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Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
 
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WRC Rallye Monte Carlo 2024: Neuville triumphiert beim Saisonauftakt!

Thierry Neuville siegt beim Saisonauftakt im Rahmen der 92. Rallye Monte Carlo in beeindruckender Manier. Der Hyundai-Pilot triumphierte im Fürstentum vor dem Toyota-Duo Sebastien Ogier und Elfyn Evans. Packende Sekundenkämpfe sorgten auch in der WRC-2 für viel Spannung!

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Am Schlusstag der 92. Rallye Monte Carlo waren noch drei Sonderprüfungen zu absolvieren, darunter die finale Powerstage am legendären Col de Turini.Noch bei Dunkelheit startete die fünfzehnte Sonderprüfung – die Eiscrews meldeten viel Eis und Frost, besonders auf den letzten 4 Kilometern.

Mit Spannung wurde erwartet wie das neue Punktemodell mit zahlreichen Extrapunkten für die schnellsten Teams am Sonntag auswirken würde. Ein Reifenschonen für die finale Powerstage sollte somit verhindert werden.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Mit verschiedenen Reifenkombinationen von Soft- und Supersoft-Pneus gingen die Teams in die Auftaktprüfung. Adrien Fourmaux knallte als erster eine Richtzeit in den eisigen Asphalt und unterbot die Zeiten der von ihm gestarteten Konkurrenz deutlich.

Doch die Top-4 unterboten die Zeit des Franzosen nochmal deutlich: Allen voran der Führende Thierry Neuville. Der Belgier war auch auf der ersten Prüfung am Sonntag nicht zu schlagen und distanzierte Sebastien Ogier um 4.7s. In der Gesamtwertung vergrößerte sich der Vorsprung somit auf 8s.

In der WRC-2 ging der muntere Führungswechsel weiter. Pepe Lopez fuhr dieselbe Zeit wie Yohan Rossel, unterbot die Zeit des bis dato Führenden Nikolay Gryazin jedoch um 3.9s und übernahm somit wieder die Führung!


Foto: M-Sport Ford WRT

Mit der sechzehnten Sonderprüfung Digne-les-Bains / Chaudon-Norante  folgte ein alter Klassiker. An der Spitze sollte hier in der Gesamtwertung wohl bereits eine mögliche Vorentscheidung fallen. Thierry Neuville konnte die nächste Bestzeit knapp vor Elfyn Evans für sich entscheiden. Da Sebastien Ogier auf die Bestzeit weitere 5.5s einbüßte vergrößerte sich der Vorsprung vor der finalen Powerstage nun bereits auf komfortable 13.5s.

In der separaten Wertung für den Sonntag klassifizierte sich Thierry Neuville vor der finalen Prüfung mit 7.1s Vorsprung vor Elfyn Evans. 0.7s dahinter Ott Tänak und 10.2s vor Sebastien Ogier.

Ein Thriller-Finale kündigte sich in der WRC-2 an. Yohan Rossel knallte in SP 16 eine unglaubliche Zeit in den Asphalt. Der Franzose verkürzte den Rückstand auf den Führenden Pepe Lopez auf nur mehr 0.9s und überholte seinen Markenkollegen Nikolay Gryazin in der Gesamtwertung. Gryazin lag vor der letzen Sonderprüfung nun 6.5s hinter Leader Lopez. Der Ausgang dieses Dreikampfes um den Sieg war völlig offen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Der absolute Klassiker in der Geschichte der Rallye Monte Carlo am legendären Col de Turini sollte das große Finale als Powerstage bilden. Von La Bollène-Vésubie führte die Route am Sonntag zur Mittagszeit über 14.80 km mit dem Ziel knapp vor der Passhöhe am Col de Turini. Traumhafte TV-Bilder bei strahlenden Kaiserwetter wurden geboten.

Der spannende Sekundekrimi um den Sieg in der WRC2 sollte sich aufgrund der speziellen Startreihenfolge zur Powerstag zuerst entscheiden: Nikolay Gryazin legte als erster vor und unterbot die Zeit die zuvor gestarteten Stephane Lefebvre und Nicolas Ciamin deutlich. Doch Citroen Markenkollege Yohan Rossel riskierte auf der Powerstage alles und setzte eine um unglaubliche 9.8s schnellere Zeit als Gryazin.

