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pfeil Sonntag, 15. Februar 2015:
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WRC RALLYE SCHWEDEN, 12.-15.02.2015

 

WRC Rallye Schweden: Dramatisches Finale - Ogier siegt vor Neuville und Mikkelsen!

Sebastien Ogier schnappte sich den Sieg bei der 63. Rallye Schweden 2015 auf der allerletzten SP: Der Führende Andreas Mikkelsen rutschte von der Strecke und musste sich hinter Ogier und Neuville (+6.4s) mit Rang drei (+39.8s) zufrieden geben.

Atemberaubend bis zum letzten Meter: Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben die Rallye Schweden gewonnen. Das französische Volkswagen Duo setzte sich im engsten WM-Dreikampf der Rallye-Geschichte gegen Thierry Neuville / Nicolas Gilsoul (Hyundai) und ihre Volkswagen Teamkollegen Andreas Mikkelsen / Ola Fløene durch. Bis wenige Kilometer vor dem Ziel hatte sich dieser Dreikampf mit verteilten Führungsrollen immer weiter zugespitzt, ehe die drei Protagonisten von nur 4,6 Sekunden getrennt in den abschließenden Showdown gingen.

Sébastien Ogier feierte damit seinen 26. Rallye-WM-Sieg – und zog mit Legende Carlos Sainz gleich. Ogier liegt nun auf Rang drei der ewigen Bestenliste. Zudem sind Ogier / Ingrassia das einzige mitteleuropäische Duo, das die Rallye Schweden zweimal gewann. Für Andreas Mikkelsen / Ola Fløene war es der zweite Podiumserfolg bei der Rallye Schweden in Folge – sie hatten bis wenige hundert Meter vor dem Ziel vor den Doppelweltmeistern gelegen, sich selbst und ihnen alles abverlangt.

4,6 Sekunden – umgerechnet in eine Distanz waren es lediglich 162,84 Meter – trennten die ersten Drei vor der abschließenden Powerstage – mehr Spannung geht kaum. Die Entscheidung über die oberste oder die unterste Stufe des Siegertreppchens fiel damit auf den letzten 15,84 der insgesamt 308 Prüfungskilometer. Der Dreikampf zwischen Andreas Mikkelsen, Sébastien Ogier und Thierry Neuville hatte sich über die komplette Rallye zugespitzt.

Die Entscheidung über hopp oder top fiel wenige hundert Meter vor dem Ziel: Sébastien Ogier hatte sich die Bestzeit auf den letzten knapp 16 Prüfungskilometern gesichert und damit den Sieg für Volkswagen perfekt gemacht. Doch bis zur letzten Zwischenzeit führte Andreas Mikkelsen die Rallye Schweden extrem knapp an – 2,7 Sekunden waren 5,37 Kilometer vor dem Zielstrich noch übrig geblieben, ehe ein minimaler Quersteher und ein daraus resultierender Dreher die Sieghoffnungen von Andreas Mikkelsen beendete – nicht jedoch die vom zweiten Podiumsresultat in Folge. Der Ausrutscher kostete etwa 40 Sekunden, ehe Mikkelsen / Fløene zurück auf Kurs waren und die Rallye Schweden auf Platz drei beendeten.

Mit dem zweiten Rang sorgte Thierry Neuville für die vierte Podiumsplatzierung in der noch jungen WM-Karriere des i20 WRC. Im Ziel zeigte sich Neuville von der gezeigten Leistung mehr als zufrieden.

Ott Tänak zeigte sich im Ziel mit dem vierten Rang sehr zufrieden. Nach Problemen zu Beginn der Rallye steigerte Tänak im Verlauf der Rallye sein Tempo und sammelte am Ende wichtige Punkte.

Hayden Paddon feierte mit dem 5. Gesamtrang sein bisher bestes Ergebnis in der Rallye-WM und zeigte bei seinem Debüt im Team von Hyundai Motorsport eine starke Leistung.

Auch Paddons Teamkollege Kevin Abbring überzeugte bei der WRC-Premiere und steigerte sich im Verlauf der Rallye kontinuierlich: Der Holländer beendete die 63. Rallye Schweden auf Rang 11.

Mads Östberg startete auf Rang vier in die Finale Etappe: Ein Ausritt in eine Schneebank kostete in SP 19 mehrere Minuten. Östberg belegte schlussendlich nur den zehnten Rang.

