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WRC Central European Rallye 2023: Sieg für Neuville, Rovanperä holt Titel!

Thierry Neuville entschied die Premiere der WRC Central European Rallye im Dreiländereck Deutschland–Österreich–Tschechien für sich. Der Hyundai-Pilot triumphierte vor Kalle Rovanperä und Ott Tänak. Rovanperä sicherte sich somit vorzeitig den WM-Titel!

Text & Fotos: Harald Illmer

Die vielerwartete Premiere der WRC Central European Rallye im Dreiländereck Deutschland–Österreich–Tschechien sorgte für viel Action und einen Ansturm der Fans!

Der in diesem Jahr erstmals ausgetragene Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) begeisterte mit 18 extrem anspruchsvollen Asphaltprüfungen und erwies sich als würdiges Pflaster für die Thronbesteigung des neuen Rallye-Weltmeisters. Dem Finnen Kalle Rovanperä (Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid) genügte der zweite Platz hinter Gesamtsieger Thierry Neuville (Belgien, Hyundai i20 N Rally1 Hybrid) um sich einen Lauf vor dem Saisonende die entscheidenden Punkte für den Titelgewinn zu sichern. Als Drittplatzierter kletterte Ott Tänak (Estland, Ford Puma Rally1 Hybrid) auf das Siegerpodium im deutschen Passau, das als Standort des Serviceparks für vier Tage lang zum Nabel der Rallyewelt geworden war. Nach dem glanzvollen Start auf dem Hradschin in Prag lieferten sich die Teams auf 310 Vollgas-Kilometern einen spannenden Kampf vor 125.000 begeisterten Zuschauern am gesamten Wochenende. Auch im kommenden Jahr wird die Central European Rally zum Kalender der WRC gehören: Vom 31. Oktober bis 3. November 2024 gibt es die zweite Auflage.

Die vorentscheidende Szene der Central European Rally spielte sich am Samstagvormittag ab, als Toyota-Pilot Elfyn Evans von der Piste rutschte und damit aus der Wertung kippte. Zwar konnte der Waliser am letzten Rallyetag noch einmal antreten, um auf der finalen Powerstage mit der Bestzeit fünf wertvolle Zusatzpunkte zu ernten. Das reichte aber nicht, um den als Gesamtzweiten ins Ziel gekommenen Teamkollegen Kalle Rovanperä noch abzufangen. Der Finne konnte sich vorzeitig als Weltmeister feiern lassen und freute sich: „Ich fühle mich richtig gut! Dieses Jahr war, für mich persönlich, noch wichtiger als das vergangene. Der Wettbewerb war härter und wir haben im Cockpit wirklich gute Arbeit geleistet. Der größte Dank gebührt natürlich Jonne Halttunen. Er ist der beste Beifahrer der Welt. Diesen Titel werde ich noch mehr genießen als meinen ersten.“ Bei anfangs wechselhafter Witterung hinterließen die Rallyefahrzeuge viel Schlamm auf der Strecke, die zu einer wahren Rutschbahn wurde.

„Das waren die anspruchsvollsten Asphalt-Prüfungen, die ich bislang in meiner Karriere erlebt hatte“, staunte Weltmeister Rovanperä. Auch für Gesamtsieger Thierry Neuville war der Sieg enorm wichtig: Mit den gesammelten Punkten rückt er in der WM-Tabelle bis auf sieben Punkte sehr nahe an den Zweitplatzierten Evans heran und duelliert sich nun beim Saisonfinale in Japan mit dem Waliser um die Vizemeisterschaft. „Ich bin wirklich froh im Ziel zu sein“, atmete der Belgier bei der Siegerehrung in Passau auf. „Es war ein wahnsinnig anstrengendes und herausforderndes Wochenende. Wir haben einen guten Job gemacht und konstante Leistung gezeigt. Das hat sich letztlich ausgezahlt. Es war ein Erfolg des ganzen Teams an diesem Wochenende, wir können darauf wirklich stolz sein.“ Auf den Asphaltprüfungen im Dreiländereck konnte der Este Ott Tänak im Ford den beiden Schnellsten nicht gefährlich werden. Er reist aus Passau als WM-Vierter ab, wobei der Punkterückstand auf Neuville deutlich zugenommen hat.



