Veszprem Rallye 2018: Herczig dominiert am Balaton, verzichtet aber auf Sieg!
Norbert Herczig dominierte beim anspruchsvollen ungarischen Schotterklassiker am Balaton. Um keinen Einfluß auf die ungarische Meisterschaftswert zu haben, verzichtete der Ungar jedoch auf den Sieg.
Fotos: Harald Illmer
Hitze, Staub, anspruchsvolle Sonderprüfungen: Die Veszprem Rallye bot auch in diesem Jahr alles für die Teilnehmer. Acht gewohnt anspruchsvolle Schotter-Sonderprüfungen über knapp 128 km standen rund um das Rallye-Zentrum in Veszprem, nördlich des Balaton für die Teams auf dem Programm. Nicht weniger als 20 R5-Boliden führten die 56 Teams umfassende Nennliste an.
Die Startreihenfolge für den ersten Tag wurde wie gewohnt mittels Qualifying-Stage ausgefahren. Fryges Turan setzte auf der knapp 3,40 km langen spektakulären Prüfung am Freitag Abend die Bestzeit vor Norbert Herczig und Ferenc Vincze.
Doch nicht Turan oder Herczig konnten auf der traditionellen Auftakt-Sonderprüfung Markko-Jutaspuszta über 21,1 km die Bestzeit setzen: Nach einem Highspeed-Unfall von Ferenc Vincze wurden die dahinter startenden Teams abgewunken und erhielten später eine zugewiesene Zeit, darunter auch die Favoriten Herczig und Turan. Robert Butor setzte bis zum Abbruch die schnellste Zeit vor seinem Skoda-Markenkollegen Janos Balogh.
Beim zweiten Durchgang am Truppenübungsplatz setzte sich jedoch erstmals der Favorit Norbert Herczig durch. Der bereits fünfache Sieger der Veszprem Rallye markierte in SP 2 im BRR Skoda Fabia R5 die Bestzeit vor Janos Balogh und Miklos Kazar (beide Skoda Fabia R5).
Mit einem Vorsprung von 2.1s auf Norbert Herczig beendete Janos Balogh den ersten Tag der Veszprem Rallye 2018 als Führender. Robert Butor und Miklos Kazar komplettierten die Skoda Vierfachführung nach der ersten Etappe.
Sechs weitere klassische Sonderprüfungen der Veszprem Rallye standen am zweiten Tag auf dem Programm. Nun sollte BRR-Pilot Norbert Herczig seinen Angriff auf die Führung starten: Mit der Bestzeit auf allen drei SPs der ersten Schleife übernahm der ERC-Pilot die Führung in der Gesamtwertung.
Zur Halbzeit am Sonntag Mittag trennten die Top 6 an der Spitze nur knapp 25s. Mit dem Leader Herczig, Miklos Kazar, Janos Balogh, Turan Frigyes und Robert Butor zeichnete sich auf den finalen drei SPs der Veszprem Rallye 2018 ein packender Kampf um die Podiumsplatzierungen ab.
Mit Bestzeiten auf zwei der drei finalen SPs ließ Norbert Herczig nichts mehr anbrennen und beendete auch die achte und letzte Sonderprüfung der Veszprem Rallye 2018 als Führender. Mit einem Rückstand von 13.6s auf Herczig belegte Miklos Kazar (beide Skoda Fabia R5) den zweiten Rang, vor Frigyes Turan (Ford Fiesta R5) auf P3. Die Skoda-Piloten Janos Balogh und Robert Butor komplettierten die Top-5 der Veszprem Rallye 2018.
Doch dann die große Überraschung nach der Zielrampe: Norbert Herczig verzichtete auf die Einfahrt in den Parc ferme und somit seinen 6. Gesamtsieg am Balaton, um keinen Einfuß auf die ungarischen Meisterschaftswertung zu haben. Herczig bestreitet in diesem Jahr die Rallye Europameisterschaft und plant nur einen einmaligen Start im Rahmen der nationalen Meisterschaft.
Aus Österreichischer Sicht gingen mit Oliver Rumpler / Karl Rumpler (Volvo 740 – 27. Gesamtrang ) und Oskar Hebenstreit / Gabriele Ölsinger (Ford Escort RS2000 - Ausfall) zwei Teams an den Start.
Stimmen im Ziel:
Norbert Herczig: „Es war großartig, wieder zu Hause an den Start zu gehen. Wir haben alle Tage genossen, wollten jedoch keinen Einfluß auf die Meisterschaftswertung nehmen, da wir heuer nur einen Start in Ungarn planen.“
Miklos Kazar: „Ich denke das Norbert (Herczig) auf diesen Sonderprüfungen schwer zu schlagen ist, uns fehlt es noch an Schotter-Praxis. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Aber Frigyes Turan zu schlagen ist auch keine Kleinigkeit. Wir hatten ein sehr gutes Rennen und gute Stimmung im Auto“
Frigyes Turan: „Es war großartig, unser Team hat tolle Arbeit geleistet. Der Fiesta R5 ist auf diesen Prüfungen sehr gut. Am Samstag war die Reifenfrage umstritten. Wir haben die Reifen nachgeschnitten, was leider nicht die richtige Entscheidung war. Am Sonntag hat dann alles gepasst. Wir hatten keinerlei technische Probleme und konnten zwei Prüfungen für uns entscheiden, darunter die Powerstage mit zusätzlichen Punkten.
Janos Balogh: „Wir mussten auf der ersten Schleife am Sonntag als erstes Fahrzeug die Strecke säubern, die zweite Schleife am Nachmittag war deutlich besser. Es war ein großartiger Kampf, leider konnten wir nicht mehr als P4 halten. Aber wir sind sehr glücklich über unsere Platzierung.“
Robert Butor: „Ich denke wir haben eine gute Rallye geliefert. Unser Ziel war eine Top-5 Platzierung. Das haben wir erreicht. Aber den Top-3 konnten wir nicht ganz folgen. Wir haben jede Minute im Cockpit genossen.“
Endstand nach 8 Sonderprüfungen:
01. Herczig / Ferencz, Skoda Fabia R5 1:12:25.1*
02. Kazar / Turan, Ford Fiesta R5 +13.6
03. Turan / Bagameri, Ford Fiesta R5 +23.2
04. Balogh / Szöke, Skoda Fabia R5 +31.0
05. Butor / Tagai, Skoda Fabia R5 +40.2
06. Kiss / Kissne, Ford Fiesta R5 +1:34.5
07. Hadik / Bacigal, Ford Fiesta R5 +2:39.0
08. Osvath / Nemes, Skoda Fabia R5 +2:39.9
09. Gyamarti / Kocsis, Mitsubishi Lancer +3:03.6
10. Rongits / Hannus, Mitsubishi Lancer +3:16.2
* Um keinen Einfluß auf die ungarische Meisterschaftswertung zu haben, verzichtete Norbert Herczig auf den Sieg
Wichtigste Ausfälle: Ferenc Vincze, Adam Velenczei, Laszlo Bodolai, Olle Sandor, Zsolt Maroszi, Istvan Hevesi, Tibor Toth, Robert Kurtos, Miklos Maricsek, Balasz Orai, Janos Schuck, Istvan Schubert, u.a.
Bestzeiten: Norbert Herczig – 5, Turan Frigyes – 2, Robert Butor – 1
Führende: SP 1: Robert Butor, SP 2: Janos Balogh, SP3-SP8: Norbert Herczig
Die Ungarische Rallye Meisterschaft wird von 24. - 26. August 2018 mit der Ózd-Salgó Rallye fortgesetzt.
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