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pfeil Sonntag, 25.01.2015:
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WRC RALLYE MONTE CARLO, 22.-25.01.2015

 

Rallye Monte Carlo 2015: VW-Dreifachsieg beim Saisonauftakt!

Das VW-Trio an der Spitze ließ auf den finalen Sonderprüfungen der Rallye Monte Carlo 2015 nichts mehr anbrennen. Sebastien Ogier sicherte sich den ersten Saisonsieg vor seinen Teamkollegen Jari Matti Latvala und Andreas Mikkelsen. Rang drei für Armin Kremer im BRR Skoda Fabia S2000 in der WRC-2!

Fotos ©: Volkswagen Motorsport, Citroen Racing, M-Sport, Hyundai WRT, Axel Kindermann

Am finalen Tag der Rallye Monte Carlo 2015 standen noch drei Sonderprüfungen auf dem Programm. Das Führungstrio von VW kontrollierte das Geschehen.

Kris Meeke entschied den ersten Durchgang der neuen Sonderprüfung „Col Saint Jean - Saint Laurent" am Morgen vor Sebastien Loeb und Dani Sordo für sich. Die wohl berühmteste Prüfung der Rallye Monte Carlo - die berühmt-berüchtigte Überfahrt über den legendären Col de Turini, heuer in der Richtung von La Bollene Vesubie nach Sospel gefahren - brachte eine weitere klare Bestzeit für Sebastien Loeb. Das VW-Trio an der Spitze beschränkte sich auf das Verwalten ihres Vorsprungs.

Robert Kubica glänzte im Verlauf des Saisonauftakts durch einige Bestzeiten, in SP 14 riskierte der Pole jedoch zuviel: Nach der Zieldurchfahrt verbremste sich der Ford-Pilot und schlug in eine Mauer ein. Der Schaden am Fiesta WRC war für eine Weiterfahrt zu groß.

Fotos: Volkswagen Motorsport, Citroen Racing

Die schnellste Zeit auf der finalen Powerstage und damit drei zusätzliche Zähler in der WM-Gesamtwertung ließ sich Kris Meeke im Citroen DS 3 WRC nicht nehmen. Hinter Meeke markierte Sebastien Loeb die zweitschnellste Zeit, vor Jari Matti Latvala auf Rang drei.

Der erste Saisonlauf der Rallye Weltmeisterschaft endete somit mit einem klaren Dreifachtriumph für die amtierenden Weltmeister Sebastien Ogier und Volkswagen.

Hinter den drei VW an der Spitze beendete Mads Östberg die Rallye Monte Carlo auf Rang vier, vor den beiden Hyundai i20 WRC von Thierry Neuville und Dani Sordo auf Rang fünf bzw. sechs. Neuville und Sordo trennten vor der finalen Sonderprüfung lediglich 0.2 in der Gesamwertung, schlussendlich setze sich Thierry Neuville durch.

Die WRC-2 Wertung entwickelte sich am Schlusstag der Rallye Monte Carlo noch zu einem wahren Krimi. Stephane Lefebvre starte als Führender mit einem klaren Vorsprung von knapp drei Minuten in die finale Etappe. Der Citroen Pilot ließ sich den Erfolg nicht mehr nehmen und fuhr den Sieg sicher nach Hause. Zwischen Rang zwei in der WRC-2 Wertung und Rang fünf lagen zwischen Armin Kremer, Martin Koci, Eric Camilli und Craig Breen vor den finalen drei Sonderprüfungen jedoch nur knapp 20 Sekunden Zeitdifferenz in der Gesamtwertung. Ein spannender Kampf um die Podiumsplätze kündigte sich an.

Auf der legendären Sonderprüfung über den Col de Turini sollte die Entscheidung fallen: Martin Koci und Eric Camilli riskierten zuviel. Der Slovake traf einen Baum und musste aufgeben, der Franzose Camili schlug in einer Mauer ein und schleppte den Ford Fiesta R5 mit einem Zeitverlust von mehr als 2 Minuten ins Etappenziel.

Craig Breen sicherte sich auf der letzten Sonderprüfung den zweiten Platz vor Armin Kremer / Klaus Wicha im BRR Skoda Fabia S2000 auf dem tollen dritten Rang. Johannes Keferböck beendete die Rallye Monte Carlo auf Gesamtrang 37.

