Veszprem Rallye 2023: Abbruch nach tödlichen Unfall!

Es sollte ein Rallye-Sommerfest werden, doch endete es in einer Tragödie: Die 29. Veszprem Ralye wurde nach einem tödlichen Unfall eines ungarischen Teilnehmers am Sonntag abgebrochen.

Fotos: Harald Illmer

Hitze, Staub und anspruchsvolle Sonderprüfungen – das sind die üblichen Grundzutaten, welche die Veszprem Rallye in Ungarn Jahr für Jahr zu einem wahren Rallye-Sommerfest für Teams und Fans werden lässt. Der ungarische Schotter-Klassiker am Balaton ist jedes Jahr ein Garant für Action und Rallyesport der Spitzenklasse.

Die Hitze und der Staub blieb dieses Jahr aufgrund der wechselhaften Wetterbedingungen im Vorfeld der Rallye und den teils beträchtlichen Niederschlagsmengen aus. Die teils tief verschlammten Strecken präsentierten sich unglaublich anspruchsvoll.

67 Teams hatten für die über sieben Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von knapp 121 km ausgelegte Veranstaltung ihre Nennung abgegeben, darunter nicht weniger als 19 Rally2-Boliden. Mit Kris Rosenberger / Sigi Schwarz im VW Polo GTI R5, Stefan Müller / Alexander Turecek im Ford Fiesta Proto und Oliver Rumpler / Lena Mittenecker im Volvo 740 waren auch drei Teams aus Österreich am Start.

Die Qualifying-Stage zur Festlegung der Startreihenfolge entschied am späten Samstag-Nachmittag bei einsetzenden Regen Adam Velenczei im Skoda Fabia RS vor Frigyes Turan im VW Polo GTI R5 und Miklos Csomos im Skoda Fabia Rally2 evo für sich.

Der Klassiker Kislöd über 12.80 km bildete am Sonntag Morgen den Auftakt. Der ERC-Pilot Miklos Csomos spielte seine internationale Erfahrung aus und setzte bei rutschigen Bedingungen die erste Bestzeit im Skoda Fabia Rally2 evo, knapp vor Robert Butor (+1.3) im Citroen C3 WRC und Peter Ranga (+7.0) im Skoda Fabia Rally2. Eine Zeitstrafe von einer Minute lies Csomos jedoch bereits früh wohl alle Chancen auf eine Top-Platzierung nehmen.

Auf der anspruchsvolle Kislöter-Prüfung am Militärgelände am Stadtrand von Veszprem über fast 20km konnte Robert Butor die Vorteile seines World Rally Car voll ausspielen und eine klare Bestzeit vor Miklos Csomos (+11.4) und Peter Ranga (+22.4) für sich verbuchen. Der als Mitfavorit gestartete VW-Pilot Frygies Turan musste nach einem Aufängungsschaden am Polo GTI R5 die Rallye vorzeitig beenden.

Kris Rosenberger / Sigi Schwarz belegten nach der zweiten Sonderprüfung den 14. Rang in der Gesamtwertung.

Als die Spitze der Gesamtwertung bereits wieder im Servicepark ankam, kam es auf der Auftaktsonderprüfung am Sonntag Morgen zur Tragödie: Die Lada VFTS – Besatzung mit der Startnummer 50 Csaba Nemes / Richard Nemes kam von der Strecke ab und traf einen Baum.

Die Rettungskräfte konnten dem Piloten Csaba Nemes nicht mehr helfen, der 47 Jährige verstarb noch am Unfallort an seinen schweren Verletzungen. Der Co-Pilot Richard Nemes wurde mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert.

Die Organisatoren der Veszprem Rallye trafen die Entscheidung die Veranstaltung nach der zweiten Sonderprüfung abzubrechen. Eine Gedenkveranstaltung im Servicepark wurde in den Nachmittagsstunden abgehalten. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.

Eine Reihe von Piloten entschied schon vor dem offiziellen Abbruch der Veranstaltung durch die Organisatoren sich vom Wettbewerb zurückzuziehen. Darunter der nach SP 2 Führende Robert Butor. Peter Ranga / Janek Czako werden somit im offiziellen Endklassement auf P1 geführt.

Da ein Viertel der geplanten Distanz absolviert wurde, wurden 1/3 der Meisterschaftspunkte in der Wertung der ungarischen Meisterschaft vergeben.

Endstand nach 2 Sonderprüfungen:
01. Ranga / Czako, Skoda Fabia Rally2 20:44.8
02. Olle / Balai, Skoda Fabia Rally2 +8.2
03. Klausz / Csanyi, Skoda Fabia Rally2 evo) +9.3
04. Velenczei / Vansza, Skoda Fabia RS Rally2 +16.2
05. Laszlo / Berendi, Skoda Fabia Rally2 evo +21.2
06. Vincze / Percze, Skoda Fabia Rally2 +28.2
07. Kovacs / Istovica, Hyunda i20 N Rally2 +39.0
08. Toth / Szabo, Skoda Fabia Rally2 evo +45.0
09. Fekete / „Koti“, Skoda Fabia Rally2 +50.4
10. Csomos / Ban, Skoda Fabia Rally2 evo +52.0

Die ungarische Rallye-Meisterschaft wird mit der Gyor Rally Show von 08.-10. September auf Asphalt fortgesetzt.