Foto: Toyota Gazoo WRT
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pfeil Sonntag, 12. Mai 2019:
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WRC RALLYE CHILE 2019

 

WRC : Tänak triumphiert bei der Chile Premiere vor Ogier und Loeb!

Ott Tänak triumphierte bei der WRC-Premiere der Rallye Chile. Der Toyota-Pilot siegte in Südamerika vor Sebastien Ogier und Sebastien Loeb! Überschattet wurde der sechste Saisonlauf von einem schweren Unfall von Thierry Neuville.

Text: Harald Illmer: Fotos ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total WRT

Der Schlusstag der Rallye Chile versprach mit vier äußerst technischen und anspruchsvollen Prüfungen über 58.38 km noch einmal viel Spannung.

Am Sonntag zeigte sich der morgendliche Nebel noch hartnäckiger als an den Vortagen, besonders die Auftaktprüfung am Morgen erinnert durch den Nebel und die schlammige Fahrbahn an die Wales Rallye GB.

Der zu erwartende Sekundenkampf zweier absoluter Legenden im WRC-Zirkus um den zweiten Rang bei der Rallye Chile stand ganz im Mittelpunkt des Interesses: Sebastien Ogier startete mit einem Vorsprung von 5.1s auf Sebastien Loeb in den Schlusstag.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Kris Meeke setzte in SP13 die Bestzeit knapp vor Jari Matti Latvala und Sebastien Loeb. Der Rekordweltmeister konnte Sebastien Ogier 4.0s abnehmen und den Rückstand auf P2 auf nun nur mehr 1.1s verringern. Ott Tänak verwaltete seinen Vorsprung an der Spitze des Feldes taktisch klug und absolvierte die Prüfung ohne jegliches Risiko.

Die äußerst anspruchsvolle vierzehnte Sonderprüfung – sehr schnell, aber auch extrem eng und unübersichtlich – sollte im Zweikampf zwischen Ogier und Loeb das Pendel wieder zugunsten von Sebastien Ogier ausschlagen lassen: Die Onboard-Aufnahmen der beiden Kontrahenten ließen einen den Atem stocken – mit absolutem Risiko vergrößerte Ogier den Vorsprung wieder um 4.2s. Hinter dem französischen Duo an der Spitze setze Leader Tänak die Drittschnellste Zeit und kam seinen erhofften Sieg immer näher.

Citroen Total WRT
Foto:Citroen Total WRT

Auch um P5 gab es einen sehenswerten Zweikämpf: Das finnische Duell zwischen Teemu Suninen und Esapekka Lappi um Rang fünf sorgte für spektakuläre Aufnahmen. Teemu Suninen setze sich in SP 14 um 0.1s durch.

In der WRC-2 Wertung sorgte der Ausfall des Führenden Alberto Heller für getrübte Stimmung bei den chilenischen Fans. Der Ford Pilot musste nach einem Unfall in SP 14 aufgeben. Takamoto Katsuta übernahm die Führung.

Sebastien Loeb konnte auf der vorletzten Prüfung nochmals Ogiers Vorsprung um 0.7s verkürzen. Ein Vorsprung von 4.6s trennte Ogier und Loeb vor der finalen Powerstage. Der Kampf um P2 schien somit wohl bereits entschieden zu sein.

Im Gegensatz zum morgendlichen ersten Durchgang präsentierte sich die finale Powerstage Bio Bio über 12.52 km beim zweiten Befahren sonnig und deutlich trockener.

Foto: M-Sport
Foto:M-Sport

Jari Matti Latvala brennte die erste Referenzzeit in den chilenischen Schotter. Kris Meeke beanspruchte seine Reifen in den vorangegangenen Prüfungen zu sehr und konnte die Zeit seines Teamkollegen knapp nicht mitgehen. Esapekka Lappi war laut den Zwischenzeiten drauf und dran Latvalas Bestzeit zu unterbieten, ehe ein Dreher dem Citroen Piloten knapp 20 Sekunden kostete. Auch Sebastien Loeb konnte Latvalas Zeit um wenige Zehntelsekunden nicht schlagen. Im Ziel zeigte sich der Rekordweltmeister angesichts seiner grandiosen Leistung in Chile jedoch höchstzufrieden. Sebastien Ogier riskierte auch auf der finalen Prüfung alles um P2 im Kampf mit Sebastien Loeb abzusichern und die maximalen Zusatzpunkte mit dem Sieg der Powerstage einzufahren. Der Citroen Pilot war bei seinem Vorhaben erfolgreich und unterbot die Zeit von Latvala um 1.8s. Im Kampf um den Sieg der Powerstage musste Ogier jedoch Ott Tänak den Vortritt lassen – der Este holte sich den Sieg in Chile und auch den Sieg in der Powerstage. Mit einem Rückstand von 23.1s auf Tänak belegte Ogier den zweiten Platz, vor Sebastien Loeb auf P3 (+30.2). Elfyn Evans, Teemu Suninen und Esapekka Lappi komplettierten die Top-6 in Chile.

