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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 
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WRC Rallye Monte Carlo 2025: Ogier holt den 10. Monte Sieg vor Evans & Fourmaux!

Spannendes Finale bei der 93. Rallye Monte Carlo 2025: Sebastien Ogier triumphiert und holt sich seinen 10. Sieg nach einem ereignisreichen Schlusstag. Toyota-Teamkollege Elfyn Evans sichert sich P2 vor Adrien Fourmaux beim Hyundai-Debut.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Peter Hartmann, Axel Kindermann

Am Sonntag waren noch noch drei Sonderprüfungen zu absolvieren, darunter die finale Powerstage am legendären Col de Turini.

Das Eintreffen von kälteren Luftmassen war in der Nacht auf Sonntag angekündigt, diese verspäteten sich jedoch etwas. Der vermutete leichte Schneefall zum Start der frühmorgendlichen noch bei Dunkelheit startenden 16. Sonderprüfung Avançon / Notre-Dame-du-Laus 2 setzte nicht ein, dennoch waren die Bedingungen bei immer weiter fallenden Temperaturen äußerst schwierig. Die Top-Teams vertrauten auf verschiedene Kombinationen von Supersoft- Winter- & Spikereifen. Die Wahl der richtigen Pneus sollten im Verlauf des Sonntags noch eine deutliche Rolle spielen. Umso mehr, da die am Schlusstag zu fahrenden Prüfungen mit großen geographischen Entfernungen ausgetragen wurden.

Schon die Onboard-Aufnahmen der ersten Fahrzeuge in SP 16 ließen vermuten wie rutschig sich die Fahrbahn präsentierte. Black-Ice lauerte an exponierten Stellen. Takamoto Katsuta war der Erste der davon überrascht wurde. Der Japaner rutschte kurz nach dem Start in eine Hecke. Trotz tatkräftiger Hilfe der anwesenden Zuseher konnte der Toyota GR Yaris Rally1 nicht aus seiner misslichen Lage befreit werden – für Katsuta war die 93. Rallye Monte Carlo 2025 vorzeitig beendet.

Es sollte nicht der Einzige Paukenschlag für Toyota am frühen Sonntag Morgen bleiben. Kurz darauf knallte Sami Pajari auf einer vereisten Brücke in das Geländer und flog in das darunterliegende Bachbett. Auch für Pajari war die Weiterfahrt unmöglich. Innerhalb von nur wenigen Minuten verlor Toyota gleich zwei Rally1-Boliden.

An der Spitze dominierten Sebastien Ogier und Elfyn Evans mit ihrer für diese Sonderprüfung optimale Reifenwahl mit Spikebesetzung und distanzierten die Konkurrenz deutlich. Ott Tänak konnte im Kampf mit seinem Teamkollegen Adrien Fourmaux um P3 an dem Franzosen vorbeiziehen und mit 4.5s Vorsprung in die finalen beiden Prüfungen starten.

Ein Reifenschaden von Nikolay Gryazin und somit ein Zeitverlust von mehr als einer Minute entschied den Kampf zwischen Yohan Rossel und Gryazin als schnellstes Rally2-Fahrzeug wohl zugunsten des Franzosen. In der WRC2 setzte sich der spannende Kampf um P2 weiter fort, nun übernahm Eric Camilli wieder relativ klar die zweite Position vor Leo Rossel.

Etwas verspätet startete die zweite Prüfung des Tages Digne-les-Bains / Chaudon-Norante 2 über 19.01 km. Am Donnerstag bildete diese Prüfung den Auftakt in die 93. Rallye Monte Carlo 2025.

Auch hier waren die Temperaturen noch am fallen, so dass auch in SP17 mit Black Ice zu rechnen war.

Gregoire Munster eröffnete die Prüfung und gab einen ersten Einblick auf die zu erwartenden Bedingungen. Und diese zeigten wie rutschig es abermals war. Nach knapp 12 Kilometern passierte es – Munster verschätzte sich und knallte in eine Böschung. Die Beschädigungen am Ford Puma Rally1 waren zu massiv, Munster konnte die Fahrt nicht mehr fortsetzen und war somit bereits der dritte Rally1 Bolide, dem die schwierigen Bedingungen am Sonntag zum Verhängnis wurden.

Dahinter zeigte sich, dass die Teams mit Supersoft Reifen einen klaren Vorteil auf dieser Prüfung hatten. Kalle Rovanperä deklassierte die vor ihm gestartete Konkurrenz und legte eine extrem schnelle Zeit vor. Ott Tänak verlor auf die Zeit des Finnen mehr als 23s! Im Kampf um P3 mit Adrien Fourmaux bedeutete dies auch wieder den Rückfall auf den vierten Rang für den Esten, da auch sein französicher Teamkollege ganze 27.9s schneller war. Eine amtemberaubende Fahrt des Franzosen im Kampf um das Podium.

Da auch Elfyn Evans 17.8s auf die unglaubliche Bestzeit von Adrien Fourmaux verlor, befand sich der Franzose nun auch wieder im Kampf um P2 mit nur mehr 4.0s Rückstand auf den Toyota-Piloten.

Sebastien Ogier zeigte sich mit seiner Reifenwahl im Ziel alles andere als zufrieden, auch der Führender verlor mehr als 23s auf die Bestzeit und selbst der Kampf um den Sieg schien für Adrien Fourmaux nun möglich.

Klarer war der Fall in der WRC2. Mit 2:32.6 Minuten Vorsprung ging Yohan Rossel in die finale Powerstage. Spannend war weiter der Kampf um P2 zwischen Eric Camilli und Leo Rossel. 7.7s trennten die beiden nach SP 17 zugunsten von Camilli. Mit einer vierten WRC2 Zeit in SP 17 zeigte Filip Kohn nach seinem Pech am Samstag Abend auf.

