Dritter Saisonsieg von Ogier in Portugal!
Dritter Saisonsieg für Sebastien Ogier in Portugal: Der VW Polo WRC Pilot war auch an der Algarve nicht zu schlagen! Mikko Hirvonen entpuppte sich im Ford Fiesta WRC überraschend als stärkster Konkurrent und sicherte sich Rang zwei vor Mads Östberg im Citroen DS3 WRC auf dem dritten Platz.
Fotos: Hyundai Shell WRT, Citroen Total Abu Dhabi WRT, M-Sport, Volkswagen Motorsport
Nach den Siegen bei der Rallye Portugal in den Jahren 2010, 2011 und 2013 war Sebastien Ogier auch in diesem Jahr an der Algarve nicht zu schlagen. Der Franzose feierte im VW Polo WRC seinen dritten Saisonsieg rund um Faro und baute somit seine Führung in der Weltmeisterschaftswertung klar aus.
Ogier übernahm bereits auf der ersten Sonderprüfung – der Superspecial in Lissabon – die Führung und konnte diese am Freitag obwohl mit der 1. Startposition im Nachteil verteidigen, ehe der diesmal überraschend starke Mikko Hirvonen auf der finalen Prüfung des ersten Tages an Ogier vorbeiziehen konnte. Mit 6,5s Rückstand auf Hirvonen und knapp hinter Ott Tänak beendete Ogier den ersten Tag auf Rang drei.
Am Samstag holte sich der amtierende Weltmeister die Führungsposition im Laufe des Vormittags bald zurück und baute diese mit fünf von sechs möglichen Bestzeiten auf einen komfortablen Vosprung von 38.1s auf Hirvonen aus.
Am dritten und letzten Tag der Rallye Portugal 2014 ließ Ogier nichts mehr anbrennen und fuhr seinen vierten Saisonsieg sicher nach Hause. Zur Draufgabe entschied Ogier auch die abschließende Powerstage für sich.
Foto: Citroen Total Abu Dhabi WRT / M-Sport
Mit der maximalen Punkteausbeute in Portugal baute Ogier somit seine Führung in der Weltmeisterschaft auf nunmehr 29 Punkte gegenüber seinen Teamkollegen Jari Matti Latvala aus. Für Latvala stand die Rallye Portugal unter keinen gutem Stern: Nach einem heftigen Abflug in SP 5 war der erste Tag für den Finnen vorzeitig beendet. Latvala setzte seine Fahrt am Samstag zwar fort, konnte aufgrund des großen Zeitverlustes nicht mehr in die WM-Punkteränge vordringen.
Nach den eher enttäuschenden Ergebnissen in der bisherigen Saison überraschte Mikko Hirvonen hingegen mit einer grandiosen Leistung an der Algarve. Der Ford Pilot entpuppte sich als stärkster Konkurrent von Sebastien Ogier und entschied den ersten Tag sogar als Führender für sich. Der Finne konnte über das gesamte Wochenende das Tempo von Ogier mitgehen und sorgte für einen vielumjubelten zweiten Rang für das Team von M-Sport.
Neben Mikko Hirvonen sorgte zu Beginn der Rallye ein weiterer Ford-Pilot für Furore: Ott Tänak konnte im Kampf um die Führung eingreifen, ehe ein Unfall in SP 10 die tolle Vorstellung des Esten vorzeitig beendete.
Der Citroen-Pilot Mads Östberg sicherte sich den dritten Rang. Der Norweger zeigte sich im Ziel mit seiner Leistung zufrieden und erhofft sich für die kommenden Rallyes eine weitere Steigerung. Östbergs Teamkollege Kris Meeke hingegen versucht die Rallye Portugal rasch zu vergessen: Bereits am ersten Tag verunfallte der Brite heftig. Der Schaden am Citroen DS3 WRC war zu groß, Meeke konnte seine Fahrt nicht mehr fortsetzen.
Andreas Mikkelsen belegte hinter Östberg im VW Polo WRC den vierten Rang, vor Henning Solberg / Ilka Minor im Ford Fiesta WRC auf Rang fünf.
Martin Prokop, Thierry Neuville und Juho Hänninen komplettierten die Top-8 bei der Rallye Portugal 2014.
Für das Team von Hyundai endete die Rallye Portugal mit einer positiven Bilzanz: Nach der ersten Bestzeit eines Hyundai i20 WRC durch Dani Sordo am Freitag folgten zwei weitere Bestzeiten im Laufe des Events. Dani Sordo belegte den vierten Gesamtrang am Ende der zweiten Etappe und fiel am Sonntag Morgen schlussendlich nach einem Schaden am Antriebsstrang aus. Die Vorstellung am ersten und zweiten Tag war jedoch beeindruckend, die Formkurve des Hyundai i20 WRC geht steil nach oben.
