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WRC RALLYE DEUTSCHLAND, 20.-23. AUGUST 2015

 

ADAC Rallye Deutschland 2015: VW-Dreifachsieg beim Heimspiel!

Im dritten Anlauf hat es geklappt: Volkswagen Motorsport feiert den ersten Sieg bei der ADAC Rallye Deutschland rund um Trier, Sebastien Ogier triumphierte vor seinen Teamkollegen Jari Matti Latvala und Andreas Mikkelsen. In der WRC-2 siegt Jan Kopecky im Skoda Fabia R5 überlegen.

Fotos: Harald Illmer

Ein Dreifachsieg beim Heimspiel vor mehr als 225.000 Zusehern, ein Dreifachsieg für die Geschichtsbücher: Volkswagen hat die Rallye Deutschland von Beginn an dominiert und erstmals für sich entschieden. Volkswagen stellt in der Rallye-WM-Ära des Laufs mit Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) den ersten Sieger mit einem deutschen Automobil. Darüber hinaus feierte die Marke mit Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) und Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) auch die zweite und dritte Position. Nach dem bestmöglichen und süßesten Triumph – ausgerechnet das Heimspiel stellte bis heute die einzige Rallye dar, die der Hersteller noch nie gewonnen hatte – steht obendrein fest: Auch die kommenden Rallye-Weltmeister fahren Volkswagen. Welches der drei Werksduos am Ende den Titel feiert, könnte bereits beim kommenden WM-Lauf in Australien feststehen. Nach ihrem 30. Karriere-Sieg haben Ogier/Ingrassia in Down Under in der Fahrer- und Beifahrer- sowie Volkswagen in der Herstellerwertung realistische Chancen, den dritten Titelgewinn in Folge frühzeitig zu besiegeln.

Auf den 21 Sonderprüfungen rund um Trier dominierte das Volkswagen Trio das Geschehen von Beginn an. Mit Prüfungssiegen am ersten Rallye-Tag legte der WM-Führende Ogier im Volkswagen Polo R WRC den Grundstein für seinen Erfolg - allein Jari-Matti Latvala konnte dem Franzosen folgen. Es entwickelte sich ein packendes Duell, das der Finne auch am Samstag mit schnellen Zeiten über lange Strecken offen hielt. Am Ende des Tages hatte sich der Franzose jedoch wieder soviel Luft verschafft, dass er sich am Sonntag darauf konzentrieren konnte, seinen Vorsprung zu verwalten. Für den französischen Weltmeister ist es nach 2011 - damals noch für Citroën - der zweite Sieg bei der ADAC Rallye Deutschland.

Die ADAC Rallye Deutschland hat sich bei perfektem Wetter, begeisterten Fans und tollem Rallye-Sport von ihrer besten Seite gezeigt. An die rund 225.000 Zuschauer sorgten für eine großartige Atmosphäre.

Für die Fahrer-Weltmeisterschaft bedeutet der Ausgang der ADAC Rallye Deutschland eine Vorentscheidung: Der FIA Rallye-Weltmeister 2015 fährt auf jeden Fall einen Volkswagen Polo R WRC, denn nur noch Jari-Matti Latvala hat eine rechnerische Chance, Sébastien Ogier bei den vier noch ausstehenden WM-Runden einzuholen - sie machen den Titel unter sich aus.

Hinter den drei Volkswagen Fahrern belegte Hyundai-Pilot Dani Sordo (ESP) den vierten Gesamtplatz vor seinem Teamkollegen, dem Vorjahressieger Thierry Neuville (BEL). Elfyn Evans (GBR) erzielte im Ford Fiesta RS WRC den sechsten Rang. Die mit zusätzlichen WM-Punkten belegte Powerstage (SP Dhrontal 2) gewann Latvala (3 Pkt.) vor Kris Meeke (GBR) im Citroën DS 3 WRC (2 Pkt.) und Dani Sordo im Hyundai i20 WRC (1 Pkt.).