Nach ihrem Rückschlag am Donnerstag blieben die Vorjahressieger Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila bei der Rallye Schweden ohne Punkte und entschieden sich in Abstimmung mit dem Team dazu, die Rallye nach der abschließenden Powerstage vorzeitig zu beenden. Hintergrund ist eine Regel, die eine Festlegung bestimmter Fahrzeugkomponenten einschränkt. Für Latvala / Anttila wären die Rallye Schweden, Mexiko und Argentinien miteinander verbunden gewesen, der Rückzug hebt diese Regelung auf und gibt ihnen nun mehr Freiheit in der Wahl der Fahrzeugkomponenten und Abstimmung ihres Polo R WRC.

In der WRC-2 Wertung konnte Jari Ketomaa seine Führung auch am finalen Tag erfolgreich verteidigen. Der Finne siegte im Ford Fiesta R5 vor dem Norweger Eyvind Brynildsen im Ford Fiesta RRC sowie dem Ukrainer Valeriy Gorban im Mini Cooper S2000 1.6 T.

Max Zellhofer hat bei der Rallye Schweden sein Ziel erreicht. Er belegt mit Co-Pilot Andre Kachel auf dem Suzuki Swift S1600 den 37. Platz. Am heutigen vierten Tag waren noch drei Prüfungen mit 47 SP-Kilometern zu absolvieren. Diese Aufgabe haben Zellhofer / Kachel ohne Schwierigkeiten erledigt. Dies bedeutete in der Gesamtwertung mit einem Rückstand von 53,01 Minuten auf den Sieger, den 37. Platz und in der Klasse RC 3 den zweiten Rang.

Max Zellhofer konnte daher sehr glücklich und erfolgreich bilanzieren: „Wir sind bei diesem Weltmeisterschaftslauf ins Ziel gekommen und haben so unseren Traum wahr machen können. Es war eine Rallye unter schwierigsten winterlichen Bedingungen mit einer tollen Atmosphäre und einer gigantischen Zuschauerbeteiligung. Mein Dank für dieses positive Ergebnis gilt daher meinem Beifahrer Andre Kachel, meiner Super-Servicemannschaft, die mir einen perfekt vorbereiteten Suzuki Swift S1600 zur Verfügung gestellt haben und vor allem meinen vielen Freunden, die mir diesen Einsatz ermöglicht haben. Speziell bedanken möchte ich mich aber auch bei meiner Gattin Ruth, die zu Hause unseren Betrieb mit 25 Mitarbeitern mehr als eine Woche lang alleine geführt hat und mir so den notwendigen Rückhalt für diesen Einsatz gegeben hat.“

Stimmen im Ziel:

Sébastien Ogier: „Ein unglaubliches Finale. Ich bin wahnsinnig stolz auf diesen Sieg. Er ist ganz sicher einer meiner schönsten. Der erste Sieg in Schweden vor zwei Jahren gegen Sébastien Loeb war großartig, aber dieser war noch härter erkämpft. Julien und ich haben hier vom ersten Tag an bis zur Powerstage auf jeder Prüfung alles gegeben und sind maximale Attacke gefahren. Am Ende hat es sich ausgezahlt. Es war sicher eine der aufregendsten und spannendsten Rallye-Entscheidungen – und das nicht nur für die Fans sondern auch in meiner Karriere. Natürlich tut es mir auch Leid für Andreas, der so nah dran an seinem ersten Sieg war und sich mit uns einen extrem intensiven Kampf geliefert hat. Aber ich bin mir sicher, dass das nicht unser letztes Duell um einen Sieg war. Er und auch Thierry Neuville haben eine beeindruckende Leistung gezeigt.“

Thierry Neuville: „Was war das für eine tolle Rallye. Wir hatten so einen engen Kampf um den Sieg seit einiger Zeit nicht mehr und es war großartig hier um den Sieg mitzufighten. Mit uns hat nicht wirklich jemand gerechnet, es war eine wirklich tolle Performance. Ich habe alles gegeben, um den Sieg zu erringen und viel riskiert – mehr wäre nicht mehr gegangen. Ein zweiter Platz ist ein großartiges Ergebnis für mich und das Team, das sehr hart dafür gearbeitet hat.“