Auch der bis dato Führende Pepe Lopez konnte nicht dagegenhalten und den Sieg des Franzosen verhindern. Der Spanier verlor den Sieg am Ende einer grandiosen Vorstellung auf der allerletzten Prüfung. Mit 4.9s Rückstand erreichte der Skoda-Pilot die Passhöhe und verpasste somit um 4.0s den Sieg. Die Teams in der WRC-2 boten eine grandiose Show über alle Veranstaltungstage. Hinter Rossel und Lopez komplettierte Gryazin das Podium. Nicolas Ciamin im Hyundai i20 N Rally2 und Stephane Lefebvre im Toyota GR Yaris Rally2 folgten in den Top-5. Beim Debüt des Toyota GR Yaris Rally2 konnte der brandneue Bolide noch nicht ganz mit der Spitze von Skoda und Citroen mithalten. Die weitere Entwicklung des Boliden darf aber mit Spannung beobachtet werden.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Takamoto Katsuta legte im Kampf um die schnellste Zeit in der Powerstage als erster Rally1 Pilot eine Top-Zeit am Col de Turini vor. Andreas Mikkelsen konnte beim Debüt im Hyundai i20 N Rally1 noch nicht ganz das Tempo der Spitze mitgehen, in der Powerstage setze Mikkelsen eine um 2.8s langsamere Zeit als Katsuta. Auch Ott Tänak und Elfyn Evans konnten die Zeit des Japaners nicht mehr unterbieten. Erst Sebastien Ogier brannte eine um 0.2s schnellere Zeit in den geschichtsträchtigen Asphalt. Im spannenden Kampf um den Sieg ließ Thierry Neuville aber nichts mehr anbrennen. Der Belgier setzte auch auf der Powerstage die klar schnellste Zeit.

Thierry Neuville feierte somit einen grandiosen Sieg bei der 92. Rallye Monte Carlo 2024 und dies in beeindruckender Manier. Der Hyundai Pilot entschied nicht nur die Gesamtwertung für sich, sondern auch die separate Wertung für die Sonntags-Sonderprüfungen und die Powerstage! Maximale Punktausbeute für den Hyundai-Piloten. Hinter dem strahlenden Sieger Neuville folgte mit Sebastien Ogier und Elfyn Evans zwei Toyota-Piloten. Ott Tänak, Adrien Fourmaux und Andreas Mikkelsen komplettierten die Top-6 im Ziel.

Die reine Tageswertung für den Sonntag entschied ebenso Thierry Neuville für sich. Dahinter folgten Elfyn Evans, Sebastien Ogier, Ott Tänak und Adrien Fourmaux.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ergebnisse:

Endstand:
01. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 3:09:30.9
02. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 +16.1
03. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +45.2
04. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +1:59.8
05. Fourmaux / Coria, Ford Puma Rally1 +3:36.9
06. Mikkelsen / Eriksen, Hyundai i20 N Rally1 +5:34.6
07. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +8:28.5
08. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +10:29.8
09. Lopez / Vazquez, Skoda Fabia RS Rally2 +10:33.8
10. Gryazin / Aleksandrov, Citroen C3 Rally2 +10:45.2

Endstand Sonntags-Wertung:
01. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 31:32.4
02. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +10.3
03. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 + 12.8
04. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +12.9
05. Fourmaux / Coria, Ford Puma Rally1 +42.9
06. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +1:09.4
07. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +1:13.4
06. Mikkelsen / Eriksen, Hyundai i20 N Rally1 +1:27.2

Bestzeiten: Thierry Neuville - 9, Sebastien Ogier - 6, Elfyn Evans - 2, Ott Tänak - 1

Gesamtführender: SP 1 - SP 9: Elfyn Evans, SP 10 - SP 12: Thierry Neuville, SP 13: Sebastien Ogier, SP 14-SP 17 Thierry Neuville

WM-Stand - Fahrer: 01. Thierry Neuville - 30 Punkte, 02. Sebastien Ogier - 24, 03. Elfyn Evans - 21, 04. Ott Tänak - 15, 05. Adrien Fourmaux - 11, 06. Takamoto Katsuta - 9, 07. Andreas Mikkelsen - 6, 08. Nikolay Gryazin - 3, 09. Pepe Lopez - 2, 10. Yohan Rossel - 1

WM-Stand Hersteller: 01. Toyota Gazoo Racing WRT - 46, 02. Hyundai Shell Mobis WRT - 45, 03. M-Sport Ford WRT - 12

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 14.-18. Februar 2024 mit der Rallye Schweden rund um Umea fortgesetzt. Wenige Wochen vor dem Start herrschen schon perfekte Bedingungen auf den Prüfungen im hohen Norden.