Stimmen der Top-3 im Ziel:

Sébastien Ogier: „Ich freue mich riesig über diesen Sieg! Dass Julien und ich unserem fantastischen Team endlich den lang angestrebten Heimsieg schenken, erfüllt uns beide mit großem Stolz. Jeder einzelne im Team tut so viel, damit wir als Fahrer und Beifahrer um Siege fahren können. Dieser Sieg bei der Rallye Deutschland ist unser Dank – und klar, ohne den Volkswagen Teamgeist wäre auch dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Vor der Rallye hat unser Teamchef Jost Capito uns nochmal an unser Versprechen erinnert, dass wir Konzernchef Professor Winterkorn bei der Abschlussfeier im vergangenen Jahr gegeben haben. Mehr Worte als Motivation waren nicht nötig. Am Schlusstag ging es nur noch darum, den Vorsprung zu kontrollieren und den Polo heil ins Ziel zu bringen. Jetzt hat es endlich geklappt, mit einem Dreifachpodium. Ein unglaublich emotionaler Moment!“

Jari-Matti Latvala: „Es ist ein toller Tag für Volkswagen und das gesamte Team! Nach den Ergebnissen aus den vergangenen Jahren ist ein Dreifachsieg natürlich die richtige Antwort. Alle haben dem Druck standgehalten und hart gearbeitet, um diesen Erfolg zu sichern. Ein großes Kompliment meinerseits. Ich persönlich bin mit meinem zweiten Platz sehr zufrieden. Es ist schließlich immer noch eine Asphalt-Rallye und damit nicht der Lieblings-Belag der Finnen. Natürlich hätte ich gern meinen Erfolg von Finnland wiederholt, aber an diesem Wochenende war mein Teamkollege Sébastien Ogier einfach besser. Das muss man anerkennen. Dafür konnte ich meinen Vorsprung auf Platz drei in der Weltmeisterschaft ausbauen und das muss auch weiterhin mein Ziel sein. Ich gehe auf jeden Fall angriffslustig in das letzte Drittel der Saison.“

Andreas Mikkelsen: „Was für ein absolut großartiges Resultat für Volkswagen und wie schön, zurück im Service so viele glückliche Gesichter zu sehen. Nirgendwo war der Hunger auf den Sieg für alle im Team so groß wie hier. Die Scharte der vergangenen Jahre mit einem so fabelhaften Ergebnis ausgewetzt zu haben, war so wichtig und es fühlt sich großartig an, dazu beigetragen zu haben. Nach dem guten Auftakt am Freitag waren wir auf einem relativ sicheren dritten Platz – mit viel Abstand nach vorn und hinten. Die abschließenden beiden Tage ging es darum, mit wohl kalkuliertem Risiko diese Position zu halten. Das ist uns gut gelungen, war aber nicht besonders aufregend. Aber genau das hatten wir uns ja gewünscht: Eine möglichst Ereignis-freie Rallye Deutschland.“

WRC-2: Überlegener Sieg für Jan Kopecky im Skoda Fabia R5

Nach Polen und Finnland triumphiert Skoda mit dem neuen Fabia R5 auch bei der Rallye Deutschland in der WRC 2. Skoda Auto Deutschland Team Fabian Kreim/Frank Christian zeigt beim gemeinsamen WM-Debüt sein Potenzial.

Asphaltkönig Jan Kopecký hat mit seinem Triumph bei der Rallye Deutschland den Sieg-Hattrick für den Skoda Fabia R5 in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC 2) perfekt gemacht. Das Skoda Auto Deutschland Team Fabian Kreim/Frank Christian (D/D) landete beim Heimspiel auf Platz acht und konnte beim gemeinsamen WM-Debüt mit mehreren Topzeiten sein Potenzial unter Beweis stellen.

„Ich habe in den drei Tagen bei der Rallye Deutschland mehr gelernt als in der ganzen bisherigen Saison! Streckenweise konnte ich schon ganz gut mit den besten Fahrern in der WRC 2 mithalten. Es war ein tolles Erlebnis, vor Zehntausenden Fans in der WM zu fahren“, kommentierte der 22 Jahre alte Skoda Youngster. Kreim kosteten drei Reifenschäden und ein Ausritt eine noch bessere Platzierung bei seinem einzigen Gastspiel in der Rallye-Königsklasse in diesem Jahr.

Das Skoda Werksteam Kopecký/Dresler fuhr bei der Rallye Deutschland in einer eigenen Liga in der WRC 2. In der ersten Prüfung übernahm das tschechische Duo die Führung und baute sie auf den schmalen Asphaltstraßen durch malerische Weinberge immer weiter aus. Jederzeit behielt der amtierende Asien-Pazifik-Champion die Kontrolle und begeisterte auch beim Tanz durch die Hinkelsteine auf der legendären Panzerplatte Zehntausende Fans. „Wir freuen uns riesig über diesen Sieg! Das war eine Rallye zum Genießen mit einem wundervollen Auto. Unser Skoda Fabia R5 hat wieder einmal bewiesen, was er für ein Top-Rallye-Wagen ist“, kommentierte der Routinier.

