ADAC Rallye Deutschland 2017: Ott Tänak triumphiert am Bostalsee!
Ott Tänak feiert seinen zweiten Saisonsieg in der Rallye Weltmeisterschaft und triumphiert bei der ADAC Rallye Deutschland 2017: Der Ford Pilot siegt am Bostalsee vor Andreas Mikkelsen im Citroen C3 WRC und Teamkollegen Sebastien Ogier. In der WRC-2 sichert sich Pontus Tidemand mit Rang drei hinter Eric Camilli und Jan Kopecky vorzeitig den Titel.
Fotos: Harald Illmer
Ott Tänak gewinnt vor rund 220.000 Zuschauern die ADAC Rallye Deutschland 2017 und sichert sich den zweiten WRC-Sieg seiner Karriere. Für das M Sport World Rally Team ist es der erste Sieg beim deutschen Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft. 16,4 Sekunden hinter dem Mann im Ford Fiesta WRC beendete Andreas Mikkelsen im Citroën C3 WRC die ADAC Rallye Deutschland. Vorjahressieger Sébastien Ogier im Ford Fiesta WRC belegt mit 30,4 Sekunden Rückstand auf Tänak den dritten Rang. Der viermalige Weltmeister übernimmt dabei wieder die Tabellenführung in der Fahrerwertung der FIA World Rally Championship vor Thierry Neuville . Auch deutsche Fahrer durften am Bostalsee jubeln: ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Julius Tannert feierte einen Klassensieg in der Junior-WRC-Wertung, Armin Kremer (WRC) beendete die ADAC Rallye Deutschland als bestplatzierter Deutscher im Ford Fiesta WRC auf Rang neun.
ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk: "Der große Zuspruch der Fans hat uns gezeigt, dass es richtig war, der ADAC Rallye Deutschland mit dem Umzug ins Saarland ein neues Profil zu geben. Wir haben die Zuschauer mit vielen neuen Elementen, angefangen vom spektakulären Start in Saarbrücken bis hin zur Powerstage am Bostalsee mit der Siegerehrung im Servicepark, aber auch dem bewährten Rallye-Fest auf der Arena Panzerplatte, begeistert. Der Umzug der ADAC Rallye Deutschland ins Saarland war ein großer Kraftakt für das gesamte Organisationsteam und ist uns mit großer Unterstützung seitens der saarländischen Politik und der zuständigen Behörden gelungen. Wir werden nun daran arbeiten, das zuschauerfreundliche und kompakte Format der ADAC Rallye Deutschland im Saarland weiterzuentwickeln."
Klaus Bouillon, Saarländischer Minister für Inneres, Bauen und Sport: "Die ADAC Rallye Deutschland ist eine tolle Veranstaltung für unser Land. Die Rallye ist eine der größten Veranstaltungen in unserem Land und ein guter Umsatzbringer. Ich freue mich jetzt schon auf die ADAC Rallye Deutschland 2018."
Auf den 21 Sonderprüfungen im Saarland und den umliegenden Regionen erlebten die Besucher von Beginn an einen packenden Weltmeisterschaftslauf. Das erste Highlight bot am Donnerstag die spektakuläre Auftaktprüfung in der City von Saarbrücken, die überraschend an den WRC-2-Piloten Jan Kopecký ging. In den Weinbergprüfungen am Freitag kristallisierte sich ein spannender Zweikampf zwischen Tänak und Mikkelsen um die Führung heraus. Hinter dem Duo lieferten sich die beiden punktgleichen Titelanwärter Ogier und Neuville ein spannendes Duell.
Eine Vorentscheidung zwischen Ogier und Neuville bracht der Samstagmorgen, als der Belgier auf der ersten kurzen Panzerplatten-Prüfung mit einer gebrochenen Radaufhängung an seinem Hyundai i20 WRC ausfiel. Ogier konzentrierte sich in den verbleibenden Prüfungen erfolgreich auf die Absicherung seines dritten Platzes. Ogiers Teamkollege Tänak nutzte die erste lange Panzerplatten-SP sowie die anschließende Saarland-Prüfung Freisen 1, um einen Vorsprung von gut 25 Sekunden auf Mikkelsen herauszufahren. Auf der Nachmittagsrunde gelang es dem Citroën-Piloten, der in Deutschland schon zweimal Dritter wurde, seinen Rückstand wieder etwas zu verringern.
Am Finaltag machte Mikkelsen weiter Druck, doch Tänak behielt die Nerven und verteidigte souverän seine knapper werdende Führung. In der abschließenden Powerstage (St. Wendeler Land 2), die direkt am Servicepark Bostalsee endete, machte der Este schließlich seinen ersten Sieg bei der ADAC Rallye Deutschland perfekt. In der spannenden Abschlussprüfung ging es vor allem für Thierry Neuville um Schadensbegrenzung, doch der Belgier konnte mit seinem 6. Platz keine Sonderpunkte für die WM-Wertung sammeln. Zusätzliche Zähler gab es hingegen für Powerstage-Sieger Dani Sordo (5 Punkte) sowie für die weiteren Platzierten Esapekka Lappi (4 Punkte) im Toyota Yaris WRC, seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala (3 Punkte), Sébastien Ogier (2 Punkte) und Craig Breen (1 Punkt) im Citroën C3 WRC.