Eine extrem spannende finale Powerstage über knapp 18 km im Kampf um die Podiumsplatzierungen deutete sich nun an. Die Wetterbedingungen und dementsprechend die für diese Bedingungen optimale Reifenwahl würden den Ausschlag geben.

Mit einem Vorsprung von 18.2s auf Elfyn Evans und 22.2s auf Adrien Fourmaux ging Sebastien Ogier in die alles entscheidende Powerstage am Col de Turini. Im Kampf um P4 trennten Ott Tänak und Kalle Rovanperä nun ebenso nur mehr 3.1s – ein weiteres spannendes Duell deutete sich an.

Die Streckenbedingungen präsentierten sich zum Start der finalen 18. Sonderprüfung wie erhofft extrem anspruchsvoll. Von trockenen Asphalt am Start in La Bollene Vesubie bis hin zu extrem eisigen Abschnitten mit Schneeresten in den höheren Regionen rund um die Passhöhe bis zum Ziel in Peira Cava.

Nikolay Gryazin eröffnete die Powerstage und konnte sich als Erster einen Eindruck über die tatsächlichen Bedingungen verschaffen. Der Aufstieg bis zur Passhöhe präsentierte sich fast schon gänzlich trocken und präferierte klar die Teams auf Supersoft und Wintereifen. Aber knapp 1.5 km vor der Passhöhe begann die stark vereiste Schneefahrbahn. Ab hier waren die Spikes gefragt. Es blieb ein nervenaufreibendes Zuwarten welche Kombination sich schlussendlich als die richtige erweisen würde.

Gryazin bestritt die Prüfung komplett ohne Spikes, die dahinter startenden Gus Greensmith und Oliver Solberg stellten aber schnell klar, dass momentan Spikes die klar schnellere Option waren und beendeten die SP knapp 20s schneller. Aber Auto um Auto brach die eisige Fahrbahn mehr auf. Gespannt wartete man auf die Rally1 Boliden und sie boten die erwartete Show auf der extrem anspruchsvollen Prüfung.


Foto: Peter Hartmann

Mit sichtbar voller Attacke nahm Elfyn Evans das Bergabstück vom Col de Turini in Angriff und knapp 1.5 km vor dem Ziel touchierte der Toyota-Pilot die Betonböschung. Aber selbst das blieb ohne Folgen und Evans unterbot die zurvor von Adrien Fourmaux vorgelegte Top-Zeit um 3.5s. Sebastien Ogier setzte dem eines drauf und unterbot die Zeit von Evans nochmals um 0.2s.

Mit einem Vorsprung von schlussendlich 18.4s holt sich Sebastien Ogier somit seinen 10. Gesamtsieg bei der Rallye Monte Carlo. Elfyn Evans und Adrien Fourmaux komplettierten das vielumjubelte Podium bei der Siegerehrung.

Kalle Rovanperä konnte mit der viertschnellsten Zeit auf der Powerstage Ott Tänak in der Gesamtwertung noch von P4 verdrängen. Hinter Tänak folgten Thierry Neuville, Josh McErlean und Yohan Rossel in den Top-8.

Die reine Tageswertung für den Sonntag, wofür extra WM-Punkte vergeben wurden konnte Elfyn Evans vor Kalle Rovanperä und Sebastien Ogier für sich entscheiden.

In der WRC2 ließ Yohan Rossel nichts mehr anbrennen. Der große Dominator der Rallye Monte Carlo 2025 triumphierte vor Eric Camilli und seinem Bruder Leo. Filip Kohn konnte den Saisonauftakt nach den Ausrutscher am Samstag Abend am Sonntag problemlos beenden und belegte schlussendlich P10 in der WRC2.

Ergebnisse:

Endstand nach SP 18:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 3:19:06.2
02. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +18.4
03. Fourmaux / Coria, Hyundai i20 N Rally1 +25.9
04. Rovanperä / Haltunen, Toyota GR Yaris Rally1 +54.3
05. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +58.9
06. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +5:44.2
07. McErlean / Treacy, Ford Puma Rally1 +10:15.0
08. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +10:26.8
09. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 +11:40.7
10. Camilli / de la Haye, Hyundai i20 N Rally2 +13:14.6

WM-Stand:

WM-Punkte Fahrer: 01. Ogier – 33, 02. Evans – 26, 03. Fourmaux – 20, 04. Rovanperä – 18, 05. Tänak – 11, 06. Neuville – 8, 07. McErlean – 6, 08. Rossel – 4, 09. Gryazin – 2, 10. Camilli – 1

WM Punkte Hersteller: 01. Toyota Gazoo Racing WRT – 60, 02. Hyundai Shell Mobis WRT – 11, 03. M-SPORT Ford WRT - 11


Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 13.-16. Februar 2025 mit der Rallye Schweden rund um Umea fortgesetzt. Das schwedische Wintermärchen ist die einzige Schneerallye im WM-Kalender.

Galerie WRC Rallye Monte Carlo 2025: Fotos: © Axel Kindermann
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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 

WRC Rallye Monte Carlo 2025 – Tag 3: Ogier in Front, Dreikampf um P2!

Sebastien Ogier baute seine Führung bei der 93. Rallye Monte Carlo am Samstag weiter aus, dahinter tobt ein Sekundenkampf zwischen Elfyn Evans, Adrien Fourmaux und Ott Tänak um Platz 2.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Peter Hartmann

Der längste Tag der diesjährigen Rallye Monte Carlo mit sechs Sonderprüfungen über mehr als 120 km stand am Samstag für die Teams am Programm.

