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Herzschlagfinale in Argentinien: Neuville 0.7s vor Evans!
Die turbulente Rallye Argentinien endete mit einem wahren Herzschlagfinale. Auf der letzten Sonderprüfung sicherte sich Thierry Neuville im Hyundai i20 Coupe WRC den zweiten Saisonsieg. Nur 0.7s dahinter Elfyn Evans im Dmack Ford Fiesta WRC!
Fotos ©: M-Sport, Hyundai Motorsport, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total Abu Dhabi WRT
Lange Zeit sah es beim fünften Saisonlauf nach dem Premierensieg von Elfyn Evans und DMACK in der Rallye Weltmeisterschaft aus. Der Ford Pilot konnte am ersten Tag den Vorteil seiner Reifenmischung bei den vorherrschenden Bedingungen optimal ausnützen und setzte sich früh an die Spitze. Evans baute den Vorsprung auf seine Verfolger kontinuierlich bis auf eine Minute aus, ehe ein Reifenschaden und technische Probleme den Vorsprung wieder schmelzen ließ.
Mit einem Rückstand von 11.5s auf den Führenden Evans startete Thierry Neuville in den finalen Tag der Rallye Argentinien. Der Hyundai i20 Pilot setzte auf den morgendlichen Prüfungen die Bestzeit und verringerte seinen Rückstand vor der legendären finalen Powerstage „El Condor „ auf 0.6s – ein Herzschlagfinale auf der Live-TV Prüfung sollte bevorstehen.
Foto: M-Sport
Die ersten Zwischenzeiten deuteten die Sensation und somit den Sieg von Elfyn Evans an, doch kurz vor dem Ziel touchierte der Ford Pilot mit seinem Fahrzeug eine Brücke und musste kurzfristig Tempo herausnehmen – dies sollte die entscheidende Szene im Kampf um den Sieg der Rallye Argentinien 2017 gewesen sein. Mit einem Rückstand von 1.3s auf Thierry Neuville beendete Evans die Powerstage – die Rallye wurde somit um 0.7s verloren. Nur bei zwei Läufen in der 45-jährigen WM-Geschichte war der Abstand zwischen dem Sieger und dem Zweitplatzierten noch geringer. Neuville feierte nach dem Sieg in Korsika somit den zweiten Triumph in Folge. Nach dem schwierigen Saisonstart und zwei späten Ausfällen als klar Führender scheint der Belgier die richtige Mischung zwischen Risiko und Geschwindigkeit gefunden zu haben.
Evans zeigte sich ob der knappen Entscheidung im Ziel verständlicherweise enttäuscht: “Es ist sehr hart nach einer langen Rallye und einer zwischenzeitlich komfortablen Führung derart knapp zu verlieren. Ich habe im Schlussteil der Prüfung eine Brücke getroffen, dass brachte wohl die Entscheidung. Aber wir werden daraus lernen und stärker zurückkommen.“
Foto: Citroen Total Abu Dhabi WRT
Bereits der erste Tag der Rallye Argentinien war von vielen Dramen gekennzeichnet. Die abwartende Fahrweise von Ott Tänak sollte sich am Ende auszahlen. Mit einem Rückstand von 29.9s belegte der Este den dritten Gesamtrang.
Sebastien Ogier konnte die Rallye Argentinien nach zahlreichen Problemen auf dem vierten Gesamtrang beenden und sich damit wichtige Punkte im Kampf um die Gesamtwertung der Rallye Weltmeisterschaft sichern. Der amtierende Weltmeister baute seine Führung auf 16 Punkte aus.
Jari Matti Latvala war zu Beginn der Rallye Argentinien der schärfste Rivale von Elfyn Evans, technische Probleme verhinderten ein weiteres Top-Resultat des Toyota Piloten. Latvala belegte Rang 5 im Schlussklassement.
Auch für Hayden Paddon verlief die Rallye Argentinien nicht nach Wunsch. Im Vorjahr feierte Paddon seinen ersten Sieg in der Rallye-WM in Südamerika. Heuer sollte der Hyundai Pilot nicht an den Erfolg anschließen können: Bereits am ersten Tag büßte der Neuseeländer nach einem Überschlag viel Zeit ein. Mit einem Schaden an der Servolenkung auf der Powerstage setzten sich die Probleme fort.