Schon beim Start vor dem Präsidentenpalast auf dem legendären Hradschin in Prag zeigte sich, dass die Central European Rally ein Besuchermagnet sein würde. Auf den vollen Rängen der Prüfungen in Tschechien (Donnerstag / Freitag), Deutschland und Österreich (Samstag / Sonntag) zählten die Organisatoren insgesamt 125.000 Zuschauer. „Die Fans haben uns geholfen, aus einer sportlich packenden Veranstaltung ein unvergessliches Event zu machen“, freute sich Prof. Dr. Harald Hertz, Präsident des AMF. „Das war ein tolles Rallyefest! Mein Dank gilt aber auch den vielen Anwohnern und lokalen Unterstützern, die die Rallyefans aus aller Welt mit offenen Armen empfangen haben.” Bereits vor der nun absolvierten Premiere hatte der Motorsport-Weltverband FIA den neuen WRC-Lauf in den nächstjährigen Kalender aufgenommen. ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser sagt deshalb auch mit Blick auf die bereits terminierte zweite Auflage vom 31. Oktober bis 3. November 2024: „Wir konnten in dieser Woche Rallyesport auf höchstem Niveau erleben. Die ausgewählten Strecken haben Fans und Fahrer gleichermaßen begeistert. Besser hätten wir das Vertrauen, dass der Weltverband FIA und der Promotor der WRC uns für unsere Debüt-Veranstaltung geschenkt haben, nicht zurückzahlen können.”

Erstmals gibt es mit der Central European Rally einen WRC-Lauf über die Grenzen dreier Europäischer Länder hinweg. ACCR-Präsident JUDr. Jan Šťovíček, Ph.D. betont deshalb: „Ein ganzes Jahr der Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Das internationale Team aus drei befreundeten Ländern hat über Sprachgrenzen und kulturelle Unterschiede hinweg optimal zusammengearbeitet und eine WM-Rallye auf höchstem Niveau geschaffen. Dafür gilt unser Dank allen Marshals und anderen ehrenamtlichen Helfern.”

Alle Prüfungen gewonnen, die es zu gewinnen gab, knapp zehn Minuten Vorsprung vor dem Rest des Masters-Feldes: Armin und Ella Kremer haben bei der Rallye Zentraleuropa mit einer fehlerfreien, dominanten Fahrt einen souveränen, deutlichen Sieg gefeiert. Das mecklenburger Duo war bei der Premiere des grenzüberschreitenden WM-Laufes in Deutschland, Österreich und der Tschechischen Replublik nicht nur eine Klasse für sich, sondern hielt mit dem Sieg die Chancen auf den Fahrertitel in der Masters-Wertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) weiter am Leben. Damit hätte das Heimspiel im Neuland für die perfekten Lokalhelden kaum besser verlaufen können. Die einzigen regelmäßigen deutschen WM-Starter mit tschechischem Auto, eingesetzt von einem österreichischen Team meisterte von Beginn an die extrem schwierigen Bedingungen scheinbar mühelos. Bei Schmuddelwetter und Schmuddelstraßen blieb ihre Leistung blitzsauber. Keine einzige Bestzeit gaben sie auf den 17 gezeiteten Sonderprüfungen ab.

Bester deutschsprachiger Vertreter bei der Premiere der Central European Rally wurde Simon Wagner (Škoda Fabia). Als Achter im Endklassement der WRC2 konnte er das ausgegebene Ziel „Top Ten“ erfolgreich abhaken. Nach zwei Reifenschäden am Freitagvormittag wurde der Oberösterreicher nach starkem Beginn (Platz 4 auf der ersten Super Special in Prag) früh aus dem Kampf um die Spitzenplätze gerissen. Im weiteren Verlauf der Rallye war Wagner dann zurückhaltend unterwegs und zeigte nur phasenweise, was für den amtierenden österreichischen Meister möglich gewesen wäre: „Das war ein top Tag heute. Man sieht, was ohne Risiko trotzdem möglich ist. Beim nächsten Mal habe ich hoffentlich mehr Glück. Wenn ich 100 Prozent geben kann, dann ist sogar ein Podium möglich. Unsere österreichischen Rallyefans sind der absolute Hammer. Danke an jeden Einzelnen fürs Anfeuern!“