Fotos: M-Sport, Hyundai WRT

Stimmen der Top-3 im Ziel:

Sébastien Ogier: „Was für ein fantastischer Start in die neue Saison! Ich bin einfach überglücklich. Ein Sieg bei der Rallye Monte Carlo ist für jeden Piloten etwas Besonderes, für mich ist ein Sieg unbeschreiblich – weil ich hier zu Hause bin. Freunde, Familie und Fans geben mir hier so viel Unterstützung und Selbstvertrauen. Die Atmosphäre war einfach magisch. Ich bin dankbar, dass ich mit meiner Freude etwas zurückgeben kann. Diese 83. ‚Monte‘ bleibt eine der härtesten Rallyes an die ich mich erinnern kann, was die Bedingungen anging. Die Reifenwahl war vor allem zu Beginn schwierig. Dazu kam der aufregende Kampf mit Sebastien Loeb, der wirklich beeindruckende Zeiten am Donnerstag vorgelegt hat. Mein großer Dank gebührt unserem Team und meinen Eisspionen. Natürlich freut mich auch das tolle Gesamtergebnis aus Volkswagen Sicht: Wenn ich oben sein darf, sind Jari-Matti und Andreas meine liebsten Konkurrenten auf dem Podest.“

Jari-Matti Latvala: „Einen besseren Saisonstart hätten wir uns nicht wünschen können. Unser Ziel war von Beginn an, in die Top vier zu fahren, und das haben wir nun sogar übertroffen. Ich bin überglücklich. Mir fällt ein Stein vom Herzen, denn meine Starts bei der Rallye Monte Carlo waren bislang nicht von großem Erfolg gekrönt. Die Bedingungen waren nicht einfach und man musste beim Speed Kompromisse eingehen, um fehlerfrei zu bleiben. Nachdem wir frühzeitig einen guten Vorsprung herausgefahren hatten, ging es nicht mehr um Bestzeiten, sondern darum, das Gesamtergebnis nach Hause zu bringen. Der Dreifachsieg ist natürlich die beste Belohnung für das ganze Team, das so viel Arbeit und Leidenschaft in die Entwicklung des neuen Polo gesteckt hat.“

Andreas Mikkelsen: „Für das ganze Team ist das natürlich ein überragender Start in die neue Saison. Ein Dreifachsieg bei der ‚Monte‘ feiert man nicht alle Tage. Ich bin stolz darauf, dazu beigetragen zu haben. Ich bin aber auch überglücklich, dass für mich persönlich die Saison so gut losgegangen ist. Vor dem Start hätte ich alles in den Top Fünf gern genommen. Platz drei übertrifft alle meine Erwartungen. Dieses Podium werden wir heute anständig feiern, so viel steht fest. Die Bedingungen bei dieser ‚Monte‘ waren extrem schwierig und es war das erste Mal, dass ich bei Schnee, Eis und rutschigem Asphalt hier gestartet bin. Von Beginn an habe ich alles darauf gesetzt, sicher ins Ziel zu kommen – das hat sich ausgezahlt. Ich habe eine Menge gelernt und am Ende viel bekommen. Ganz einfach: ein Traumstart.“

Endstand:
01. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC 3:36:40.2
02. Latvala / Anttila, VW Polo WRC +58.0
03. Mikkelsen / Floene, VW Polo WRC +2:12.3
04. Ostberg / Andersson, Citroen DS3 WRC +2:43.6
05. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +3:12.1
06. Sordo / Marti, Hyundai i20 WRC +3:12.9
07. Evans / Barritt, Ford Fiesta WRC +5:23.7
08. Loeb / Elena, Citroen DS3 WRC +8:34.7
09. Prokop / Tomanek, Ford Fiesta WRC +9:54.8
10. Meeke / Nagle, Citroen DS3 WRC +10:55.6
Endstand WRC-2:
01. Lefebvre / Prevot, Citroen DS3 R5 3:49:36.7
02. Breen / Martin, Peugeot 208 R5 +2:14.0
03. Kremer / Wicha, Skoda Fabia S2000 +2:27.0
04. Camilli / Veilas, Ford Fiesta R5 +4:59.7
05. Hirschi / Landais, Peugeot 208 R5 +9:52.8
06. Giordano / Sarreaud, Citroen DS3 R5 +17:17.0
   