Noch schlechter erging es dem Citroen Total Abu Dhabi WRT: Nach einem spektakulären Überschlag am ersten Tag waren für Kris Meeke alle Hoffnungen auf einen Sieg bei der Rallye Argentinien begraben. Nach dem Restart am Samstag folgte abermals ein furchteinflößender Highspeed-Unfall. Nach zahlreichen Überschlägen entstiegen Meeke und dessen Co Pilot Paul Nagle dem Wrack zum Glück unverletzt.
Foto: Toyota Gazoo WRT
Die selbe Bodenwelle, die am Freitag Kris Meeke zum Verhängnis wurde, sollte auch den ersten Tag für dessen Teamkollegen Craig Breen vorzeitig beenden. Nach einem harten Schlag blieb das Getriebe des C3 WRC im fünften Gang stecken. Breen musste sein Fahrzeug vorzeitig abstellen. Ein technischer Defekt führte am Sonntag schlussendlich zum Doppelausfall der Citroen-Piloten.
Die WRC-2 Wertung bei der Rallye Argentinien 2017 dominierte Skoda Werkspilot Pontus Tidemand nach Belieben. Der Schwede siegte mit einem Vorsprung von mehr als 10 Minuten vor seinen Markenkollegen Alonso, Guerra, Saba Rodrigues und Ptaszek.
Endstand:
01. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (Hyundai i20 Coupe WRC) 3:38:10.6s
02. Elfyn Evans/Daniel Barritt (Ford Fiesta WRC) +0.7s
03. Ott Tanak/Martin Jarveoja (Ford Fiesta WRC) +29.9s
04. Sebastien Ogier/Julien Ingrassia (Ford Fiesta WRC) +1:24.7s
05. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (Toyota Yaris WRC) +1m48.1s
06. Hayden Paddon/John Kennard (Hyundai i20 Coupe WRC) +7m42.7s
07. Juho Hänninen/Kaj Lindström (Toyota Yaris WRC), +11:16.9s
08. Dani Sordo/Marc Marti (Hyundai i20 Coupe WRC) +14:44.1s
09. Mads Ostberg/Ola Floene (Ford Fiesta WRC) +15m11.3s
10. Pontus Tidemand/Jonas Andersson (Skoda Fabia R5) +17m32.1s
Bestzeiten: Evans – 7, Neuville – 5, Tänak – 3, Paddon – 2, Meeke – 2, Ogier - 1
Foto: M-Sport
Wichtigste Ausfälle: Kris Meeke, Craig Breen, Valeriy Gorban, Pedro Heller, Lorenzo Bertelli
Endstand WRC-2:
01. Tidemand/Andersson (SWE/SWE) ŠKODA FABIA R5, 3:55.42,7
02. Alonso/Mercadal (ARG/ARG), ŠKODA FABIA R5, + 10.11,3
03. Guerra/Cué (MEX/ESP), ŠKODA FABIA R5, + 43.05,5
04. Saba Rodriguez/Mussano (PRY/ARG), ŠKODA FABIA R5, + 50:14,6
05. Ptaszek/Szepaniak (POL/POL), ŠKODA FABIA R5, + 52.14,6
WM-Stand Fahrer: 01. Sebastien Ogier – 102 Punkte, 02. Jari-Matti Latvala – 86, 03. Thierry Neuville – 84, 04. Ott Tanak – 66, 05. Dani Sordo – 51, 06. Elfyn Evans – 42, 07. Craig Breen – 33, 08. Hayden Paddon – 33, 09. Kris Meeke – 27, 10. Juho Hänninen -15
WM-Stand Hersteller: 01. M-Sport World Rally Team – 162 Punkte, 02. Hyundai Motorsport – 140, 03. Toyota Gazoo WRT - 99, 04. Citroen Total Abu Dhabi World Rally Team - 77
Stand WRC-2: 01. Pontus Tidemand - 75 Punkte, 02. Andreas Mikkelsen - 50, 03. Eric Camilli - 46, 04. Teemu Suninen - 36, 05. Benito Guerra - 30
Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 18.-21. Mai 2017 mit der Vodafone Rallye de Portugal fortgesetzt.
Fotos ©: M-Sport, Hyundai Motorsport, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total Abu Dhabi WRT
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