Sonntag,
13. Februar 2011: |
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WRC Rallye Schweden 2011: Hirvonen siegt vor Östberg
und Latvala |
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Was
für ein packender Saisonauftakt der Rallye-WM
2011: Mikko Hirvonen siegte bei der schwedischen
Sekundenschlacht im brandneuen Ford Fiesta RS
WRC vor seinen Markenkollegen Mads Östberg
und Jari Matti Latvala.
Mit dem Saisonauftakt
im Rahmen der Rallye Schweden an diesem Wochenende
startete die Rallye-Weltmeisterschaft in eine
neue Ära. Erstmals war die neue Generation
der 1,6l Turbo World Rallye Cars am Start. Mit
großer Spannung wurde der erste Schlagabtausch
zwischen dem brandneuen Citroen DS3 WRC und dem
Ford Fiesta RS WRC erwartet.
22 Sonderprüfungen
über knapp 351 km bei einer Gesamtlänge
von nicht weniger als 2059 km standen bei traumhaften
tiefwinterlichen Bedingungen rund um das Rallyezentrum
in Karlstad auf dem Programm.
Mikko Hirvonen konnte
schlussendlich den Premierensieg in der neuen
Ära der 1.6l Turbo World Rally Cars feiern.
Nach drei turbulenten Tagen konnte Hirvonen seinen
schärfsten Verfolger Mads Östberg um
lediglich 6.5 Sekunden auf den zweiten Rang verweisen.
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Der
Auftakt zur Rallye-WM 2011 wird einerseits durch
den unglaublich engen Kampf an der Spitze in Erinnerung
bleiben. Die neue spektakuläre Generation
der World Rally Cars brachte eine neue Dichte
im Kampf um den Gesamtsieg. Mit Mikko Hirvonen,
Mads Östberg, Petter Solberg, Jari Matti
Latvala und Sebastien Ogier starteten gleich fünf
Piloten mit einem Zeitabstand von nicht einmal
15 Sekunden in den finalen Tag. Andererseits wird
die Rallye Schweden 2011 auch durch die sensationelle
Vorstellung des Norwegers Mads Östberg in
Erinnerung bleiben.
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Der
früherer Subaru Pilot konnte gleich in seiner
ersten Rallye im neuen Ford Fiesta RS WRC in den
Kampf um den Sieg eingreifen. Östberg profitierte
am ersten Tag von seiner Startposition und übernahm
überraschend die Führung mit knapp einer
halben Minute Vorsprung auf seine Verfolger.
Der
erste Tag der Rallye Schweden stand aber auch
ganz im Zeichen der beiden Skoda S2000-Piloten.
Patrik Sandell und Eyvind Brynildsen nutzten ihre
Startposition auf den tief verschneiten Prüfungen
des ersten Tages perfekt aus und konnten mit ihren
Skoda Fabia - dem dominierenden Fahrzeug der S2000-Kategorie
- in den Kampf um die Top-5 Plätze eingreifen.
Eine dritte sowie eine fünfte Sonderprüfungszeit
spülte Sandell und Brynildsen teilweise in
die Top-5 der Gesamtwertung nach vorne. Der Sturmlauf
der Skoda Piloten war erst nach einem technischen
Defekt (Brynildsen) bzw. dem mehrminütigen
Ausritt in eine Schneewand (Sandell) am zweiten
Tag zu Ende. Sandell beendete die Rallye trotz
des Ausrutschers als klarer Sieger der S2000 Kategorie |
Der Kampf um die
Führung spitze sich im Verlauf der zweiten
Etappe zu. Mads Östberg büßte
als erstes Fahrzeug in den Sonderprüfungen
etwas Zeit ein, so dass seine Verfolger Hirvonen,
Solberg, Latvala und Ogier bis zum Ende des zweiten
Tages auf 15 Sekunden aufschließen konnten.
Mikko Hirvonen überholte Östberg zur
Halbzeit am Samstag und ging als Führender
in die finale Etappe.