Das Wetter präsentierte sich am Samstag Morgen von der trockenen und sonnigen Seite, für den Verlauf des Tages war die Möglichkeit von Niederschlägen prognostiziert. Die Temperaturen waren klar im positiven Bereich, Eis spielte am Samstag Morgen keine Rolle.

Die Auftaktprüfung La Motte-Chalancon / Saint-Nazaire mit mehr als 27 km Länge stellte den Teams gleich am frühe Morgen eine anspruchsvolle Aufgabe.

Gregoire Munster schied gestern noch auf der Verbindungsetappe nach der finalen Sonderprüfung auf dem Weg in den Servicepark nach technischen Problemen aus und eröffnet deswegen die Sonderprüfungen am Samstag als erstes Fahrzeug.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Der Tag begann für Thierry Neuville alles andere als nach Wunsch. Kurz nach dem Start verlor der Bolide des amtierenden Weltmeisters merklich an Power. Nach wenigen Kilometern hielt der Belgier an und versuchte mittels eines Reset das Problem zu beheben. Dies war erfolgreich, der Zeitverlust betrug jedoch knapp 50s.

Die von Gregoire Munster vorgelegte Zeit stellte sich schnell als Top-Zeit heraus. Die Strecke verschmutzte wie in den Vortagen äußerst schnell, erst der Führende Sebastien Ogier kam teilweise an die Splitzeiten von Munster heran, konnte die Zeit aber auch nicht unterbieten. Munster entschied somit die Auftaktprüfung vor Ogier, Rovanperä und Katsuta für sich. In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen, Elfyn Evans und Adrien Fourmaux fuhren im Kampf um P2 die exakt selbe Zeit in SP 10.

Yohan Rossel setzte seinen Erfolgsrun in der WRC2 auch am Samstag fort und holte sich die erste Bestzeit vor Leo Rossel. Da Eric Camilli 14.5s auf Leo Rossel verlor intensivierte sich der Kampf um P2 nachdem der Rückstand von Leo Rossel auf Eric Camillli somit auf nur mehr 1.5s schmolz.

Der erste Durchgang der Prüfung Aucelon / Recoubeau-Jansac 1 stand als nächstes im Zeitplan. 11° zeigte das Thermometer beim Start an, Niederschläge waren auch weiter keine zu erwarten. Die Prüfung musste nach der Recce von mehr als 20 km um knapp 5 km vom Start her auf 15,48 km verkürzt werden.

Die Topographie der Prüfung mit ihren steilen Abhängen verzeiht keinen Fehler, dementsprechend mit viel Respekt kommentierten die Piloten die Strecke nach der Recce.


Foto: M-Sport Ford WRT

Gregoire Munster legte wieder die erste Richtzeit vor und gab im Ziel der Prüfung zu Protokoll etwas Risiko herausgenommen zu haben, nach seine ersten WRC Bestzeit in der vorhergehenden SP.

Ott Tänak attackierte in SP 11 sichtlich und erzielte eine klare Bestzeit vor Adrien Fourmaux und Elfyn Evans. In der Gesamtwertung konnte Adrien Fourmaux, damit um 0.5s an Elfyn Evans vorbeiziehen und den zweiten Zwischenrang hinter dem Führenden Sebastien Ogier übernehmen.

In der WRC2 dominierte Yohan Rossel weiterhin klar und baute seine Führung auf Eric Camilli auf mittlerweile mehr als 2:30 Minuten aus.

Die Vormittagsschleife wurde mit der zwölften SP La Bâtie-des-Fonts / Aspremont 1 über 17.85 km abgeschlossen. Bei der Recce präsentierte sich die Prüfung noch mit viel Schnee & Eis. Aufgrund der steigenden Temperaturen in den letzten Tagen war davon nun naürlich nicht mehr viel über, es blieben jedoch noch einige eisige Stellen mit Schneeresten in den schattigen Abschnitten.

Der Schlussteil der Prüfung ist ein absoluter Highspeed Abschnitt, pünktlich zum Start setzte in diesem Bereich leichter Regen ein.

Takamoto Katsuta kam am Samstag deutlich besser zurecht als in den letzten Tagen. In SP 12 konnte der Japaner seine erste Bestzeit vor Thierry Neuville und Sebastien Ogier für sich verbuchen.


Foto: Peter Hartmann

Sebastien Ogier erreichte den mittäglichen Servicepark in Gap mit einem Vorsprung von mittlerweile komfortablen 17.2s. Mit der sechsten Zeit in SP 12 konnte Adrien Fourmaux auf P2 wiederum seinen Vorsprung auf Elfyn Evans auf 2.8s ausbauen.

Hinter dem Spitzentrio folgen Kalle Rovanperä, Ott Tänak, Takamoto Katsuta, Sami Pajari und Thierry Neuville in den Top-8.

Auf P9 rangierte mittlerweile der Führende in der WRC2-Wertung. Hier konnte weiterhin Eric Camilli P2 halten, Leo Rossel kam ihm mittlerweile aber bereits auf 1.6s nahe. Filip Kohn & Ross Whittock hielten am Samstag Vormittag ihre Platzierung: P6 in der WRC2 Wertung und P4 in der WRC2 Challenger Wertung.

Der Re-Run auf der Nachmittagsschleife in La Motte-Chalancon konnte bei Sonne starten, von angekündigten Regen war weiterhin nichts zu sehen. Die Strecke präsentierte sich teils stark verschlammt, besonders auf den schmaleren Fahrbahnabschnitten.

Zusehermassen säumten die Sonderprüfung als Gregoire Munster wieder als Erster in die SP startete. Wie am Vormittag als der Ford-Pilot seine allererste WRC-Gesamtbestzeit für sich verbuchen konnte, legte der Holländer auf den knapp 27 Kilometern eine äußerst schnelle Zeit vor. Doch für die Bestzeit sollte es diesmal nicht reichen. Sami Pajari war der erste der die Zeit unterbieten konnte.