Martin Roßgatterer (Škoda Fabia) fuhr wie Wagner ebenfalls das erste Mal bei einer WM-Rallye über die Startrampe. Bei den äußerst schwierigen Streckenverhältnissen am Freitag und Samstag behielt der WM-Debütant unter Mithilfe seines erfahrenen Copiloten Jürgen Heigl die Nerven. „Beim Besichtigen ist mir schnell klar geworden, warum das die Königsklasse ist. Die Wertungsprüfungen sind unglaublich schwierig. Vor allem die Cuts waren extrem. Ich bin unendlich dankbar, die Chance bekommen zu haben, mich auf diesem Level zu beweisen. Die Fans in Österreich haben mich unglaublich motiviert!“ Nach mehr als 1.691 Kilometern im Rennauto, davon 310 Kilometer auf Zeit, freute sich der Oberösterreicher über seine Zielankunft auf Platz 13 in der WRC2 – einen Platz vor dem neuen Weltmeister Andreas Mikkelsen (Škoda Fabia).

 In der WRC Masters-Wertung konnte Johannes Keferböck (Škoda Fabia) nach dem Sieg auf Sardinien mit dem zweiten Rang bei der CER eine weitere Spitzenplatzierung einfahren. Einen möglichen Sieg verspielte der Freistädter vor allem bei den Nachtprüfungen, bei denen er Zeit liegen ließ. Den Sieg holte sich Armin Kremer in einem Škoda Fabia von Raimund Baumschlagers Team BRR.

Einen österreichischen Sieg gab es im ADAC Opel Electric Rally Cup zu bejubeln: Der Niederösterreicher Luca Pröglhöf (mit Copilotin Christina Ettel) siegte zum ersten Mal bei einem Lauf dieses Markenpokals, der ausschließlich mit Elektroautos bestritten wird.

Ergebnisse:

Endstand:
01. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 2:52:39.9
02. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 +57,6
03. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +1:52.8
04. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 +2:08.6
05. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +2:48.3
06. Suninen / Markkula, Hyundai i20 N Rally1 +3:06.3
07. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +4:22.3
08. Fourmaux / Coria, Ford Fiesta Rally2 +11:35.8
09. Ciamin / Roche, Skoda Fabia RS Rally2 +11:53.1
10. Loubet / Veillas, Ford Puma Rally1 +12:04.3

WM-Stände:

WM-Stand Hersteller:
01. Toyota Gazoo Racing World Rally Team - 504 Punkte, 02. Hyundai Shell Mobis World Rally Team - 399, 03. M-Sport Ford World Rally Team - 271

WM-Stand Fahrer: 01. Rovanperä - 235, 02. Evans - 191, 03. Neuville - 184, 04. Tänak - 162, 05. Ogier - 114, 06. Lappi - 98, 07. Katsuta - 89, 08. Sordo - 63, 09. Suninen - 42

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 16. - 19. November 2023 mit der Rallye Japan abgeschlossen.

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Galerie WRC Central European Rallye 2023 - IR7.at: Fotos: © Harald Illmer, IR7.at
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WRC Central European Rallye 2023 – Tag 3: Evans out, Neuville in Front!

Der Ausfall von Toyota-Teamkollege Elfyn Evans lässt den Weltmeistertitel für Kalle Rovanperä in greifbare Nähe rücken und könnte am Sonntagmittag auf dem Rathausplatz in Passau gekürt werden / Thierry Neuville zurück im Kampf um die Vizemeisterschaft in Führung.

Spektakuläre Action und Hochspannung im Meisterschaftskampf bestimmte am Samstag das Geschehen bei der Central European Rally. Der vorletzte Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft stand schon zuvor im Zeichen des Titelkampfes und erhielt noch einmal zusätzliche Würze nach dem Ausfall eines Top-Favoriten. Denn die Titelhoffnungen von Elfyn Evans (Toyota) endeten an der Wand einer bayerischen Scheune, an der der Waliser nach einem Dreher anschlug und den Hybrid-Yaris dabei beschädigte. Damit hat es nun Teamkollege Kalle Rovanperä in der Hand, sich den Titel zu sichern und bei der Siegerehrung am Sonntagmittag ab 14:30 Uhr in Passau als Weltmeister einzutreffen. Denn wenn er dieses Wochenende in den Punkterängen beendet, ist ihm der Titel nicht mehr zu nehmen. Der Finne nahm nach dem Zwischenfall das Tempo zurück, sodass der bis dahin zweitplatzierte Thierry Neuville (BEL, Hyundai) leichtes Spiel hatte, endgültig die Führung in der Central European Rally zu erobern. Er könnte mit den Punkten für einen Sieg auch den Kampf um die Vize-Weltmeisterschaft beim anstehenden WRC-Finale in Japan viel Brisanz geben. Spannung herrscht auch im weiteren WRC1-Feld – und erst recht in der heiß umkämpften WRC2-Kategorie.