Hinter Jan Kopecky belegte Eric Camili im Ford Fiesta R5 den zweiten Rang, vor dessen französischen Landsmann Giordano im Citroen DS3 RRC. Nasser Al-Attiyah beendete sein Debüt im Fabia R5 nach einigen Problemen auf Rang vier, vor Craig Breen im Peugeot 208 T16 auf Rang fünf.

Das zweite Skoda Werksteam Esapekka Lappi/Janne Ferm hatte zwar schon am ersten Tag der Rallye durch einen Ausrutscher alle Chancen auf den Sieg verspielt, glänzte danach beim neunten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft aber noch mit sechs Bestzeiten in der WRC 2. Neuer Meisterschafts-Spitzenreiter in der WRC 2 ist der Titelverteidiger und Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah (Q). Bei seiner Premiere in einem Kundensport Skoda Fabia R5 belegte der Allround-Racer Platz vier.

Gesamtwertung - Endstand:
01. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen 3:35.49,5 Std.
02. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen +23,0 Sek.
03. Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N), Volkswagen +1.56,6 Sek.
04. Dani Sordo/Marc Martí (E/E), Hyundai +2.09,3 Min.
05. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai +2.33,8 Min.
06. Elfyn Evans/Daniel Barritt (GB/GB), Ford +2.52,1 Min.
07. Mads Østberg/Jonas Andersson (N/S), Citroën +3.12,5 Min.
08. Ott Tänak/Raigo Mõlder (EST/EST), Ford +4.26,6 Min.
09. Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ), Hyundai +4.46,8 Min.
10. Stéphane Lefebvre/Stéphane Prévot (F/B), Citroën +4.54,5 Min.
Endstand WRC-2 Top-5:
01. Kopecký/Dresler (CZ/CZ), Skoda Fabia R5 3:47.18,8 Std.
02. Camilli/Veillas (F/F), Ford Fiesta R5 +4.13,8 Min.
03. Giordano/Sarreaud (F/F), Citroën DS3 RRC +6.14,7 Min.
04. Al-Attiyah/Baumel (Q/F), Skoda Fabia R5 +6.36,5 Min.
05. Breen/Scott (IRL/GB), Peugeot 208 T16 R5 +6.54,0 Min.
08. Kreim/Christian (D/D), Skoda Fabia R5 +16.53,3 Min.

WM-Stand Fahrer: 01. Sébastien Ogier - 207 Punkte, 02. Jari-Matti Latvala - 114, 03. Andreas Mikkelsen - 98, 04. Mads Østberg - 90, 05. Thierry Neuville - 80, 06. Elfyn Evans - 61, 07. Kris Meeke - 56, 08. Ott Tänak - 54, 09. Dani Sordo - 52, 10. Hayden Paddon - 46

WM-Stand Hersteller: 01. Volkswagen Motorsport - 300 Punkte, 02. Hyundai Motorsport - 161, 03. Citroën Total Abu Dhabi WRT - 148, 04. M-Sport - 138, 05. Volkswagen Motorsport II - 64, 06. Hyundai Motorsport N - 45, 07. Jipocar Czech National Team - 43 08. FWRT - 9

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 10. - 13. September 2015 mit der Rallye Australien fortgesetzt.

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Tag 2: Sebastien Ogier baut die Führung aus

Spitzenreiter Sébastien Ogier baut seine Führung bei der ADAC Rallye Deutschland aus / Weltmeister-Team Volkswagen Motorsport weiter auf Erfolgskurs / Panzerplatte begeistert Fans mit Rallye-Spektakel.

Die Vorzeichen stehen gut für den ersten Heimsieg von Volkswagen Motorsport bei der ADAC Rallye Deutschland. Die souveräne Dreifach-Führung, die Sébastien Ogier , Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen gestern mit ihren Volkswagen Polo R WRC herausfahren konnten, hat weiter Bestand. Auf den heutigen neun Sonderprüfungen war es erneut Weltmeister Ogier, der das Geschehen diktierte und seinen Vorsprung ausbaute. Vor der entscheidenden Sonntags-Etappe hat der Franzose nun einen Vorsprung von 33,8 Sekunden auf Latvala bzw. von 1:47,5 Minuten auf Mikkelsen.