Endstand WRC-3:
01. Quentin / Jamoul, Citroen DS3 R3T 4:08:32.7
02. Riedemann / Wenzel, Citroen DS3 R3T +2:23.7
03. Veiby / Jaeger, Citroen DS3 R3T +3:31.4

Endstand RGT:
01. Delecour / Savignoni, Porsche 997 GT3 4:10:01.6
02. Dumas / Giraudet, Porsche 997 GT3 +2:52.2
03. Duez / Vyncke, Porsche 997 GT3 +16:16.0

Fotos: Axel Kindermann

Bestzeiten: Sebastien Loeb - 5, Robert Kubica - 4, Kris Meeke - 3, Sebastien Ogier - 2

Wichtigste Ausfälle: Robert Kubica, Bryan Bouffier, Martin Koci, Henk Lategan, Olivier Burri, Jourdan Serderidis, Julien Maurin, Matteo Gamba, Eamonn Boland, Claude Carret, Claude Bensimon, Serge Coudert, Terry Folg, Daniel Mc Kenna, Maurice Brera

WM-Stand Fahrer: 01. Sébastien Ogier - 25 Punkte, 02. Jari-Matti Latvala - 19, 03. Andreas Mikkelsen - 15, 04. Mads Østberg - 12, 05. Thierry Neuville - 10, 06. Dani Sordo - 8, 07. Elfyn Evans - 6, 08. Sébastien Loeb - 6, 09. Kris Meeke - 4, 10. Martin Prokop - 2

WM-Stand Hersteller: 01. Volkswagen Motorsport - 43 Punkte, 02. Hyundai Motorsport - 20, 03. Volkswagen Motorsport II - 15, 04. M-Sport World Rally Team - 9, 05. Citroën Total Abu Dhabi World Rally Team - 8, 06. Jipocar Czech National Team - 4

Stand WRC-2: 01. Lefebrve - 25 Punkte, 02. Breen - 18, 03. Kremer - 15, 04. Camilli - 12, 05. Hirschi - 10, 06. Giordano - 8, 07. Foulon - 6, 08. Vallario - 4

Stand WRC-3: 01. Quentin - 25 Punkte, 02. Riedemann - 18, 03. Veiby - 15, 04. Tempestini - 12, 05. Consani - 10, 06. Rossel - 8, 07. Re - 6, 08. Lukacs - 4, 09. Dalmasso - 2

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 12.-15. Februar 2015 mit der Rallye Schweden rund um Karlstad fortgesetzt.

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Tag 3: VW-Trio kontrolliert an der Spitze!

Sebastien Ogier kontrolliert an der Spitze und führt die Gesamtwertung am dritten Tag der Rallye Monte Carlo weiter vor seinen VW-Teamkollegen Jari Matti Latvala und Andreas Mikkelsen an. Zusehermassen sorgen für SP-Absage. Drei weitere SPs stehen am Schlusstag noch auf dem Programm.

Fotos: Volkswagen Motorsport, Citroen Racing, M-Sport, Hyundai WRT

Zusehermassen und ein Verkehrschaos rund um die erste Prüfung des Tages „Prunières – Embrun“ sorgten für die Absage von SP9 wegen Sicherheitsbedenken.

Die mit 51,70 km längste Prüfung der Rallye Monte Carlo 2015 „Lardier-et-Valença - Faye“ brachte eine weitere überlegene Bestzeit von Robert Kubica im privaten Ford Fiesta WRC. Der Pole distanzierte den Zweitplatzierten Kris Meeke hier um 33.4s. Sebastien Loeb als Dritter hatte bereits 41.2s Rückstand. Aufgrund der großen Zeitabstände in der Gesamtwertung ging auch der Führende Sebastien Ogier äußerst vorsichtig zur Sache – ein Zeitrückstand von 1:50 Min. auf den SP-Sieger Kubica sagt alles aus.

Die SP 10 brachte aber für einige Teams auch Probleme. Als erstes rutschte Sebastien Chardonnet in einer eisigen Sektion von der Strecke. Der Citroen Pilot konnte seine Fahrt nach mehr als 30 Minuten fortsetzen. Ott Tänak landete wenig später mit seinem Ford Fiesta WRC in einen Graben. Durch tatkräftiger Hilfe der Zuseher konnte der Este nach knapp 18 Minuten wieder weiterfahren und blieb im Bewerb. Und auch Lorenzo Bertelli im Ford Fiesta WRC verbrachte lange Zeit neben der Strecke, ehe das Fahrzeug durch die Zuseher geborgen werden konnte und der Italiener mit mehr als 1h Verspätung das Ziel erreichte.