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Galerie WRC Rallye Monte Carlo 2024: Fotos: © Axel Kindermann
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Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
 

WRC Rallye Monte Carlo 2024 – Tag 2: Neuville kämpft sich an die Spitze!

Thierry Neuville kämpfte sich am Samstag an die Spitze der Gesamtwertung. Der Hyundai-Pilot führte die Zwischenwertung nach SP 14 vor Sebastien Ogier und Elfyn Evans an.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Am Samstag standen weitere sechs Sonderprüfungen über 120.40 km rund um Gap auf dem Programm. Für Ott Tänak begann der Tag mit einer Schrecksekunde. Der Bolide des Esten lies sich im Park Ferme nicht mehr starten und musste mit Hilfe der Hyundai-Mannschaft in den Servicebereich geschoben werden. Das Problem konnte gelöst werden, Zeitstrafe fasste der Hyundai-Pilot keine aus.

Bestes Wetter erwartete die Teams auch am Samstag Morgen. Die Eiscrews meldeten von der Auftaktprüfung Esparron / Oze 1 leichten Frost – die Gefahr von vereisten Abschnitten bestand also wie am Vortag.

Andreas Mikkelsen erwischte es gleich nach wenigen hundert Metern in der Prüfung. Beim Anbremsen einer Kurve verlor der Hyundai-Pilot die Kontrolle über seinen Boliden und rutschte in die Böschung. Mikkelsen konnte seine Fahrt nach knapp 20s fortsetzen.

Unglaubliche Zusehermassen säumten bereits die erste Prüfung früh am Samstag Morgen. Gregoire Munster hatte einen guten Start in den Samstag. Der Ford-Pilot legte eine Zeit vor, welche lange nicht unterboten wurde. Bis Thierry Neuville mit einer unglaublichen Attacke und perfekter Reifenkombination die Zeit von Munster um ganze 14.2s. Mit dieser Fabelzeit setzte sich der Belgier auf P2 der Gesamtwertung.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Sebastien Ogier verlor in SP 9 18.8s auf die Bestzeit von Neuville. Im Ziel klagte der Toyota-Pilot über eine zu vorsichtige Fahrweise. Auch der Führende Elfyn Evans büßte mehr 9.6s auf Neuville ein. Der Vorsprung des Führenden schmolz auf nun nur mehr 6.5s.

Der spannende Dreikampf um die WRC2-Führung mit Führungswechsel am laufenden Band am Freitag setzte sich auch am Samstag fort. Die Auftaktprüfung konnte Pepe Lopez trotz eines Fehlers kurz nach dem Start vor Nikolay Gryazin für sich entscheiden. In der Gesamtwertung verkürzte sich der Rückstand von Lopez auf 1.1s.

Völlig eisfrei sollte sich laut Angaben der Eiscrews die zehnte Sonderprüfung Les Nonières / Chichilianne 1 präsentieren. Dementsprechend knapper waren die Zeitabstände auf dieser 20 km langen Prüfung. Sebastien Ogier setzte die schnellste Zeit vor Thierry Neuville und Takamoto Katsuta. Doch der Führende Elfyn Evans verlor ganze 9.5s auf seinen Teamkollegen und zeigte sich im Ziel der SP über ein nicht näher definiertes Problem besorgt. Spätere Angaben wiesen auf ein Hybrid-Problem hin. Thierry Neuville übernahm somit nach SP 10 P1 in der Gesamtwertung mit einem Vorsprung von 0.9s auf Evans. Mit Sebastien Ogier nur 5.1s zurück entwickelte sich nun ein spannender Dreikampf um die Spitzenposition.