Auf allen Sonderprüfungen erlebten die zahlreichen Fans packenden Motorsport bei bestem Spätsommerwetter. Während der Vormittagsrunde legte Ogier vor und entschied die SP Grafschaft 1 für sich. Latvala konterte mit der Bestzeit auf den Landstraßen der SP Bosenberg. Auf der Arena Panzerplatte gingen die Bestzeiten in beiden, direkt hintereinander absolvierten Sprint-Prüfungen wieder an den französischen Weltmeister, der auch die 45,61 km lange Königsetappe auf dem Truppenübungsplatz Baumholder klar für sich entschied.



Nach dem Mittagsservice erhöhte Latvala mit zwei Prüfungssiegen (Grafschaft 2 und Arena Panzerplatte 3) zunächst den Druck auf Ogier. Die Antwort des Weltmeisters war ein fehlerfreier zweiter Durchgang der langen Panzerplatten-Prüfung, bei dem er dem Finnen 15,3 Sekunden abnahm. In der abschließenden zweiten Bosenberg-Prüfung markierte der Franzose erneut die Bestzeit.

Während Andreas Mikkelsen mit souveränen Fahrten seinen dritten Rang festigte, lieferten sich die Hyundai-Piloten Dani Sordo (ESP) und Thierry Neuville (BEL) einen engen Kampf um die vierte Position. Am Ende des Tages lag der Spanier knapp vor dem belgischen Vorjahressieger. Ford-Pilot Elfyn Evans (GBR) behauptete seinen sechsten Platz, dicht gefolgt von Mads Østberg (NOR) im Citroën DS 3 WRC.

WRC-2: Werkspilot Jan Kopecký führt mit über vier Minuten Vorsprung

Der Tscheche Jan Kopecky dominierte auch am zweiten Tag der ADAC Rallye Deutschland 2015 klar das Geschehen in der WRC-2 Wertung. Der Skoda-Pilot baute seine Führung im Verlauf der zweiten Etappe auf mehr als vier Minuten auf den nun Zweitplatzierten Ford Piloten Eric Camili aus. Kopecky profitierte dabei von einem Reifenschaden seines schärfsten Verfolgers Craig Breen im Peugeot 208 T16. Doch auch Breen verzeichnete vor seinem Reifendefekt in SP 16 einen Rückstand von mehr als 2:24 Min. auf.

„Ich genieße jeden Meter in diesem Auto. Wir haben heute versucht, clever unsere Führung zu verteidigen und dabei nicht so viele Risiken einzugehen.“ Der 33-Jährige war wie am Freitag, wo er alle acht Bestzeiten in der WRC 2 markiert hatte, sehr schnell unterwegs. „Wir hatten dabei ein, zwei große Drifts. Aber ich vermute, das hat die Zuschauer begeistert“, meinte Kopecký lächelnd. Hinter Kopecky und Camili komplettierte der Franzose Giordano im Citroen DS3 RRC die Top-3 nach dem zweiten Tag.

Das Skoda Auto Deutschland Team Fabian Kreim/Frank Christian hat am zweiten Tag seines WM-Heimspiels alle Facetten des Rallye-Lebens erlebt. Gleich drei Reifenschäden auf der legendären Panzerplatte bedeuteten bei der Rallye Deutschland einen großen Zeitverlust. Dank sieben Top-6-Zeiten in den anderen Sonderprüfungen verbesserte sich das Duo trotzdem um eine Position auf Platz acht in der WRC 2-Wertung.

Die aktuellen Meisterschafts-Spitzenreiter Esapekka Lappi/Janne Ferm zeigten am Samstag ebenfalls ihre Klasse, nachdem sie am ersten Rallye-Tag durch einen Ausrutscher alle Chancen in der Gesamtwertung verspielt hatten. Insgesamt sechsmal war Lappi am Samstag die Nummer 1 der Zeitenliste in der WRC 2. Der aktuelle Meisterschafts-Spitzenreiter hatte die letzten beiden WM-Rallyes in Polen und Finnland auf Schotter gewonnen. Bis zum Premierensieg für den Skoda Fabia R5 auf Asphalt in der WM fehlen noch 57 Wertungskilometer, die am Sonntag in vier Prüfungen bewältigt werden müssen.