Fotos: Volkswagen Motorsport, Citroen Racing

Für Henk Lategan im BRR Skoda Fabia S2000, Julien Maurin (Ford Fiesta RRC) und Olivier Burri (Ford Fiesta R5) war die Rallye Monte Carlo hingegen nach Ausrutschern in SP 10 vorzeitig beendet.

Nach den Sicherheitsproblemen am Morgen konnte der zweite Durchgang der SP „Prunières – Embrun“ problemlos über die Bühne gehen. Sebastien Loeb fuhr auf der durchwegs trockenen Asphaltprüfung eine weitere Bestzeit vor Kubica und Latvala.

Deutliche schwierigere Bedingungen erwarteten die Teams bei der finalen Sonderprüfung des dritten Tages: Zum Abschluss stand der Klassiker „Sisteron – Thoard“ über 36.85 km auf dem Programm. Die Strecke hatte wieder einige stark vereist Abschnitte aufzuweisen.

Kris Meeke im Citroen DS3 WRC wählte die beste Reifenkombination für die abwechselnden Bedingungen und konnte trotz eines Drehers seine erste Bestzeit vor Robert Kubica und Thierry Neuville (Hyundai i20 WRC) erzielen. Ford Pilot Elfyn Evans beschädigte das Fahrwerk seines Ford Fiesta WRC in der vorhergehenden Prüfung und schleppte sich über die letzte SP des Tages – knapp 2:30 Min. Zeitverlust.

Mit einen Vorsprung von 42.8s auf seinen Teamkollegen Jari Matti Latvala beendete Sebastien Ogier den dritten Tag als Führender. Andreas Mikkelsen belegte im dritten VW Polo WRC weiterhin den dritten Zwischenrang (+1:49.8). Mads Östberg folgte auf Rang vier vor dem Hyundai-Duo Dani Sordo und Thierry Neuville auf den Rängen fünf bzw. sechs.

Im packenden Zweikampf um die Führung in der WRC-2 Wertung zwischen Stephane Lefebvre und Martin Koci fiel in der allerletzen SP des Tages eine Vorentscheidung: Eine kaputte Antriebswelle am Ford Fiesta des Slovaken Koci brachte einen Zeitverlust von mehr als 3 Minuten. Armin Kremer im BRR Skoda Fabia S2000 übernahm den zweiten Rang in der Gesamtwertung, knapp vor Martin Koci, Eric Camilli und Craig Breen. Johannes Keferböck beendete den dritten Tag auf Gesamtrang 39.

Fotos: M-Sport, Hyundai WRT

Stimmen der Top-3 nach Tag 3:

Sébastien Ogier: „Die Wertungsprüfungen heute sind grundsätzlich sehr schön und toll zu fahren. Allerdings waren die Bedingungen heute so unterschiedlich, dass die Reifenwahl nicht leicht war. Mit gekreuzten Reifen aus Slicks, Winterreifen oder Spikes konnte man die Stages nicht mehr so genießen wie sonst. Wir waren den ganzen Tag mit den Reifen unterwegs, die die sicherste Wahl waren. Das war ganz sicher die richtige Entscheidung. Morgen stehen noch drei Prüfungen auf dem Programm, denen wir mit dem gleichem Respekt begegnen wie den heutigen. Gern würde ich den ‚Monte‘-Sieg von 2014 wiederholen. Aber es ist noch ein weiter Weg.“

Jari-Matti Latvala: „Ein weiterer gelungener Rallye-Tag für uns. Die Bedingungen waren heute nicht leicht und die Reifenwahl durch den Wechsel von trockenem Asphalt und vereisten Passagen wieder knifflig, aber wir konnten durch den großen Vorsprung stets auf Nummer sicher gehen. So haben wir die Prüfungen heute ein wenig genossen, sie haben viel Spaß gemacht. Der Abstand zu Sébastien ist zwar um eine Minute geschrumpft, aber wir werden kein unnötiges Risiko eingehen, um ihn noch anzugreifen. Wir wollen das tolle Ergebnis und die Punkte für die Meisterschaft ins Ziel bringen.“

