Foto: Toyota Gazoo WRT
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pfeil Sonntag, 02. Juni 2019:
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WRC RALLYE DE PORTUGAL 2019

 

WRC Rallye de Portugal 2019: Tänak holt sich den dritten Saisonsieg!

Ott Tänak holt sich bei der WRC Rallye de Portugal den dritten Saisonsieg – der Toyota-Pilot triumphiert beim äußerst ereignisreichen 7. WM-Lauf der Saison rund um Porto vor Thierry Neuville und Sebastien Ogier.

Text: Harald Illmer: Fotos ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total WRT, Skoda Motorsport

Fünf Sonderprüfungen über 51.77 km - darunter zwei Durchgänge des absoluten Klassikers "Fafe" standen am Schlusstag noch auf dem Programm. Nur 9.2s trennte das Führungstrio an der Spitze – Spannung pur auf den verbliebenen 51.77 km.

Der enge Zeitplan am Schlusstag ließ nur ein Startintervall der Topcrews von 2 Minuten zu – angesichts des Blindflugs durch den Staub der Vordermänner kritisierten viele der Top-Piloten diese Entscheidung im Ziel der Auftaktprüfung Montim.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Für Esapekka Lappi verlief der Start in den Schlusstag nicht nach Wunsch, nach einer Kehre überschlug der Finne seinen Citroen C3 WRC mehrmals. Lappi konnte die Fahrt fortsetzen und der Zeitverlust hielt sich in Grenzen, der Überschlag und dessen Folgeschäden sollten aber noch Folgen haben.

Kris Meeke legte im Kampf um den Sieg eine starke Zeit vor und holte sich in SP 16 die klare Bestzeit vor Ott Tänak und Thierry Neuville. Meeke verringerte den Rückstand auf Leader Tänak nach SP 12 auf nur mehr 2.4s.

Beim ersten Durchgang des wohl absoluten Klassikers Fafe konterte Tänak und vergrößerte seinen Vorsprung wieder um 3s. Für Esapekka Lappi sollte der verpatzte Auftakt auch in SP 17 seine Fortsetung finden. Beim Einschlag in eine Böschung bricht am Citroen C3 des Finnen die hintere Aufhängung. Lappi schleppte sich noch ins Ziel der Prüfung, musste im Anschluss jedoch seine Rallye vorzeitig beenden.

Mit einer weiteren Bestzeit von Ott Tänak in der achtzehnten Prüfung und immer deutlicheren Abständen innerhalb der Top-3 schien der Kampf um die Podiumsplatzierungen beim 7. WM Lauf der Saison entschieden, ehe Kris Meeke in der vorletzten Prüfung nach einem Dreher in einer Kehre 17s auf Bestzeitenhalter Thierry Neuville einbüßte. Meeke musste Neuville im Kampf um P2 ziehen lassen.

Citroen Total WRT
Foto:Citroen Total WRT

Mit einem Rückstand von 16.6s auf den Führenden Ott Tänak nahm der Belgier die finale Powerstage Fafe in Angriff.

Vor einer Rekordkulisse rund um die Kultprüfung Fafe sorgte als Erster Sebastien Loeb für eine Schrecksekunde. Der Rekordweltmeister traf mit dem Heck auf einem kurzen Asphaltabschnitt einen Stein und zerstörte dabei die Hinterachse nachhaltig. Loeb rettete sich ins Ziel der SP und konnte nach ausgiebiger Reparatur seine Fahrt auch fortsetzen.

Für äußerst spektakuläre Bilder sorgte dann Gus Greensmith bei seiner bislang äußerst beeindruckenden Premiere im Ford Fiesta WRC. Kurz vor der legendäre Sprungkuppe in Fafe brach am Fiesta WRC von Greensmith die Lenkung, ohne eine Chance den anschließenden Unfall zu verhindern strandete das ramponierte Fahrzeug nach der Sprungkuppe und blockierte die Sonderprüfung. Pech für Jari Matti Latvala – nach seinem Ausfall am Samstag Nachmittag wollte der Finne mit einer Topzeit auf der Powerstage wichtige Punkte für die Meisterschaftswertung für sich verbuchen. Die Fahrt des Finnen wurde jedoch mittels roter Fahne abgebrochen. Latvala bekam später die sechste Gesamtzeit zugewiesen.