Der Fokus richtete sich nun auf den spannenden Sekundenkampf zwischen Adrien Fourmaux und Elfyn Evans um den zweiten Zwischenrang. Elfyn Evans setzte in SP 13 zu einer Attacke an und nahm den Hyundai-Piloten auf den 27 km 2.9s ab und konnte somit mit dem Mininmalvorsprung von 0.1s wieder am Franzosen vorbeiziehen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Die Sonderprüfungsbestzeit konnte Ott Tänak vor Elfyn Evans und Sebastien Ogier für sich verbuchen. Auch in der WRC2 schienen die Positionen bezogen. An der Vormachtstellung von Yohan Rossel änderte sich nichts.

Auch beim zweiten Durchgang der Prüfung Aucelon / Recoubeau-Jansac blieb es trocken. Die äußerst schmale Fahrbahn an ihren steilen Abhängen verlangte wieder volle Konzentration von den Piloten. Diese fehlte Thierry Neuville kurze Zeit und er rutschte in einer Rechtskurve in die Felswand. Der Bolide überstand den Felskontakt zum Glück mit nur einer verbogenen Felge.

Ein Problem an der Handbremse verhinderte eine weitere Topzeit von Takamoto Katsuta. Am Weg zu seiner nächsten Bestzeit hatte auch Ott Tänak die eine oder andere Schrecksekunde zu meistern. Der Hyundai-Pilot unterbot die Zeiten der Konkurrenz deutlich und holte sich die Bestzeit mit 9s Vorsprung vor Sebastien Ogier und 13.2s vor Thierry Neuville. Da Adrien Fourmaux und Elfyn Evans im Infight um P2 ebenso 13.3 bzw. 15.7s verloren, kam Tänak auch wieder in Schlagdistanz zu diesem Duo und den Fight um den zweiten Rang. Nur mehr 8.8s trennten Tänak nach SP 15 von Evans, welcher nun Fourmaux wieder um 0.7s den Vortritt lassen musste. An der Spitze baute Sebastien Ogier seinen Vorsprung mittlerweile auf 24.4s aus.

Zum Abschluss des langen Samstages stand noch der Re-Run in La Bâtie-des-Fonts an. Die letzten Eis und Schneereste des ersten Durchgangs waren nun fast alle geschmolzen, die Strecke sollte sich jedoch in einem sehr schmutzigen Zustand präsentieren.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ott Tänak setzte auch auf SP 15 zur Attacke an und holte sich auch in SP 15 die klare Bestzeit. Bei einsetzender Dunkelheit distanzierte der Hyundai-Pilot seinen Teamkollegen Adrien Fourmaux um mehr als 7.0s und konnte somit den Rückstand auf den Franzosen auf nur mehr 2.5s reduzieren. Elfyn Evans konnte sich der Attacke von Tänak entgegensetzen und dem Hyundai-Piloten nur um 2.0s den Vortritt lassen. Evans schob sich in der Gesamtwertung somit wieder an Fourmaux vorbei auf P2.

Sebastien Ogier beendete den Samstag Abend mit einem Vorsprung von auf Elfyn Evans, welcher sich nun in einem Dreikampf mit Adrien Fourmaux und Ott Tänak um P2 befand. Kalle Rovanperä, Takamoto Katsuta, Sami Pajari und Thierry Neuville folgten in den Top-8.

In der WRC2 blieb am Samstag Nachmittag nicht alles beim Alten: Yohan Rossel führte die Zwischenwertung nach SP 15 mit Minuten mit 2:49.6 Minuten Vorsprung an, doch der neue Zweitplatzierte war nun wieder Leo Rossel. Der Citroen Pilot konnte Eric Camilli auf der finalen SP des Tages um 0.5s abfangen. Filip Kohn rutschte in SP 15 kurz nach dem Start von der Strecke und konnte seine Fahrt erst nach mehr als 7 Minuten fortsetzen. In der WRC2 Wertung rutschte der BRR-Pilot damit auf P11 zurück.


Foto: Peter Hartmann

Ergebnisse:

Zwischenstand nach SP 15:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 2:42:48.2
02. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +20.3
03. Fourmaux / Coria, Hyundai i20 N Rally1 +24.6
04. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +27.1
05. Rovanperä / Haltunen, Toyota GR Yaris Rally1 +55.0
06. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +1:43.7
07. Pajari / Salminen, Toyota GR Yaris Rally1 +4:09.9
08. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +5:17.5
09. McErlean / Treacy, Ford Puma Rally1 +8:25.4
10. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 +8:33.0

Am Sonntag sind noch drei Sonderprüfungen zu absolvieren, darunter die finale Powerstage über den legendären Col de Turini!

Galerie WRC Rallye Monte Carlo 2025: Fotos: © Axel Kindermann
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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 

WRC Rallye Monte Carlo 2025 – Tag 2: Ogier kämpft sich an die Spitze!

Sebastien Ogier stürmte am zweiten Tag der 93. Rallye Monte Carlo an die Spitze der Gesamtwertung und führte nach SP 9 vor Elfyn Evans und Adrien Fourmaux. Thierry Neuville und Ott Tänak büßten nach Zwischenfällen Zeit ein.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Sechs Sonderprüfungen über knapp 107 km standen am Freitag bei der 93. Rallye Monte Carlo 2025 für die Teams am Zeitplan. Das Wetter zeigte sich am Freitag Morgen von der trockenen Seite, die Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt ließen auf den höher gelegenen Abschnitten auch Eis erwarten. Dementsprechend wählten die Top-Teams auch alle einen Mix aus Winter-& Spikebereifung für die erste Schleife am Vormittag.