Auch Juho Hänninen und Thierry Neuville hatten im Verlauf der Rallye mit einigen Problemen zu kämpfen, beide zogen im Ziel jedoch ebenso eine äußerst positive Bilanz.
Mit gleich zwei Unfällen am Freitag und Samstag machte Robert Kubica auf sich aufmerksam. Der Pole trat zur dritten Etappe am Sonntag nicht mehr an.
Die WRC-2 Wertung entschied Nasser Al Attiyah im Ford Fiesta RRC vor Jari Ketomaa und Pontus Tidemand (beide Ford Fiesta R5) für sich.
Foto: M-Sport / Hyundai Shell WRT
Stimmen im Ziel:
Sébastien Ogier:„Vier Siege in fünf Jahren. Es ist keine Übertreibung: Die Rallye Portugal ist eine meiner absoluten Favoriten! Die ganze Woche lief fantastisch für Julien und mich. Erst die großartige Show beim ‚Fafe Rally Sprint‘ vor mehr als 100.000 Fans und jetzt als Höhepunkt unsere Titelverteidigung bei der Rallye Portugal an der Algarve. Der Zuspruch und die Unterstützung durch die Fans ist hier etwas Besonderes. Am Schlusstag sind wir mit den weichen Reifen nur so viel Risiko gegangen wie nötig. Trotzdem waren die drei Punkte in der Powerstage natürlich unser Ziel, auch wenn es Jari-Matti mir nicht leicht gemacht hat. Der Vorsprung in der Weltmeisterschaft ist nun etwas größer, aber die Konkurrenz schläft nicht – Mikko Hirvonen und Mads Østberg haben das bewiesen. Ich habe gehört, dass Markku Alén mit fünf Portugal-Siegen der ungekrönte König ist. Nächstes Jahr können wir das auch schaffen. Das ist unser Ziel.“
Jari-Matti Latvala:„Die Rallye Portugal hat wieder einmal bewiesen, dass sie zu Recht als eine der schwierigsten Rallyes überhaupt gilt. Unser Speed war sehr gut und damit hatten wir die Möglichkeit für einen Platz auf dem Podium, aber leider hatte ein vermeintlich kleiner Fehler am Freitag eine ziemlich große Wirkung. Das war sehr enttäuschend und die Chancen auf ein gutes Resultat waren dahin. Darum richteten wir unsere Strategie allein auf die Powerstage aus und haben uns weiche Reifen aufgehoben, um einen Angriff auf die Zusatzpunkte zu starten, was mit Platz zwei auch gelungen ist. In der Meisterschaft ist der Abstand zu unseren Teamkollegen an der Spitze nun größer geworden, aber die Saison ist noch lang. Für Argentinien können wir in Sachen Performance zuversichtlich sein und werden dort hoffentlich wieder um den Sieg kämpfen.“
Andreas Mikkelsen: „Alles in allem ist die Rallye Portugal nicht so verlaufen, wie ich mir das vorher erhofft hatte, obwohl das Ergebnis am Ende versöhnlich ausgefallen ist. Wir haben uns dazu entschlossen, einen neuen Aufschrieb zu erstellen. Doch der heftige Regen bei der ‚Recce‘ hat die Sicht so sehr erschwert, dass ich dem neuen Aufschrieb nicht so recht vertrauen konnte. Die wechselhaften Bedingungen gerade zu Beginn der Rallye haben mich zusätzlich vorsichtig gemacht. Ich habe viel Zeit verloren, wollte aber auf keinen Fall zu viel riskieren. Das hat sich dann zumindest im Ergebnis ausgezahlt: Rang vier ist das Maximum, das wir so herausholen konnten. Am Sonntag war ich zudem wieder zufrieden mit meiner eigenen Leistung. Der Rhythmus hat gestimmt. Ich freue mich auf die kommende Rallye in Argentinien.“
Thierry Neuville: „Es war eine harte Rallye für uns, aber wir werden einige positive Erfahrungen aus Portugal mitnehmen. Unsere erste SP-Bestzeit am Freitag war natürlich das Highlight. Die Performance des i20 WRC bei diesen schwierigen Bedingungen war beeindruckend. Nach einem zurückhaltenden Start kamen wir immer besser mit den Bedingungen zurecht. Nach einem Problem mit dem Antriebsstrang konnte ich auf er Powerstage nicht mehr angreifen, aber wir haben es geschafft das Ziel der Rallye zu erreichen und können mit dem Fortschritt den wir gemacht haben wirklich zufrieden sein.“
Juho Hänninen: „Die Rallye Portugal war sehr schwierig, das ist sicher. Gleich auf der ersten Schleife am Freitag hatten wir Probleme, die unseren Fortschritt im Verlauf des Wochenendes behindert haben. Aber wir haben nie aufgegeben. Es war eine Ehre teil des Teams zu sein und das gesteckte Ziel mit der Zielankunft auch zu erreichen. Ein Top-8 Platz ist beachtlich, darauf können wir aufbauen.“
