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Jan
Kopecky und Juho Hänninen
sorgten für einen Skoda-Doppelsieg
beim Saisonauftakt im Rahmen
der Jänner Rallye. Der
lange Zeit um den Sieg kämpfende
Raimund Baumschlager verlor
seinen Platz am Podest auf den
letzten Metern an Beppo Harrach.
Der
erste EM-Lauf im Raum Freistadt,
der auch zum österreichischen
sowie zum tschechischen Championat
zählte, entwickelte sich
von Beginn an zu einem munteren
Schlagabtausch. Der doch noch
rechtzeitig eingezogene Winter
machte den Piloten - einem hochkarätigen
Mix aus internationaler und
nationaler Klasse - das Leben
schwer. Schnee, Eis, Regen,
Nebel. Schlamm – die Palette
der Hindernisse war ebenso abwechslungsreich
wie herausfordernd.
Die
Jänner-Rallye 2012 war
das erwartete Spektakel
140.000
Zuschauer sahen Jan Kopecky
als ersten Sieger der Saison.
Österreicher-Duell um Platz
drei im Zehntelsekunden-Bereich.
Die Europameisterschafts-Premiere
im Mühlviertel ging problemlos
über die Bühne.
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Den
anfänglichen Vorteil der
vor allem ortskundigen Österreicher
hatten die EM-erfahrenen Routiniers
rund um Juho Hänninen,
Jan Kopecky, Pavel Valousek,
Vaclav Pech oder Vizeeuropameister
Luca Betti bald im Griff, und
so setzten sich am Ende auch
die Favoriten durch.
Mit
dem Skoda-Werksteam-Duo Jan
Kopecky und Juho Hänninen
lag schlussendlich das beste
Gespann ganz vorne. Während
der Zweitplatzierte Hänninen
den ersten Tag mit sechs SP-Bestzeiten
dominierte, machte der tschechische
Sieger Kopecky vor allem am
zweiten Tag der Rallye mächtig
Dampf und wurde je länger
der Lauf dauerte, immer stärker.
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Kopecky:
„Es war eine unglaublich
schwierige Rallye. Ich bin froh,
dass ich durchgekommen bin.
Besonders der zweite Abschnitt
ist mir gut gelegen, obwohl
ich da auch von den Fehlern
meiner Konkurrenten profitiert
habe.“ Ähnliches
sagt auch Juho Hänninen,
der als eigentlicher Favorit
gestartet war: „Es waren
einfach zu viele Fehler am ersten
Tag dabei. Problematisch war
auch, dass wir zu Beginn mit
falschen Reifen unterwegs waren.
Dann wurde es besser, aber Jan
war diesmal zu stark und nicht
zu biegen.“
Dass
die Jänner-Rallye 2012
das erhoffte Spektakel wurde,
lag zu einem nicht unerheblichen
Teil freilich auch an den enorm
starken Piloten aus Österreich,
die den internationalen Topleuten
gekonnt Paroli boten. Dass sich
im Kampf um Platz drei Beppo
Harrach nach 237 SP-Kilometern
gegenüber Raimund Baumschlager
um unfassbare zwei Zehntelsekunden
durchsetzte, ist Beleg für
die Verbissenheit, mit der um
Zeit und Punkte gekämpft
wurde. Harrach strahlte nach
dem furiosen Finish: „Ich
bin überglücklich
mit diesem Podestplatz. Wir
hatten große Probleme
mit dem Setup. Erst in der letzten
SP war es optimal und ich konnte
maximal attackieren. Da habe
ich wirklich alles riskiert
und bin am Ende belohnt worden.“
Raimund Baumschlager übte
sich in Selbstkritik: „Es
ist natürlich ärgerlich.
Aber ich habe im Endeffekt zu
viele Fehler gemacht. Beppo
muss ich neidlos gratulieren.
So ist der Rallyesport.“
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Auch
abseits der Podiumsplätze
gab es sehenswerte Platzierungs-Duelle.
Hatte der dreifache Jänner-Rallye-Sieger
Vaclav Pech, der mit dem brandneuen
Mini Cooper S2000 unterwegs
war, seinen fünften Platz
zwar abgesichert, so trieben
hinter diesem Manfred Stohl
und der Tscheche Pavel Valousek
einander über das eisige
Terrain.
Der
sechste Endrang wechselte praktisch
von Sonderprüfung zu Sonderprüfung.
Und sah mit dem Zieldurchlauf
dann den Peugeot S2000 von Valousek
vor dem Erdgas-Mitsubishi von
Stohl. |
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Neben
dem ehemaligen Gruppe-N-Weltmeister
Manfred Stohl, standen übrigens
mit Juho Hänninen (SWRC),
Andreas Aigner (PWRC) und Stig
Blomqvist noch drei weitere
Rallye-Worldchampions am Start
der Jänner-Rallye. Aigner
bremste ein technischer Defekt
und Blomqvist fand sich am Ende
am 15. Platz wieder.