Nach dem Ausfall von Elfyn Evans am Samstagvormittag sortierten sich die Positionen im Klassement der Central European Rally um. Thierry Neuville übernahm auf den anspruchsvollen Asphaltstrecken im Hyundai die Führung. Für ihn geht es jetzt nicht nur um den Sieg beim Debüt der neuen WRC-Veranstaltung, sondern auch um entscheidende Zähler im Fight um die Vizemeisterschaft. „Die letzte Prüfung des Tages war die vielleicht schönste bislang an diesem Wochenende“, sagte Neuville im Ziel der schon bei Scheinwerferlicht absolvierten Finalen SP14 Knaus Tabbert Bayerischer Wald 2, bei der er mit nur 0,5 Sekunden Rückstand auf Kalle Rovanperä als Zweitschnellster gestoppt wurde. „Den ganzen Nachmittag haben wir versucht, unseren Vorsprung zu verwalten, und ich bin glücklich, dass ich den Tag als Führender abschließe. Wir sind auf Kurs.“ Rovanperä, der ansonsten nicht mehr mit allerletztem Biss fuhr, hatte es auf diesen 11,9 km zum Tagesfinale noch einmal wissen wollen. „Ich wollte den Tag mit einem guten Gefühl abschließen und bin deshalb entsprechend gefahren. Gut, dass der Tag zu Ende geht. Das waren wahrscheinlich die anspruchsvollsten Bedingungen, die ich bei einer Asphaltrallye je erlebt habe. Wie auch immer: Die Ausgangsposition ist gut, und morgen möchten wir versuchen, den Job zu Ende zu bringen.“ Vor den vier noch verbleibenden Sonderprüfungen am Sonntag führt Thierry Neuville mit einem Vorsprung von 26,2 Sekunden auf Rovanperä das Feld an. Dritter ist – schon mit deutlichem Abstand von 1:49,1 Minuten – Ott Tänak.



Spannend gestaltet sich auf den Prüfungen in Deutschland, Österreich und Tschechien auch der Kampf in den weiteren Klassen. Die stark besetzte WRC2-Klasse wurde dabei von zwei Piloten dominiert, die im ebenfalls noch offenen Kampf um den Fahrertitel keine Rolle spielen. Mit WRC2-Gaststarter Adrien Fourmaux (FRA, Ford), dem Finnen Emil Lindholm (Hyundai), sowie Nicolas Ciamin (FRA, Škoda) liefern sich drei Piloten an der Spitze der Klasse einen engen Kampf um den Sieg, während die Tabellenführer allesamt in Schwierigkeiten gerieten. Andreas Mikkelsen (Skoda) und der Brite Gus Greensmith (beide Škoda) sind als Tabellenführer und -dritter trotz Unfällen und Problemen nach wie vor im Wettbewerb, während Yohan Rossel (FRA, Citroën) als Tabellenzweiter frühzeitig ausfiel.



Auch am finalen Tag der Central European Rally erwartet die Besucher nochmal ein attraktives Programm. Über vier Sonderprüfungen in Deutschland und Österreich mit insgesamt 67,2 Vollgas-Kilometer geht es dann in Richtung Ziel, das im Herzen von Passau vor der historischen Kulisse von Burg und Altstadt aufgebaut wird. Hier könnten die Besucher womöglich dann auch den frisch gekürten Weltmeister erleben. 

Ergebnisse:

Zwischenstand nach dem 3. Tag:
01. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 2:18:34.5
02. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 +26,2
03. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +1:49.1
04. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 +2:20.2
05. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +2:47.9
06. Suninen / Markkula, Hyundai i20 N Rally1 +2:58.8
07. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +3:52.2
08. Loubet / Veillas, Ford Puma Rally1 +9:05.8
09. Fourmaux / Coria, Ford Fiesta Rally2 +9:12.3
10. Lindholm / Hämälainen, Hyundai i20 N Rally2 +9:18.8

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Galerie WRC Central European Rallye 2023 - IR7.at: Fotos: © Harald Illmer, IR7.at
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WRC Central European Rallye 2023 – Tag: 2: Kalle Rovanperä übernimmt die Führung!

