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Montag, 03. Jänner 2011:
 
28. Jänner Rallye: Das Rallye-Menü ist angerichtet
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Eine riesige Jägerschaft wartet darauf, Raimund Baumschlager bei der Jänner-Rallye zu hetzen / Lokalpatrioten garantieren ein Spektakel.

Noch drei Tage bis zur technischen Abnahme bzw. zum Shakedown am 6. Jänner, dann ist das „Vorgeplänkel“ zur 28. Internationalen Jänner-Rallye 2011 endgültig beendet. Zählt der Zeremonienstart am Donnerstagabend noch zur Show, wird es mit dem Startsignal am kommenden Freitag endlich ernst – ist das Halali auf Raimund Baumschlager eröffnet.

In die Rolle des Gejagten hat sich der neunfache Staatsmeister selbst manövriert. Durch seine Siegessserie in der abgelaufenen Rallye-Meisterschaft, wo er sämtliche Meisterschaftsläufe gewonnen hat, machte er sich automatisch zur „Beute“. Doch der routinierte Oberösterreicher hat sich vorausschauend gewappnet. Er bringt einen Skoda Fabia S2000 der zweiten Ausbaustufe an den Start und somit seine Jäger in eine noch schwerere Ausgangslage. „Uns fehlen zwar noch die Erfahrungswerte, aber der erste Eindruck vom Auto ist wirklich faszinierend“, freut sich Baumschlager.

Seine Verfolger kommen mit den Tschechen Pavel Valousek im Skoda Fabia, den Italienern Valter Gentilini und Luca Rossettini jeweils in einem Peugeot 207 sowie Andreas Waldherr im VW Polo ebenfalls aus dem S-2000-Lager. Doch damit ist die Meute der Hetzer keineswegs beendet. Die Mitsubishis erwiesen sich schon 2010 nicht nur als schnell, sondern auch standfest und dementsprechend hartnäckig. Besonders wenn sie, wie in Freistadt, von Klasse-Piloten wie Andreas Aigner, Mario Saibel, Hermann Gassner oder Ex-Weltmeister Stig Blomqvist (alle im Evo X) bzw. Beppo Harrach, Patrick Winter und dem vorjährigen 2-WD-Champion Hermann Neubauer oder dem tschechischen Quartett Milan Liska, Vaclav Pech, Jaroslav Orsak und Jan Cerny (alle im Evo IX) gesteuert werden. Nicht zu vergessen den ehemaligen Staatsmeister Kris Rosenberger, der im Mühlviertel einen Subaru WRX STI fährt, ebenso wie der starke Tscheche Daniel Behalek. Und aufgrund des Heimvorteils könnten die Lokalpatrioten Jörg Rigger, Johannes Keferböck und Ernst Haneder (alle im Evo IX) ebenfalls auf einer „Erfolgswelle“ reiten. Noch immer ein Fragezeichen steht hinter dem Antreten von Manfred Stohl.

In der 2WD-Wertung kämpft ein Trio um den Sieg - mit Hannes Danzinger und Raffael Sulzinger ein Ford-Fiesta-Duo und mit Michael Kogler ein VW(Scirocco)-Pilot. Michael Böhm im Fiat Abarth fühlt sich in der Außenseiterrolle wohl.

Michael Kogler, der auch in der Diesel-Klasse punkten kann, hat dort mit dem Subaru von Stohl-Schützling Christian Mrlik den härtesten Kontrahenten um den Sieg.

Ein motorsportliches Spektakel garantiert die Division V. In dieser Klasse geben die lokalen Publikumslieblinge Christof Klausner, Dominik Hartl, Martin Fischerlehner sowie Christian Eigl in gewohnt spektakulärer Weise Gas.
Stark sind auch mit 11 Teilnehmern die Starter in der Klasse Hist 11, hier stellt der Rallye Club Perg das größte Kontingent, Paradestarter ist Niki Glisic.

Mit Schnee und Eis ist das Menü in Freistadt angerichtet, serviert wird es von den Piloten, genießen dürfen es die Fans.

Andreas Aigner ist für die Jänner-Rallye gerüstet

Mit Zuversicht im Gepäck ist Andreas Aigner unmittelbar vor dem Jahreswechsel nach Österreich zurückgekommen. Heimgekehrt von zwei Testtagen beim polnischen Dytko Motorsport Team, für das der PWRC-Weltmeister aus der Steiermark zuletzt die Waldviertel-Rallye gefahren ist und Mitte Jänner auch den IRC-Lauf in Monte Carlo bestreiten wird.

