Fabia Rally 2 Evo +3m14.7s
14. Raul Jeets (EST)/Timo Taniel (EST) Škoda Fabia Rally2 Evo +3m21.4s
15. Yoann Bonato (FRA)/Benjamin Boulloud (FRA) Citroën C3 Rally2 +3m39.1s
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Weitere Klassensieger:
FIA ERC2: Dmitry Feofanov (LVA)/Normunds Kokins (LVA) Mitsubishi Lancer Evolution X
FIA ERC3: Mārtiņš Sesks (LVA)/Renārs Francis (LVA) Ford Fiesta Rally4
FIA ERC Junior: Ken Torn (EST)/Kauri Pannas (EST) Ford Fiesta Rally3
FIA ERC3 Junior: Mārtiņš Sesks (LVA)/Renārs Francis (LVA) Ford Fiesta Rally4
Abarth Rally Cup: Dariusz Poloński (POL)/Łukasz Sitek (POL) Abarth 124 rally
Clio Trophy by Toksport WRT: Yigit Timur (TUR)/Onur Aslan (TUR) Renault Clio Rally5
ERC-MICHELIN Talent Factory: Efrén Llarena (ESP)/Sara Fernándes (ESP) Škoda Fabia Rally2 Evo
Die Rallye-Europameisterschaft wird von 23.-25. Juli mit der Rally di Roma Capitale fortgesetzt.
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