Kalle Rovanperä (Toyota) übernimmt die Führung bei der Central European Rally / Wechselnde Bedingungen, anspruchsvolle Strecken, spannender Motorsport: Der zweite Tag der Central European Rally (26. – 29. Oktober) bot alles, was das Rallyeherz begehrt.

Wechselnde Bedingungen, anspruchsvolle Strecken, spannender Motorsport: Der zweite Tag der Central European Rally (26. – 29. Oktober) bot alles, was das Rallyeherz begehrt. Auf den sechs, teilweise regennassen Sonderprüfungen in Tschechien profitierte der Meisterschaftsführende Kalle Rovanperä (Toyota) davon, dass er als jeweils erster Starter eine saubere Strecke vorfand. Der Finne kassierte am Vormittag mit einer souveränen Vorstellung den tags zuvor in Führung gegangenen Thierry Neuville (BEL, Hyundai), und fuhr schließlich den Tagessieg nach Hause. Hinter ihm lieferten sich Neuville und Elfyn Evans (GBR, Toyota) ein enges Duell um Platz zwei, dass schließlich zugunsten des Belgiers ausging. Am Samstag geht es für die WRC weiter auf sechs Prüfungen in Deutschland und Österreich mit insgesamt 111,5 Vollgas-Kilometern. 

Hinter Rovanperä fanden die nachfolgenden Teams ein immer rutschigeres Geläuf, das die Fahrt auf den engen, oft bewaldeten Strecken zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit machte. Davon unbeeindruckt zeigte sich zunächst Hyundai-Ass Esapekka Lappi (FIN), der zu Beginn des Tages zweimal die zweitschnellste Zeit hinter Rovanperä fuhr. Auf der dritten Prüfung des Tages strandete Lappi dann nach einem Unfall mit abgerissenem Heck, sodass Evans und Neuville die Verfolgerrolle auf den heißesten Titelanwärter zufiel. Der ließ sich aber auf den drei verbliebenen Prüfungen die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und kam schließlich mit einem Vorsprung von 36,4 Sekunden als Gesamtführender in den Servicepark in Passau. „Es war wirklich super tricky“, fasste Rovanperä die Streckenverhältnisse zusammen. „Das Wetter war diesmal aber ausnahmsweise auf unserer Seite als jeweils erste Starter mit recht sauberen Streckenbedingungen. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Tag.“



Auf den Nachmittagsprüfungen lag der Fokus schließlich mehr auf dem Duell zwischen Evans und Neuville um Platz zwei, bei dem die beiden zeitweise nur durch Sekundenbruchteile getrennt wurden und das der Hyundai-Pilot schließlich auf der finalen SP des Tages zu seinen Gunsten entschied. „Am Ende begann es nochmal stärker zu regnen, und ich dachte eigentlich, wir würden Zeit verlieren“, berichtete der Belgier. „Aber vielleicht hat der Regen an manchen Stellen die Strecke ein wenig saubergewaschen. Jedenfalls war es eine Fahrt permanent an der Haftgrenze.“ Die WRC begeisterte auch am zweiten Tag der Central European Rally die Fans mit toller Action und lockte trotz wechselhafter Witterung sehr viele Fans an die landschaftlich und sportlich reizvollen Sonderprüfungen. Die zeigten sich zeitweise allerdings zu euphorisch, sodass einige unvorsichtige Zuschauer, die sich aus Sicherheitsbereichen nicht entfernten, den Abbruch der ersten Nachmittagsprüfung nach sechs Teilnehmern verursachten.



Zu den Opfern der tückischen Bedingungen auf dem rutschigen Untergrund gehörten die beiden Führenden in der WRC2: Das nach dem Donnerstag auf Platz eins fahrende französische Citroën-Gespann Yohan Rossel / Arnaud Dunan löste mit einem Unfall auf SP3 eine Unterbrechung aus und fiel aus. Eine SP später traf es Andreas Mikkelsen (NOR, Škoda), der den Spitzenplatz geerbt hatte. Er konnte zwar mit waidwundem Fabia RS weiterfahren, wurde aber für den Rest des Tages von einem defekten Dämpfer eingebremst. So führte anschließend der Schwede Emil Lindholm (Hyundai) das WRC2-Feld an, der im Duell mit dem tschechischen Lokalmatador Erik Cais (Škoda Fabia RS) die Oberhand behielt.