Zum
„Man oft the Rallye“
kürte das begeisterte Publikum
Ex-Staatsmeister Kris Rosenberger:
Ausschlaggebend für diese
Auszeichnung war dabei sicher
die Szene des Tages am Freitag.
Nachdem der Niederösterreicher
im VW Polo S2000 auf einer Vordermann
aufgelaufen war und diesen überholt
hatte, fabrizierte er einen
Überschlag, kam aber auf
allen vier Rädern wieder
zu stehen, um danach an demselben
Kontrahenten neuerlich vorbei
zu rasen.
Die
29. Jänner Rallye eröffnete
fast schon traditionsgemäß
den europäischen Rallyeauftakt.
Erstmals zählte dieser
Klassiker, mit Start und Ziel
in Freistadt, auch als erster
Lauf zur FIA Rallye Europameisterschaft,
als erster Lauf zur tschechischen
und auch zur österreichischen
Rallye-Staatsmeisterschaft.
Schon
diese Tatsache allein und die
damit verbundene hohe Qualität
der Piloten führte gegenüber
2011 zu einer weiteren Steigerung
der Zuschauerbeteiligung. Waren
es im Vorjahr insgesamt 125.000
Fans die ins Mühlviertel
gekommen waren, so konnte man
heuer rund 140.000 durchwegs
begeisterte Rallyefans begrüßen.
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Auf
den insgesamt 18 Sonderprüfungen
fanden die 99 gestarteten Teams
aus 12 Nationen sehr schwierige
Streckenbedingungen vor. Am
Freitag begann es in höheren
Lagen heftig zu schneien, damit
gab es für die Aktiven
absolut winterliche Bedingungen.
Am
zweiten Tag der Rallye lagen
die Temperaturen um die 0 Grad.
Damit war keine durchgehende
Schneefahrbahn mehr vorhanden
und das Fahren auf Eisplatten
kostete den Piloten viel Nervenkraft
und stelle hohe Anforderungen
an das Fahrkönnen.
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OK-Chef Ferdinand Staber hatte wieder gute Gründe
eine positive Bilanz zu ziehen:
„Wir haben mehr Zuschauer
gehabt als zuletzt im Jahre
2011. Sie alle waren gekommen
um bei diesem ersten EM-Lauf
dabei zu sein. Vordergründig
war für uns die Sicherheit
an der Strecke, diesbezüglich
hat alles vorzüglich geklappt.
Darüber hinaus gab es sportlich
viele spannende Höhepunkte,
dies schon allein durch die
erstklassige Besetzung. Damit
war es möglich den vielen
Fans Rallyesport der Extraklasse
zu bieten. Sehr gut von den
Fans angenommen wurde wieder
der aufgelegte Rallyepass der
nicht nur den Organisationsablauf
beschleunigte, sondern
dem
Fan auch mehr gezielte Informationen
brachte. Mein Dank gilt all
unseren Sponsoren, die wesentlich
dazu beigetragen haben, die
Veranstaltung zu unterstützen.
Neben dem Dank an die Fans gilt
ein spezieller Dank aber dem
Rallyeclub Mühlviertel.
Allen Helfern und Funktionären,
stellvertretend seien hier Uwe
M. Schmidt, Walter Lumetzberger
und Peter Schöller erwähnt,
ist zu danken. Sie haben vollsten
Einsatz gezeigt, auf solche
Leistungen kann man mit Recht
stolz sein.“
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Jänner-Rallye
2012, Endstand Gesamtwertung:
01. Kopecky / Dresler, Skoda
Fabia S2000 2:54.20.4
02. Hänninen / Markkula,
Skoda Fabia S2000 +40.1
03. Harrach / Schindlbacher,
Mitsubishi Lancer R4 +1:17.1
04. Baumschlager / Wicha, Skoda
Fabia S2000 +1:17.3
05. Pech / Uhel, Mini Cooper
S2000 +1:49.4
06. Valousek / Hruza, Peugeot
207 S2000 +2:25.9
07. Stohl / Minor, Mitsubishi
CNG +2:56.6
08. Orsak / Smeidler, Mitsubishi
Lancer +5:45.9
09. Solowow / Baran, Ford Fiesta
S2000 +6:14.5
10. Semerad / Ceplecha, Mitsubishi
Lancer +6:37.8 |
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Bestzeiten:
Juho Hänninen
- 7, Manfred Stohl - 2, Daniel
Behalek - 2, Pavel Valousek
- 2, Jan Kopecky - 2, Beppo
Harrach - 1, Michal Solowow
- 1, Raimund Baumschlager -
1
Die
wichtigsten Ausfälle:
Andreas Aigner (technisches
Problem/SP 3), David Glachs
(technisches Problem/SP 8),
Hermann Neubauer (Unfall/SP
10), Klemens Haingartner (technisches
Problem/SP 17), Michael Kogler
(technisches Problem/SP 7),
Patrick Winter (Disqualifikation/SP
10).