Nach längerer Unterbrechung konnte die Powerstage fortgesetzt werden und Sebastien Ogier brannte eine sensationelle Zeit in den Schotter. Lange sollte die Powerstage jedoch nach dem Restart nicht laufen: Kris Meeke übersah bei einem Cut kurz nach dem Start einen massiven Felsbrocken und zerstörte sich die Lenkung am Toyota Yaris WRC. Eine weitere Unterbrechung zur Bergung des Fahrzeuges war notwendig.

Foto: M-Sport
Foto:M-Sport

Thierry Neuville und Ott Tänak ließen auf den finalen elf Kilometern jedoch nichts mehr anbrennen. Der Este sicherte sich den Sieg mit einem Vorsprung von 15.9s auf den Belgier. Durch die Unterbrechung nach Meekes Ausfall hatte Tänak auch die Zielzeit von Ogier als Richtwert zur Verfügung. Der Toyota-Pilot drosselte sein Tempo vor dem Ziel gekonnt, um knapp hinter Ogier und Neuville die drittschnellste Zeit zu verbuchen – so übernahm Tänak nicht die Meisterschaftsführung und Sebastien Ogier muss auch in Sardinien die Sonderprüfungen am Freitag als Erster befahren.

Teemu Suninen und Elfyn Evans komplettierten die Top-5 im Ziel der Rallye Portugal. Hinter dem M-Sport Duo feierte Kalle Rovanperä seinen sensationellen sechsten Gesamtrang.

Rovanperä ließ in der WRC2-PRO Wertung am Schlusstag nichts mehr anbrennen und feierte bei der Premiere des neuen Skoda Fabia R5 Evolution einen vielumjubelten Sieg vor seinem Teamkollegen Jan Kopecky und Mads Östberg im Citroen C3 R5.

Auch in der WRC-2 Wertung gab es im Spitzenfeld am Sonntag nach dem ausfallsreichen Samstag keine Verschiebungen mehr. Pierre-Louis Loubet holte sich den Sieg in Portugal vor Emil Bergkvist und Henning Solberg / Ilka Minor.

Foto: Skoda Motorsport
Foto: Skoda Motorsport

Ergebnisse:

Endstand:
01. Tänak / Järveoja, Toyota Yaris WRC 3:20:22.8
02. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +15.9
03. Ogier / Ingrassia, Citroen C3 WRC +57.1
04. Suninen / Salminen, Ford Fiesta WRC +2:41.5
05. Evans / Martin, Ford Fiesta WRC +7:08.3
06. Rovanperä / Halttunen, Skoda Fabia R5 +10:34.2
07. Latvala / Anttila, Toyota Yaris WRC +11:28.2
08. Kopecky / Dresler, Skoda Fabia R5 +11:41.9
09. Loubet / Landais, Skoda Fabia R5 +12:46.3
10. Bergkvist / Barth, Ford Fiesta R5 +14:28.4

Bestzeiten: Tänak – 5, Neuville – 5, Sordo – 2, Meeke – 2, Latvala – 2, Suninen – 1, Ogier – 1

Wichtigste Ausfälle: Esapekka Lappi, Kris Meeke, Gus Greensmith, Ole Christian Veiby, Jari Huttunen, Pedro Meireles, Kes Burger

WM-Stand Fahrer: 01. S. Ogier - 142 Punkte, 02. O. Tanak - 140, 03. T. Neuville - 132, 04. E. Evans - 65, 05. K. Meeke - 56, 06. T. Suninen - 44, 07. S.Loeb - 39, 08. J.M Latvala - 38, 09. A. Mikkelsen - 36, 10. E. Lappi - 34, 11. D. Sordo - 27

WM-Stand Hersteller: 01. Hyundai Shell Mobis World Rally Team - 202 Punkte, 02. Toyota Gazoo Racing World Rally Team - 182, 03. Citroën Total World Rally Team - 158, 04. M-Sport Ford World Rally Team - 122

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 13.-16. Juni 2019 mit der Rally d'Italia Sardegna fortgesetzt.