Am Samstag wird sich das Geschehen bei der Central European Rally in die deutsch-österreichische Grenzregion verlagern. Neben den Zuschauerzonen an den Sonderprüfungen gibt es dabei zwei große Anlaufpunkte für Besucher: Im Servicepark in Passau beginnt und endet der Tag, zudem findet hier der Mittags-Service statt, und in der überdachten Fanarena in der Dreiländerhalle gibt es Infos, Entertainment und Livemusik. Im österreichischen Peilstein ist außerdem eine große Fanzone mit zahlreichen Attraktionen eingerichtet. Das sportliche Geschehen spielt sich auf drei attraktiven Strecken ab, aus denen die in Peilstein endende Prüfung „Mühltal“ heraussticht: Die am Vormittag und Nachmittag gefahrene SP ist mit 27,83 km Streckenlänge die längste Prüfung des Wochenendes, auf der womöglich die sportlichen Vorentscheidungen fallen könnten.

Ergebnisse:

Zwischenstand nach dem 2. Tag:
01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 1:13:05.1
02. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +36.4
03. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 + 47.2
04. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +1:30.4
05. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +2:26.8
06. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 +2:35.1
07. Suninen / Markkula, Hyundai i20 N Rally1 +2:39.1
08. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +2:59
09. Lindholm / Hämälainen, Hyundai i20 N Rally2 +5:36.2
10. Cais / Trunkat, Skoda Fabia RS Rally2 +5:36.2


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WRC Central European Rallye 2023 – Tag: 1: Neuville setz sich an die Spitze!

Thierry Neuville übernahm am kurzen ersten Tag bei der Premiere der WRC Central European Rallye 2023 die Führung. Der Hyundai Pilot lag am Donnerstag Abend vor Ott Tänak und Sebastien Ogier in Front.

Der Startschuss in das große Abenteuer Central European Rallye 2023 fiel am Nachmittag in Prag. Vor einer großen Zuseherkulisse erfolgte der Ceremonial Start vor der Prager Burg.

Die kurze Superspecial Velká Chuchle über 2.55 km bildete den sportlichen Auftakt nach dem gestrigen Shakedown in Bayern. Das Wetter zeigte sich zu Beginn der ersten Prüfung noch von der trockenen Seite, für den Tagesverlauf war jedoch einsetzender Regen vorhergesagt.

Die gemischte Asphalt- / Schotterprüfung auf einer Trabrennbahn sorgte für spektakuläre Bilder. Ott Tänak holte sich die erste Bestzeit 0.7s vor Sebastien Ogier und 1.0s vor Therry Neuville. Der Sieger der Rallye Chile und der Herbst Rallye setzte seinen Erfolgsrun fort.

Dahinter folgten Teemu Suninen, Gregoire Munster und Takamoto Katsuta. Eine 10 Sekunden Zeitstrafe wegen eines Frühstarts warf Esapekka Lappi zu Beginn im Klassement auf P34 zurück.

In der WRC-2 setzte Andreas Mikkelsen die erste Bestzeit vor Mikolaj Marczyk, Yohan Rossel und Simon Wagner.

Der von der Sumava Rallye bestens bekannte Highspeed-Rundkurs Klatovy bildete die zweite Sonderprüfung des Tages bei einsetzender Dunkelheit. Der angekündigte stärkere Regen ließ weiter auf sich warten, die leicht feuchte Strecke sorgte jedoch bereits für äußerst rutschige Bedingungen. Tausende Zuseher säumten die Sonderprüfung und erlebten eine klare Bestzeit von Thierry Neuville. Der Belgier übernahm die Führung von Ott Tänak. Elfyn Evans verlor nach einem Verbremser wertvolle Zeit und konnte nur die neunte Zeit setzen.

Mit einem Vorsprung von 1.2s auf Tänak beendete der Hyundai-Pilot Tag 1 als Gesamtführender. Sebastien Ogier komplettierte mit 5.8s Rückstand die Top-3 nach der zweiten Sonderprüfung. Kalle Rovanperä, Teemu Suninen und Takamoto Katsuta folgten in den Top-6.