Der Auftakt führte über die Prüfung Saint-Maurice / Aubessagne (18.68 km). Thierry Neuville eröffnete auch am Samstag die SP und auf den Onboard-Aufnahmen zeigte sich schnell wie eisig sich die Fahrbahnoberfläche am Freitag Morgen präsentierte.

Thierry Neuville zeigte sich im Ziel der Prüfung mit seiner Wahl von vier Spikereifen zufrieden, berichtete aber über einige Überraschungen in SP 4. Mit mehr und mehr Fahrzeugen in der Prüfung sollte sich die SP zwar mehr verschmutzen, andererseits sollten die eisigen Abschnitte auch weniger werden. Der direkt hinter Neuville startende Elfyn Evans unterbot die Zeit von Neuville um 2.8s und holte sich damit die Führung. Noch schneller startete Ott Tänak in den Freitag – der Este war um ganze 12.8s schneller im Ziel als Evans und verkürzte seinen Rückstand vom Vortag deutlich.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Auch Sebastien Ogier konnte das Tempo von Tänak nicht mitgehen, verlor aber nur 6s auf den Hyundai-Piloten. Als Zweitschnellster konnte abermals Adrien Fourmaux aufzeigen. Der Franzose führte die Splitzeiten sogar lange Zeit an, und verlor nur auf gegen Ende der SP 1.4s auf Tänak.

Doch da hatten viele die Rechnung ohne Kalle Rovanperä gemacht. Nach der verhaltenen Vorstellung am Donnerstag zeigte der zweifache Weltmeister am Freitag Morgen seine große Klasse und nutzte die späte Startposition optimal aus. Der Finne holte sich die Bestzeit und unterbot Tänaks Zeit um 6.7s. Auch Gregoire Munster nutzte die schneller werdende Strecke und setzte mit nur 1.4s Rückstand auf Rovanperä die Zweitschnellste Zeit. Dahinter mit 3.6s Sami Pajari im Toyota GR Yaris Rally1. Wie sehr sich die Bedingungen besserten, zeigt die 4. Gesamtzeit von Oliver Solberg im Toyota GR Yaris Rally2.

In der WRC2 konnte Yohan Rossel seine Führung ausbauen. Dahinter überholte jedoch Eric Camili Leo Rossel und belegte nun P2. Filip Kohn setzte seine gute Vorstellung vom Donnerstag fort und in der WRC2

Der Klassiker Saint-Léger-les-Mélèzes / La Bâtie-Neuve sorgte auch 2025 wieder für äußerst schwierige Bedingungen am Col de Moissiere auf über 1570m Seehöhe. Dicke Eisschichten in den schattigen Abschnitten stellten eine große Herausforderung dar.

Doch dazu sollte es nicht kommen: Nachdem zwei Zuseher knapp vor der offiziellen Startzeit stürzten und medizinische Hilfe benötigten musste SP5 gestrichen werden.


Foto: M-Sport Ford WRT

Als dritte Prüfung der Vormittagsschleife stand ein weiterer Klassiker an. La Bréole / Selonnet über 18.31 km. Morgens zeigte sich fast die komplette Prüfung mit viel Eis, beim Start des ersten Durchgangs gegen Mittag war davon nur mehr in den Schattenabschnitten zu sehen. Gerade dieser Mix von trockenen und sehr rutschigen Abschnitte sollte dann jedoch für jede Menge Drama sorgen.

Als erstes erwischte es Thierry Neuville. Der amtierende Weltmeister verschätzte sich beim Anbremsen auf eine Bergabkehre und schlug in einen Graben ein. Dabei wurde das Heck des i20 N Rally1 schwer beschädigt, das linke Hinterrad hing blockierend im Radkasten. Der Belgier konnte sich nur mehr über die Prüfung ins Ziel schleppen und verlor dabei knapp 2 Minuten. Zuerst schien es als ob eine Weiterfahrt unmöglich wäre, doch Neuville und Co Wydaeghe schafften es den Boliden soweit flott zu kriegen, um den Service in Gap ohne Strafzeit zu erreichen.

Ott Tänak hatte bei einem Ausritt in einen Graben viel Glück im Unglück. Auf einem extrem eisigen Abschnitt kurz vor dem Ziel rutschte der Este in den Graben und traf mit dem Heck des Wagens einen Masten. Der Schaden am Hyundai i20 N Rally1 war enorm. Ein Großteil des Hecks war nicht mehr vorhanden, der Bolide schien jedoch ansonsten problemlos zu laufen.

Sebastien Ogier hatte bei einen kurzen Ausrutscher in einen Graben Glück, der Franzose konnte mit der dritten SP Zeit den Rückstand auf den Führenden Evans auf nur mehr 1.5s verkürzen.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Mit einer unglaublichen Attacke und vollem Risiko am extrem eisigen Schlussteil konnte Adrien Fourmaux die Konkurrenz in SP 6 klar distanzieren. Der Hyundai-Pilot feierte seine erste Bestzeit seit dem Markenwechsel und übernahm den dritten Rang in der Gesamtwertung hinter Elfyn Evans und Sebastien Ogier.

Auch Gregoire Munster konnte ein weiteres mal aufzeigen: Ohne Spikereifen schaffte der Ford Pilot dennoch die zweitschnellste Gesamtzeit und verbesserte sich auf P4 Gesamt. Mit einem Reifenschaden beendete hingegen Sami Pajari das Ziel der sechsten Sonderprüfung.

Den mittäglichen Service in Gap erreichte Elfyn Evans als Gesamtführender mit einem Vorsprung von 1.5s auf seinen Toyota-Teamkollegen Sebastien Ogier. Adrien Fourmaux komplettierte das Podium nach SP 6. Gregoire Munster, Ott Tänak, Kalle Rovanperä, Takamoto Katsuta und Sami Pajari folgten in den Top-8.

