Foto: Citroën Total World Rally Team / @ World
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pfeil Sonntag, 10. März 2019
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WRC RALLYE MEXICO 2019

 

WRC: Ogier / Ingrassia holen sich den fünften Sieg in Mexico!

Sebastien Ogier / Julien Ingrassia triumphieren bei der Rallye Mexicos 2019 und hatten bei einem Reifenschaden auch das Glück auf ihrer Seite. Das Citroen-Duo entscheidet den 3. Saisonlauf vor Ott Tänak und Elfyn Evans für sich.

Text: Harald Illmer; Fotos: ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Citroën Total World Rally Team

Nach den Triumphen in den Jahren und 2013,2014,2015 und 2018 holten sich Sebastien Ogier / Julien Ingrassia nun auch im Citroen C3 WRC den insgesamt fünften vollen Erfolg in Mexiko. Der insgesamt 46. Sieg in der bisherigen Karriere von Sebastien Ogier war ein hart umkäpfter.

Dank Bestzeit und voller Punkte auch in der finalen Powerstage konnte Ogier den Rückstand auf WM-Leader Ott Tänak auf nur mehr vier Punkte verringern.

Die Rallye Mexiko lieferte nicht nur auf dem Papier wahre Superlative, sondern bildete auch eine enorme Herausforderung für Mensch und Material. Auf den Sonderprüfungen erreichten die Teilnehmer Höhen bis knapp 2800m über Normalnull. Angesichts des mit der Höhe sinkenden Luftdrucks und geringerem Sauerstoffanteils eine große Aufgabe für die Motoren-Ingenieure. Auch für Fahrer und Beifahrer bedeutete das eine höhere körperliche Belastung.

Foto: Toyota Gazoo WRT
Foto: Toyota Gazoo WRT

Eine spezielle Erwähnung verdienen die Rallye-Fans Mexikos. Sie trugen die Teilnehmer nicht nur beim traditionell-emotionalen Start des dritten Saisonlaufs in Guanajuato, sondern auch an den Sonderprüfungen und im Servicepark, auf einer Welle der Begeisterung durch das Wochenende. Der Enthusiasmus der Rallye-Anhänger kennt in Mexiko keine Grenzen und ist das Tüpfelchen. Entsprechend gut besucht war auch Servicepark, der Tausende von Fans während der vier Rallye-Tage anzog.

Sebastien Ogier übernahm die Führung am Freitag Nachmittag und baute diese bis zum Schluss des ersten Tages weiter aus. Mit einer fast fehlerfreien Leistung verwaltete der amtierende Weltmeister seinen Vorsprung an der Spitze des Feldes und siegte schlußendlich mit 30.2s vor Toyota-Pilot Ott Tänak.

Als WM-Führender und somit als erstes Fahrzeug auf den Prüfungen hatte Ott Tänak am Freitag durch den losen Schotter auf der Fahrbahn einen klaren Nachteil und konnte den Speed der Spitze nicht mitgehen. Mit einer herausragenden Leistung am Samstag und Sonntag sorgte der Toyota-Pilot jedoch für Staunen bei der Konkurrenz und konnte sich schlussendlich noch P2 sichern. Ein Reifenschaden auf der finalen Powerstage durchkreuzte jedoch die Pläne des Toyota-Piloten auch hier weitere Punkte wett zu machen.

Foto: M-Sport
Foto: M-Sport

Bei seinem Sieg hatte Sebastien Ogier auch das Glück auf seiner Seite. Ein Reifenschaden am Citroen C3 WRC zu Beginn des zweiten Tages hätte die Siegeschancen des Franzosen eventuell stark verschmälert – der Abbruch der laufenden Sonderprüfung aus Sicherheitsgründen – Ogiers Teamkollege Esapekka Lappi setze seinen Citroen C3 neben die Strecke und blockierte die Fahrbahn teilweise – rettete Ogier quasi vor einem größeren Zeitverlust. Ogier bekam zwar eine um knapp 22s langsamere Zeit als der Schnellste Pilot in der Prüfung Kris Meeke zugeschrieben – der Zeitverlust durch den Reifenschaden wäre jdoch wahrscheinlich deutlich größer gewesen.

Ford-Pilot Elfy Evyns konnte seine optimale Startposition am Freitag ausnützen und zeigte über das gesamte Wochenende eine beeindruckende Vorstellung. Rang drei hinter Ogier und Tänak ist nicht nur am Papier eine sehr gute Leistung. Evans Teamkollege Teemu Suninen hatte hingegen eine Rallye zum Vergessen: Bereits in der ersten Sonderprüfung am Freitag Morgen traf der Finne einen Stein und zerstörte die Aufhängung und weitere essentieller Teile am Ford Fiesta WRC nachhaltig. Suninen konnte die Rallye auch nicht mehr mittels Restart in Angriff nehmen – die Beschädigungen am Fahrzeug waren zu groß.

Thierry Neuville verzeichnete bereits in SP2 einen Reifenschaden und verlor somit wohl frühl alle Hoffnungen auf einen Top-Platzierung. Auch im weiteren Verlauf der Rallye zeigte sich der Belgier mit dem Fahrverhalten des Hyundai i20 Coupe WRC nicht zufrieden.