Andreas Mikkelsen: „Sicher war heute Vormittag die Wahl der superweichen Slicks nicht die allerschnellste. Allerdings war es die sicherste. Für mich persönlich geht es darum, ins Ziel zu kommen. Jeder Platz in den Top Fünf wäre ein großartiges Resultat für mich. Natürlich würde ich Rang drei auch morgen gern verteidigen – aber nicht um jeden Preis. Es stehen noch drei schwierige Prüfungen am Sonntag an. Denen gilt meine und Olas volle Konzentration. Zum Glück können wir uns auf unsere großartige Eisspione verlassen, die uns vorher mit exakten Informationen über den Streckenzustand versorgen. Dass wir heute da sind, wo wir gerade stehen, ist auch ihnen zu verdanken.

Stand nach dem 3. Tag:
01. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC 3:00:39.9
02. Latvala / Anttila, VW Polo WRC +42.8
03. Mikkelsen / Floene, VW Polo WRC +1:07.0
04. Ostberg / Andersson, Citroen DS3 WRC +2:42.8
05. Sordo / Marti, Hyundai i20 WRC +3:16.1
06. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +3:20.8
07. Evans / Barritt, Ford Fiesta WRC +4:51.7
08. Prokop / Tomanek, Ford Fiesta WRC +8:17.5
09. Loeb / Elena, Citroen DS3 WRC +9:02.2
10. Meeke / Nagle, Citroen DS3 WRC +10:06.0

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Tag 2: Gigantenduell an der Spitze, Loeb im Pech!

Auch der zweite Tag der Rallye Monte Carlo 2015 stand ganz im Zeichen des Gigantenduells Sebastien Loeb vs. Sebastien Ogier. Loeb baute zu Beginn seinen Vorsprung aus, in SP 8 traf der Citroen-Pilot jedoch einen Felsen, beschädigte die Aufhängung des DS 3 WRC nachhaltig und sah das Tagesziel nicht.

Wie schon am Vortag sollte die Startposition im Kampf um die Bestzeiten je nach Fahrbahnbelag der einzelnen Prüfungen eine entscheidende Rolle spielen. Die erste Prüfung am Freitag Morgen präsentierte sich abermals als ein Mix aus Eis und Schnee. Zusätzlich sorgte teilweise dichter Nebel für erschwerte Bedingungen. Wie bereits am Vortag nützte Sebastien Loeb seine 14. Startposition und distanzierte den Zweitplatzierten Sebastien Ogier hier um nicht weniger als 15.0s. Elfyn Evans setzte eine weitere beeindruckende dritte Zeit (+22.7s), vor Andreas Mikkelsen und Mads Östberg.

Nach seinem Ausfall am Vortag startete Robert Kubica als Zweiter in die Sonderprüfungen am Freitag. Eine Position, welche sich für die folgenden nicht so stark vereisten Prüfungen 4 und 5 mit bereits längeren reinen Asphaltabschnitten als optimal herausstellte, da die Strecke hinter den ersten Fahrzeugen stark verschmutzte. Robert Kubica setzte beide Bestzeiten vor Sebastien Ogier, welcher den Rückstand auf den Führenden Sebastien Loeb somit auf 3.0s s verringern konnte.

Hinter Loeb und Ogier rangierte im Zwischenklassement nach der ersten Schleife am Freitag Jari Matti Latvala auf dem dritten Platz (+1:10.7). Das Ford-Duo Ott Tänak (+1:35.0) und Elfyn Evans (+1:47.2) belegte die Plätze vier und fünf. Kris Meeke komplettierte die Top-6 nach SP 5.

Fotos: Volkswagen Motorsport, Citroen Racing

In der WRC-2 Wertung konnte Stephane Lefebvre im Citroen DS3 R5 seine Führung auch nach SP 5 verteidigen. Mit aber nur mehr 1.7s Rückstand folgte dahinter aber bereits der Slovake Martin Koci im Ford Fiesta R5. Armin Kremer im BRR Skoda Fabia S2000 startete mit zwei starken zweiten SP-Zeiten eine Aufholjagd und rangierte nach SP 5 auf Rang fünf, vor seinem Teamkollegen Henk Lategan auf dem sechsten Zwischenrang.

Teils sehr starker Nebel sorgte auch beim zweiten Durchgang der Prüfung „La Salle-en-Beaumont – Corps“ für äußerst schwierige Bedingungen.