Jänner-Rallye
2012, Wertung Rallye-Europameisterschaft,
1. Lauf:
01. Kopecky / Dresler, Skoda
Fabia S2000 2:54.20.4
02. Hänninen / Markkula,
Skoda Fabia S2000 +40.1
03. Harrach / Schindlbacher,
Mitsubishi Lancer R4 +1:17.1
04. Baumschlager / Wicha, Skoda
Fabia S2000 +1:17.3
05. Pech / Uhel, Mini Cooper
S2000 +1:49.4
06. Valousek / Hruza, Peugeot
207 S2000 +2:25.9
07. Orsak / Smeidler, Mitsubishi
Lancer +5:45.9
08. Solowow / Baran, Ford Fiesta
S2000 +6:14.5
09. Semerad / Ceplecha, Mitsubishi
Lancer +6:37.8
10. Gassner / Thannhäuser,
Mitsubishi Lancer +7:36.1
EM-Punktestand:
1. Kopecky 35, 2. Hänninen
26, 3. Harrach 18, 4. Baumschlager
17, 5. Pech 12, 6. Valousek
11.
Die
österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft:
Klasse
11: Die Diesel-Klasse
sicherte sich in Freistadt Hannes
Danzinger bei seinem ersten
Antreten im VW Scirocco vor
Michael Böhm im Fiat Stilo.
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Klasse
12 (Gruppe H): Hier
dominierten die Lokalmatadore
des Mühlviertels in ihren
Mitsubishis. Martin Fischerlehner
(Evo V) setzte sich am Ende
vor Simon Wagner (Evo III) und
Severin Katzensteiner (Evo V)
durch.
Klasse
14 (Historisch): Eine
mehr als deutliche Angelegenheit
für Richard Lietz. Der
Porsche-Werkspilot machte mit
einem Ford Escort RS 2000 einen
Abstecher in die Rallye und
gewann die Klasse mit 9,15 Minuten
Vorsprung auf Mario Klopf (Ford
Escort) und 18 Minuten auf Niki
Glisic im BMW M3.
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Jänner-Rallye
2012, Wertung Österreichische
Staatsmeisterschaft, 1. Lauf:
01. Kopecky / Dresler, Skoda
Fabia S2000 2:54.20.4
02. Harrach / Schindlbacher,
Mitsubishi Lancer R4 +1:17.1
03. Baumschlager / Wicha, Skoda
Fabia S2000 +1:17.3
04. Pech / Uhel, Mini Cooper
S2000 +1:49.4
05. Valousek / Hruza, Peugeot
207 S2000 +2:25.9
06. Stohl / Minor, Mitsubishi
CNG +2:56.6
07. Orsak / Smeidler, Mitsubishi
Lancer +5:45.9
08. Solowow / Baran, Ford Fiesta
S2000 +6:14.5
09. Semerad / Ceplecha, Mitsubishi
Lancer +6:37.8
10. Haneder / Verient, Mitsubishi
Lancer +7:58.5
ÖRM
Punktestand: 1. Jan
Kopecky - 20, 2. Beppo Harrach
- 18, 3. Raimund Baumschlager
- 16, 4. Vaclav Pech - 14, 5.
Pavel Valousek - 12, 6. Manfred
Stohl - 10.
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Jänner-Rallye
2012, Mediasport Int. Czech
Rally Championship, 1. Lauf:
01. Kopecky / Dresler,
Skoda Fabia S2000 2:54.20.4
02. Pech / Uhel, Mini Cooper
S2000 +1:49.4
03. Valousek / Hruza, Peugeot
207 S2000 +2:25.9
04. Orsak / Smeidler, Mitsubishi
Lancer +5:45.9
05. Semerad / Ceplecha, Mitsubishi
Lancer +6:37.8
06. Tlustak / Skaloud, Skoda
Fabia S2000 +9:20.7
07. Hudec / Cernoch, Mitsubishi
Lancer +19:05.0
08. Cerny / Kohout, Citroen
DS3 +20:59.0 |
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Die
Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft
wird am 23. / 24. März
mit der 1. Rebenland Rallye
rund um Leutschach fortgesetzt. |
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