In der WRC2 dominierte Yohan Rossel. Mit 1:09.7 Minuten Vorsprung auf Bruder Leo erreichte der Citroen Pilot den Servicepark. Auf P3 weiter Eric Camilli im Hyundai i20 N Rally2. Filip Kohn setzte seine gute Leistung fort und belegte nach SP 6 P6 in der WRC2 und P4 in der WRC2 Challenger Wertung.

Der Re-Run in Saint-Maurice / Aubessagne präsentierte sich am Schlussteil äußerst stark verschmutzt, ansonsten aber eisfrei.

Die Boliden von Thierry Neuville und Ott Tänak konnten im Servicepark wieder vollständig in Stand gesetzt werden. Der Belgier eröffnete auch am Freitag Nachmittag die Prüfung.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Elfyn Evans konnte seinen Vorsprung auf Sebastien Ogier um ganze 10.4s ausbauen. Adrien Fourmaux konnte zuerst das Tempo von Evans lange Zeit mitgehen, auf den letzten sehr schmutzigen Kilometern verlor der Franzose jedoch ebenso mehr als 9s auf den Toyota-Piloten an der Spitze. Auch Kalle Rovanperä musste Evans in SP 7 den Vortitt lassen, auch der Finne verlor auf den letzten Kilometern zuviel.

Yohan Rossel kontrollierte das Geschehen in der WRC2 weiterhin klar. Eric Camilli konnte wieder auf P2 der Zwischenwertung übernehmen.

Nach der Absage am Vormittag, konnte der zweite Durchgang in Saint-Léger-les-Mélèzes / La Bâtie-Neuve über die Bühne gehen. Da die Prüfung am Vormittag nur von wenigen Vorausfahrzeugen absolviert wurde präsentierten sich manche Kurven und vorallem der schattige Bergabteil nach dem Col de Mossiere weiterhin sextrem eisig.

Elfyn Evans wurde die erste extrem eisige Kehre fast zum Verhängnis. Trotz gefühlten Schritttempos drehte sich der Toyota-Pilot ein und verlor wertvolle Sekunden. Im Ziel der SP hatte Evans 8.1 Rückstand auf die Zeit von Thierry Neuville.

Sebastien Ogier meisterte die eisigen Bergabkehren am Onboard-Video sichtlich meisterlich und fuhr in diesem Abschnitt einige Sekunden heraus. Im Ziel betrug der Vorsprung des Franzosen auf Elfyn Evans ganze 14.7s und Ogier übernahm somit wieder die Führung in der Gesamtführung. Auch Adrien Fourmaux konnte den Abstand zu Elfyn Evans mit der bis dato Zweitschnellsten Zeit auf nur mehr 4.6s verringern.

Gregoire Munster handelte sich auf den letzten Kilometern einen Reifenschaden ein und beendete die Prüfung mit einem Zeitverlust von mehr als 47s.

Als Finale des Freitags wartete noch der zweite Durchgang der SP La Bréole / Selonnet auf die Teilnehmer. Wie im ersten Run war es vorallem der Schlussteil, welcher sich als äußerst tricky herausstellen sollte.


Foto: M-Sport Ford WRT

Thierry Neuville verpasste just wieder an derselben Kehre wie beim ersten Durchgang den Bremspunkt und rutschte wieder in denselben Graben. Mit einem Reifenschaden schleppte sich der Belgier wieder in langsamer Fahrt ins SP-Ziel. Wie sich im Zielinterview herausstellte trat der Reifenschaden bereits vor dem Verbremser auf.

Sebastien Ogier baute seine Führung mit einer weiteren Bestzeit aus. Adrien Fourmaux riskierte im schwierigen Schlussteil sichtlich wieder alles, mit der zweiten Zeit in SP 9 verkürzte der Franzose den Rückstand auf Elfyn Evans auf nur mehr 1.6s.

Mit einem Vorsprung von 12.6s auf Elfyn Evans beendete Sebastien Ogier den zweiten Tag als Führender. Hinter Adrien Fourmaux auf P3 folgten Kalle Rovanperä, Ott Tänak, Gregoire Munster, Takamoto Katsuta und Sami Pajari in den Top-8.

In der WRC2 fand die dominante Vorstellung von Yohan Rossel ihre Fortsetzung. Der Citroen Pilot lag am Ende des zweiten Tages mit 2:03.2 Min. vor Eric Camilli in Führung. Leo Rossel komplettierte das Podium. Filip Kohn belegte auch am Ende des zweiten Tages P6 in der WRC2 und P4 in der WRC2 Challenger Wertung.

Ergebnisse:

Zwischenstand nach SP 9:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 1:27:00.6
02. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +12.6
03. Fourmaux / Coria, Hyundai i20 N Rally1 +14.2
04. Rovanperä / Haltunen, Toyota GR Yaris Rally1 +38.5
05. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +47.3
06. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +1:33.7
07. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +1:37.7
08. Pajari / Salminen, Toyota GR Yaris Rally1 +3:32.9
09. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +3:58.6
10. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +5:04.0

Am Samstag steht mit sechs Sonderprüfungen über mehr als 120km der längste Tag der diesjähren Rallye Monte Carlo auf dem Programm.

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Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
 

WRC Rallye Monte Carlo 2025 – Tag 1: Neuville übernimmt die Führung!

