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Mit
seinem ersten Sieg im Waldviertel
bestätigt Beppo Harrach
seine Vormachtstellung im Rallye-Jahr
2011. Manfred Stohl behauptet
Platz zwei gegen Raimund Baumschlager.
Der Titel in der 2WD-Wertung
geht nach einer Nervenschlacht
mit dramatischem Ende an Hannes
Danzinger. Damian Izdebski holt
sich die Division III. Für
Philipp Lietz wiederholt sich
der Meistertraum in der Division
V. Und Kurt Göttlicher
sichert sich den Historischen
Cup.
Auch
heuer bei der 31. Auflage war
die Waldviertel-Rallye wieder
im Großraum Horn unterwegs.
Prominente Starterin war die
Landesrätin von Niederösterreich,
Dr. Petra Bohuslav, die das
internationale Feld am Freitag
pünktlich um 13,30 Uhr
auf die Reise schickte. Die
Wetterbedingungen waren heuer
angenehm, es herrschte bewölktes
Wetter ohne Regen, die Temperaturen
waren für die Jahreszeit
mit bis zu 14 Grad Celsius durchaus
angemessen. An beiden Rallyetagen
waren zusammen knapp 50.000
Zuschauer in die Region gekommen.
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Organisationsleiter
Helmut Schöpf und die beiden
Veranstalter ÖAMTC ZV Baden
und MSRR Neulengbach hatten
auch heuer wieder einige finanzielle
Herausforderungen zu bewältigen,
um die Veranstaltung ohne Hauptsponsor
über die Bühne zu
bringen: „Mein Dank gilt
dem Sportland Niederösterreich,
den Bezirksblättern, den
Gemeinden Horn, St. Leonhard
Hornerwald, Altenburg, Maissau,
Langenlois, Gars am Kamp und
Rosenburg/Mold sowie allen weiteren
Sponsoren. Stolz können
wir auf die heurige Streckenführung
sein. Mit fast 75 Prozent Schotteranteil
am ersten und 50 Prozent am
zweiten Tag haben wir den Piloten
eine tolle Spielwiese geboten.
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Dies
sollte sich auch in der internationalen
Bewertung für das nächste
Jahr auswirken. Neben der heimischen
Meisterschaft zählte die
Waldviertel-Rallye auch zur
FIA Zonentrophy und wurde so
als Anwärter für den
European Rallycup 2012 von der
FIA genauestens beobachtet.
Darüber hinaus möchte
ich mich bei den Aktiven, den
Teams aus dem In- und Ausland
und meiner kompletten Funktionärsriege
bedanken, die einen tollen Job
verrichtet haben. Wichtig war
es auch, dass die Veranstaltung
ohne nennenswerte Zwischenfälle
über die Bühne gegangen
ist.“
Zum
Sportlichen:
Der Waldviertel-Rallye 2011
passierte dasselbe wie heuer
auch der Jänner-, der Lavanttal-,
der Bosch-, der Judenburg-Pölstal-
und der Marburg-Rallye –
sie alle wurden zur Spielwiese
des neuen Staatsmeisters Beppo
Harach. Mit dem Sieg beim letzten
Meisterschaftslauf des Jahres
in Horn, seinem ersten im Waldviertel,
setzte Harrach den berühmten
Tupfen auf das i einer für
ihn grandiosen Saison. Dabei
hätte es Harrach beinahe
noch einmal spannend gemacht.
„Auf der vorletzten Prüfung
ist das Auto plötzlich
nicht mehr geradeaus gefahren.
Die Aufhängung des linken
Hinterrrades war gebrochen,
und es war praktisch unfahrbar.
Zum Glück war der Vorsprung
aber groß genug, und wir
haben die Rallye doch noch zu
Ende gebracht.“
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Hinter
Beppo Harrach kletterte Manfred
Stohl auf das Siegespodest und
ließ dem entthronten Meister
Raimund Baumschlager nur Platz
drei bei der Waldviertel-Rallye.
