WRC : Tänak triumphiert bei der Chile Premiere vor Ogier und Loeb!
Ott Tänak triumphierte bei der WRC-Premiere der Rallye Chile. Der Toyota-Pilot siegte in Südamerika vor Sebastien Ogier und Sebastien Loeb! Überschattet wurde der sechste Saisonlauf von einem schweren Unfall von Thierry Neuville.
Text: Harald Illmer: Fotos ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total WRT
Der Schlusstag der Rallye Chile versprach mit vier äußerst technischen und anspruchsvollen Prüfungen über 58.38 km noch einmal viel Spannung.
Am Sonntag zeigte sich der morgendliche Nebel noch hartnäckiger als an den Vortagen, besonders die Auftaktprüfung am Morgen erinnert durch den Nebel und die schlammige Fahrbahn an die Wales Rallye GB.
Der zu erwartende Sekundenkampf zweier absoluter Legenden im WRC-Zirkus um den zweiten Rang bei der Rallye Chile stand ganz im Mittelpunkt des Interesses: Sebastien Ogier startete mit einem Vorsprung von 5.1s auf Sebastien Loeb in den Schlusstag.
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Kris Meeke setzte in SP13 die Bestzeit knapp vor Jari Matti Latvala und Sebastien Loeb. Der Rekordweltmeister konnte Sebastien Ogier 4.0s abnehmen und den Rückstand auf P2 auf nun nur mehr 1.1s verringern. Ott Tänak verwaltete seinen Vorsprung an der Spitze des Feldes taktisch klug und absolvierte die Prüfung ohne jegliches Risiko.
Die äußerst anspruchsvolle vierzehnte Sonderprüfung – sehr schnell, aber auch extrem eng und unübersichtlich – sollte im Zweikampf zwischen Ogier und Loeb das Pendel wieder zugunsten von Sebastien Ogier ausschlagen lassen: Die Onboard-Aufnahmen der beiden Kontrahenten ließen einen den Atem stocken – mit absolutem Risiko vergrößerte Ogier den Vorsprung wieder um 4.2s. Hinter dem französischen Duo an der Spitze setze Leader Tänak die Drittschnellste Zeit und kam seinen erhofften Sieg immer näher.
Foto:Citroen Total WRT
Auch um P5 gab es einen sehenswerten Zweikämpf: Das finnische Duell zwischen Teemu Suninen und Esapekka Lappi um Rang fünf sorgte für spektakuläre Aufnahmen. Teemu Suninen setze sich in SP 14 um 0.1s durch.
In der WRC-2 Wertung sorgte der Ausfall des Führenden Alberto Heller für getrübte Stimmung bei den chilenischen Fans. Der Ford Pilot musste nach einem Unfall in SP 14 aufgeben. Takamoto Katsuta übernahm die Führung.
Sebastien Loeb konnte auf der vorletzten Prüfung nochmals Ogiers Vorsprung um 0.7s verkürzen. Ein Vorsprung von 4.6s trennte Ogier und Loeb vor der finalen Powerstage. Der Kampf um P2 schien somit wohl bereits entschieden zu sein.
Im Gegensatz zum morgendlichen ersten Durchgang präsentierte sich die finale Powerstage Bio Bio über 12.52 km beim zweiten Befahren sonnig und deutlich trockener.
Foto:M-Sport
Jari Matti Latvala brennte die erste Referenzzeit in den chilenischen Schotter. Kris Meeke beanspruchte seine Reifen in den vorangegangenen Prüfungen zu sehr und konnte die Zeit seines Teamkollegen knapp nicht mitgehen. Esapekka Lappi war laut den Zwischenzeiten drauf und dran Latvalas Bestzeit zu unterbieten, ehe ein Dreher dem Citroen Piloten knapp 20 Sekunden kostete. Auch Sebastien Loeb konnte Latvalas Zeit um wenige Zehntelsekunden nicht schlagen. Im Ziel zeigte sich der Rekordweltmeister angesichts seiner grandiosen Leistung in Chile jedoch höchstzufrieden. Sebastien Ogier riskierte auch auf der finalen Prüfung alles um P2 im Kampf mit Sebastien Loeb abzusichern und die maximalen Zusatzpunkte mit dem Sieg der Powerstage einzufahren. Der Citroen Pilot war bei seinem Vorhaben erfolgreich und unterbot die Zeit von Latvala um 1.8s. Im Kampf um den Sieg der Powerstage musste Ogier jedoch Ott Tänak den Vortritt lassen – der Este holte sich den Sieg in Chile und auch den Sieg in der Powerstage. Mit einem Rückstand von 23.1s auf Tänak belegte Ogier den zweiten Platz, vor Sebastien Loeb auf P3 (+30.2). Elfyn Evans, Teemu Suninen und Esapekka Lappi komplettierten die Top-6 in Chile.
In der WRC-2 Pro Wertung setzte sich Kalle Rovanperä durch. Der Skoda Pilot verwies Mads Östberg (+23.6) und Gus Greensmith (+3:49.0) auf die weiteren Plätze.
Nach dem Ausfall von Alberto Heller feierte Takamoto Katsuta nach seinem überraschenden WRC-2 Triumph bei der Rallye Schweden 2018 in Chile seinen zweiten WRC2-Sieg. Der Japaner siegte vor dem Mexikaner Benito Guerra und dem Argentinier Alejandro Cancio.
Foto: Toyota Gazoo WRT
Ergebnisse:
Endstand:
01. Tänak / Järveoja, Toyota Yaris WRC 3:15:53.8
02. Ogier / Ingrassia, Citroen C3 WRC +23.1
03. Loeb / Elena, Hyundai i20 Coupe WRC +30.2
04. Evans / Martin, Ford Fiesta WRC +1:36.7
05. Suninen / Salminen, Ford Fiesta WRC +3:16.6
06. Lappi / Ferm, Citroen C3 WRC +3:45.5
07. Mikkelsen / Jaeger, Hyundai i20 Coupe WRC +4:39.0
08. Meeke / Marshakk, Toyota Yaris WRC +7:33.4
09. Rovanperä / Halttunen, Skoda Fabia R5 +7:52.5
10. Ostberg / Eriksen, Citroen C3 R5 +8:16.1
Wichtigste Ausfälle u.a.: Thierry Neuville, Albert Heller, Emilio Fernandez, Benjamin Israel, German Lyon, Martin Scunico, Tomas Etcheverry, Ramon Ibarra, Lautaro Marini, Emilio Rosselot, Tadeo Rosselot, Diego Perez, u.a.
Bestzeiten: Tänak – 6, Loeb – 4, Meeke – 2, Neuville – 2, Ogier – 2, Latvala - 1
WM-Stand Fahrer: 01. Ogier - 122 Punkte, 02. Tänak - 112, 03. Neuville - 110, 04. Meeke - 59, 05. Evans - 55, 06. Loeb - 39, 07. Mikkelsen - 36, 08. Lappi - 34
WM-Stand Hersteller: 01. Hyundai Shell Mobis WRT - 178 Punkte, 02. Toyota Gazoo Racing WRT - 149, 03. Citroen Total WRT - 143, 04. M-Sport Ford WRT - 100
Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 30. Mai – 02. Juni 2019 mit der Rallye de Portugal fortgesetzt. |