Ogier triumphiert auch in Portugal!
Sebastien Ogier dominiert die Rallye-WM weiter nach Belieben. Der VW Polo WRC Pilot feierte in Portugal den dritten Sieg in Folge. Der Franzose verwies die Finnen Mikko Hirvonen (Citroen DS3 WRC) und seinen Teamkollegen Jari Matti Latvala auf die weiteren Plätze.
Fotos: www.rallydeportugal.pt
Im Rahmen der Rallye de Portugal ging von 11.-14. April der vierte Lauf zur Rallye Weltmeisterschaft 2013 über die Bühne. Insgesamt fünfzehn Schotter-Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von 386,73 km standen rund um das Rallyezentrum in Faro, der Hauptstadt der Algarve, auf dem Programm.
Knapp 70 Teams gaben ihre Nennung für den portugiesischen Klassiker ab, darunter nicht wengier als 13 Mannschaften in WRC-Fahrzeugen sowie 17 Teams mit S2000 Boliden. Wie zuletzt in Mexiko pausierte der Serienweltmeister Sebastien Loeb auch in Portugal und wird erst wieder beim folgenden WM-Lauf in Argentinien ins Geschehen eingreifen.
In der WRC-2 Wertung feierte der Pole Robert Kubica im Citroen DS3 RRC sein vielbeachtetes WM-Debüt. Aus österreichischer Sicht stand neben Ilka Minor als Co-Pilotin von Evgeny Novikov im Ford Fiesta WRC das Antreten von Michael Kogler / Jürgen Heigl (Renault Clio R3) in der WRC-3 Wertung im Mittelpunkt des Interesse.
1. Tag: Ogier setzt sich an die Spitze
Die Rallye de Portugal 2013 startete am Freitag Morgen. Fünf Sonderprüfungen über 80.55 km waren zu absolvieren.
Mit einer ersten und zweiten SP Zeit auf der Vormittagsschleife setzte sich der Norweger Mads Östberg im Ford Fiesta WRC knapp vor Sebastien Ogier und Dani Sordo an die Spitze des Feldes.
In der dritten SP des Tages verstand Östberg jedoch eine Ansage falsch, kam von der Strecke ab und überschlug sich. Der Norweger konnte die Fahrt nicht mehr fortsetzen und Sebastien Ogier übernahm die Führung in der Gesamtwertung.
Nach einer mehr als 200 km langen Verbindungsetappe bildete die 3.27 km lange Superspecial in Lissabon den Abschluss des ersten Tages. Mit einer zweiten Zeit auf der Superspecial beendete Ogier den ersten Tag der Rallye Portugal als Führender. Mit einem Rückstand von 4.4s belegte Dani Sordo den zweiten Rang im Zwischenklassement vor Jari Matti Latvala auf Rang drei (VW, +11.4s) und Mikko Hirvonen auf dem vierten Rang (Citroen, +16.2). Das Ford-Duo Thierry Neuville und Evgenyi Novikov komplettierte die Top-6 nach Tag 1.
In der WRC-2 Wertung beendete der Finne Esapekka Lappi im Skoda Fabia S2000 die erste Etappe als Führender vor den Ford Piloten Evans, Bresonlin und Barrable. Robert Kubica musste auf Rang zwei der WRC-2 Wertung liegend auf der Verbindungsetappe zur Superspecial in Lissabon nach mehreren Reifenschäden aufgeben.
Michael Kogler schied nach einem Unfall in SP 3 aus und konnte die Rallye nicht mehr fortsetzen.
Stand nach dem 1. Tag:
01. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC 49:33.0
02. Sordo / Del Barrio, Citroen DS3 WRC +4.4
03. Latvala / Anttila, VW Polo WRC +11.4
04. Hirvonen / Lehtinen, Citroen DS3 WRC +16.2
05. Neuville / Gilsoul, Ford Fiesta WRC +30.7
06. Novikov / Minor, Ford Fiesta WRC +1:17.0
07. Al-Attiyah / Bernacchini, Ford Fiesta WRC +2:16.4
08. Prokop / Ernst, Ford Fiesta WRC +2:27.9
09. Kosciuszko / Szcezepaniak, Mini WRC +2:37.1
10. Kuipers / Buysmanns, Ford Fiesta WRC +2:48.7
2. Tag: VW-Doppelführung:
Sechs Sonderprüfungen über knapp 158 km standen am zweiten Tag der Rallye Portugal auf dem Programm.
Der zweite Tag begann gleich mit einem Knalleffekt: Der bis dato Zweitplatzierte Dani Sordo kam bereits in der Auftaktprüfung von der Strecke ab und traf einen Baum.
Für den Spanier waren alle Siegesträume somit vorzeitig beendet. Und auch für Thierry Neuville begann der zweite Tag alles andere als nach Wunsch: Der Belgier traf einen Felsen und mußte ebenso aufgeben.
An der Spitze baute Sebastien Ogier seine Führung weiter aus, mit Jari Matti Latvala auf dem zweiten Rang konnte man sich bei VW Motorsport sogar über eine Doppelführung freuen.
Das VW Duo sicherte sich alle SP-Bestzeiten des Tages und Sebastien Ogier beendete den zweiten Tag der Rallye Portugal mit einem Vorsprung von 34.8s auf seinen Teamkollegen Jari Matti Latvala als Führender.