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Die
Startpositionen spielten am Sonntag-Vormittag
keine so große Rolle. Eisige Temperaturen
von bis zu – 29 Grad sorgten für perfekte
Bedingungen auf den Sonderprüfungen. Mikko
Hirvonen konnte sich durch einen wahren Husarenritt
deutlich von seinen Verfolgern absetzen, die über
verschiedenste Probleme klagten.
Auf der finalen Schlussrunde
sollte jedoch der lose Schnee auf den Sonderprüfungen
noch zu einem Problem von Hirvonen werden. Der
Finne verlor als erstes Fahrzeug deutlich und
Mads Östberg kämpfte sich vor der finalen
Sonderprüfung, der „Powerstage“
Gustavsfors, bei der erstmals um WM-Punkte (3-2-1)
für die Schnellsten gefahren wurde, bis auf
4.9 Sekunden an Hirvonen heran.
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Schlussendlich
konnte Hirvonen jedoch seine Führung verteidigen
und einen vielumjubelten Sieg vor Mads Östberg
feiern. Jari-Matti Latvala komplettierte den Ford
Dreifachsieg.
Nachdem Latvala noch
mit Hoffnung auf den Sieg in die finale Etappe
gestartet war, sah es nach Problemen auf den Vormittags-SPs
nicht nach einer Podiumsplatzierung für den
Finnen aus. Doch nach einer Bestzeiten Serie am
Nachmittag konnte Latvala die Citroen Piloten
Ogier und Solberg noch überholen und sich
den Platz am Siegespodest sichern.
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Nach einem Ausritt in eine Schneewand und dem darauf
folgenden Leistungsverlust musste Sebastien Ogier
seine Hoffnungen auf dem Sieg bei der Rallye Schweden
im Laufe des Sonntags begraben. Mit der Bestzeit
in der finalen Powerstage sicherte sich der Franzose
neben seinem vierten Rang in der Gesamtwertung
auch noch drei extra Zähler für die
WM-Wertung.
Petter Solberg sorgte
im Citroen DS3 WRC für ein bizarres Finale.
Nachdem Solberg am Freitag nach einer Geschwindigkeitsübertretung
der Führerschein abgenommen wurde und die
in Schweden gültige 48 Stunden Frist zur
Erlöschung der Fahrerlaubnis noch vor der
letzten Sonderprüfung endete, blieb Solberg
nichts anderes übrig als seinen Beifahrer
Chris Patterson das Steuer zu überlassen.
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Patterson pilotierte
den DS3 WRC vorsichtig und sicher durch die finale
– zum Glück nur 4 km lange –
Sonderprüfung. Der Zeitverlust hielt sich
mit knapp 50 Sekunden in Grenzen und Solberg behielt
seinen fünften Rang.
Weltmeister Sebastien
Loeb spielte bei der Rallye Schweden 2011 keine
Rolle im Kampf um die Spizenpläzte. Wurde
der Franzose am ersten Tag durch die Witterungsbedingungen
stark eingebremst, sorgte am zweiten Tag ein Reifendefekt
dafür das Loeb sich nicht an die Spitze heran
kämpfen konnte.
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Nach
der letzten Sonderprüfung streikte auch noch
der Motor des Citroen DS3 WRC von Loeb. Erst nachdem
Chris Patterson am Steuer von Solbergs Citroen
das Fahrzeug von Loeb vorsichtig anschob, sprang
der Motor wieder an und Loeb konnte seine Fahrt
fortsetzen. Loeb beendete die Rallye Schweden
auf dem sechsten Rang.
P.G. Andersson im
Ford Fiesta RS WRC sowie Kimi Raikkönen im
Citroen DS3 WRC komplettierten die Top-8 beim
Saisonauftakt.
Auf den weiteren
Plätzen folgten Matthew Wilson (Stobart Ford)
sowie Khalid Al Qassimi (Abu Dhabi Ford). Patrik
Sandell belegte im Skoda Fabia S2000 den zehnten
Rang vor Martin Prokop (Ford Fiesta S2000) auf
Rang elf. Die Ford Fiesta RS WRC Piloten Dennis
Kuipers und Ken Block sowie Graig Breen im Ford
Fiesta S2000 komplettierten die Top-15 bei der
Rallye Schweden 2011.
