pfeil Samstag, 24. September 2016:
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ORM SKODA RALLYE LIEZEN 2016

 

ORM Skoda Rallye Liezen 2016: Sieg und Titel an Neubauer

Neubauer fixiert und vorzeitigen Titelgewinn / Baumschlager muss Grössing nach Differentialschaden kampflos ziehen lassen / Wagner triumphiert in der 2WD-Wertung ganz souverän vor Wollinger / Die Opel-Titelgewinner heißen Kainer (Adam) und Scheidhammer (Corsa) / Im österreichischen Rallyecup punkten Kienbacher und Zellhofer maximal.

Fotos: Harald Illmer

Die 3. ŠKODA Rallye Liezen bot auch in diesem Jahr eine großartige Bühne für den österreichischen und internationalen Rallyesport. Andreas Aigner war dieses Mal Veranstalter und Fahrer in Personalunion. Dabei durfte er über eine perfekte Veranstaltung mit knapp 25.000 Zuschauern jubeln, hatte aufgrund seines unverschuldeten Ausfalls als Fahrer aber auch ein weinendes Auge.

„Die Rallye selbst war ein großer Erfolg, wir haben bislang praktisch ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen. Es waren unglaublich viele Fans an den Sonderprüfungen, darüber freue ich mich besonders. Die Fahrerinnen und Fahrer haben aber auch quer durch das Starterfeld großartige, spektakuläre Leistungen geboten. Mein Dank gilt daher allen Teilnehmern und ihren Teams, natürlich aber auch unseren Sponsoren, den zahlreichen freiwilligen Helfern, den Gemeinden und letztlich den Anrainern, die durch Ihre Akzeptanz unseres schönen Sports die 3. ŠKODA Rallye Liezen überhaupt erst ermöglicht haben. Ein Extra-Dankeschön geht aber auch an den Wettergott, der uns in diesem Jahr endlich wohlgesonnen war. Am schönsten ist jedoch, dass wir zwar einige kleinere Ausrutscher und Blechschäden, aber keinerlei schwere Unfälle hatten“ so Andi Aigner, der seinen Einsatz im Škoda Fabia S2000 nüchtern analysiert: „Traurig bin ich nicht, dafür bin ich schon zu lange im Rallyesport, und an einem Auto kann einfach immer etwas kaputt gehen. Viel wichtiger ist, dass mein Speed noch da ist. Das hat mir große Freude bereitet und macht Lust auf mehr – falls jemand die Meisterschaft gewinnen möchte, kann man bei mir anrufen“, so Aigner mit einem Augenzwinkern.

ORM:

Hermann Neubauer und Co Bernhard Ettel steuerten ihr Ford Fiesta WRC in souveräner Art und Weise zum Gesamtsieg bei der 3. ŠKODA Rallye Liezen und sicherten sich damit vorzeitig – und für Hermann Neubauer zum ersten Mal in seiner Karriere – den österreichischen Rallye-Staatsmeistertitel. Die Freude im ZM-Racing Team und bei Neubauer beziehungsweise Ettel kannte klarerweise keine Grenzen: „Ich habe mir wirklich schwer getan heute. Einerseits wollte ich sicher ins Ziel fahren, andererseits attackieren. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ist einfach genial, ich bedanke mich bei all meinen Unterstützern und Sponsoren, bei meiner Familie, und vor allem bei meinem Team, das alles für diesen Erfolg getan hat. Wir haben alle an einem Strang gezogen. Unser Gegner ist nicht irgendjemand, sondern einer der besten Rallyefahrer und es macht mich unglaublich stolz, diesen Titel erreicht zu haben. Das ist sicher der schönste Tag meiner Karriere und einer der schönsten Tage in meinem Leben!"

Mit einer extrem starken kämpferischen Leistung und einer eindrucksvollen Schlussattacke sicherte sich das Škoda-Duo Raimund Baumschlager/Thomas Zelter mit dem Fabia R5 auf der vorletzten Prüfung zunächst Platz zwei – nur um auf der allerletzten SP vom Defekt-Teufel heimgesucht zu werden: Getriebeschaden! „Wir hatten uns stark zurückgekämpft“, so Baumschlager, als 500 Meter nach dem Start der letzten SP das Differential brach: „Ich bin froh dass wir überhaupt im Ziel sind, das war sehr, sehr schwierig. Absolute Gratulation an den Hermann Neubauer, er ist verdient Meister geworden und hat eine großartige Saison gefahren. Ich habe immer gesagt, dass ich aufhöre, wenn ich nicht mehr mithalten kann, aber dieses Gefühl habe ich derzeit überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Ich bin mit Platz zwei super zufrieden!“