Stimmen der Top-3 nach dem zweiten Tag:

Sébastien Ogier: „Das war der Tag, vor dem ich am größten Respekt hatte. Aber: Die ‚Panzerplatte‘ ist bezwungen! Am Vormittag haben Julien und ich es minimal ruhiger angehen lassen, um den Aufschrieb zu bestätigen. Trotzdem lief es auch da schon nahezu perfekt. Nur auf dem ersten Durchgang der langen Prüfung auf der ‚Panzerplatte‘ war es ohne die Zwischenzeiten, die dieses Jahr nicht mehr ins Auto geschickt werden, extrem schwierig. Man weiß nie genau, wo man im Vergleich zu den Konkurrenten steht. Beim zweiten Durchgang lief diese WP dann wirklich perfekt und vor allem die abschließenden zehn Kilometer habe ich gepusht. Jetzt sieht es natürlich super aus für Volkswagen, aber wir werden bestimmt nicht zu früh jubeln. Schließlich ist noch ein anspruchsvoller Tag zu absolvieren.“

Jari-Matti Latvala: „Heute muss ich ohne Diskussion mit dem zweiten Platz zufrieden sein. Ich habe versucht, auf der ‚Panzerplatte‘ anzugreifen, aber mein Angriff war nicht von Erfolg gekrönt. Ich konnte heute einfach nicht meine beste Leistung abrufen. Mein Teamkollege Sébastien Ogier hat eine sehr starke Leistung abgeliefert und sich die nun komfortablere Führung redlich verdient. Dennoch bin ich mit dem zwischenzeitlichen Rang zwei nicht unzufrieden. Für mich heißt es morgen, meinen Vorsprung auf meinen Teamkollegen Andreas Mikkelsen zu halten und damit meinen Vorsprung auf ihn im Gesamtklassement auszubauen.“

Andreas Mikkelsen: „Unsere Ausgangslage vor dem Tag heute war einigermaßen simpel: Zu unseren Teamkollegen war der Abstand nach vorn zu groß, um ernsthaft zu attackieren. Und nach hinten war der Vorsprung groß genug, dass wir kein allzu großes Risiko eingehen mussten. Am Nachmittag haben wir auch ein anderes Set-up des Heckdifferenzials probiert, um uns für die Rallye Frankreich, wo wieder Asphalt auf dem Programm steht, auf eine mögliche Option einstellen zu können. Sich an dieses neue Set-up zu gewöhnen, hat etwas gedauert und hat uns etwas zu viel Untersteuern beschert, um richtig gute Zeiten abzuliefern. Aber die Erkenntnisse sind Gold wert. Morgen gilt es, wie im vergangenen Jahr, das Ziel und damit das Podium zu erreichen. Wenn das gelingt, können wir zufrieden sein.

Gesamtwertung - Zwischenstand nach dem zweiten Tag:
01. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC 2:55:42.5
02. Latvala / Anttila, VW Polo WRC +33.8
03. Mikkelsen / Floene, VW Polo WRC +1:47.5
04. Sordo / Marti, Hyundai i20 WRC +2:14.3
05. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +2:23.8
06. Evans / Barritt, Ford Fiesta WRC +2:53.5
07. Östberg / Andersson, Citroen DS3 WRC +2:56.7
08. Tänak / Mölder, Ford Fiesta WRC +4:10.7
09. Paddon / Kennard, Hyundai i20 WRC +4:34.6
10. Lefebvre / Prevot, Citroen DS3 WRC +4:43.3
WRC-2 Top-5 nach dem zweiten Tag:
01. Kopecky / Dresler, Skoda Fabia R5 3:05:05.8
02. Camili / Veillas, Ford Fiesta R5 +4:01.5
03. Giordano / Sarreaud, Citroen DS3 RRC +5:39.8
04. Al Attiyah / Baumel, Skoda Fabia R5 +6:20.1
05. Suninen / Markkula, Ford Fiesta R5 +6:21.9

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Tag 1: Dreifach-Führung von Volkswagen Motorsport!

Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala im Duell um die Führung / Spannende Action, enge Zeitabstände und beste Bedingungen am ersten Tag des deutschen Laufs zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft.