Für Hyundai stand die Rallye Mexiko generell unter keinem guten Stern. Andreas Mikkelsen kämpfte zu Beginn der Rallye um die Führung und setzte sich zu Mittag auch an die Spitze der Gesamtwertung. Ein Reifenschaden und in Folge ein technischer Defekt nachdem der Norweger einen großen Felsbrocken in der Ideallinie nicht mehr ausweichen konnte, führten zum vorzeitigen Ausfall von Mikkelsen. Der Hyundai-Pilot setzte seine Fahrt am Samstag und Sonntag dank Restart-Regelung zwar fort – nach der finalen Powerstage verzichtete der Norweger jedoch aus taktischen Gründen auf die Zieldurchfahrt.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Und auch für Dani Sordo verlief die Rallye Mexiko nicht nach Wunsch. Zu Beginn auf P2 gelegen kam für den Spanier am Ende des ersten Tages das vorzeitige Aus nach einem Schaden an der Elektrik. Im Endklassement reichte es für Sordo noch für den 9. Gesamtrang.

Die Toyota-Piloten Kris Meeke und Jari Matti Latvala beeindruckten auf einigen Sonderprüfungen durch ihre Performance und Bestzeiten. Im Endergebnis spiegelt sich diese jedoch nicht wieder. Für Kris Meeke reichte es nach einem Reifenschaden und techn. Problemen nur für Geamtrang fünf. Jari Matti Latvala konnte die Rallye Mexiko nach mehreren technischen Problemen nur auf P8 beenden.

In der WRC-2 Wertung feierte der Lokalmatador Benito Guerra im Skoda Fabia R5 den vielumjubelten Sieg bei seiner Heimveranstaltung. Marco Bulacia-Wilkinson führte die Gesamtwertung in einem weiteren Skoda Fabia R5 lange Zeit an, ehe dieser am Samstag Nachmittag nach techn. Problemen Guerra ziehen lassen musste. Hinter Guerra und Bulacia-Wilkinson komplettierte Alberto Heller im Ford Fiesta R5 das WRC-2 Podium.

In der WRC-2 Pro Wertung ging in Mexiko nur Ford-Pilot Lukasz Pieniazek an den Start. Nach einer Rallye mit einigen Zwischenfällen erreichte Pieniazek das Ziel in Leon und konnte sich volle Punkte für die Jahreswertung gutschreiben.

Der Tross der Rallye-WM übersiedelt nun wieder nach Europa. Mit der Corsica Linea – Tour de Corse steigt von 28. - 31. März rund um Bastia die erste richtige Asphalt-Rallye der Saison. Die selektiven Asphalt-Prüfungen auf der Mittelmeerinsel versprechen viel Spannung. Mit nicht weniger als 96 Nennungen beim französischen Klassiker wurde gegenüber den Vorjahren eine deutliche Steigerung erzielt. 16 WRC-2 Teams kämpfen um den Sieg – mit dabei auch wieder BRR – erstmals startet Kajetan Kajetanowicz im VW Polo GTI R5.

Foto: M-Sport
Foto: M-Sport

Endstand:
01. S. Ogier / J. Ingrassia, Citroën C3 WRC 3:37:08.0
02. O. Tänak / M. Järveoja, Toyota Yaris WRC +30.2
03. E. Evans / S. Martin, Ford Fiesta WRC +49.9
04. T. Neuville / N. Gilsoul, Hyundai i20 Coupe WRC +1:27.0
05. K. Meeke / S. Marshall, Toyota Yaris WRC +6:06.2
06. B. Guerra / J. Zapata, Škoda Fabia R5 +15:35.5
07. M. Bulacia / F. Cretu, Škoda Fabia R5 +18:51.5
08. J.M Latvala / M. Anttila, Toyota Yaris WRC +18:55.9
09. D. Sordo C. vdel Barrio, Hyundai i20 Coupe WRC +22:44.1
10. R. Triviño / M. Martí, Škoda Fabia R5 +26:21.7

Bestzeiten: Ogier - 7, Tänak - 6, Mikkelsen - 3, Neuville - 2, Latvala - 2, Meeke - 1, Sordo - 1, Lappi - 1

Wichtigste Ausfälle: Teemu Suninen, Pedro Heller, Andreas Mikkelsen, Ricardo Cordero, u.a.

Endstand WRC-2:
01. Guerra / Zapata, Skoda Fabia R5 3:52:43.5
02. Bulacia Wilkinson / Cretu, Skoda Fabia R5 +3:16.0
03. Heller / Diaz, Ford Fiesta R5 +37:06.7

WM-Stand Fahrer: 01. O. Tänak - 65 Punkte, 02. S. Ogier - 61, 03. T. Neuville - 55, 04. K. Meeke - 35, 05. E. Evans - 28, 06. E. Lappi - 20, 07. S.Loeb - 18, 08. J.M Latvala - 14, 09. A. Mikkelsen - 12,

WM-Stand Hersteller: 01. Toyota Gazoo Racing World Rally Team - 86 Punkte, 02. Citroën Total World Rally Team - 78, 03. Hyundai Shell Mobis World Rally Team - 77, 04. M-Sport Ford World Rally Team - 45

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 28.-31. März 2019 mit der legendären Tour de Corse fortgesetzt.

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