Dazwischen liegt noch der Auftakt zur österreichischen Punktejagd, die Jänner-Rallye vom 6. bis 8. Jänner in Freistadt. „Wir haben deshalb zwei Varianten getestet“, sagt Aigner über seine Erkenntnisse, die er nach dem Training im polnischen Nysa, 40 Kilometer nach der tschechischen Grenze, ziehen konnte. „Einmal bin ich mit den breiten Reifen gefahren im Hinblick auf das Monte-Carlo-Reglement und einmal mit den schmalen, um für das Schnee-Spektakel bei der Jänner-Rallye gerüstet zu sein.

Mit den Testergebnissen war nicht nur ich, sondern auch das Team sehr zufrieden.“ Trainiert hat der 26-jährige Rallye-Profi nicht mit dem Mitsubishi Evo X, mit dem er Ende Oktober im Waldviertel auf den dritten Platz gefahren ist (Aigner: „Dieses Auto ist mittlerweile schon verkauft worden“), jedoch mit einem Evo X, der auch im Mühlviertel durchaus berechtigte Hoffnungen „auf einen soliden Platz im vorderen Bereich zulässt“. Vor allem weil erfolgreich daran gearbeitet wurde, die Übersteuerungsprobleme, die im Waldviertel womöglich eine noch bessere Platzierung gekostet haben, in den Griff zu bekommen.

So weit aus dem Fenster lehnen, um sogar von einem Sieg in Freistadt zu sprechen, will sich Aigner freilich nicht. „Wenn ich mir die Nennliste so anschau‘, scheint mir die Konkurrenz dafür doch etwas zu groß zu sein. Da wird wohl kein Weg an den S2000-Piloten Raimund Baumschlager oder dem Tschechen Pavel Valousek vorbeiführen.“ Zumal auch noch das Sicherheitsdenken vorherrschen muss. „Am Freitag nach der Jänner-Rallye geht’s schon ab Richtung Monte, wo ab Samstag die ersten Besichtigungen für den IRC-Auftakt am 18. Jänner anstehen.“ Ein Spitzenergebnis in Freistadt soll das nötige Selbstvertrauen bringen, um vielleicht wieder einmal für Aufmerksamkeit auf internationaler Ebene zu sorgen.

Patrick Winter: Motiviert bis in die Haarspitzen

Für die Int. Jänner Rallye, die von 6. bis 8. Jänner 2011 im Raum Freistadt über die Bühne geht sind die Vorbereitungen voll im Gange. Erste Testfahrten mit dem Mitsubishi EVO IX, der von Stengg Motorsport eingesetzt wird, waren äußerst vielversprechend.

„Ich fühle mich in dem Auto sehr wohl und das professionell geleitete Team von Willi Stengg geht sehr auf meine Wünsche ein“, freut sich Patrick Winter. Der Kremstaler weiter: „Mit diesem Auto dürfte ein Platz unter den ersten 5 möglich sein!“

Favorit ist für Patrick Winter der mehrfache Jänner Rallye-Sieger Vaclav Pech aus Tschechien der ebenfalls einen Mitsubishi EVO IX zum Einsatz bringt. Aber auch dessen Landsmann Pavel Valousek mit dem Skoda Fabia S2000 ist auf Schnee sehr schnell.

Aus heimischer Sicht steht obenauf natürlich Serienstaatsmeister Raimund Baumschlager mit dem neuen Skoda Fabia S2000. Andreas Aigner bringt einen Mitsubishi EVO X ins Mühlviertel und ist bekannt für seine flotte Fortbewegung.

Beppo Harrach könnte laut Winter auch noch ganz vorne mitgeigen. Neu im Team von Patrick Winter ist der Beifahrer. Der Kärntner Gerald „Gerry“ Winter wird im EVO Platz nehmen und zusätzlich für eine fortgeschrittene Fahrweise sorgen.

„Für die schneereiche Jänner Rallye ist die Mannschaft Winter/Winter natürlich das beste Omen – alles andere als ein Stockerlplatz wäre schade“, ist auch Co Gerry Winter voll motiviert.

Fotos: Robert May, Rene Strasser, Harald Illmer