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Foto: Toyota Gazoo WRT
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WRC Rallye de Portugal 2019 – Tag 2: Spannender Dreikampf am Schlusstag!

Spannender Dreikampf bei der Rallye de Portugal: Lange sah es nach einem Durchmarsch der Toyota-Piloten aus, doch am Ende des zweiten Tages liegen Ott Tänak, Kris Meeke und Thierry Neuville innerhalb von nur 9.2s!

Text: Harald Illmer: Fotos ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total WRT

Strahlender Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen – auch am zweiten Tag der Rallye de Portugal herrschten perfekte Bedingungen. Mit sechs Sonderprüfungen über knapp 160 km wartete ein wahrer Marathontag auf die Teams.

Überraschung am Start der achten Sonderprüfung: Nicht Dani Sordo startete als erster Pilot in die Samstag-Prüfungen, sondern Sebastien Loeb. Aus taktischen Gründen entschied man sich bei Hyundai lieber eine Strafzeit in Kauf zu nehmen und Dani Sordo hinter Sebastian Ogier, aber vor Thierry Neuville starten zu lassen.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Im Gegensatz zum Vortag entschied man sich dafür die Teams am zweiten Tag in 3-Minuten Takt starten zu lassen, zu kurz wie sich schon bald herausstellte: der stehende Staub in den Waldpassagen führte zu einigen kritischen Situationen, für den restlichen Prüfungen der Vormittagsschleife stellte man wieder auf 4 Minuten Startintervall um.

Die Toyota Piloten starteten stark in den Tag: Kris Meeke setzte die Bestzeit vor seinen Teamkollegen Jari Matti Latvala. Für Ott Tänak verlief die Auftakt-SP nicht nach Wunsch: Mit einem Bremsproblem büßte der Este knapp 9s und somit ca. die Hälfte seines Vorsprungs auf Latvala ein.

In der WRC2-Pro Wertung gab es in SP 8 einen Führungswechsel: Kalle Rovanperä nahm Jan Kopecky knapp 18s ab und holte sich die Führung zurück. In der WRC2 hingegen setzte sich Ole Christian Veiby als Führener immer weiter ab.

Die Reparaturarbeiten an Tänaks Fahrzeug nach der Sonderprüfung waren erfolgreich und der Gesamtführende konnte in der zehnten Prüfung die zweite Zeit hinter Latvala verbuchen.

Mit der mehr als 38 km langen SP Amarante stand vor dem mittäglichen Service noch die längste Prüfung auf dem Programm. Wie in den Vorjahren präsentierte sich die Strecke äußerst anspruchsvoll: teils extrem loser und tiefer Schotter erinnerte Esapekka Lappi im Ziel der SP an Dakar-Bedingungen. Der Citroen Pilot zeigte sich mit dem Setup seines Fahrzeuges äußerst zufrieden und kam mit den Bedingungen immer besser zurecht.

Citroen Total WRT
Foto:Citroen Total WRT

Jari Matti Latvala konnte in Amarante eine weitere klare Bestzeit verbuchen und den Rückstand auf Ott Tänak nach SP 10 auf nur mehr 5.1s verringern. Auch Thierry Neuville kam immer besser in Schwung – der Hyundai-Pilot verringerte den Rückstand auf den Drittplatzierten Kris Meeke deutlich. Hyundai verschärfte vor SP 10 seine Taktik und ließ nun auch Sebastien Ogier hinter Ogier und vor Neuville starten. Eine Aktion die unter der Konkurrenz teils auf Unverständnis stieß.