Damit und mit einer Bestzeit auf der letzten Sonderprüfung (die als „PowerStage“ auch Zusatzpunkte brachte) kam das WRC-Duo Gerwald Grössing und sein Co Sigi Schwarz (Ford Fiesta WRC) im letzten Abdruck noch auf Platz zwei nach vor: „Wir waren den ganzen Tag konkurrenzfähig, es war super Match mit Raimund und ich hatte eine riskante Reifenwahl für die letzte Runde getroffen. Das war als Joker für die Powerstage gedacht und die richtige Entscheidung, ich glaube, es wäre sich auch ohne das Pech von Raimund ausgegangen. Ich war dieses Jahr zu fehleranfällig, heute at man das Potential gesehen. Gratulation an den Hermann, er ist ein würdiger Staatsmeister, ein cooler und echt sympathischer Typ. Die Szene wird bunt und attraktiv, das hat man an den tausenden Fans heute gesehen.“ Der zweite Škoda Fabia R5 Pilot Christian Schuberth-Mrlik setzte mit seinem Ausrutscher und dem folgenden Ausfall auf der vorletzten Sonderprüfung, auf dem anspruchsvollen Rundkurs Treglwang in Treglwang, einen Schlusspunkt unter eine wahre Ausfall-Orgie, die deutlich macht, wie schwer die 3. Škoda Rallye Liezen in diesem Jahr war.

ORM 2WD:

Der Sieg von Simon Wagner/Ursula Mayrhofer (Citroen DS3 R3 Max) war ein echter Triumphzug: Der junge Oberösterreicher holte zehn von 12 möglichen Bestzeiten (die SP 10 wurde aufgrund von Verzögerungen neutralisiert gefahren) und gewann am Ende mit fast zwei Minuten Vorsprung auf seinen härtesten Meisterschaftskonkurrenten Daniel Wollinger/Bernhard Holzer (Renault Clio R3). „Wir sind zwar noch zwei Punkte hinten, aber das Team hat perfekt gearbeitet, die Ursula hat einen super Job gemacht. Im Waldviertel wollen wir jetzt den Titel holen, den Junioren-Titel haben wir ja schon fix“, so Wagner, der bei den „Final Rallydays“ im Waldviertel die Chance auf seinen ersten großen Titel hat, auch wenn Wollinger genau das verhindern will: „Es war eine wahnsinnig schwere Rallye, ich habe einfach nicht in den Rhythmus gefunden. Mit Platz zwei konnten wir die Führung knapp behalten und jetzt kommt’s zum großen Showdown im Waldviertel, darauf freue ich mich!“ Rang drei ging an Opel-Adam-Sieger Andreas Kainer/Benedikt Hofmann. Die erst 18jährige Italienerin Tamara Molinaro mit Co-Pilotin Ilka Minor konnte einen tollen Achtungserfolg feiern: Bei ihrer allerersten Rallye fuhr eroberte sie den ausgezeichneten dreizehnten Gesamtrang!

Opel Rallye Cup:

Die quer durch alle Klassen ausfallsreiche Rallye forderte auch in den beiden Opel Rallye Cup Serien zahlreiche Opfer, in diesem Fall waren zwei dieser Ausfälle aber auch entscheidend für den Ausgang der Meisterschaft: Andreas Kainer/Benedikt Hofmann triumphierten bei den Opel Adams, nachdem Michael Böhm mit schlimmen Rückenproblemen aufgeben musste. Die vermeintlich „einfache“ Aufgabe für Kainer, bloß ins Ziel zu fahren, entpuppte sich dabei als extrem schwierige Aufgabe: „Für mich war das viel härter, als im Zweikampf Vollgas geben zu können, taktisch zu fahren ist offenbar nichts für mich. Es tut mir leid für Michi, ich hätte gerne mit ihm gefightet. Aber natürlich freue mich sehr über diesen Titel, es ist ein Traum in Erfüllung gegangen für mich. Ich weiß gar nicht, wie ich dem Team, meinem Co und allen Unterstützern danken soll!“ Bei den Opel Corsa OPC Piloten durfte am Ende das deutsche Duo Alois Scheidhammer/August Regner jubeln, hier warf Heimo Hinterhofer den möglichen Gesamtsieg durch einen Überschlag weg: „Wir sind auf Schotter recht schnell, auf Asphalt haben wir einen Gewichtsnachteil“, schmunzelte Scheidhammer, um zu ergänzen: „Aber am Ende hat es auch die Konstanz ausgemacht, wir freuen uns sehr über den Titelgewinn!“

M1 Rallye Masters:

Nach dem Getriebeschaden am Mitsubishi von M1 Rallye Masters Initiator Günther Knobloch hatten Reini Sampl/Melanie Schmid im Audi TTS keine Gegner mehr und Sampl konnte seine tolle Vorjahres-Performance – als er ebenfalls auf Platz neun fuhr – auch in diesem Jahr trotz noch stärker besetztem Starterfeld erneut wiederholen.