Ott Tänak: "Das war einfach nur großartig! Den Grundstein für diesen Erfolg haben wir am Freitag durch eine richtige Reifenwahl gelegt. Danach konnten wir uns für den Rest des Wochenendes darauf verlegen, das Geschehen zu kontrollieren. Das ist unser erster Sieg auf Asphalt - ein wirklich cooles Gefühl. Mit den 25 Punkten aus Deutschland sehe ich keinen Grund, warum wir nicht auch noch in den Titelkampf eingreifen sollten. Wir werden weiter alles geben."
Mit dem Ausgang der ADAC Rallye Deutschland erobert Ogier die Führung in der Fahrerwertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft zurück. Bei noch drei verbleibenden WRC-Events 2017 führt der Franzose nun mit 177 Punkten vor Thierry Neuville mit 160 Punkten und Tänak mit 144 Punkten.
Titelentscheidungen gab es bei der ADAC Rallye Deutschland in der WRC 2 und in der WM-Juniorenwertung: Mit einem dritten Klassenplatz in Deutschland steht Pontus Tidemand (SWE, Skoda Motorsport) vorzeitig als neuer WRC-2-Champion fest. In der WRC-3-Kategorie wurde in Deutschland Nil Solans (Ford Fiesta R2) zum neuen Champion gekürt.
Als bester Deutscher beendete Armin Kremer die ADAC Rallye Deutschland in den Top-Ten: Bei seinem Gaststart im Ford Fiesta WRC kam der 48-jährige Routinier auf den 9. Gesamtrang. Auch die deutschen Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport durften sich über ein gutes Abschneiden freuen: Skoda-Fahrer Marijan Griebel, der Lokalmatador, belegte den 17. Gesamtplatz (8. Platz WRC 2), Julius Tannert sicherte sich mit seinem 31. Gesamtrang im Ford Fiesta R2 zugleich den Sieg in der Junior-WRC-Wertung.
WRC-2: Tidemand / Andersson sichern sich vorzeitig den Titel
Bei der ADAC Rallye Deutschland haben Pontus Tidemand/Jonas Andersson vom Team Skoda Motorsport den ersten Matchball zum vorzeitigen Gewinn der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC 2) verwandelt. Rang drei reichte zum Titelgewinn aus. Ihre Teamkollegen Jan Kopecký/Pavel Dresler , die am zweiten Tag der Rallye durch einen Reifenschaden zurückgeworfen wurden, erkämpften einen starken zweiten Platz. Mit diesem Ergebnis gewann Skoda Motorsport drei Rallyes vor Saisonende außerdem vorzeitig die Team-Weltmeisterschaft in der WRC 2.
Nach den mit Haarnadelkurven gespickten Wegen in den Weinbergen am regnerischen Freitag und den sonnenbeschienenen rauen Asphaltpisten auf dem berühmt-berüchtigten Truppenübungsplatz von Baumholder am Samstag, stand der Sonntag bei der ADAC Rallye Deutschland bei wechselhaftem Wetter ganz im Zeichen der anspruchsvollen Landstraßen und Wirtschaftswege im Saarland rund um den Bostalsee.
Mit einer schnellen und kontrollierten Fahrt sicherten Jan Kopecký/Pavel Dresler ihren zweiten Rang in der WRC 2-Kategorie ab. Ein möglicher Sieg war ihnen am Vortag durch die Finger geglitten, als sie auf der 42 Kilometer langen Königsprüfung „Panzerplatte“ auf dem Truppenübungsplatz Baumholder einen defekten Reifen wechseln mussten. „So ist halt der Rallyesport. Von da an haben wir uns darauf konzentriert, den zweiten Platz sicher nach Hause zu bringen und die Rallye als erweitertes Training für die Barum-Rallye am nächsten Wochenende zu nutzen“, kommentierte der frisch gebackene Tschechische Rallye-Meister.
Für ihre schwedischen Teamkollegen Pontus Tidemand und Beifahrer Jonas Andersson war die Herausforderung eine andere. „Nach unserem Reifenschaden am Samstag fuhren wir praktisch im luftleeren Raum auf Rang drei, mit viel Abstand nach vorne zu Jan und nach hinten zu unseren Verfolgern. Am letzten Tag ging es deswegen nur noch darum, unseren Skoda Fabia R5 sicher auf dieser Position ins Ziel zu bringen und dem Team mit dem Gewinn des Fahrertitels die Belohnung zu geben, die es sich mit seinem großartigen Einsatz verdient hat“, betonte der Skoda Pilot. Nach vier Siegen (Schweden, Mexiko, Argentinien, Portugal) und einem zweiten Platz bei der Rallye Polen reichte Rang drei bei der ADAC Rallye Deutschland für Pontus Tidemand/Jonas Andersson aus, um die Rallye-Weltmeisterschaft in der WRC 2 vorzeitig zu gewinnen.