Fotos: Harald Illmer

Die Volkswagen Piloten Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala sind die dominierenden Fahrer beim Auftakt der ADAC Rallye Deutschland 2015. Bei besten Wetterbedingungen lieferten sich die Teamkollegen im Polo R WRC während des ersten Rallye-Tages ein packendes Duell um die Führung. Am Ende setzte sich der französische Weltmeister durch und führt nun nach acht von insgesamt 21 Sonderprüfungen das Klassement mit 9,5 Sekunden vor Latvala an. Hinter dem Duo überzeugte Andreas Mikkelsen ebenfalls mit konstant schnellen Zeiten auf den anspruchsvollen Prüfungen rund um Trier. Der Norweger sorgte damit für eine souveräne Dreifach-Führung des Volkswagen-Teams. Dani Sordo im Hyundai i20 WRC führt die Verfolger des Volkswagen-Trios an, gefolgt von seinem Teamkollegen Thierry Neuville (und dem Ford-Piloten Elfyn Evans , der die Top 6 komplettiert.

Vor allem auf der Vormittagsrunde gelang es Jari-Matti Latvala, den WM-Leader Sébastien Ogier unter Druck zu setzen. Nachdem Ogier die beiden ersten Sonderprüfungen (Sauertal 1 und WP Waxweiler 1) für sich entschied, konterte der Finne in den Weinbergen der ersten Moselland-Prüfung: Er war um 2,3 Sekunden schneller als Ogier und übernahm die Führung, die er bis zum Mittags-Service verteidigte. Am Nachmittag eroberte Sébastien Ogier mit einer fehlerfreien Vorstellung die Führung zurück und baute seinen Vorsprung von Prüfung zu Prüfung weiter aus. Insgesamt verbuchte der Franzose auf den acht Sonderprüfungen des Tages sieben Bestzeiten.



Stimmen der Top-3 nach dem ersten Tag:

Sébastien Ogier: „Ein wirklich guter Auftakt für Julien und mich in die Rallye Deutschland. Am Morgen war es an manchen Stellen noch rutschig, deshalb habe ich es lieber etwas vorsichtiger angehen lassen, als unnötig viel zu riskieren. Vor allem, weil wir auf der ‚Moselland‘-Prüfung vergangenes Jahr in den Weinberg gerutscht sind. Die Nachmittagsschleife ist dann perfekt für uns gelaufen, und wir haben ordentlich gepusht. Das Set-up des Polo war besser als am Vormittag. Aber Jari-Matti ist nicht weit weg, in jedem Fall müssen wir am Samstag auf der Panzerplatte genau da weitermachen, wo wir heute aufgehört haben.“

Jari-Matti Latvala: „Alles in allem sind wir mit dem Tag zufrieden. Allerdings war es sehr schwierig, das richtige Gefühl für das Anbremsen zu finden. Am Vormittag gelang mir das gut und dementsprechend schnell waren wir unterwegs. Am Nachmittag – mit der mehr und mehr verschmutzten Strecke – wollte ich nicht mehr volles Risiko gehen. Leider habe ich dabei etwas über neun Sekunden auf meinen Teamkollegen Sébastien Ogier verloren. Am Ende des Tages ist Platz zwei aber ein gutes Ergebnis und wir haben ja noch ein paar Wertungsprüfungen vor uns. Und wie schnell sich gerade hier die Dinge ändern können, haben wir die vergangenen Jahre erlebt. Jetzt freue ich mich vor allem auf die ‚Panzerplatte‘.“

Andreas Mikkelsen: „Es war heute nicht leicht, sofort den Rhythmus auf Asphalt zu finden. Im Wettbewerb ist es ein halbes Jahr her, dass wir auf diesem Untergrund gefahren sind. Ich habe vor allem am Vormittag ein paar kleinere Fehler gemacht und sehr häufig viel zu früh gebremst. Ich konnte deshalb das Tempo meiner Teamkollegen Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala nicht mitgehen. Hut ab vor deren Leistung. Am Nachmittag sind wir besser in Schwung gekommen, hatten aber auch einen Mini-Schreckmoment, als ich auf der siebten WP leicht hinten rechts etwas touchiert habe. Wir waren danach etwas vorsichtiger unterwegs. Alles in allem bin ich zufrieden mit dem Tag und freue mich schon auf die kommenden. Besonders die Prüfungen auf Baumholder morgen mag ich sehr.“

WRC-2: Skoda-Pilot Kopecky dominiert!