In der WRC-2 Pro Wertung setzte sich Kalle Rovanperä durch. Der Skoda Pilot verwies Mads Östberg (+23.6) und Gus Greensmith (+3:49.0) auf die weiteren Plätze.

Nach dem Ausfall von Alberto Heller feierte Takamoto Katsuta nach seinem überraschenden WRC-2 Triumph bei der Rallye Schweden 2018 in Chile seinen zweiten WRC2-Sieg. Der Japaner siegte vor dem Mexikaner Benito Guerra und dem Argentinier Alejandro Cancio.

Foto: Toyota Gazoo WRT
Foto: Toyota Gazoo WRT

Ergebnisse:

Endstand:
01. Tänak / Järveoja, Toyota Yaris WRC 3:15:53.8
02. Ogier / Ingrassia, Citroen C3 WRC +23.1
03. Loeb / Elena, Hyundai i20 Coupe WRC +30.2
04. Evans / Martin, Ford Fiesta WRC +1:36.7
05. Suninen / Salminen, Ford Fiesta WRC +3:16.6
06. Lappi / Ferm, Citroen C3 WRC +3:45.5
07. Mikkelsen / Jaeger, Hyundai i20 Coupe WRC +4:39.0
08. Meeke / Marshakk, Toyota Yaris WRC +7:33.4
09. Rovanperä / Halttunen, Skoda Fabia R5 +7:52.5
10. Ostberg / Eriksen, Citroen C3 R5 +8:16.1

Wichtigste Ausfälle u.a.: Thierry Neuville, Albert Heller, Emilio Fernandez, Benjamin Israel, German Lyon, Martin Scunico, Tomas Etcheverry, Ramon Ibarra, Lautaro Marini, Emilio Rosselot, Tadeo Rosselot, Diego Perez, u.a.

Bestzeiten: Tänak – 6, Loeb – 4, Meeke – 2, Neuville – 2, Ogier – 2, Latvala - 1

WM-Stand Fahrer: 01. Ogier - 122 Punkte, 02. Tänak - 112, 03. Neuville - 110, 04. Meeke - 59, 05. Evans - 55, 06. Loeb - 39, 07. Mikkelsen - 36, 08. Lappi - 34

WM-Stand Hersteller: 01. Hyundai Shell Mobis WRT - 178 Punkte, 02. Toyota Gazoo Racing WRT - 149, 03. Citroen Total WRT - 143, 04. M-Sport Ford WRT - 100

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 30. Mai – 02. Juni 2019 mit der Rallye de Portugal fortgesetzt.

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Foto: Toyota Gazoo WRT
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WRC Rallye Chile 2019 – Tag 2: Tänak baut die Führung aus, schwerer Unfall von Neuville / Gilsoul!

Ott Tänak baute seine Führung auf Sebastien Ogier am zweiten Tag der WRC Rallye Chile 2019 weiter aus / Sebastien Loeb stürmt auf P3 nach vorne. Überschattet wurde die 2. Etappe von einem schweren Unfall von Thierry Neuville / Nicolas Gilsoul!

Text: Harald Illmer: Fotos ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total WRT

Die zweite Etappe der Rallye Chile führte am Samstag über sechs Sonderprüfungen südlich von Concepcion mit einer Länge von knapp 121 km. Wie bereits am Vortag präsentierte sich das Wetter von der besten Seite, einzig der abermals teils hartnäckiger Nebel in Tallagen sorgte für teils schwierige Sichtverhältnisse.