Thierry Neuville (Hyundai) übernahm beim Auftakt der 93. Rallye Monte Carlo 2025 die Führung. Der Belgier setzte sich an die Spitze der Gesamtwertung und führte diese am Donnerstag Abend nach drei Sonderprüfungen vor den beiden Toyota-Piloten Elfyn Evans und Sebastien Ogier an.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Das lange Warten hatte ein Ende – endlich startete die Rallye-Weltmeisterschaft in die neue Saison 2025. Um 14.30 erfolgte am Donnerstag am geschichtsträchtigen Casino Square in Monte Carlo der Start in die 93. Ausgabe der legendären Rallye Monte Carlo. Knapp 70 Teams nahmen den Saisonauftakt im Fürstentum in Angriff. Insgesamt 18 Sonderprüfungen über knapp 350 km warten von 23.-26. Jänner auf die Teams.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Drei Sonderprüfungen bei Dunkelheit bildeten am Donnerstag Abend den Auftakt in die 93. Rallye Monte Carlo. Vor dem Start in die Saison 2025 gab es viele Fragezeichen – der Reifenhersteller wechselte von Pirelli zu Hankook, die Hybrid-Einheiten wurden aus den Rally1 Boliden entfernt, das Gewicht somit verringert. Es blieb abzuwarten wie sich die Änderungen auf das Kräfteverhältnis in der Rallye-WM auswirken würden. Und natürlich spielte wie immer bei der Rallye Monte Carlo das Wetter eine bedeutende Rolle. Während der Recce sorgten teils starke Schneefälle für äußerst heikle Bedingungen auf den Sonderprüfungen. Die Temperaturen stiegen nun wieder an, die kommenden Tage könnten jedoch von Eis, bis Schneeresten, Matsch und Schlamm alles bieten.

Mit der Auftaktprüfung Digne-les-Bains / Chaudon-Norante 1 über knapp 19 km stand gleich ein Klassiker auf dem Programm, welcher zuletzt im Jahr 2015 gefahren wurde, damals jedoch in umgekehrte Richtung.

Das Wetter präsentierte sich zum Start der ersten Prüfung von der trockenen Seite, die Temperaturen waren mit +8 Grad aber deutlich zu warm um sich über die Reifenwahl Sorgen zu machen.

Thierry Neuville eröffnete als amtierender Weltmeister die Prüfung und legte die erste Richtzeit vor. Diese wurde jedoch postwendend von Elfyn Evans knapp unterboten bis Sebastien Ogier seine ganze Monte-Erfahrung ausspielte und eine klare Bestzeit setzte, welche von keinen seiner Kontrahenten mehr erreicht werden konnte.


Foto: M-Sport Ford WRT

Hinter dem Spitzentrio Ogier, Evans und Neuville folgte man bereits mit Respektabstand: Adrien Fourmaux (+10.8), Ott Tänak (+13.5), Kalle Rovanperä (+15.6), Takamoto Katsuta (+17.4) und Sami Pajari (+22.5) rangierten in den Top-8. Die Ford-Piloten Gregoire Munster (+26.5) und Josh McErlean (+55.8) folgten am Ende des Rally1-Klassements.

Im Klassement der Rally2 Boliden gab es bereits nach knapp 2 km eine Vorentscheidung: Oliver Solberg musste anhalten und einen Reifen wechseln. Der Toyota-Pilot verlor dabei mehrere Minuten. Nikolay Gryazin setzte als schnellster Rally2 Pilot die 10. Gesamtzeit, knapp vor dem ersten Führenden der in der WRC2 Wertung Yohan Rossel.

Der Franzose im Citroen holte die WRC2 Bestzeit vor seinem Bruder Leo (ebenfalls Citroen) und Eric Camilli im Hyundai i20 N Rally2.

Filip Kohn im BRR Skoda Fabia RS Rally2 setzte bei seiner WRC2 Premiere die gute sechste Zeit hinter dem Dritten der Jännerrallye Jan Cerny auf Citroen auf P5.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Die längste Prüfung am Donnerstag stand mit SP 2 Faucon-du-Caire / Bréziers über mehr als 21 km als nächstes am Zeitplan. Im Vorjahr sorgten die Kehren von Bayons mit ihrem nächtlichen Feuerwerk für sensationelle Bilder. Dieser spektakuläre Abschnitt stand heuer leider nicht am Programm, doch auch 2025 erhellten zahlreiche Feuerwerke der Fans den Nachthimmel.

Knapp drei Grad Celsius zeigte das Thermometer beim Start der zweiten SP an, man näherte sich also langsam den kritischen Bereich für die Eisbildung. Der absolute Highspeed-Abschnitt zu Beginn der Prüfung sorgte für atemberaubende Onboards.

So sehr die Feuerwerke für eine unvergleichliche Atmosphäre sorgen, bei den Piloten führten eben diese teilweise für Sorgenfalten. Thierry Neuville beklagte im Ziel der äußerst verschmutzten Prüfung teilweise schlechte Sicht und Blendung durch bengalische Feuer an kritischen Stellen.

Der Hyundai-Pilot legte aber dennoch eine äußerst schnelle Zeit vor, Elfyn Evans verlor mehr als 7.9s auf den Belgier und musste diesen in der Gesamtwertung passieren lassen. Auch Ott Tänak konnte die Zeit seines Teamkollegen Neuville nicht unterbieten und verlor 5.5s.

Ein weiterer Husarenritt von Sebastien Ogier zeigte aber abermals, dass es doch noch schneller geht – wenn auch der Schlussteil immer rutschiger wurde: Mit 0.9s Vorsprung auf Neuville holte sich der Franzose auch in SP 2 die Bestzeit.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Adrien Fourmaux zeigte bei seiner Premiere im Hyundai i20 N Rally1 mit einer tollen Attacke in SP 2 auf. Der Franzose holte sich die Drittschnellste SP Zeit hinter Ogier und Neuville und kam Elfyn Evans in der Gesamtwertung bis auf 0.2s nahe.