Mikko Hirvonen belegte weiter Rang drei im Zwischenklassement (+1:08.5), vor Evgenyi Novikov auf Rang vier und Nasser Al-Attiyah auf dem fünften Platz. Andreas Mikkelsen, Dennis Kuipers und der der Finne Esapekka Lappi komplettierten die Top-8 nach dem zweiten Tag.
Esapekka Lappi baute somit seine Führung in der WRC-2 Wertung am zweiten Tag auf mehr als 4 Minuten auf den Deutschen Sepp Wiegand aus. Robert Barrable belegte mit 8:44.4 Min. Rückstand den dritten Rang im Zwischenklassement.
Stand nach dem 2. Tag:
01. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC 2:36:55.1
02. Latvala / Anttila, VW Polo WRC +34.8
03. Hirvonen / Lehtinen, Citroen DS3 WRC +1:08.5
04. Novikov / Minor, Ford Fiesta WRC +4:23.9
05. Al-Attiyah / Bernacchini, Ford Fiesta WRC +6:19.2
06. Mikkelsen / Markkula, VW Polo WRC +7:22.3
07. Kuipers / Buysmanns, Ford Fiesta WRC +8:29.0
08. Lappi / Ferm, Skoda Fabia S2000 +10:49.3
09. Al-Qassimi / Martin, Citroen DS3 WRC +11:09.9
10. Prokop / Ernst, Ford Fiesta WRC +11:10.0
3. Tag: Ogier's dritter Sieg in Folge
Vier Sonderprüfungen über nicht weniger als 147.64 km waren am Sonntag noch zu absolvieren, darunter die mit mehr 52 km längste Prüfung der Rallye „Almodovar“, welche auch als finale Powerstage gefahren wurde.
Die Auftaktprüfung des letzten Tages „Silves“ über 21,52 km sorgte für Sorgenfalten im Lager von VW Motorsport: beide Fahrzeuge an der Spitze verloren massiv Zeit. Bei Sebastien Ogier sorgte ein Problem mit der Kupplung für einen Zeitverlust von 35s. Jari Matti Latvala verlor durch ein Antriebsproblem mehr als 1:16 Min. In der Gesamtwertung konnte Hirvonen somit an Latvala vorbeiziehen.
Vor der mehr als 52 km langen Prüfung „Almodovar“ konnte Ogier das Kupplungsproblem beheben und setzte die zweite Zeit auf der längsten SP der Rallye. Latvala hingegen verlor weitere 3 Minuten.
Mit einem Vorsprung von 49.3s startete Sebastien Ogier in die finalen beiden Prüfungen und hier ließ der Franzose nichts mehr anbrennen. Ogier und Volkswagen feierten den dritten Sieg in Folge.
Mit einem Rückstand von schlussendlich 58.2 beendete Mikko Hirvonen die Portugal Rallye auf dem zweiten Rang. Der dritte Rang für Jari Matti Latvala komplettierte den Triumph von Volkswagen. Evgeny Novikov / Ilka Minor belegten den vierten Platz, vor Nasser Al-Attiyah auf Platz fünf. Andreas Mikkelsen, Martin Prokop und Mads Östberg komplettierten die Top-8.
In der WRC-2 Wertung feierte der Finne Esapekka Lappi seinen ersten Gesamtsieg. Sepp Wiegand verlor seinen zweiten Rang nach Problemen gegen Ende noch an Robert Barrable.
Endstand nach 15 Sonderprüfungen:
01. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC 4:07:38.7
02. Hirvonen / Lehtinen, Citroen DS3 WRC +58.2
03. Latvala / Anttila, VW Polo WRC +4:04.5
04. Novikov / Minor, Ford Fiesta WRC +5:27.7
05. Al-Attiyah / Bernacchini, Ford Fiesta WRC +7:43.5
06. Mikkelsen / Markkula, VW Polo WRC +9:39.8
07. Prokop / Ernst, Ford Fiesta WRC +15:04.2
08. Östberg / Andersson, Ford Fiesta WRC +15:43.6
09. Al-Qassimi / Martin, Citroen DS3 WRC +15:56.9
10. Lappi / Ferm, Skoda Fabia S2000 +16:21.0
Bestzeiten: Ogier – 6, Östberg – 4, Sordo – 2, Latvala – 2, Hirvonen - 1
Wichtigste Ausfälle: Michal Kosciuszko, Dennis Kuipers, Rashid Al-Ketbi, Lorenzo Bertelli, Alexander Vilanueva, Olesksiy Kikireshko, Valeriy Gorban, Francesco Parli, Christian Riedemann, Bruno Magalhaes, PG Andersson, Michael Kogler
Endstand WRC-2:
01. Lappi / Ferm, Skoda Fabia S2000 4:23:59.7
02. Barrable / Loudon, Ford Fiesta S2000 +11:36.5
03. Wiegand / Christian, Skoda Fabia S2000 +15:03.1
Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 1. bis 4. Mai mit der Rallye Argentinien fortgesetzt. Beim südamerikanischen Klassiker wird auch wieder Sebastien Loeb mit von der Partie sein.
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