Für Kris Meeke begann der zweite Tag der Rallye Chile alles andere als nach Wunsch: bereits nach wenigen Kilometern rollte der Toyota-Pilot seinen Yaris WRC. Nach knapp vier Minuten Standzeit konnte Meeke seine Fahrt mit dem stark beschädigten Fahrzeug zwar fortsetzen, die Schäden an der Karosserie und die damit verbundene Sichtbehinderung ließen jedoch keine schnelle Fahrt mehr zu . Gerade Meekes Teamkollege Jari Matti Latvala lief in Folge auf den sich in langsamer Fahrt durch die SP schleppenden Meeke auf und verlor mehr als 20s auf die spätere Bestzeit. Latvala bekam von den Stewards später eine Zeitgutschrift zugesprochen, wie in solchen Fällen üblich.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Auch Andreas Mikkelsen hatte bei einem Ausritt in einen Graben Glück – der Hyundai Pilot konnte seine Fahrt ohne Schäden fortsetzen.

Thierry Neuville hingegen startete perfekt in den zweiten Tag: der Hyundai-Pilot sicherte sich die Bestzeit vor dem Führenden Ott Tänak. Sebastien Ogier zeigte sich mit dem Fahrverhalten des C3 WRC am Samstag morgen noch nicht ganz zufrieden.

In der WRC2-Pro Wertung sorgte ein Bremsproblem am Citroen C3 R5 von Mads Östberg für eine erste Vorentscheidung. Der Norweger verlor mehr als 36s auf den Führenden Kalle Rovanperä.

Die Highspeed-SP Maria Las Cruces sorgte für spektakuläre TV-Bilder, Sebastien Loeb spielte hier seine Klasse aus und holte sich die Bestzeit in beeindruckender Manier. Kris Meeke gelang das Husarenstück mit dem waidwunden Toyota Yaris WRC ohne Windschutzscheibe die viertschnellste Zeit hinter Loeb, Latvala und Tänak für sich zu verbuchen, ehe die Sonderprüfung nach einem schweren Unfall von Thierry Neuville abgebrochen wurde: Der Hyundai-Pilot kam nach einer Kuppe von der Strasse ab und überschlug sich mit hoher Geschwindigkeit mehrmals. Neuville und Co-Pilot Gilsoul konnten das Wrack selbständig verlassen. Als aus dem Krankenhaus von Concepcion die Nachricht kam, dass beide den Unfall ohne ernsthafte Verletzungen überstanden hatten, war die Erleichterung dennoch groß.

Citroen Total WRT
Foto:Citroen Total WRT

Dichter Nebel ím Bergab-Schlussteil der neunten Prüfung wurde Lorenzo Bertelli zum Verhängnis. Der Ford-Pilot überschlug sich bei einer Kehre und konnte seine Fahrt nach kurzer Zeit wieder fortsetzen. Sebastien Loeb zeigte sich am Samstag in Bestform, auch in SP 9 konnte nur Ott Tänak die Zeit des Franzosen knapp unterbieten und somit seine Führung weiter ausbauen. Mit einem Vorsprung von 34.6s auf Sebastien Ogier erreichte Tänak den mittäglichen Service. Jari Matti Latvala belegte den dritten Zwischenrang (+38.5s), vor Sebastien Loeb auf P4 (+52.1). In der WRC-2 Wertung entwickelte sich am Samstag Vormittag langsam wieder ein Zweikampf zwischen Alberto Heller und Takamoto Katsuta um die Führung. Nach SP 9 betrug der Vorsprung von Heller auf Katsuta nur mehr 12.0s.

Sebastien Loeb startete auch in den Samstag-Nachmittag mit einer Top-Zeit, der Hyundai-Pilot konnte Jari-Matti Latvala im Kampf um den dritten Rang weitere 6 Sekunden abnehmen. Nur Landsmann Sebastien Ogier beendete die zehnte Prüfung dank zwei Medium-Pneus um 0.4s am Citroen C3 schneller als Loeb. Ott Tänak musste sich mit der vierten Zeit hinter den beiden Franzosen und Kris Meeke zufrieden geben (+4.5).