Skoda Werksteam Jan Kopecký/Pavel Dresler dominiert am ersten Tag mit acht Bestzeiten und liegt souverän in Führung. Starke Vorstellung von Fabian Kreim. Armin Kremer auf Platz zwei liegend mit Technik-Problemen ausgefallen.

Der Skoda Fabia R5 war bei seinem ersten WM-Einsatz auf Asphalt erneut das schnellste Auto im Feld – das unterstrichen die Bestzeiten von Kopecký in allen acht Sonderprüfungen des Auftakttages. „Ich freue mich, wieder zurück bei der WM-Rallye in Deutschland zu sein. Unser Auto hat perfekt funktioniert, dieser Tag hat großen Spaß gemacht. Allerdings war viel Dreck auf der Strecke, man musste stets sehr aufmerksam fahren“, berichtete Kopecký. Das gelang dem amtierenden Asien-Pazifik-Champion und aktuellen Spitzenreiter der Tschechischen Rallye-Meisterschaft an diesem sonnigen Tag mehr als überzeugend. Der Tscheche übernahm gleich in der ersten Sonderprüfung die Führung und baute sie Stück für Stück auf über eine Minute aus.

Streckenweise ging es am ersten Tag der Rallye Deutschland durch malerische Weinberge mit schwierigen Haarnadelkurven auf rutschigem Asphalt. Genau so eine langsame Kurve wurde den aktuellen WRC 2-Spitzenreitern Esapekka Lappi/Janne Ferm zum Verhängnis. Die Skoda Werkspiloten schlitterten in der zweiten Sonderprüfung von der Strecke. Das Auto blieb fast heil, kam aber aus eigener Kraft nicht auf die Piste zurück. Sie werden in den neun Sonderprüfungen am Samstag bei den Fahrten auf der legendären Panzerplatte wieder auf die Jagd nach Bestzeiten mit dem Skoda Fabia R5 gehen.

Ex-Europameister Armin Kremer (D) lieferte sich bis zur vierten Sonderprüfung ein begeisterndes Duell mit Kopecký um Platz eins, ehe er wegen technischen Problemen aufgeben musste. „Wir haben gezeigt, dass wir um den Sieg hätten mitfahren können. Jetzt sind wir natürlich extrem enttäuscht, dass wir ohne eigene Fehler durch einen Defekt vorzeitig aus dem Rennen geworfen wurden“, sagte Kremer. Der amtierende WRC 2-Champion und Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah (Q) rutschte gleich in der ersten Sonderprüfung von der Strecke und verlor viel Zeit.

Hinter Jan Kopecky belegt Craig Breen im Peugeot 208 T16 den zweiten Rang in der WRC-2 Wertung, knapp vor dem Ford Piloten Camili auf Rang drei.

Youngster Fabian Kreim hat beim WM-Debüt für Skoda AUTO Deutschland eine starke Leistung gezeigt. Mit zwei Top-3-Zeiten am ersten Tag mischte der 22-Jährige gemeinsam mit seinem erfahrenen Copiloten Frank Christian in der Spitze der WRC 2-Wertung bei der Rallye Deutschland mit.
„Was für ein aufregender Tag! Es ist eine unheimlich harte Konkurrenz in der Rallye-WM. Aber es ist toll, gegen die Besten der Welt zu fahren“, kommentierte Kreim. Der 22-Jährige erlebte bei der wilden Jagd durch die Weinberge im Umfeld von Trier einen turbulenten Tag. In der zweiten Wertungsprüfung rutschte Kreim in einen Graben, konnte aber aus eigener Kraft weiterfahren. Danach startete der ADAC-Förderpilot eine imponierende Aufholjagd, die ihn nach der sechsten Wertungsprüfung zwischenzeitlich auf Platz vier brachte. Anschließend verlor Kreim jedoch durch ein technisches Problem viel Zeit und beendete den ersten Tag auf Platz neun in der WRC 2-Wertung.