Auf dem Podium im Ziel am Bostalsee freute sich Skoda Motorsport Chef Michal Hrabánek nicht nur über den Fahrertitel, sondern auch den Gewinn der Team-Weltmeisterschaft in der WRC 2: „Ich bin glücklich und stolz auf das gesamte Team. Pontus und Jonas haben sich ihre Titel wirklich verdient. Und unser Skoda Fabia R5, den mir mittlerweile an über 160 Kunden in aller Welt verkauft haben, hat sich erneut als bestes Rallyeauto seiner Kategorie erwiesen.“
ADAC Opel Rallye Cup: Julian Wagner gewinnt Lauf 2 im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland
Nachdem er bereits im ersten Wertungslauf des ADAC Opel Rallye Cup im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland ein eindrucksvolles Tempo vorgelegt hatte, bevor er sich eine Felge demolierte, schlug der österreichische Gaststarter Julian Wagner im zweiten Durchgang ab Samstagmorgen richtig zu. Der 22-jährige aus Mauthausen bei Linz, der derzeit den Opel ADAM R2 Cup in seiner Heimat dominiert, brachte seinen ADAM Cup ohne Fehler durch die 13 anspruchsvollen Asphalt-Wertungsprüfungen und holte sich mit seiner deutschen Beifahrerin Anne-Katharina Stein einen Wertungsgruppensieg, mit dem er selber nicht unbedingt gerechnet hätte: "Die fahrerische Umstellung vom R2 zum Cup-Auto ist größer, als ich gedacht hatte. Von daher hätte ich nicht unbedingt erwartet, dass wir hier auf Anhieb ganz vorne mitfahren können. Es ist großartig gelaufen. Die Kämpfe mit der internationalen Konkurrenz in diesem starken Cup haben mir einen Riesenspaß gemacht. Und im Rahmen eines Rallye-WM-Laufs vor dieser Wahnsinns-Kulisse fahren zu können, war eine gigantische Erfahrung."
Endstand:
01. Ott Tänak / Martin Järveoja (Ford Fiesta WRC) 2:57:31.7
02. Andreas Mikkelsen / Ander Jaeger (Citroen C3 WRC) +16.4
03. Sébastien Ogier / Julien Ingrassia (Ford Fiesta WRC) +30.4
04. Juho Hänninen / Kaj Lindstrom (Toyota Yaris WRC) +1:49.2
05. Craig Breen / Scott Martin (Citroen C3 WRC) +2:01.5
06. Elfyn Evans / Daniel Barritt (Ford Fiesta WRC) +2:03.4
07. Jari-Matti Latvala / Miikka Anttila (Toyota Yaris WRC) +3:58.2
08. Hayden Paddon / Sebastian Marshall (Hyundai 120 Coupe WRC) +4:32.4
09. Armin Kremer / Pirmin Winklhofer (Ford Fiesta WRC) +10:19.4
09. Éric Camilli / Benjamin Veillas (Ford Fiesta R5) +10:44.3
Bestzeiten: Sordo - 5, Tänak - 5, Mikkelsen - 2, Latvala - 2, Hänninen - 2, Kopecky - 1, Neuville - 1, Ogier - 1, Lappi - 1, Breen - 1
Wichtigste Ausfälle: Kris Meeke, Fabian Kreim, Gus Greensmith, Edwin Schilt, Armand Fumal, Sebastian Schwinn, Marius Klein, Romand Schwedt
Endstand WRC-2:
01. Éric Camilli / Benjamin Veillas (Ford Fiesta R5) +10:44.3
02. Jan Kopecky / Pavel Dresler (Skoda Fabia R5) +48.1
03. Pontus Tidemand / Jonas Andersson (Skoda Fabia R5) +1:50.7
04. Quentin Gilbert / Renaud Jamoul (Skoda Fabia R5) +3:03.4
05. Pierre Loubet / Vincent Landais (Ford Fiesta R5) +3:48.9
06. Simone Tempestini / Giovanni Bernacchini (Citroen DS3 R5) +3:50.8
WM-Stand Fahrer: 01. S. Ogier - 177 Punkte, 02. T. Neuville - 160, 03. O. Tanak - 144, 04. J.M Latvala - 123, 05. D. Sordo - 89, 06. E. Evans - 87, 07. C. Breen - 64,
08. J. Hänninen - 58, 09. H. Paddon - 55, 10. E. Lappi - 49
WM-Stand Hersteller: 01. M-Sport World Rally Team - 325 Punkte, 02. Hyundai Motorsport - 261, 03. Toyota Gazoo Racing World Rally Team - 213, 04. Citroën Total Abu Dhabi World Rally Team - 163
Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 05.-08. Oktober 2017 mit der Rallye Catalunya - Costa Daurada fortgesetzt.
|
Fotos ADAC Rallye Deutschland 2017 - IR7.at: Fotos: © Harald Illmer, IR7.at
|
|
|
|
|
|
WRC ADAC Rallye Deutschland 2017 |
WRC ADAC Rallye Deutschland 2017 |
WRC ADAC Rallye Deutschland 2017 |
WRC ADAC Rallye Deutschland 2017 |
WRC ADAC Rallye Deutschland 2017 |
|
|
|