Dieser haderte „mit mangelnder
Abstimmung, weil wir das Auto
erst am Mittwochabend von der
WM in Spanien bekommen haben
und so zu wenig Zeit zum Testen
geblieben ist. Aber was soll’s,
ich möchte mich hier vor
allem bei meinem Copiloten für
viele tolle Jahre bedanken.
Ich habe ihm blind vertrauen
können. Es wird irrsinnig
schwer werden, so einen Beifahrer
zu ersetzen.“ Thomas Zeltner
kann wegen beruflicher Überlastung
keine ganze Rallye-Meisterschaft
mehr bestreiten und steht somit
künftig nur noch sporadisch
zur Verfügung. |
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„Aber
wirklich nur, wenn kein anderer
Zeit hat.“ Manfred Stohl
freut sich über seinen
zweiten Platz: „Das ist
mein dritter Stockerlplatz in
den letzten drei Läufen.
Wenn ich da nicht zufrieden
bin, dann bin ich’s nie.“
Die unmittelbaren Waldviertel-Rallye-Plätze
hinter den drei österreichischen
Aushängeschildern wurden
mit dem Deutschen Hermann Gassner
sowie dem Ungarn Attila Rongits
durch ein ausländisches
Duo besetzt.
Unheimlich
spannend verlief die Titeljagd
bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen.
Hermann Neubauer, der diese
2WD-Wertung letztes Jahr gewonnen
hatte, und Hannes Danzinger
lieferten sich ein packendes
Duell, das letztendlich erst
in der vorletzten Sonderprüfung
entschieden werden sollte. Noch
dazu auf dramatische Art. Hermann
Neubauer, der schon rund 40
Sekunden Vorsprung auf Danzinger
aufwies, verlor auf dem Herzstück
der Rallye, der 28-Kilometer-Prüfung
Geisterwerkstatt – Wolfshoferamt,
plötzlich das linke Vorderrad
seines Suzuki. „Ich kann’s
mir nicht erklären“,
war der Salzburger verzweifelt,
„wir sind weder wo touchiert
noch hab ich sonst was bemerkt.
Plötzlich bricht das Rad
weg. Alle vier Radbolzen sind
ausgebrochen. Bevor ich noch
reagieren konnte, bin ich schon
auf der Bremsscheibe gefahren.
Wenn’s nicht sein soll,
soll’s offensichtlich
nicht sein.“ Auch der
durch dieses Missgeschick neue
Staatsmeister Hannes Danzinger
war nach der Nervenschlacht
gezeichnet: „Es tut mir
wirklich irrsinnig leid für
Hermann. Mit einem technischen
Defekt und noch dazu so kurz
vor Schluss auszuscheiden, ist
schon sehr hart. Als ich ihn
am Straßenrand stehen
gesehen habe, habe ich sofort
zurückgedreht und mein
Auto wie auf rohen Eiern ins
Ziel getragen."
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Eine
abermalige Bestätigung
seines unbestrittenen Racing-Talents
lieferte der Niederösterreicher
Philipp Lietz im Mitsubishi
Evo VII. Mit dem sechsten Gesamtrang
in Horn ließ er nicht
nur eigentlich höher eingeschätzte
Piloten wie Mario Saibel (Mitsubishi
Evo X) hinter sich, sondern
sicherte sich damit auch wie
schon im Vorjahr den Titel in
der Division V. „Darüber
bin ich wirklich sehr glücklich.
Besonders weil ich heuer ja
drei Nuller geschrieben habe.“
Damian
Izdebski holte sich den Titel
in der Division III. Nach einem
Unfall des vor der Waldviertel-Rallye
führenden Klemens Haingartner,
bewältigte er den Spagat
zwischen Vorsicht und Risiko
und brachte seinen Suzuki Swift
gekonnt ins Ziel.