In der WRC-2 Wertung überschlugen sich in SP 10 die Ereignisse. Der überlegen Führende Ole Christian Veiby musste seinen VW Polo GTI R5 nach einem Feuer am Heck des Boliden abstellen. Bereits am Vortag war der Polo R5 des Portugiesen Mereiles komplett ausgebrannt. Veiby hatte Glück im Unglück – eine Feuerwehreinheit an der SP konnte den brennenden Polo rasch löschen. Und auch der Zweitplatzierte der WRC2-Wertung Nikolai Gryazin verlor in SP 10 fast 4 Minuten. Der Japaner Takamoto Katsuta übernahm die Führung in der Zwischenwertung nach der zehnten SP.

Elfyn Evans startete nach den Hyundai-Taktikjoker als erstes Fahrzeug in die Nachmittagsprüfungen. Kurz nach dem Start verlor der Ford Pilot nach einem Dreher deutlich Zeit. Besser lief es hingegen für den Teamkollegen von Evans Gus Greensmith. Mit einer guten Leistung überzeugte der Brite bei der Premiere im Ford Fiesta WRC.

Ott Tänak konnte seine Führung in SP 11 mit einer weiteren Bestzeit knapp vor Kris Meeke weiter ausbauen. Für den dritten Toyota-Piloten Jari Matti Latvala lief es hingegen nicht nach Wunsch: der Finne traf einen Stein und zerstörte sich dabei einen Stoßdämpfer am Yaris WRC, Kris Meeke verringerte somit den Rückstand auf P2 und Jari Matti Latvala auf nur mehr 4.6s. Auch hinter dem Toyota-Piloten wurde der Zweikampf zwischen Sebastien Ogier und Thierry Neuville immer spannender. 2.9s trennten die beiden nach SP 11.

In der WRC2-PRO sorgte Jan Kopecky für spektakuläre Bilder: Nach einer harten Landung bei einem Sprung öffnete sich die Motorhaube am Skoda Fabia R5. Kopecky absolvierte die restliche Sonderprüfung mit eingeschränkter Sicht und verlor weitere 13.7s auf den Führenden Kalle Rovanperä.

Foto: M-Sport
Foto:M-Sport

Jari Matti Latvala versuchte den Schaden am Stoßdämpfer / Aufhängung vor der zwölften Sonderprüfung zu reparieren, dies schlug jedoch fehl. Der Toyota-Pilot schleppte sich über SP 12 und verlor dabei fast eine Minute. Toyota zog nach SP 12 die Notbremse und nahm Latvala aus dem Bewerb um größere Schaden zu vermeiden, da auch bei der Rallye Sardinien dasselbe Fahrzeug eingesetzt werden muss.

In der WRC-2 ging die Ausfallsorgie weiter: nun erwischte es Takamoto Katsuta, der Franzose Loubet (Skoda) übernahm die Führung knapp vor Markenkollegen Eerik Pietarinen.

Auf der finalen Prüfung des zweiten Tages überschlugen sich dann noch die Ereignisse: Gus Greensmith flog nach wenigen Kilometern von der Strecke und konnte seine Fahrt nicht mehr fortsetzen. Dani Sordo erreichte das Ziel der Sonderprüfung auf der Felge und auch trotz der Bestzeit in der dreizehnten Prüfung war auch Thierry Neuvilles Fahrt nicht ohne Probleme: Mit deutlichen Kampfspuren am Hyundai i20 Coupe WRC beendete der Belgier die SP.

Ott Tänak hatte auf der finalen Prüfung das Glück auf seiner Seite: Auf einem der wenigen Asphaltabschnitte rutschte der Toyota-Pilot von der Strecke und schlug in die Böschung ein. Der Zeitverlust hielt sich mit 12.7s in Grenzen. Vor dem kurzen Finaltag liegen die Top-3 jedoch nun in absoluter Schlagdistanz. Ott Tänak erreichte den abendlichen Service in Porto mit 4.3s Vorsprung in der Gesamtwertung auf Kris Meeke. Mit nur 9.2s belegte Thierry Neuville den dritten Rang. Und auch Sebastien Ogier auf P4 (+21.0s) wird im Kampf um die Podiumsplatzierungen am Schlusstag noch ein Wort mitreden.