Die beiden Kontrahenten an der Spitze nahmen die zweite Schleife am Freitag mit verschiedenen Reifenkombinationen in Angriff. Während Sebastien Ogier auf vier spikebesetzte Pneus und zwei Supersoft Reifen als Ersatz setzte, wählte Sebastien Loeb vier Schneereifen sowie zwei Supersoft Reifen für den Nachmittag.

Obwohl sich Sebastien Loeb im Ziel der sechsten Prüfung überrascht von den Streckenbedingungen zeigte – der Rekordweltmeister rechnete nicht mit soviel Eis und Schnee – konnte dieser mit seinen spikefreien Schneereifen die schnellste Zeit vor Jari Matti Latvala und Sebastien Ogier setzen.

Ein Dreher von Sebastien Loeb in der folgenden Prüfung sorgte dann jedoch für einen Führungswechsel. Mit einem Zeitverlust von mehr als 15 Sekunden auf den SP-Sieger Kubica musste Loeb auch Ogier in der Gesamtwertung passieren lassen.

Noch schlimmer kam es für Loeb auf der finalen Sonderprüfung des zweiten Tages: Der Rekordweltmeister traf mit seinem DS3 WRC einen Felsen und beschädigte die Aufhängung am linken Hinterrad. Loeb schleppte den stark beschädigten DS 3 ins SP-Ziel, verlor dabei jedoch mehr als 6 Minuten. Die anschließende Verbindungsetappe zum Servicepark in Gap konnte Loeb nicht mehr absolvieren und aufgeben.

Auch für Robert Kubica und Kris Meeke endete der zweite Tag der Rallye Monte Carlo alles andere als nach Wunsch. Kubica büßte nach einem Ausritt und einem Reifenschaden mehrere Minuten ein und für Kris Meeke war der Tag nach einem Aufhängungsschaden am Citroen DS3 vorzeitig beendet.

In der WRC-2 Wertung konnte Stephane Lefebvre den zweiten Tag als Führender beenden. Mit einem Rückstand von 6.5s belegte Martin Koci im Ford Fiesta R5 den zweiten Rang vor Armin Kremer im BRR Skoda Fabia S2000 auf Rang drei. Kremers Teamkollege Henk Lategan im zweiten BRR Skoda belegte den sechsten Rang am Ende des zweiten Tages. Johannes Keferböck beendete den zweiten Tag der Rallye Monte Carlo auf Rang 44.

Fotos: Volkswagen Motorsport, Citroen Racing, M-Sport, Hyundai WRT

Stimmen der Top-3 nach Tag 2:

Sébastien Ogier: „Es war ein harter Tag mit extrem schwierigen Bedingungen. Ich muss meinen Eisspionen ein großes Kompliment machen, sie haben einen fantastischen Job gemacht. Der Zweikampf mit Sébastien Loeb war nicht nur aufregend für die Fans, sondern auch für Julien und mich im Cockpit spannend. Mal hatte er Vorteile auf einer Prüfung, dann konnte ich wieder Boden gutmachen. Am Ende war es wichtig, dass ich trotz des Rückstands zu Beginn nie die Ruhe verloren habe. Als wir nach der vorletzten Prüfung erstmals die Führung hatten, konnte ich etwas aufatmen. Nach dem Unfall von Loeb auf der Schlussetappe ist es für viele Rallye-Fans natürlich schade, dass das enge Duell um die Spitze nun vorbei ist. Trotz des Vorsprungs werden die nächsten Tage aber alles andere als leicht. Die Bedingungen mit dem Mix aus Eis, Schnee und Asphalt sind nach wie vor extrem schwierig, deshalb gilt bis zum Ziel volle Konzentration. Und dann kann ich hoffentlich meinen Fans etwas zurückgeben für die unglaubliche Unterstützung und Begeisterung, die ich hier in meiner Heimat genießen darf.“

Jari-Matti Latvala: „Zu Beginn der Rallye war ein Platz in den Top vier mein Ziel – und daran hat sich auch nichts geändert. Ich habe bei der ‚Monte‘ bislang keine besonders guten Ergebnisse eingefahren und es gibt für mich noch eine Menge zu lernen, was Witterung, Reifenwahl und Strecken angeht. Daher bin ich zufrieden mit meiner Position und dem, was ich heute dazugelernt habe. Im Hinblick auf die Meisterschaft ist es wichtiger, hier eine Menge Punkte einzufahren als unbedingt den Sieg anzupeilen. Vergleicht man die Weltmeisterschaft mit der Rallye Dakar, erreichen wir das Ziel erst am Ende des Jahres. Und dieses große Ziel möchte ich nicht aus den Augen verlieren.“