Foto: M-Sport Ford WRT

In der WRC-2 konnte hingegen Nikolay Gryazin seine Führung vor Pepe Lopez auf 4.0s ausbauen. Oliver Solberg und Sami Pajari bremste in SP10 ein Reifenschaden. Beide absolvieren die Rallye Monte Carlo außerhalb der WRC-2 Wertung. Da Solberg auf der Verbindungsetappe einen weiteren Reifenschaden entdeckte musste der Skoda-Youngster den Tag vorzeitig beenden.

Vor dem mittäglichen Service in Gap war noch Pellafol / Agnières-en-Dévoluy zu absolvieren - zuletzt 2018, damals aber in Gegenrichtung befahren. Auch SP 11 sollte keine eisigen Stellen mehr aufweisen.

Ott Tänak und Thierry Neuville absolvierten die mehr als 20 km lange Prüfung auf die Zehntelsekunde zeitgleich. Dahinter setzte abermals Takamoto Katsuta P3. Der Belgier baute damit seine Führung weiter aus. Sebastien Ogier hatte bei einem späten Bremsmanöver Glück eine Mauer knapp nicht zu treffen. Der Franzose verlor 2.6s auf die Bestzeit. Elfyn Evans büßte auf die Bestzeit von Neuville 4.2s ein.

Thierry Neuville erreichte den mittäglichen Service in Gap somit mit einem Vorsprung von 5.1s auf Elfyn Evans als Führender. Sebastien Ogier komplettierte das Podium nach SP 11 (+7.7s). Ott Tänak, Adrien Fourmaux und Gregoire Munster folgen in den Top-6.

Auch in der WRC-2 ging der Dreikampf an der Spitze munter weiter: Mit 5.9s Vorsprung führte Nikolay Gryazin die Gesamtwertung nach SP 11 vor Pepe Lopez an.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Zum Start der Re-Run Schleife an Nachmittag gab es Temperaturen von 14°, obwohl Eis nun klarerweise keine Rolle mehr spielte präsentierten sich die feuchten und äußerst schmutzigen Prüfungen sehr rutschig.

Der spannende Dreikampf an der Spitze sollte auch in Hinblick auf das neue Punkteystem zusätzlich an Spannung gewinnen. Bereits am Samstag Abend werden die Punkte vergeben. Am Sonntag gibt es zusätzliche Punkte, um das leidige Schonen der Reifen vor der finalen Powerstage zu verhindern.

Gregoire Munster konnte am Vormittag beim ersten Durchgang mit einer grandiosen Zeit glänzen. Am Nachmittag hatte der Ford-Pilot weniger Glück. Munster rutschte mit relativ wenig Geschwindigkeit, aber sehr unglücklich gegen eine Holzleitplanke, das Auto saß auf und mangels Zuseher in diesem Abschnitt konnte Munster seine Fahrt nicht mehr fortsetzen.

Mit einer sensationellen Attacke unterstrich Sebastien Ogier seine Anwärterschaft auf den Sieg. Der Franzose unterbot dabei Thierry Neuville um 5.5s und verkürzte so den Rückstand auf den Führenden auf nur mehr 2.2s. Vorerst aus dem Kampf um die Spitzenposition fiel Elfyn Evans. Der Toyota-Pilot verlor 16.9s auf Ogier und verlor damit P2. Im Zielinterview konnte sich Evans den Rückstand vorerst nicht erklären.

Auch in der WRC-2 brachten die nun trockeneren Bedingungen eine erste Vorentscheidung. Mit 10.8s Vorsprung auf den bis dato Führenden Nikolay Gryazin in SP 12 holte sich Pepe Lopez abermals die Führung zurück.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Alles blickte nun auf den spannenden Zweikampf an der Spitze. Thierry Neuville legte in SP 13 die Zeit vor, mit Spannung wurden die Splitzeiten von Sebastien Ogier erwartet. Der Monte Rekordsieger war nun völlig in seinem Element und verkürzte den Rückstand im Verlauf der Prüfung immer weiter. Im Ziel nach 20.04 km waren es 3.0s die Ogier SP 13 schneller absolvierte als Neuville. Der Franzose übernahm somit erstmals die Gesamtführung mit 0.8s Vorsprung auf Neuville. Elfyn Evans konnte das Tempo des Spitzenduos nicht mehr mitgehen und verlor in SP 13 7.6s auf die Bestzeit.