Gesamtwertung - Zwischenstand nach dem ersten Tag:
01. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC 1:19:13.5
02. Latvala / Anttila, VW Polo WRC +9.5
03. Mikkelsen / Floene, VW Polo WRC +34.9
04. Sordo / Marti, Hyundai i20 WRC +1:06.8
05. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +1:08.7
06. Evans / Barritt, Ford Fiesta WRC +1:22.1
07. Tänak / Mölder, Ford Fiesta WRC +1:27.8
08. Paddon / Kennard, Hyundai i20 WRC +1:31.4
09. Östberg / Andersson, Citroen DS3 WRC +1:35.4
10. Lefebvre / Prevot, Citroen DS3 WRC +2:27.3
WRC-2 Top-5 nach dem ersten Tag:
01. Kopecky / Dresler, Skoda Fabia R5 1:23:20.7
02. Breen / Martin, Peugeot 208 T16 +1:22.6
03. Camili / Veillas, Ford Fiesta R5 +1:36.9
04. Giordano / Sarreaud, Citroen DS3 RRC +2:38.9
05. Suninen / Markkula, Ford Fiesta R5 +3:49.6

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Galerie 'Best of' - IR7.at: Fotos: © Harald Illmer, IR7.at
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WRC ADAC Rallye Deutschland 2015
WRC ADAC Rallye Deutschland 2015
WRC ADAC Rallye Deutschland 2015
WRC ADAC Rallye Deutschland 2015
WRC ADAC Rallye Deutschland 2015
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Zeitplan WRC ADAC Rallye Deutschland 2015:

Donnerstag, 20. August 2015:
09:30h - Shakedown Konz
20:50h - Zeremonieller Start, Porta Nigra, Trier

Freitag, 21. August 2015:
08:30h - SP 1 Sauertal (14,84 km)
09:43h - SP 2 Waxweiler (16,40 km)
11:05h - SP 3 Moselland (23,24 km)
11:40h - SP 4 Mittelmosel (13,67 km)
13:40h - Service Messepark Trier
14:40h - SP 5 Sauertal (14,84 km)
15:53h - SP 6 Waxweiler (16,40 km)
17:15h - SP 7 Moselland (23,24 km)
18:00h - SP 8 Mittelmosel (13,67 km)

Samstag, 22. August 2015:
07:34h - SP 9 Grafschaft (18,35 km)
09:02h - SP 10 Bosenberg (17,13 km)
10:32h - SP 11 Arena Panzerplatte (2,87 km)
10:45h - SP 12 Arena Panzerplatte (2,87 km)
11:05h - SP 13 Panzerplatte Long (45,61 km)
13:54h - Service Messepark Tier
15:31h - SP 14 Grafschaft (18,35 km)
17:06h - SP 15 Arena Panzerplatte (2,87 km)
17:26h - SP 16 Panzerplatte Long (45,61 km)
18:47h - SP 17 Bosenberg (17,13 km)

Sonntag, 23. August 2015:
07:07h - SP 18 Stein & Wein (19,59 km)
08:11h - SP 19 Drohntal (14,08 km)
10:31h - SP 20 Stein & Wein (19,59 km)
12:08h - SP 21 Powerstage Drohntal (14,08 km)
13:11h Service Messepark Trier
15:00h Siegerehrung Porta Nigra Trier

Die ADAC Rallye Deutschland im TV und via Streaming (WRC+):

Freitag, 21. August 2015;
17:00 Uhr Sport1 Rallye-WM, Deutschland 2015, Highlights 1. Tag
22:30 Uhr WRC plus Rallye-WM, Deutschland 2015, Highlights 1. Tag

Samstag, 22. August 2015:
13:00 RTL, Highlights im Rahmen der F1
18:40 Uhr Sport1 Rallye-WM, Deutschland 2015, Highlights 2. Tag
22:30 Uhr WRC plus Rallye-WM, Deutschland 2015, Highlights 2. Tag

Sonntag, 23. August 2015:
12:00 Uhr WRC plus Rallye-WM, Deutschland 2015, Power Stage, live
12:00 Uhr Sport1+ Rallye-WM, Deutschland 2015, Power Stage, live
12:45 Uhr RTL Live-Einstieg von der Powerstage
17:00 Uhr Sport1 Rallye-WM, Deutschland 2015
20:15 Uhr Sport1 Rallye-WM, Deutschland 2015, Highlights 3. Tag
23:30 Uhr WRC plus Rallye-WM, Deutschland 2015, Highlights

Montag, 24. August 2015:
01:15 Uhr Sport 1+ Zusammenfassung

Mittwoch, 26. August 2015:
23:20 Uhr Servus-TV Zusammenfassung

Technische Daten:

Anzahl der Sonderprüfungen: 21
Sonderprüfungen: 374,43 km
Gesamtlänge: 1394,50 km

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Weitere Informationen: www.rallye-deutschland.de

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