WRC Rallye Estonia 2023 – Tag 1: Rovanperä übernimmt die Führung!
Kalle Rovanperä übernahm die Führung am ersten Tag der Rallye Estonia 2023. Der Toyota-Pilot führt die Gesamtwertung am Freitag-Abend vor Thierry Neuville und Esapekka Lappi an.
Zum vierten Mal in Folge gastiert die Rallye Weltmeisterschaft in Estland. Einundzwanzig Sonderprüfungen über knapp 300 km warten von 20.-23. Juli auf die knapp 50 Teams.
Ott Tänak entschied die Auftaktprüfung bei seinem Heimspiel am Donnerstag Abend vor Esapekka Lappi und Elfyn Evans für sich. Doch für den Esten waren die Chancen auf den Sieg beim achten WM-Lauf der Saison wohl schon lange dahin. Bereits am morgendlichen Shakedown ereilte den Ford-Piloten ein Problem am Motor. Der nötige Motorenwechsel nach der Abnahme und vor dem offiziellen Start der Rallye hatte eine 5 Minuten Zeitstrafe zur Folge.
Auch für Armin Kremer verlief der Kampf um einen weiteren Sieg im WRC Masters Cup alles andere als nach Wunsch: Nach nur wenigen hundert Metern in SP 1 traf der Deutsche einen Stein und zerstörte dabei die Aufhängung seines Boliden. Kremer konnte die Fahrt nicht fortsetzen und musste den Freitag mit einem Rückstand von mehr als 10 Minuten auf seine direkten Kontrahenten starten.
Mit knapp 24 km stand die längste Sonderprüfung der Rallye gleich zu Beginn am Freitag Morgen am Zeitplan. Ott Tänak setzte wie am Vorabend die schnellste Zeit vor Thierry Neuville und Kalle Rovanperä und knabberte somit einige weitere Sekunden von seiner 5 Minuten Zeitstrafe herunter. In der Gesamtwertung übernahm Thierry Neuville die Führung vor Kalle Rovanper und Esapekka Lappi.
Auch auf der zweiten Prüfung des Tages war Ott Tänak nicht zu schlagen, der Lokalmatador legte die schnellste Zeit vor Thierry Neuville und Kalle Rovanperä in den Schotter. Ein Ausfall der Hybrid-Einheit bremste hingegen Esapekka Lappi, der Finne musste in der Gesamtwertung Elfyn Evans passieren lassen.
Vor dem mittäglichen Service war noch die 21.45 km lange vierte Prüfung zu absolvieren. Ott Tänak setzte seinen Erfolgsrun fort und holte sich die nächste Bestzeit knapp vor Thierry Neuville. In der Gesamtwertung erreichte somit der Belgier den Servicepark als Führender mit einem Vorsprung von 6.8s auf Kalle Rovanperä auf P2. Elfyn Evans komplettierte das Podium nach SP 4, dahinter folgten Esapekka Lappi, Teemu Suninen und Takamoto Katsuta in den Top-6.
In der WRC2 übernahm Oliver Solberg vor seinem Skoda Fabia RS Teamkollegen Andreas Mikkelsen das Kommando. Der Youngster führte nach SP 4 mit einem Vorsprung von 13.5s auf den Norweger die Zwischenwertung an. Auf P3 rangierte Georg Linnamae im Hyundai i20 N Rally2.
Armin Kremer konnte seinen Rückstand im WRC Masters Cup mit klaren Bestzeiten auf allen drei Prüfungen am Freitag Vormittag auf bereits nur mehr 8:52.6 Minuten reduzieren.
Der Re-Run in am Nachmittag startete bei einsetzenden Regen. Dies kam den als ersten Startenden Kalle Rovanperä entgegen. Der Finne setzte die Bestzeit und verkürzte den Rückstand auf den Führenden Thierry Neuville auf nur mehr 2.1s. Ott Tänak konnte am Nachmittag nicht an seine Leistung vom Vormittag anschließen. Der Este konnte nur die sechste Zeit für sich verbuchen.
Für Oliver Solberg hingegen begann der Nachmittag alles andere als nach Wunsch. Nach einem Ausritt konnte der Youngster seine Fahrt nicht mehr fortsetzen. Auch für Armin Kremer / Ella Kremer war der Freitag ebenso vorzeitig beendet. Unweit von Oliver Solberg traf auch das Deutsche Duo einen Stein und musste aufgeben.
Viel Glück hatte Ott Tänak in der sechsten Prüfung. Auf einem Highspeed-Abschnitt konnte der Ford-Pilot seinen Boliden nur mit Mühe wieder unter Kontrolle bringen und einen Abflug verhindern. Kalle Rovanperä übernahm mit der Bestzeit in der sechsten Sonderprüfung die Gesamtführung von Thierry Neuville.
Der Toyota-Pilot gab diese auf den verbliebenen zwei Sonderprüfungen des erste Tages auch nicht mehr ab und beendete den Freitag als Gesamtführender mit einem Vorsprung von exakt 3s auf Thierry Neuville. Esapekka Lappi komplettierte das Podium vor Elfyn Evans, Teemu Suninen und Pierre-Louis Loubet auf den folgenden Rängen in den Top-6.
Andreas Mikkelsen übernahm nach dem Ausfall von Oliver Solberg das Kommando in der WRC-2. Der Norweger führte am Freitag-Abend die Gesamtwertung mit 17.6s Vorsprung auf Sami Pajari an.
Ergebnisse:
Stand nach dem 1. Tag:
01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 1:12:22.2
02. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +3.0
03. Lappi / Ferm, Hyundai i20 N Rally1 +12.2
04. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +14.1
05. Suninen / Markkula, Hyundai i20 N Rally1 +33.8
06. Loubet / Gilsoul, Ford Puma Rally1 +48.8
07. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +1:03.6
08. Mikkelsen / Eriksen, Skoda Fabia RS Rally2 +4:07.4
09. Greensmith / Andersson, Skoda Fabia RS Rally2 +4:14.1
10. Pajari / Mälkönen, Skoda Fabia RS Rally2 +4:25.0
Neun Sonderprüfungen über knapp 102 km folgen am Samstag. |