Fünf Sonderprüfungen über 51.77 km - darunter zwei Durchgänge des absoluten Klassikers "Fafe" stehen am Schlusstag noch auf dem Programm. Mit dem Sekundenkampf an der Spitze wird ein extrem spannendes Finale erwartet.

Die WRC2-PRO Wertung führte Kalle Rovanperä am Ende des zweiten Tages mit dem bereits komfortablen Vorsprung von 1:01.5 Min auf Teamkollegen Jan Kopecky an.

In der WRC2-Wertung führte Pierre-Louis Loubet die Gesamtwertung am Samstag-Abend vor Emil Bergkvist und Henning Solberg an.

Ergebnisse:

Stand nach dem 2. Tag: 
01. Tänak / Järveoja, Toyota Yaris WRC 2:47:23.1
02. Meeke / Marshall, Toyota Yaris WRC +4.3
03. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +9.2
04. Ogier / Ingrassia, Citroen C3 WRC +21.0
05. Suninen / Salminen, Ford Fiesta WRC +2:02.7
06. Lappi / Ferm, Citroen C3 WRC +2:27-2
07. Evans / Martin, Ford Fiesta WRC +6:10.4
08. Rovanperä / Halttunen, Skoda Fabia R5 +8:33.8
09. Kopecky / Dresler, Skoda Fabia R5 +9:35.3
10. Loubet / Landais, Skoda Fabia R5 +11:33.1


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Foto: Toyota Gazoo WRT
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WRC Rallye de Portugal 2019 - Tag 1: Tänak setzt sich rund um Arganil an die Spitze!

Ott Tänak setzt sich am ersten Tag der Rallye de Portugal 2019 vor seinen Teamkollegen Latvala und Meeke an die Spitze. Hochsommerliche Temperaturen sorgen für eine Staubschlacht bei der Rückkehr der Legende "Arganil". Skoda dominiert bei der Premiere der Evolution des Skoda Fabia R5 in der WRC2-Pro.

Text: Harald Illmer: Fotos ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total WRT

Rückkehr einer Legende! Mythos Arganil – die unglaubliche Fahrt im Nebel bei der Rallye Portugal 1980 - eines der vielen Highlights in der Karriere von Walter Röhrl. Erstmals seit den frühen 2000er Jahren kehrte der Tross der Rallye Portugal in diese Region zurück. Südlich vom Rallyezentrum in Porto standen am ersten Tag sieben Sonderprüfungen über 94.50 km auf dem Programm. Hochsommerliche Temperaturen sorgten für extreme Staubentwicklung und äußerst herausfordernde Bedingungen in den Cockpits. Auf den losen, sandigen Prüfungen sollten die Startreihenfolge natürlich wieder eine große Rolle spielen. Selbst der vergrößerte Startabstand auf 4 Minuten sollte das Staubproblem nur leicht verbessern.

Hyundai-Pilot Dani Sordo nutzte seine späte Startposition optimal und holte sich auf der Auftaktprüfung Lousa über 12.35 km die Bestzeit vor Ott Tänak (+4.2) und Teemu Suninen (+4.4). Sebastien Ogier büßte im Vergleich als erster auf der Piste bereits 15.5s ein. Auch Sebastien Loeb hatte im Staub der ersten Prüfung keinen optimalen Start (+16.1).

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
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In der WRC2-Pro Wertung setzte sich Kalle Rovanperä beim WM-Debüt des neuen Skoda Fabia R5 Evo an die Spitze der Zwischenwertung und entschied SP 1 4.5s vor Mads Östberg für sich. Pierre-Louis Loubet holte sich in der WRC-2 Wertung die erste Bestzeit vor Nikolay Gryazin und Ole Christian Veiby.