Foto: M-Sport
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Der Kampf um die Podiumsplätze spitzte sich auch auf der elften Sonderprüfung weiter zu. Sebastien Loeb legte als erster Pilot der Spitzengruppe abermals eine Topzeit vor und knöpfte Jari Matti Latvala weitere 3.6s seines Vorsprungs ab. Bei einem „big moment“ kurz vor dem Ziel hatte Sebastien Ogier das Glück auf seiner Seite, konnte jedoch die Zeit von Loeb nicht knacken. Ott Tänak ließ sich von all dem nicht beeindrucken und holte sich eine weitere Sonderprüfungsbestzeit knapp vor Loeb.

Die Sicht auf der finalen Prüfung des zweiten Tages wurde überraschend von teils starken Nebel und auch Regen im Startbereich beeinträchtigt.

Für Jari Matti Latvala fand die 2. Etappe ein verfrühtes Ende: Mit einem technischen Defekt - nachdem der Finne einen Stein mit seinem Yaris WRC traf - musste Latvala seinen Boliden in SP 12 abstellen. Sebastien Loeb setzte auf der letzten SP des Tages noch eine Hammerbestzeit und verringerte den Rückstand auf das Führungsduo um 11 bzw. 13s.

Mit einem Vorsprung von 30.3s auf Sebastien Ogier beendete Ott Tänak den zweiten Tag als Führender. Doch nur mehr 5.1s dahinter lauterte bereits Sebastien Loeb – ein spannender Kampf am Schlusstag darf erwartet werden. Elfyn Evans, Teemu Suninen und Esapekka Lappi komplettierten die Top-6.

In der WRC-2 Pro Wertung gab es am Samstag Nachmittag keine Änderungen. Kalle Rovanperä beendete den zweiten Tag als Führender vor Mads Östberg und Gus Greensmith.

Auch in der WRC-2 Wertung lag weiter der Zweikampf an der Spitze zwischen Alberto Heller und Takamoto Katsuta im Fokus. Heller erreichte den Servicepark am Samstag Abend mit einem Vorsprung von 6.0s auf Katsuta.

Der Schlusstag verspricht mit vier äußerst technischen und anspruchsvollen Prüfungen über 58.38 km noch einmal viel Spannung.

Ergebnisse:

Stand nach dem zweiten Tag:
01. Tänak / Järveoja, Toyota Yaris WRC 2:41:05.5
02. Ogier / Ingrassia, Citroen C3 WRC +30.3
03. Loeb / Elena, Hyundai i20 Coupe WRC +35.4
04. Evans / Martin, Ford Fiesta WRC +1:06.3
05. Suninen / Salminen, Ford Fiesta WRC +3:03.0
06. Lappi / Ferm, Citroen C3 WRC +3:13.3
07. Mikkelsen / Jaeger, Hyundai i20 Coupe WRC +3.43.4
08. Rovanperä / Halttunen, Skoda Fabia R5 +6:33.2
09. Meeke / Marshakk, Toyota Yaris WRC +7:21.9
10. Bertelli / Scattolin, Ford Fiesta WRC +9:36.0


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Foto: Toyota Gazoo WRT
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WRC Rallye Chile 2019 – Tag 1: Tänak setzt sich bei Premiere an die Spitze!

Ott Tänak übernahm am ersten Tag der vielerwarteten WRC-Premiere in Chile die Führung. Der Toyota-Pilot setze sich vor Sebastien Ogier (Citroen) und Teamkollege Jari Matti Latvala an die Spitze des Feldes.

Text: Harald Illmer: Fotos ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total WRT

Ausflug ins Ungewisse – mit der zweiten Station im Rahmen des Südamerika Gastspiels der Rallye-WM betraten die Teams absolutes Neuland – die Rallye Chile feierte ihre WRC-Premiere.

Ein Mix aus Australien, Wales und Finnland – diese Beschreibung der Sonderprüfungen hörte man nach der Recce von den meisten Piloten. Rund um Concepcion, der zweitgrößten Stadt in Chile wurden insgesamt 16 selektive Schotterprüfungen ausgetragen. In den Tagen vor dem Start sorgten teils starke Regenfälle für zusätzlich erschwerte Bedingungen, der Shakedown am Donnerstag erinnerte durch den teils dichten Nebel noch stärker an eine typische Rallye Wales im Spätherbst. Für das Rallyewochenende war jedoch eine deutliche Wetterbesserung vorhergesagt.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
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55 Teams nahmen den sechsten WM Lauf der Saison in Angriff, besonders die WRC-2 Wertung mit 18 Teams versprach auch einiges an Spannung. In der WRC-2 nicht am Start: Kajetan Kajetanowicz – der Schaden nach dem Ausfall in Argentinien am VW Polo GTI R5 war zu groß für eine kurzfristige Reparatur in Südamerika. Aufgrund „höherer Gewalt“ wird das Nichtantreten in Chile auch nicht als 0er in der Meisterschaftswertung gewertet, die FIA zeigte Verständnis für die besonderen Umstände – Kajetanowicz hat die Möglichkeit später in der Saison eine andere Rallye zu wählen.