Von den WRC-Teams
schieden nur Henning Solberg / Ilka Minor nach
einem heftigen Überschlag in der ersten Sonderprüfung
am Samstag Vormittag aus.
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Endstand
nach 22 Sonderprüfungen:
01. Hirvonen / Lehtinen, Ford Fiesta WRC 3:23:56.6
02. Östberg / Andersson, Ford Fiesta WRC
+6.5
03. Latvala / Antilla, Ford Fiesta WRC +34.0
04. Ogier / Ingrassia, Citroen DS3 WRC +47.7
05. Solberg P. / Patterson, Citroen DS3 WRC +1:31.6
06. Loeb / Elena, Citroen DS3 WRC +2:30.3
07. Andersson/ Axelsson, Ford Fiesta WRC +6:22.0
08. Raikkönen / Lindström, Citroen DS3
WRC +7:02.3 |
Wichtigste
Ausfälle: Henning Solberg, Eyvind
Brynildsen, Patrik Flodin, Anders Grondal, Jukka
Ketomäki, Ricardo Trivino, Martin Kangur
Bestzeiten:
Loeb - 4 , Östberg - 3, Hirvonen - 3, Andersson
- 3, Ogier – 3, Latvala –3, Solberg
P. - 3
PWRC: Semerad
siegt vor Protasovv
Auch die PWRC startete
mit der Rallye Schweden in die Saison 2011. Martin
Semerad feierte im Mitsubishi Lancer seinen ersten
Sieg in der PWRC-Wertung in überlegener Manier
vor dem Ukrainer Yuriy Petrasov (Mitsubishi Lancer)
und Nicolas Fuchs aus Peru (ebenso Mitsubishi
Lancer).
Die Favoriten Patrik Flodin, Anders Grondal (beide
Subaru Impreza) und Jukka Ketomäki (Mitsubishi
Lancer) schieden jeweils nach technischen Problemen
bzw. durch Disqualifikation (Flodin, falsche Felgen)
relativ früh aus dem Bewerb aus.
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Endstand
PWRC:
01. Semerad / Ernst, Mitsubishi Lancer 3:46:59.8
02. Protasov / Aftanasev, Subaru Impreza +5:17.3
03. Fuchs / Garcia, Mitsubishi Lancer +6:44.1
04. Gorban / Leonov, Mitsubishi Lancer +7:49.5
05. Linari / Gregoriani, Subaru Impreza +27:47.5
06. Tagirov / Zavershinskaya, Subaru Impreza +34:53.6
07. Salyuk / Cherepin, Mitsubishi Lancer +35:52.7
08. Al-Shamsi / Al-Kendi, Subaru Impreza +42:52.8
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WM-Stand
Fahrer: 01. Hirvonen – 25 Punkte,
02. Östberg – 18, 03. Latvala –
16, 04. Ogier – 15, 06. Solberg P. und Loeb
– 10, 07. Andersson –6, 08. Raikkönen
– 4, 09. Wilson – 2, 10. Al Qassimi
- 1
WM-Stand
Hersteller: 01. Ford Abu Dhabi World
Rally Team – 40 Punkte, 02. Citroen Total
World Rallye Team - 22, 03. M-Sport Stobart Ford
Rally Team – 18, 04. Ice 1 Racing –
8, 05. Team Abu Dhabi – 6, 06. Ferm Power
Tools World Rally Team – 4, 07. Monster
World Rally Team - 2
Stand PWRC:
01. Semerad – 25 Punkte, 02. Protasov
– 18, 03. Fuchs –15, 04. Gorban –
12, 05. Linari – 10, 06. Tagirov –
8, 07. Saliuk – 6, 08. Al Shamsi - 4
Die Rallye-Weltmeisterschaft
wird von 04.-06. März 2011 mit der Corona
Rallye Mexiko fortgesetzt. Auch die SWRC mit Juho
Hänninen und Hermann Gassner im Red Bull
Skoda Team startet in Mexiko in die Saison 2011.
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Fotos
- IR7.at: |
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