Rallyecup der OSK:

Im Rallyecup der OSK jubelten Martin Kalteis/Peter Berger (Mitsubishi Lancer Evo VII) über den Sieg vor Dieter Kienbacher/Eduard Kienbacher (ebenfalls Mitsubishi Lancer Evo VII), schnellster 2WD-Pilot war hier der junge Christoph Zellhofer mit Andre Kachl am „heißen Sitz“ (Suzuki Swift S1600).

ORM Junioren:

Am souveränen Sieg von Simon Wagner in der Junioren-Wertung der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft (bei der Rallye und in der vorzeitig in der Gesamtwertung!) gab es naturgemäß nichts zu rütteln, Christoph Zellhofer holte die Punkte für Platz zwei, der jüngste Spross der Stengg-Dynastie, Lukas Stengg, wurde Dritter.

ORM Historic & Historic Rallyecup der OSK:

Im „Porsche-Duell“ der identischen Porsche 911 SC RSR hatten am Ende der 3. ŠKODA Rallye Liezen Willi Rabl/Uschi Breineßl die Nase klar vorne, die Verfolger Johannes Huber/Gerald Hegenbarth kamen nicht wie erhofft zu Recht. Die Plätze gingen an Leo Theuretsbacher/Gerald Theuretsbacher (BMW 2002ti) und Kurt Pehertsdorfer/Christian Baier (Ford Escort MK II Mexico).

SKODA Rallye Liezen 2016, Endstand nach 13 Sonderprüfungen:
01. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel, Ford Fiesta WRC, 1:19:51,2 Std.
02. Gerwald Grössing/Sigi Schwarz, Ford Fiesta R5, + 23,2 Sek.
03. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner, Škoda Fabia R5, + 39,9
04. Simon Wagner/Ursula Mayrhofer, Citroen DS3 R3 Max, + 5:46,1
05. Martin Kalteis/Peter Berger, Mitsubishi Lancer Evo VII, + 7:17,8
06. Daniel Wollinger/Bernhard Holzer, Renault Clio R3, + 8:05,8
07. Andreas Kainer/Benedikt Hofmann, Opel Adam R2, + 11:41,7
08. Dieter Kienbacher/Eduard Kienbacher, Mitsubishi Lancer Evo VII, + 12:08,9
09. Reini Sampl/Melanie Schmid, Audi TTS, + 12:56,8
10. Gabor Nemet/Istvan Szabo, Opel Adam R2, + 13:45,1

Sonderprüfungsbestzeiten: Hermann Neubauer 6, Andreas Aigner 2, Raimund Baumschlager 2, Gerwald Grössing 2

Die wichtigsten Ausfälle: Andreas Aigner (Škoda Fabia S2000, Kardanwelle), Christian Schuberth-Mrlik (Škoda Fabia R5, Unfall) Niki Mayr-Melnhof (Ford Fiesta R5, Antriebswelle), Walter Mayer (Peugeot 208 T5, Getriebe), Günther Knobloch (Mitsubishi Lancer Evo IX, Getriebe), Gerhard Aigner (Subaru Impreza WRX Sti R4, Elektrik), Julian Wagner (Opel Adam R2, Technik), Michael Böhm (Opel Adam R2, gesundheitliche Gründe Fahrer), Stefan Fritz (Renault Megane Maxi KitCar, Kupplung), Christoph Lieb (Opel Corsa OPC, Unfall), Heimo Hinterhofer (Opel Corsa OPC, Unfall), Alois Handler (Peugeot 207 R3T, Elektrik), Gernot Zeiringer (Opel Adam R2, Kühler), Alfred Leitner (Peugeot 206 RC, Getriebeaufhängung), Harald Ruiner (Nissan 350Z, Unfall), Gerald Pöschl (Mitsubishi Lancer Evo IX)

Nächster Rallye-Staatsmeisterschaftslauf: Rallye Waldviertel von 18. bis 19. November 2016

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Fotos - IR7.at: Fotos: © Harald Illmer, IR7.at
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