Atemberaubende Helikopter-Aufnahmen der deutlich schnelleren zweiten Sonderprüfung Góis 1 (18.78 km) sorgten für beeindruckende Bilder im Live-TV. Ott Tänka holte sich mit einer aggressiven Fahrt die erste Bestzeit vor Jari Matti Latvala. Dani Sordo verteidigte mit P3 jedoch seine Führung in der Gesamtwertung. Thierry Neuville würgte den Motor seines Hyundai i20 Coupe WRC an einer Kreuzung ab und verlor 11.5s. Mit einem Intercom-Problem kämpfte sich Kris Meeke durch die zweiten Sonderprüfung, der Rückstand hielt sich mit 5.5s jedoch in Grenzen.

Mit einer überlegenen Bestzeit vor seinem Teamkollegen Jan Kopecky baute Kalle Rovanperä seine Führung in der WRC-PRO Wertung weiter aus. Und auch in der WRC-2 Wertung gab es in SP 2 einen Führungswechsel: Volkswagen-Pilot Ole Christian Veiby übernahm im Polo GTI R5 die Führung.

Der erste Durchgang des Klassikers Arganil wurde für Hyundai zum Albtraum, nach wenigen Kilometern bremste ein technischer Defekt Sebastien Loeb ein. Der Rekordweltmeister konnte seine Fahrt nur mehr in sehr langsamer Weise fortsetzen und verlore mehr als 15 Minuten. Kurz darauf wiederholten sich die Ereignisse mit dem Führenden Dani Sordo. Auch der Hyundai i20 Coupe WRC des Spaniers blieb liegen und zeigte dieselben Symptome wie Loeb. Sordo erreichte mit mehr als 18 Minuten Rückstand das Ziel der SP. Auch für Esapekka Lappi verlief es nach gutem Beginn am Morgen in Arganil nicht nach Wunsch. Ein Reifenschaden am C3 WRC kostete dem Finnen über 1 Minute.

Citroen Total WRT
Foto:Citroen Total WRT

Mit einer weiteren Sonderprüfungsbestzeit übernahm Ott Tänak die Gesamtführung vor seinen Toyota-Teamkollegen Jari Matti Latvala (+6.9) und Kris Meeke (+14.0). Die Ford-Piloten Teemu Suninen (+17.0) und Elfyn Evans (+21.7s) komplettierten die Top-5 nach SP 3. Sebastien Ogier, Thierry Neuville und Gus Greensmith folgten auf den weiteren Rängen.

In der WRC2-PRO Wertung erreichte Kalle Rovanperä das Ziel der dritten Prüfung bereits mit einem komfortablen Vorsprung von 27.9s auf Teamkollegen Jan Kopecky. Mads Östberg fasste nach einem Felgenbruch auf der Verbindungsetappe und nachfolgenden längeren Reparaturarbeiten eine Zeitstrafe von 4:10 Minuten aus. In der WRC-2 gab es hingegen einen Sekundenkampf an der Spitze. Ole Christian Veiby rangierte nach SP 3 0.6s vor Takamoto Katsuta und 2.1s vor Pierre-Louis Loubet.

Dani Sordo und Sebastien Loeb konnten das Problem an ihren Fahrzeugen auf der Verbindungsetappe und im Reifenservice in Arganil in den Griff bekommen. Beim zweiten Durchgang in Lousa konnte Sordo eine seine erste Bestzeit verbuchen. Der Startreihenfolge sollte nun nicht mehr so eine große Rolle spielen – Alle elf WRC-Piloten beendeten die vierte Prüfung innerhalb von 7.9s.

In der WRC2-PRO Wertung verlor der Führende Kalle Rovanperä nach einem Reifenschaden 39s und musste somit seine Führung an den Teamkollegen Jan Kopecky abtreten. In der WRC-2 setzte sich der Sekundenkampf an der Spitze zwischen Veiby, Katsuta und Loubet weiter fort.