Auch in der WRC-2 setze sich der Sekundenkampf fort - 0.7s trennten Nikolay Gryazin und Pepe Lopez im Ziel der dreizehnten Prüfung. In der Gesamtwertung blieb Lopez mit 4.2s in Front. Die Prüfung entschied Yohan Rossel für sich und kämpfte sich mit 11.6s Rückstand in der Gesamtwertung langsam wieder in Schlagdistanz zum Spitzenduo.

Das grandiose Finale am späten Samstag Nachmittag beim zweiten Durchgang in Pellafol / Agnières-en-Dévoluy 2 sollte auf den finalen 21.37 km des zweiten Tages die Entscheidung im Hinblick auf die neue WM-Punktewertung bringen.

Mit einer unglaublichen Attacke auf der finalen Sonderprüfung des Tages legte Thierry Neuville eine sensationelle Zeit vor und distanzierte die vor ihm gestarteten um mehr als 10s! Diese Zeit konnte auch Sebastien Ogier nicht unterbieten. Mit 4.1s Rückstand auf Neuville erreichte der Franzose das SP Ziel. Neuville übernahm somit in der letzten SP des Tages die Führung und sicherte sich somit volle Punkte in der WM-Wertung am Samstag Abend.


Foto: M-Sport Ford WRT

Mit einem Vorsprung von 3.3s auf Sebastien Ogier beendete Thierry Neuville somit den Samstag als Gesamtführender. Elfyn Evans komplettierte das Podium nach SP 14 mit einem Rückstand von 34.9s. Ott Tänak, Adrien Fourmaux und Andreas Mikkelsen folgten in den Top-6.

Auch in der WRC-2 wechselte auf der finalen Prüfung des Tages abermals die Führung. Nikolay Gryazin konnte Pepe Lopez um 4.4s distanzierten und in der Gesamtwertung um mit 0.2s Vorsprung in Führung gehen. Die Sonderprüfung entschied Yohan Rossel für sich, der Franzose liegt ebenso in Schlagdistanz mit 6.9s Rückstand.

Am Schlusstag sind noch drei Sonderprüfungen zu absolvieren, darunter die finale Powerstage am legendären Col de Turini.

Ergebnisse:

Zwischenstand nach SP 14:
01. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 2:37:58.5
02. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 +3.3
03. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +34.9
04. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +1:46.9
05. Fourmaux / Coria, Ford Puma Rally1 +2:54.0
06. Mikkelsen / Eriksen, Hyundai i20 N Rally1 +4:21.1
07. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +7:34.0
08. Gryazin / Aleksandrov, Citroen C3 Rally2 +8:55.7
09. Lopez / Vazquez, Skoda Fabia RS Rally2 +8:55.9
10. Rossel / Dunand, Citen C3 Rally2 +9:02.6

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Galerie WRC Rallye Monte Carlo 2024: Fotos: © Axel Kindermann
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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

 

WRC Rallye Monte Carlo 2024 – Tag 1: Evans übernimmt das Kommando!

Elfyn Evans übernahm am ersten Tag der Rallye Monte Carlo 2024 das Kommando. Der Toyota-Pilot führte die Gesamtwertung am Freitag Abend vor Teamkollegen Sebastien Ogier und Thierry Neuville im Hyundai i20 N Rally1 an!

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

WM-Auftakt im Fürstentum: Mit der 92. Rallye Monte Carlo startet die Rallye Weltmeisterschaft 2024 von 24.-28. Jänner traditionell in die neue Saison. Nach dem Umzug nach Gap wird in Monaco heuer zwar nur mehr der Start und der Zieleinlauf abgehalten, der Glanz der Küstenstadt sorgt jedoch für einen unvergleichlichen Flair. Siebzehn Sonderprüfungen über 324.44 km warten auf die knapp 70 Teams. Aufgrund von Platzproblemen im Servicepark musste heuer sogar die Nennung von knapp 20 Teams abgelehnt werden.

Der amtierende Weltmeister Kalle Rovanperä absolviert 2024 nur eine Teilzeitsaison. Der Finne ist in Monte Carlo nicht am Start und tritt erst wieder bei der Rallye Schweden Mitte Februar an. Zuvor absolviert der Toyota-Pilot die legendäre Arctic Rallye in Finnland zur Vorbereitung.