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Izdebski:
„Wenn man bedenkt, dass
meine Rallye-Karriere erst vor
eineinhalb Jahren begonnen hat,
ist der Titel ein Wahnsinn für
mich. Noch dazu die Waldviertel-Rallye
zu gewinnen, ist eigentlich
doppeltes Glück an einem
Tag. Nächstes Jahr möchte
ich schauen, die Meisterschaft
aus eigener Kraft zu gewinnen.“
Die
Würfel in der Historischen
Staatsmeisterschaft waren schon
vor der Waldviertel-Rallye zugunsten
von Karl Wagner gefallen. Umso
intensiver gestaltete sich der
Zweikampf in Horn mit seinem
Vorgänger Kris Rosenberger,
der heuer mehr in der internationalen
Historic-Szene unterwegs war.
Am Ende hatte Rosenberger den
längeren Atem. Er gewann
im Waldviertel vor Wagner (beide
Porsche) und lobte die Veranstalter:
„Das war eine unglaublich
tolle Rallye. Mit der 28-Kilometer-Prüfung
ist etwas Einmaliges gelungen.
Was mich besonders freut, ist
dass wir hier mit einem einzigen
Räder-Satz gewonnen haben.“
Kurt Wagner war vom Fight mit
Rosenberger angetan: „Zum
Schluss haben wir noch Reifen
gewechselt. Da konnte ich Zeit
gutmachen. Es war ein schönes
Erlebnis, hier zu fahren.“
Der
Gesamtsieg im Historischen OSK-Pokal
ging an Kurt Göttlicher.
Der ehemalige österreichische
Staatsmeister kam als Gesamt-33.
ins Ziel.
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Endstand
nach 14 Sonderprüfungen:
1. Harrach / Schindlbacher,
Mitsubishi Lancer R4 1:48:25,8
2. Stohl / Minor, Mitsubishi
Lancer CNG +38.4
3. Baumschlager / Zeltner, Skoda
Fabia S2000 +1:01.0
4. Gassner / Thannhäuser,
Mitsubishi Lancer +4:18.6
5. Rongits / Laszlo, Mitsubishi
Lancer +4:24.9
6. Lietz / Steinber, Mitsubishi
Lancer +4 :54.6
7. Saibel / Mayerhofer, Mitsubishi
Lancer R4 +5:04.8
8. Trencsenyi / Verba, Mitsubishi
Lancer +5:37.3
9. Mrlik / Welsersheimb, Subaru
Impreza +6:01.1
10. Klepatsch / Birklbauer,
Mitsubishi Lancer +8:59.9 |
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Sonderprüfungsbestzeiten:
Beppo Harrach 9, Raimund
Baumschlager 4, Manfred Stohl
1
Die
wichtigsten Ausfälle: Klemens
Haingartner (Unfall/SP 2), David
Botka (Unfall/SP 2), Gerwald
Grössing (Getriebedefekt/SP
4), Josef Pointinger (Technischer
Defekt/SP 6 und SP 10) , Milan
Liska (Technischer Defekt/SP
7), Fritz Waldherr (Technischer
Defekt/SP 11), Hermann Neubauer
(Technischer Defekt/SP 13),
Isztvan Elek (Technischer Defekt/SP
13).
Endstände
in der Österreichischen
Rallye-Staatsmeisterschaft 2011:
Division I:
1. Beppo Harrach 120, 2. Raimund
Baumschlager 110, 3. Mario Saibel
82, 4. Manfred Stohl 68.
2-WD-Wertung:
1. Hannes Danzinger 110, 2.
Hermann Neubauer 100, 3. Michael
Böhm 86, 4. Michael Kogler
83, 5. Daniel Wollinger 66,
6. Andreas Aigner 60.
Division III:
1. Damian Izdebski 76, 2. Klemens
Haingartner 62.
Diesel-Klasse:
1. Michael Kogler 118, 2. Christian
Mrlik 56.
Division V:
1. Philipp Lietz 96, 2. Eugen
Friedl 78, 3. Mario Klepatsch
60, 4. Walter Kovar 46.
Die
Österreichische Rallye
Staatsmeisterschaft startet
von 05.-07. Jänner mit
der Jänner Rallye rund
um Freistadt in die Saison 2012.
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