Kalle Rovanperä kämpfte als siebtes Fahrzeug in der Prüfung sichtlich mit den Streckenbedingungen. Der Finne verlor mehr als 22s auf die Bestzeit .

In der WRC2 konnte Yohan Rossel mit einer klaren Bestzeit seine Führung deutlich ausbauen. Abermals setzte der Franzose die schnellste Zeit vor seinem Bruder Leo. Filip Kohn konnte wieder die sechste Zeit für sich verbuchen.

Den Schluss des kurzen ersten Tages bildete SP3 Avançon / Notre-Dame-du-Laus 1 über knapp 14 km. Die Temperaturen fielen weiter und lagen beim Start der SP nur mehr knapp über den Gefrierpunkt. Die Eisspione meldeten bei ihrer Durchfahrt knapp zwei Stunden vor dem Start noch kein Eis, aber eine extrem verschlammte Fahrbahn abschnittsweise.

Die Onboard Aufnahmen von Thierry Neuville zeigten jedoch schnell, dass es mittlerweile doch auch äußerst rutschig wurde. Eine wahre Feuerwerkshow begrüßte Neuville gegen Ende der Prüfung. Elfyn Evans konnte die vorgelegte Zeit des Belgiers um 5.4s unterbieten und schob sich in der Gesamtwertung bis auf 2.0s an den amtierenden Weltmeister heran.

Der Führende Sebastien Ogier hatte bei einem Verbremser das Glück auf seiner Seite und konnte den Absturz über einen steilen Hang nur knapp verhindern. Das Missgeschick kostete dem Franzosen knapp 15s und somit die Führung. Mit einem Rückstand von 23.5s auf die Bestzeit von Elfyn Evans erreichte der Franzose das SP-Ziel.

Thierry Neuville übernahm somit am Ende der dritten Prüfung die Gesamtführung mit einem Vorsprung von 2.0s auf Elfyn Evans. Sebastien Ogier rangierte nun mit 12.8s Rückstand auf Zwischenrang P3.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ott Tänak verlor in SP 3 ebenfalls mehr als 17.8s auf die Bestzeit. Da aber auch Adrien Fourmaux mit Problemen zu kämpfen hatte und gleich mehr als 27s verlor, blieb Tänak in der Gesamtwertung nach SP 3 auf dem vierten Rang. Fourmaux, Rovanperä, Munster und Katsuta folgten in den Top-8. Als schnellster Rally2 Pilot belegte Nikolay Gryazin den zehnten Rang in der Zwischenwertung nach SP 3.

In der WRC2 führte Yohan Rossel die Zwischenwertung am Donnerstag Abend vor seinem Bruder Leo und Eric Camilli an. Filip Kohn belegte P6 nach SP 3.

Ergebnisse:

Zwischenstand nach SP 3:
01. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 32:58.8
02. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +2.0
03. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 +12.8
04. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +27.0
05. Fourmaux / Coria, Hyundai i20 N Rally1 +30.0
06. Rovanperä / Haltunen, Toyota GR Yaris Rally1 +43.9
07. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +48.8
08. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +53.3
09. Pajari / Salminen, Toyota GR Yaris Rally1 +1:24.4
10. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 +2:16.7

Am Freitag warten sechs Sonderprüfungen über knapp 107 km auf die Teams, darunter die legendäre und spektakuläre Prüfung Saint-Léger-les-Mélèzes / La Bâtie-Neuve welche in den Vorjahren immer für viel Action sorgte.

Galerie WRC Rallye Monte Carlo 2025: Fotos: © Axel Kindermann
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Zeitplan Rallye Monte Carlo 2025:


Mittwoch, 22. Jänner 2025:
16:31h - Shakedown Gap (3,3 km)

Donnerstag, 23. Jänner 2025:

18:05h - SP 1 - Digne-les-Bains / Chaudon-Norante 1 (19.0 km)
19:53h - SP 2 - Faucon-du-Caire / Breziers (21.2 km)
21:06h - SP 3 - Avancon / Notre-Dame-du-Laus 1 (14.0 km)

Freitag, 24. Jänner 2025:
09:31h - SP 4 - Saint-Maurice / Aubessagne 1 (18.7 km)
10:34h - SP 5 - St. Leger les Melezes - La Batie Neuve 1 (16,7 km)
11:42h - SP 6 - La Breole - Selonenet 1 (18,3 km)
15:23h - SP 7 - Saint-Maurice / Aubessagne 2 (18.7 km)
16:26h - SP 8 -
St. Leger les Melezes - La Batie Neuve 2 (16,7 km)
17:34h - SP 9 - La Breole - Selonenet 2 (18,3 km)

Samstag, 25. Jänner 2025:
08:59h - SP 10 - La Motte-Chalancon / Saint-Nazaire 1 (27.0 km)
10:05h - SP 11 - Aucelon / Recoubeau-Jansac 1 (20.9 km)
11:08h - SP 12 - La Batie-des-Fonts / Aspremont 1 (17.9 km)
14:59h - SP 13 - La Motte-Chalancon / Saint-Nazaire 2 (27.0 km)
16:05h - SP 14 - Aucelon / Recoubeau-Jansac 2 (20.9 km)
17:08h - SP 15 - La Batie-des-Fonts / Aspremont 2 (17.9 km)

Sonntag, 26. Jänner 2025:
06:39h - SP 16 - Avancon / Notre-Dame-du-Laus 2 (14.0 km)
08:32h - SP 17 - Digne-les-Bains / Chaudon-Norante 2 (19.0 km)
12:15h - SP 18 - La Bollene Vesubie / Peira-Cava (17,90 km)

Weitere Informationen zur Rallye Monte Carlo 2025: www.acm.mc

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