2 gab es in SP2 einen Führungswechsel Citroen-Pilot Yohan Rossel setzte die klare Bestzeit und übernahm die Führung vor Andreas Mikkelsen und Nikolay Gryazin. Simon Wagner rangierte nach dem ersten Tag auf P7 der WRC2 Wertung. Martin Rossgatterer auf P17, Albert von Thurn und Taxis auf P20 und Armin Kremer auf P21. Johannes Keferböck folgte auf P24.

Am morgigen Freitag erwartet die Teams ein sehr anspruchsvolles Programm. In der Addition haben die sechs SPs 122,7 Bestzeit-Kilometer – mehr als alle anderen Tagesetappen der Rallye. Die ausschließlich in Tschechien liegenden Strecken gelten als eng und rutschig. Schon leicht wechselhafte Witterung kann die ohnehin selektiven Prüfungen zum Rallyethriller mutieren lassen.

Ergebnisse:

Zwischenstand nach dem 1. Tag:
01. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 4:14.7
02. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +1.2
03. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 +5.8
04. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 + 5,9
05. Suninen / Markkula, Hyundai i20 N Rally1 +8.3
06. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +10.1
07. Loubet / Gilsoul, Ford Puma Rally1 +10.4
08. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 + 10.7
09. Lappi / Ferm, Hyundai i20 N Rally1 +13.6
10. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +15.0

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Der Zeitplan im Überblick:

Donnerstag, 26. Oktober 2023:
13:00 Uhr Startzeremonie (Prag, CZE)  
14:05 Uhr SP 01 – Velká Chuchle (CZE) 2,44 SP-km
18:05 Uhr SP 02 – Rundkurs Klatovy (CZE) 8,92 SP-km
20:45 Uhr Ankunft Servicepark Passau (GER)  
 
Freitag, 27. Oktober 2023:
07:00 Uhr Service, Servicepark Passau (GER)  
09:50 Uhr SP 03 – Vlachovo Březí 1 (CZE) 13,71 SP-km
10:42 Uhr SP 04 – Zvotoky 1 (CZE) 24,29 SP-km
12:15 Uhr SP 05 – Šumavské Hoštice 1 (CZE) 23,37 SP-km
13:02 Uhr Regrouping und Tire Fitting Zone Prachatice (CZE)  
14:32 Uhr SP 06 – Vlachovo Březí 2 (CZE) 13,71 SP-km
15:24 Uhr SP 07 – Zvotoky 2 (CZE) 24,29 SP-km
16:59 Uhr SP 08 – Šumavské Hoštice 2 (CZE) 23,37 SP-km
19:24 Uhr Flexi Service und anschl. Parc fermé, Servicepark Passau (GER)  

Samstag, 28. Oktober 2023:
07:00 Uhr Service, Servicepark Passau (GER)  
08:15 Uhr SP 09 – Schärdinger Innviertel 1 (AUT) 16,02 SP-km
10:01 Uhr SP 10 – Mühltal 1 (AUT 27,83 SP-km
11:05 Uhr SP 11 – Knaus Tabbert Bayerischer Wald 1 (GER) 11,88 SP-km
13:00 Uhr Regrouping, Servicepark Passau (GER)  
15:15 Uhr SP 12 – Schärdinger Innviertel 2 (AUT) 16,02 SP-km
17:01 Uhr SP 13 – Mühltal 2 (AUT) 27,83 SP-km
18:05 Uhr SP 14 – Knaus Tabbert Bayerischer Wald 2 (GER) 11,88 SP-km
19:55 Uhr Flexi Service und anschl. Parc fermé, Servicepark Passau (GER)  
 
Sonntag, 29. Oktober 2023
06:20 Uhr Service, Servicepark Passau (GER)  
08:06 Uhr SP 15 – Böhmerwald 1 (AUT) 17,25 SP-KM
08:33 Uhr Regrouping Ulrichsberg (AUT)  
09:35 Uhr SP 16 – Passauer Land 1 (GER) 16,37 SP-km
10:34 Uhr SP 17 – Böhmerwald 2 (AUT) 17,25 SP-km
11:01 Uhr Regrouping Ulrichsberg (AUT)  
12:15 Uhr SP 18 – Wolf Powerstage Passauer Land 2 (GER) 16,37 SP-km
14:30 Uhr Ziel / Podium, Passau (GER)  
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Weitere Informationen zur WRC Central European Rallye 2023: www.centraleuropeanrally.eu

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