Andreas Mikkelsen: „Wir haben heute alles auf die Karte Sicherheit gesetzt. Ich denke, dass wir sowohl am Morgen als auch am Nachmittag eine gute Reifenwahl getroffen haben und deshalb unseren Plan, sicher durchzufahren, gut umsetzen konnten. Das war alles andere als leicht, denn auf einigen der Prüfungen herrschte dichter Nebel und man hat zwischenzeitlich keine fünf Meter weit gesehen. Dann die Grip-Verhältnisse bei den wechselnden Bedingungen richtig einzuschätzen ist eine wahre Herausforderung. Dass am Ende sogar Rang drei herausspringt – auch wenn wir dabei vom Pech von Sébastien Loeb und Kris Meeke profitiert haben – ist super. Aber: Das ist nur ein Zwischenresultat. Der Weg zum Ziel in Monaco ist noch weit und wir müssen weiter so clever bleiben wie bisher, um am Ende ein gutes Resultat nach Hause zu bringen.“

Stand nach dem 2. Tag:
01. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC 1:52:07.4
02. Latvala / Anttila, VW Polo WRC +1:45.5
03. Mikkelsen / Floene, VW Polo WRC +2:34.8
04. Tänak / Mölder, Ford Fiesta WRC +2:44.4
05. Ostberg / Andersson, Citroen DS3 WRC +3:02.9
06. Evans / Barritt, Ford Fiesta WRC +3:15.2
07. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +3:29.9
08. Sordo / Marti, Hyundai i20 WRC +4:03.0
09. Prokop / Tomanek, Ford Fiesta WRC +4:59.6
10. Solberg / Minor, Ford Fiesta WRC +6:38.9

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Tag 1: Loeb beim Comeback an der Spitze!

Was für ein Comeback: Nach einer überlegenen Bestzeit in der Auftaktprüfung führt Sebastien Loeb die Gesamtwertung der Rallye Monte Carlo nach Tag 1 vor Sebastien Ogier und Jari Matti Latvala an! Sechs weitere Sonderprüfungen folgen am Freitag.

Nach dem offiziellen Season-Launch der Rallye WM 2015 am Donnerstag Nachmittag in Monte Carlo standen zum Auftakt des Klassikers am frühen Abend zwei Sonderprüfungen über knapp 40 km auf dem Programm.

Teils kräftige Schneefälle in der Nacht auf Donnerstag sorgten für äußerst heikle Streckenbedingungen auf der komplett vereisten Auftaktprüfung „Entrevaux – Rouaine“. Mit einer unglaublichen Bestzeit sorgte der neunfache Weltmeister Sebastien Loeb für erstaunte Gesichter bei der Konkurrenz. Mit einem Vorsprung von 22.0s auf Ott Tänak und unglaublichen 30.9s auf den Drittplatzierten Sebastien Ogier entschied der Citroen-Pilot die erste Prüfung beim Comeback für sich!

Die zweite Prüfung „Norante – Digne-les-Bains“ präsentierte sich hingegen nass und schlammig – ein klarer Vorteil für den als ersten in die SP gestarteten VW Piloten Sebastien Ogier, welche hier die Bestzeit vor Jari Matti Latvala und Sebastien Loeb setzen konnte und den Rückstand in der Gesamtwertung auf 13.3s verringerte.

Fotos: Citroen Racing, M-Sport

Für Bryan Bouffier im Ford Fiesta WRC hingegen war der erste Tag der Rallye Monte Carlo nach einem Unfall in SP 2 vorzeitig beendet. Und auch für Robert Kubica endete die zweite Prüfung alles andere als nach Wunsch: Nach technischen Problemen nach einem Ausritt büßte der Ford-Privatier mehr als 4:43 Min. ein.

In der WRC-2 Wertung setzte sich nach den beiden Prüfungen des ersten Tages Stephane Lefebvre im Citroen DS3 R5 vor Martin Koci im Ford Fiesta R5 und Quentin Giordano (Citroen DS3 R5) an die Spitze der Zwischenwertung. Armin Kremer und Henk Lategan in (beide BRR Skoda Fabia S2000) rangierten auf den Rängen 6 bzw. 7.