Schnee und Eis sollten bei der heurigen Ausgabe der Rallye Monte Carlo keine große Rolle spielen. Strahlendes Kaiserwetter bei deutlichen Plusgraden erwartet die Teams in den nächsten Tagen, einzig am Morgen könnte Eis eine Rolle spielen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Nach dem Shakedown rund um Gap am Mittwoch Nachmittag erfolgte der offizielle Start in die 92. Rallye Monte Carlo am Donnerstag-Nachmittag am berühmten Casino Square. Die Auftaktprüfung Thoard / Saint-Geniez über knapp 21 km wurde klar von Elfyn Evans dominiert. Der Toyota-Pilot eröffnete die Sonderprüfung und legte eine Zeit vor, welche von keinen seiner Kontrahenten mehr unterboten werden konnte. Mit 5.2s Vorsprung auf Hyundai-Rückkehrer Ott Tänak, 8.3s auf dessen Hyundai-Markenkollegen Thierry Neuville und 9.8s auf Teamkollege Sebastien Ogier entschied Evans den Auftakt für sich.

Auch in der zweiten Prüfung Bayons / Bréziers über 25.19 km bot sich dasselbe Bild: Evans brannnte eine überlegene Bestzeit vor Thierry Neuville und Sebastien Ogier in den Asphalt. Die Show die von den tausenden von Fans an den legendären Kehren von Bayons mit dem exzessiven Einsatz von Feuerwerk und bengalischen Feuern erzeugt wurde sucht seines Gleichen: sensationelle TV-Bilder, welcher in der Welt des Motorsports ihre Runde machen werden.

Mit einem Vorsprung von 15.1s auf Thierry Neuville und 21.6s auf Sebastien Ogier beendete Evans den Donnerstag als Gesamtführender. Ott Tänak, Adrien Fourmaux und Takamoto Katsuta komplettierten die Top-6 nach SP2.

In der WRC-2 wurde die Premiere des brandneuen Toyota GR Yaris Rally2 erwartet. Hier stand der Auftakt jedoch ganz im Zeichen einer überragenden Leistung des Skoda-Piloten Pepe Lopez. Mit mehr als 9.2s Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger Yohan Rossel im Citroen C3 Rally2 entschied der Spanier die Auftaktprüfung für sich. Auch SP 2 konnte Lopez knapp vor Nikolay Gryazin für sich entscheiden und den Donnerstag Abend mit einem Vorsprung von 14.2s auf den Citroen Piloten für sich entscheiden. Yohan Rossel komplettierte die Top-3 nach SP 2. Der neue Toyota GR Yaris Rally2 schien momentan noch nicht ganz das Tempo des Klassenprimus mitgehen zu können. Mit Stephane Lefebrve rangierte der schnellste Toyota in der WRC-2 Wertung nach der zweiten Prüfung auf P4 mit bereits knapp 40s Rückstand. Ausserhalb der WRC-2 Wertung rangierte der Finne Sami Pajari mit 23s Rückstand auf Lopez – ebenfalls in einem Toyota Rally2.


Foto: M-Sport Ford WRT

Sechs Sonderprüfungen über 105.72 km waren am Freitag zu absoliveren. Strahlendes Wetter erwartete die Teams am Freitag Morgen. Von der Auftaktprüfung Saint-Léger-les-Mélèzes / La Bâtie-Neuve 1 wurden von den Eisspionen ein paar wenige Kurven mit Eis vermeldet.

Die legendäre Bergaufpassage am Skilift in Ancelle stellte sich jedoch als deutlich eisiger als gedacht heraus und sorgte für einiges an Action. Thierry Neuville hatte noch Glück ca. 7.7 km nach dem Start als der Hyundai-Pilot seinen Boliden knapp vor dem Einschlag in einen Zaun abfangen konnte. Weniger Glück hatte Ott Tänak: der Este rutschte an selber Stelle auf der extrem eisigen Piste in den Graben und konnte erst Dank Hilfe der Zuseher seine Fahrt fortsetzen. Mit mehr als 40s Rückstand auf Thierry Neuville erreichte Tänak das SP-Ziel. Der Belgier konnte in SP 3 die schnellste Zeit vor Elfyn Evans und Sebastien Ogier setzen.