Nach dem Zeremonienstart vor Rekordkulisse am Donnerstag Abend standen am Freitag sechs Sonderprüfungen über knapp 125 km auf dem Programm.

Noch in der Morgendämmerung startete die Auftaktprüfung „El Pinar“ über knapp 17 km. Eine äußerst rutschige Passage über eine Holzbrücke kurz nach dem Start sorgte für einige heikle Momente. Auch im Ziel berichteten die Piloten über das schwer einschätzbare Grip-Niveau. Kris Meeke und sein Toyota-Teamkollege Jari Matti Latvala setzten ex-aequo die Bestzeit in der ersten Prüfung, knapp vor Elfyn Evans und Sebastien Ogier. Mit Teemu Suninen auf Rang neun lagen fast alle Werkspiloten innerhalb von 12s. Einzig Esapekka Lappi büßte bei einem Steher mehr als 21s ein. In der WRC2-Pro Wertung lieferten sich wie erwartet Mads Östberg und Kalle Rovanperä einen Zweikampf, in SP 1 setzte sich knapp Östberg durch. Takamoto Katsuta hingegen übernahm in der WRC-2 Wertung die Führung knapp vor Alberto Heller. Für dessen Bruder Pedro folgte bereits in SP 1 das vorzeitige Aus.

Der längste Wertungsabschnitt des Wochenendes - „El Puma“ über 30,72 km sorgte als SP 2 für Aufregung. Nach wenigen Kilometern wurde Thierry Neuville als erstes Fahrzeug auf der Strecke die Rote Fahne und somit der SP-Abbruch signalisiert. Neuville sollte später eine Zeit zugewiesen bekommen. Zuseherprobleme sorgten für eine Unterbrechung und für einige Diskussionen. Nach einige Zeit wurde die SP mit Sebastien Ogier wieder gestartet. So knapp die Zeiten auf der ersten Prüfung waren, so klar waren die Abstände in der äußerst anspruchsvollen zweiten Prüfung. Mit seiner ersten Bestzeit übernahm Ott Tänak die Führung, knapp dahinter Sebastien Ogier. Alle anderen konnten das Tempo des Duo an der Spitze nicht mitgehen und beendeten SP zwei mit Respektabstand. Nach der Bestzeit in SP 1 rutschten die ex-aequo Führenden Kris Meeke und Jari Matti Latvala auf Rang 4 bzw. 5 ab. Mit einem Rückstand von rund je 40s auf die Bestzeit klagten Andreas Mikkelsen und Esapekka Lappi über einen eklatanten Gripmangel und führten dies auf das Setup ihrer Boliden zurück.

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Foto:Citroen Total WRT

Der Abbruch der zweiten Prüfung sollte sich für Thierry Neuville in SP3 noch als Vorteil erweisen – mit deutlich weniger abgefahrenen Reifen setzte der Hyundai Pilot obwohl als Erster auf der Prüfung eigentlich benachteiligt die Bestzeit vor Jari Matti Latvala und Ott Tänak. Tänak erreichte den mittäglichen Service in Concepcion somit als Führender, 6.1s dahinter Sebastien Ogier, 6.6s dahinter Thierry Neuville. Jari Matti Latvala (+12.9), Kris Meeke (+27.8) und Elfyn Evans (+29.6) komplettierten die Top-6 nach SP 3.

In der WRC2-Pro Wertung setzte sich der Zweikampf zwischen Mads Östberg und Kalle Rovanperä fort. Mit 10.9s Vorsprung auf Rovanperä erreichte Östberg den Servicepark. In der WRC-2 Wertung übernahm Lokalmatador Alberto Heller die Führung vor Takamoto Katsuta und Benito Guerra. Bemerkenswert die Ausfallsquote: von den morgendlich 18 gestarteten WRC-2 Teams erreichten nur mehr 10 den Service nach SP 3.