Dani Sordo: „Es ist natürlich sehr enttäuscht, dass wir die Rallye vorzeitig auf dem vierten Rang liegend beenden mussten. Auf der Verbindungsetappe auf dem Weg zur ersten SP des Tages zwang uns ein Schaden am Antriebsstrang zur Aufgabe. Wir hatten bis dorthin eine großartige Rallye mit zwei SP-Bestzeiten und konnten das Potential des Hyundai i20 WRC bei diesen schwierigen Bedingungen zeigen.“
Mads Östberg: “Das zweite Podium in dieser Saison, das erste Podium auf Schotter heuer, verdienten wir uns durch die harte Arbeit des ganzen Teams seit dem Beginn des Jahres. Wir steigern uns von Rallye zu Rallye und nach jedem Test. Dieser dritte Platz ist ein exzellentes Ergebnis und der zusätzliche WM-Punkt von der Powerstage-Wertung ein weiterer Bonus. Das war unser Ziel vor dem Start, wir haben dafür nicht zuviel riskiert. Für den Rest der Saison ist das vielversprechend. Wir werden unsere Ziele in Zukunft noch höher stecken können.“
Foto: M-Sport / Volkswagen Motorsport
Khalid Al Qassimi: “Wir arbeiteten während der ganzen Rallye hart um das richtige Setup für uns zu finden. Die Rallye Portugal ist ein spezieller Event, man benötigt ein sehr gut balanciertes Auto. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und konzentriere mich jetzt wieder auf die kommenden Läufe der Middle East Meisterschaft.“
Mikko Hirvonen: „Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis. Das Fahrzeug war das ganze Wochenende perfekt und wirklich konkurrenzfähig. Vielen Dank an unser Team und die harte Arbeit, die sie geleistet haben. Wir werden noch härter arbeiten und vielleicht können wir in den kommenden Rallyes noch näher an die Spitze kommen.“
Elfyn Evans: „Nach dem Missgeschick am Freitag verlief der Rest der Rallye sehr gut für uns. Ich muss meinen Mechanikern danken, die die gesamte Nacht durcharbeiten mussten, um mein Auto wieder fahrbereit zu machen. Das war ein brillanter Job und ich hoffe sie waren ebenso stolz auf uns mit dem was wir in den vergangenen beiden Tagen gezeigt haben.“
Endstand nach 16 Sonderprüfungen:
01. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC 3:33:20.4
02. Hirvonen / Lehtinen, Ford Fiesta WRC +43.2
03. Östberg / Andersson, Citroen DS3 WRC +1:12.4
04. Mikkelsen / Markkula, VW Polo WRC +4:50.5
05. Solberg / Minor, Ford Fiesta WRC +5:10.2
06. Prokop / Tomanek, Ford Fiesta WRC +8:27.2
07. Neuville / Gilsoul. Hyundai i20 WRC +8:32.3
08. Hänninen / Tuominen, Hyundai i20 WRC +8:51.6
09. Al Attiyah / Bernacchini, Ford Fiesta RRC +10:14.7
10. Ketomaa / Lindström, Ford Fiesta R5 +10:36.3
Wichtigste Ausfälle: Robert Kubica, Kris Meeke, Ott Tänak, Dani Sordo, Fredrik Ahlin, Julien Maurin, Martin McCormack, Alastair Fisher, Ricardo Moura, Adruzilo Lopes, Gilbert Quentin, Max Vatanen
Bestzeiten: Ogier – 8, Latvala – 3, Sordo – 2, Neuville – 1, Hirvonen – 1, Östberg – 1
Endstand WRC-2:
01. Al Attiyah / Bernacchini, Ford Fiesta RRC 3:43:35.1
02. Ketomaa / Lindström, Ford Fiesta R5 +21.6
03. Tidemand / Floene, Ford Fiesta R5 +1:45.4
04. Kruuda / Järveoja, Ford Fiesta S2000 +2:20.9
05. Sousa / Magalhaes, Ford Fiesta S2000 +6:28.3
WM-Stand Fahrer: 01. Ogier – 91, 02. Latvala – 62, 03. Östberg – 48, 04. Mikkelsen – 36, 05. Hirvonen – 36, 06. Neuville – 21, 07. Evans – 20, 08. Bouffier – 18, 09. Prokop – 18, 10. Meeke – 17
WM-Stand Hersteller: 01. Volkswagen Motorsport – 144, 02. Citroen Total Abu Dhabi WRT – 75, 03. M-Sport WRT – 60, 04. Hyundai Shell WRT – 45, 05. Volkswagen Motorsport II – 40, 06. Jipocar Czech National Team – 20, 07. RK M-Sport WRT – 4
Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 08.-11. Mai 2014 mit der traditionellen Argentinien Rallye rund um Cordoba fortgesetzt.
Fotos: Hyundai Shell WRT, Citroen Total Abu Dhabi WRT, M-Sport, Volkswagen Motorsport
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