Takamoto Katsuta wurde dieselbe eisige Kurve zum Verhängnis. Der Toyota-Pilot schlitterte noch weiter in den Graben als Ott Tänak. Erst nach mehr als 5 Minuten konnte der Japaner mit Zuseherhilfe seine Fahrt fortsetzen.

Katsuta blieb nicht das letzte Opfer besagter Kurve, auch Gregoire Munster rutschte von der Strecke und verlor knapp eine Minute. So erging es auch Chris Ingram, Bryan Bouffier. Letzterer konnte seine Fahrt im Toyota Yaris Rally2 nicht mehr fortsetzen.

Mit einer klaren Bestzeit übernahm Nikolay Gryazin die Führung in der WRC-2 Wertung von Pepe Lopez in SP 3. Die Reifenkombination des Citroen Piloten erwies sich als die richtige Wahl.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Nach dem zahlreichen Dramen in der ersten Prüfung des Tages wurde von SP4 Champcella / Saint-Clément 1 über 17.87 km kein Eis gemeldet. Die Schneereste am Strassenrand zu Beginn der Prüfung konnten jedoch ebenso für heikle Situationen sorgen.

Thierry Neuville wollte auf SP 4 seinen Reifenvorteil ausspielen und konnte zuerst auch die schnellsten Splitzeiten setzen, ehe der Belgier bei einem Dreher viel Glück hatte. Der Huyndai-Pilot konnte seine Fahrt fortsetzen, verlor aber knapp 9s auf die Zeit von Elfyn Evans.

Sebastien Ogier konnte in SP 4 seine erste Bestzeit vor Elfyn Evans und Ott Tänak setzen. Im Kampf um die WRC2-Führung konnte Pepe Lopez seinen Rückstand auf Nikolay Gryazin auf 0.8s verringern.

Als einzige Sonderprüfung wird La Bréole / Selonnet bei dieser Rallye dreimal absolviert. Zweimal am Freitag und einmal am Sonntag Morgen. Vor dem ersten Durchgang meldeten die Eisspione 5 km eisige Stellen vor dem Ziel. Der Eisspion-Crew von Sebastien Ogier wurden diese zum Verhängnis. Der ehem. Europameister Simon Jean-Joseph überschlug sich im Toyota GR Yaris im besagten letzten Abschnitt.

Nach der Bestzeit in SP 4 war Sebastien Ogier auch in SP5 nicht zum Halten: Der Franzose holte sich die überlegene Bestzeit vor Elfyn Evans und Adrien Fourmaux und verkürzte den Rückstand auf den Führenden um ganze 11.2s. Ogier schob sich damit auch auf den zweiten Zwischenrang nach Vorne.

Elfyn Evans erreichte den mittäglichen Service in Gap als Führender mit einem Vorsprung von 10.7s auf Sebastien Ogier. Thierry Neuville komplettierte das Podium nach SP 5 mit einem Rückstand von 24.5s.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

In der WRC-2 gab es hingegen den nächsten Führungswechsel. Skoda-Pilot Pepe Lopez übernahm wieder knapp die Führung vor Nikolay Gryazin und Yohan Rossel.

Auch beim Re-Run am Nachmittag in Ancelle bot die Kurve, welche am Vormittag für soviele Probleme sorgte, immer noch reichlich Eis. Der Großteil der anderen eisigen Abschnitte war jedoch bereits nur mehr nass.

Thierry Neuville konnte auf der ersten Prüfung der Nachmittagssschleife die Bestzeit vor Sebastien Ogier und Elfyn Evans verbuchen.

Der spannende Kampf um Zehntelsekunden in der WRC-2 setzte sich auch am Nachmittag fort. In SP 6 war wieder Nikolay Gryazin am Zug: Der Citroen Pilot setzte mit 0.6s Vorsprung auf seinen Teamkollegen Yohan Rossel und 1.7s auf Pepe Lopez die Bestzeit. Gryazin übernahm somit wieder die Führung vor Lopez.

Thierry Neuville verkürzte seinen Rückstand auf das Toyota-Führungsduo mit der Bestzeit in SP 7 weiter. Der Belgier entschied den Re-Run Champcella / Saint-Clément 2 vor Sebastien Ogier und Elfyn Evans für sich.