Der zweite Durchgang der langen El-Puma Prüfung verlangte den Piloten abermals alles ab. Die zwischenzeitlich aufgetrocknete Piste sollte diesmal den weiter hinten startenden Teams einen Vorteil verschaffen, der Cleaning-Effekt kostete Thierry Neuville als ersten Piloten in der SP klar Zeit (+17.6). Ott Tänak baute mit einer überlegenen Bestzeit seine Führung weiter aus, hinter dem Toyota-Piloten konnte überraschend Sebastien Loeb die zweitschnellste Zeit vpr Jari Matti Latvalal und Sebastien Ogier für sich verbuchen.

Esapekka Lappi und Teemu Suninen sowie Andreas Mikkelsen zeigten sich weiterhin vom Setup ihrer Boliden wenig begeistert. Das Trio büßte abermals deutlich Zeit auf die Spitzengruppe ein.

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In der WRC2-Pro Wertung kämpfte sich Gus Greensmith mit defekter Servolenkung durch die Prüfung und verlor knapp 45s auf den neuen Führenden Kalle Rovanperä, welcher Mads Östberg mit einer Fabelzeit in SP 4 von der Spitzenposition verdrängte. In der WRC-2 Wertung baute Alberto Heller beim Heimspiel seinen Vorsprung weiter aus.

Auch auf der deutlich schnellere Prüfung Espigado 2 sollte die Startreihenfolge eine Rolle spielen. Thierry Neuville zeigte sich im Ziel der Prüfung über die seiner Meinung nach zu langsame Entscheidungsfindung bezüglich seiner zugeteilten Zeit in der abgebrochenen zweiten Prüfung verärgert. Da am Abend nur mehr eine Superspecial auf dem Programm stand, wurden nach SP 5 die Startpositionen für den folgenden Tag fixiert. Ohne seine genaue Platzierung zu kennen war es für Neuville schwierig die richtige Taktik zu finden.

Ott Tänak zeigte auch in SP 5 seine Klasse und holte sich eine weitere Bestzeit vor Sebastien Loeb, Jari Matti Latvala und Sebastien Ogier. Auf dem Weg zu seiner ersten Bestzeit in Chile würgte Latvala seinen Boliden an einer Kreuzung kurz vor dem Ziel ab und verlor die entscheidenden Sekunden. Sebastien Loeb beeindruckte mit einer weiteren zweiten Zeit – der Rekordweltmeister kam immer besser mit dem Hyundai i20 Coupe WRC in Schuss.

Andreas Mikkelsen hatte bei einem Ausritt in einen Graben viel Glück – der Hyundai Pilot konnte einen Überschlag verhindern und seine Fahrt nach kurzer Zeit fortsetzen, verlor aber abermals deutlich.

Kalle Rovanperä und Mads Östberg lieferten sich in der WRC2-Pro weiter einen sehenswerten Kampf. Rovanperä entschied SP 5 mit 0.8s Vorsprung für sich. In der Gesamtwertung trennten die beiden nun 2.7s.

Der Chilene Alberto Heller dominierte die WRC2-Wertung weiterhin klar und baute seine Führung auf den Japaner Takamoto Katsuta und den Mexikaner Benito Guerra weiter aus.

Mit der kurzen Superspecial in Concepcion wurde der erste Tag der Rallye Chile 2019 abgeschlossen. Sebastien Loeb setzte hier seine erste Bestzeit des Wochnendes. Sechs Sonderprüfungen über knapp 121 km sind am Samstag zu absolvieren.

Ergebnisse:

Stand nach dem 1. Tag:
01. Tänak / Järveoja, Toyota Yaris WRC 1:24:12.8
02. Ogier / Ingrassia, Citroen C3 WRC +22.4
03. Latvala / Anttila, Toyota Yaris WRC +28.8
04. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +29.5
05. Meeke / Marshakk, Toyota Yaris WRC +46.5
06. Loeb / Elena, Hyundai i20 Coupe WRC +48.7
07. Evans / Martin, Ford Fiesta WRC +1:01.4
08. Mikkelsen / Jaeger, Hyundai i20 WRC +2:08.1
09. Suninen / Salminen, Ford Fiesta WRC +2:09.1
10. Lappi / Ferm, Citroen C3 WRC +2:18.3

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