Johannes Keferböck belegte im Peugeot S2000 Rang 39 nach SP 2.

Stimmen nach Tag 1:

Sébastien Ogier: „Die Strecke heute zu eröffnen war alles andere als leicht. Die Bedingungen haben ständig gewechselt, vor allem in der ersten Prüfung. Nasser Asphalt oder überfrorene Nässe – man wusste nicht genau, was einen erwartet. Insgesamt herrschte wenig Grip. Wir sind es deshalb besonders vorsichtig an- und sind kein Risiko eingegangen. Das war auf der ersten WP sicher nicht die schnellste Fahrweise, aber die richtige.“

Jari-Matti Latvala: „Ich glaube, dass ich noch nie so einen schwierigen ‚Monte‘-Auftakt erlebt habe wie die erste Prüfung heute Abend. Das permanent wechselnde Grip-Niveau war sehr schwer einzuschätzen. Man konnte dort leicht Minuten verlieren, insofern waren wir mit unserer Zeit dort noch zufrieden. Auf der zweiten Prüfung hatte sich die Heckklappe von Zeit zu Zeit geöffnet, weil die Schließbolzen gebrochen waren. Das hat mich ein bisschen irritiert. Aber abgesehen davon war es ein ordentlicher Auftakt zur Rallye Monte Carlo für uns.“

Andreas Mikkelsen: „Mehr ‚Monte‘ ging heute nicht. Es waren zwei unglaublich schwere Wertungsprüfungen als Auftakt in die neue Saison. Die Bedingungen haben sich permanent geändert. Viel Eis und Schnee auf der ersten Wertungsprüfung, viel ‚Black Ice‘ auf der zweiten. Ich habe versucht sicher durchzukommen und null Risiko einzugehen. Wir hatten heute vier Spike-Reifen und zwei Winterreifen dabei – das war nicht die schlechteste Wahl.“

Stand nach dem 1. Tag:
01. Loeb / Elena, Citroen DS3 WRC 30:08.2
02. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC +13.3
03. Latvala / Anttila, VW Polo WRC +36.1
04. Tänak / Mölder, Ford Fiesta WRC +38.6
05. Evans / Barritt, Ford Fiesta WRC +47.4
06. Meeke / Nagle, Citroen DS3 WRC +59.8
07. Mikkelsen / Floene, VW Polo WRC +59.9
08. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +1:06.8
09. Ostberg / Andersson, Citroen DS3 WRC +1:08.7
10. Solberg / Minor, Ford Fiesta WRC +1:17.6
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Zeitplan Rallye Monte Carlo 2015:

Donnerstag, 22.01.2015:
SS1 - Entrevaux - Rouaine (21,31 km) - 20:21
SS2 - Norante - Dignes les Bains (19,68 km) - 21:29

Freitag, 23.01.2015:
SS3 - La Salle en Beaumont - Corps 1 (15,84 km) - 09:56
SS4 - Aspres les Corps - Chauffayer 1 (25,81 km) - 10:29
SS5 - Les Costes - Saint Julien en Champsaur 1 (25,40 km) - 11:07
SS6 - La Salle en Beaumont - Corps 2 (15,84 km) - 14:38
SS7 - Aspres les Corps - Chauffayer 2 (25,81 km) - 15:11
SS8 - Les Costes - Saint Julien en Champsaur 2 (25,40 km) - 15:49

Samstag, 24.01.2015:
SS9 - Prunieres - Embrun 1 (19,93 km) - 09:16
SS10 - Lardier et Valenca - Faye (51,70 km) - 10:49
SS11 - Prunieres - Embrun 2 (19,93 km) - 13:55
SS12 - Sisteron - Thoard (36,85 km) - 15:43

Sonntag, 25.01.2015:
SS13 - Col Saint Jean - Saint Laurent 1 (10,16 km) - 09:30
SS14 - La Bollene Vesubie - Sospel (31,66 km) - 10:45
SS15 - Col Saint Jean - Saint Laurent 2 (10,16 km) - 12:08

Weitere Informationen: www.acm.mc

Fotos ©: Volkswagen Motorsport, Citroen Racing, M-Sport, Hyundai WRT, Axel Kindermann

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pfeil Galerie - WRC Rallye Monte Carlo 2015: Fotos: Axel Kindermann  
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