Elfyn Evans kam in der fünften Sonderprüfung zum Stehen: Nach einigen Minuten fieberhafter Fehlersuche fand der Ford-Pilot das Problem und könnte es lösen – eine Steckerverbindung im Fußraum hatte sich gelöst. Auch Esapekka Lappi wurde unfreiwillig zum Opfer von Evans Problem: Im dichten Staub hinter dem Ford Fiesta WRC verlor der Finne knapp eine Minute.

Foto: M-Sport
Foto:M-Sport

An der Spitze konnte Teemu Suninen seine erste Bestzeit für sich verbuchen: Der Ford-Pilot holte sich die schnellste Zeit knapp vor Sebastien Ogier und Ott Tänak. Suninen löste in der Gesamtwertung Kris Meeke auf P3 ab. Nach der Bestzeit in SP 4 folgte für Dani Sordo in SP 5 eine weitere Enttäuschung: Ein Reifenschaden im letzten Teil der Prüfung kostete abermals mehr als eine Minute.

Der zweite Umlauf des Klassikers Arganil ging (fast) ohne Dramen über die Bühne: Einzig für Teemu Suninen sollte es nach seiner Bestzeit in der vorangegangenen Prüfung nicht mehr laufen: Ohne Bremsen rettete sich der Finne ins Ziel der Prüfung – durch die knapp eine Minute Zeitverlust rutschte Suninen in der Gesamtwertung auf P6 ab.

Nach dem Reifenschaden in SP 5 konnte sich Kalle Rovanperä in der WRC2-PRO Wertung langsam wieder an seinen Teamkollegen herantasten. In der WRC2-Wertung setzte sich Ole Christian Veiby hingegeben mittlerweile deutlich von der Konkurrenz ab. Mit 25.4s Vorsprung auf Nikolay Gryazin führte der VW Pilot die Zwischenwertung nach SP 6 an.

Als Finale des turbulenten ersten Tages des Rallye Portugal 2019 stand noch der Klassiker „Lousada“ auf dem Programm. Vor einer Rekordkulisse

Foto: Toyota Gazoo WRT
Foto: Toyota Gazoo WRT

Als Finale des ereignisreichen ersten Tages des Rallye Portugal 2019 stand noch der Klassiker „Lousada“ auf dem Programm. Vor einer Rekordkulisse schnappte sich Thierry Neuville seine zweite Bestzeit an diesem Tag und beendete die erste Etappe auf P4 (+24.2) hinter dem Toyota-Trio Ott Tänak, Jari Matti Latvalal (+17.3) und Kris Meeke (+22.8) an der Spitze. Sebastien Ogier, Teemu Suninen, Gus Greesmith und Esapekka Lappi komplettierten die Top-8.

In der WRC2-PRO Wertung beendete Skoda Motorsport den ersten Tag mit einer Doppelführung. Jan Kopecky führte die Gesamtwertung mit 4.8s Vorsprung auf Kalle Rovanperä an.

Ole Christian Veiby beendete den 1. Tag als WRC2-Führender. Nikolay Gryazin (+25.2) und Takamoto Katsuta (+41.3) komplettierten die Top-4.

Sechs Sonderprüfungen über knapp 160 km sind in einer Marathon-Etappe am Samstag zu absoliveren.

Ergebnisse:

Stand nach dem 1. Tag: 
01. Tänak / Järveoja, Toyota Yaris WRC 1:03.26.7
02. Latvala / Anttila, Toyota Yaris WRC +17.3
03. Meeke / Marshall, Toyota Yaris WRC +22.7
04. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +24.2
05. Ogier / Ingrassia, Citroen C3 WRC +25.8
06. Suninen / Salminen, Ford Fiesta WRC +1:15.7
07. Greesmith / Edmondson, Ford Fiesta WRC +1:22.1
08. Lappi / Ferm, Citroen C3 WRC +1:23.7
09. Veiby / Andersson, VW Polo GTI R5 +3:45.2
10. Kopecky / Dresler, Skoda Fabia R5 +3:49.3

Weitere Informationen zur Rallye de Portugal 2019: www.rallydeportugal.pt

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