Die nächste Sonderprüfung – der nächste Führungswechsel in der spannenden WRC-2 Wertung: Auf der durchgehend trockenen SP 7 konnte Pepe Lopez wieder den Spitzenplatz übernehmen. Der Spanier setzte diesmal eine klare Bestzeit vor Yohan Rossel und distanzierte den Führenden Nikolay Gryazin um 5.6s. Der Skoda Pilot übernahm somit wieder die Führung – mit 4.3s Vorsprung auf den Citroen Piloten.

Als finale Prüfung am Freitag stand noch der zweite Durchgang in La Breole an. Wie am Vormittag war Sebastien Ogier hier nicht zu schlagen und verwies Thierry Neuville und Elfyn Evans auf die Plätze. Doch in der Gesamtwertung blieb Evans in Führung – der Toyota-Pilot erreichte den abendlichen Service in Gap mit einem Vorsprung von 4.5s auf Teamkollegen Sebastien Ogier. Thierry Neuville komplettierte das Podium am Freitag Abend mit einem Rückstand von 16.1s . Ott Tänak, Adrien Fourmaux und Andreas Mikkelsen folgten in den Top-6.

In der WRC-2 Wertung schlug Nikolay Gryazin auf der finalen Prüfung des Tages zurück. Mit der klaren Bestzeit in SP 8 übernahm der Citroen Pilot wieder die Führung in der Gesamtwertung. Mit einem Rückstand von 1.3s belegte Pepe Lopez am Freitag-Abend den zweiten Platz. Knapp dahinter Yohan Rossel auf P3 (6.2s.)

Am Samstag stehen weitere sechs Sonderprüfungen über 120.40 km rund um Gap auf dem Programm.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ergebnisse:

Zwischenstand nach SP 8:
01. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 1:14:58.5
02. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 +4.5
03. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +17.3
04. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +1:05.9
05. Fourmaux / Coria, Ford Puma Rally1 + 1:26.9
06. Mikkelsen / Eriksen, Hyundai i20 N Rally1 +2:35.5
07. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +3:06.8
08. Gryazin / Aleksandrov, Citroen C3 Rally2 +5:18.9
09. Lopez / Vazquez, Skoda Fabia RS Rally2 +5:20.2
10. Rossel / Dunand, Citen C3 Rally2 +5:25.1

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Galerie WRC Rallye Monte Carlo 2024: Fotos: © Axel Kindermann
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Zeitplan Rallye Monte Carlo 2024:


Mittwoch, 24. Jänner 2024:
16:31h - Shakedown Gap (3,28 km)

Donnerstag, 25. Jänner 2024:

20:35h - SP 1 - Thoard - Saint Geniez (21,01 km)
21:58h - SP 2 - Bayons - Breziers (25,19 km)


Freitag, 26. Jänner 2024:
08:51h - SP 3 - St. Leger les Melezes - La Batie Neuve 1 (16,68 km)
10:24h - SP 4 - Champcella - Saint Clement 1 (17,87 km)
11:57h - SP 5 - La Breole - Selonenet 1 (18,31 km)
14:56h - SP 6 - St. Leger les Melezes - La Batie Neuve 2 (16,68 km)
16:29h - SP 7 - Champcella - Saint Clement 2 (17,87 km)
18:02h - SP 8 - La Breole - Selonenet 2 (18,31 km)

Samstag, 27. Jänner 2024:
08:05h - SP 9 - Esparron - Oze 1 (18,79 km)
09:53h - SP 10 - Les Nonieres - Chichilianne 1 (20,04 km)
11:06h - SP 11 - Pellafol - Agnieres en Devoluy 1 (21,37 km)
14:05h - SP 12 - Esparron - Oze 2 (18,79 km)
15:53h - SP 13 - Les Nonieres - Chichilianne 2 (20,04 km)
17:06h - SP 14 - Pellafol - Agnieres en Devoluy 2 (21,37 km)

Sonntag, 28. Jänner 2024:
07:04h - SP 15 - La Breole - Selonenet 3 (18,31 km)
08:35h - SP 16 - Digne les Bains - Chaudon Norante (19,01 km)
12:15h - SP 17 - La Bollene Vesubie - Col de Turini (14,80 km)

Weitere Informationen zur Rallye Monte Carlo 2024: www.acm.mc

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