Andreas Mikkelsen: „Wir haben alles bis zum letzten Meter gegeben – aber leider verloren. Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass ich eines Tages enttäuscht über ein Podiumsresultat sein könnte. So viele habe ich in meiner Karriere schließlich noch nicht geholt. Aber ich hatte die Chance, hier meinen ersten Rallye-WM-Sieg zu feiern und war ganz nah dran. Ich habe aber auch einen kleinen Fehler gemacht, mich gedreht und damit diese Chance verpasst. Das ist sehr bitter und fühlt sich im Moment sehr enttäuschend an, obwohl wir insgesamt stolz auf das sein können, was wir die ganze Woche geleistet haben. Ich bin mir aber sicher, dass mein erster Sieg nur noch eine Frage der Zeit ist. Doch ich hätte nur zu gern diesen spannenden Dreikampf für mich entschieden. Jetzt werden wir in Mexiko alles geben, um es wieder zu versuchen.“

Ott Tänak: „Ich bin mit dem vierten Rang sehr zufrieden. Wir hatten zu Beginn Probleme und fuhren unsere Rallye dann sicher zu Ende. Wir hätten mehr pushen können. Ich denke nach ein paar weiteren Einsätzen können wir unser Tempo weiter steigern.“

Jari-Matti Latvala: „Was für eine verrückte Woche. Schade, dass es für meinen Team-Kollegen Andreas Mikkelsen nicht zum ersten Rallye-WM-Sieg gereicht hat. Und Glückwunsch an Sébastien Ogier. Die 28 Punkte hat er sich redlich verdient. Für mich persönlich heißt es, das Positive mitzunehmen. Nach meinem Fehler vom Freitag hatte ich mit dem Ausgang der Rallye natürlich nichts mehr zu tun. Somit hatte ich Zeit, einige Dinge am Setup auszuprobieren und habe dadurch neue und wichtige Erkenntnisse gewonnen. Ich verstehe den neuen Polo jetzt noch besser und das hat sich heute schon bemerkbar gemacht. Die Saison ist noch jung und es ist noch nichts entschieden. Für Mexiko wird meine Startposition mit Sicherheit von Vorteil sein und dort werde ich wieder angreifen.“

Endstand:
01. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC 2:55:30.5
02. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +6.4
03. Mikkelsen / Floene, VW Polo WRC +39.8
04. Tänak / Mölder, Ford Fiesta WRC +2:26.0
05. Paddon / Kennard, Hyundai i20 WRC +3:31.5
06. Evans / Barritt, Ford Fiesta WRC +3:53.0
07. Meeke / Nagle, Citroen DS3 WRC +4:05.8
08. Prokop / Tomanek, Ford Fiesta WRC +4:26.0
09. Protasov / Cherepin, Ford Fiesta WRC +5:32.2
10. Östberg / Andersson, Citroen DS3 WRC +6:50.9

Endstand WRC-2:
01. Ketomaa / Lindström, Ford Fiesta R5 3:05:07.4
02. Brynildsen / Fredriksson, Ford Fiesta RRC +32.6
03. Gorban / Korsia, Mini Cooper 1.6T +3:27.4
04. Al-Rajhi / Orr, Ford Fiesta RRC +3:40.2
05. Tidemand / Abrahamsen, Ford Fiesta RRC +3:45.5
06. Ahlin / Abrahamsen, Ford Fiesta R5 +4:34.6

SP-Bestzeiten: Ogier - 9, Latvala - 3, Neuville - 3, Mikkelsen - 2, Tidemand - 1, Meeke - 1, Kubica - 1, Protasov – 1

Wichtigste Ausfälle: Jari Matti Latvala, Michal Solowow, Stephane Lefebvre, Maximilian Koch

WM-Stand Fahrer: 01. Ogier – 53 Punkte, 02. Mikkelsen – 30, 03. Neuville – 30, 04. Latvala – 19, 05. Östberg – 14, 06. Evans – 14, 07. Tänak – 12, 08. Meeke – 10, 09. Paddon – 10, 10. Sordo – 8, 11. Loeb – 6, 12. Prokop – 6, 13. Protasov - 2

WM-Stand Hersteller: 01. Volkswagen Motorsport – 71 Punkte, 02. Hyundai Motorsport – 55, 03. M-Sport WRT – 32, 04. Citroen Total Abu Dhabi WRT – 20, 05. Volkswagen Motorsport II – 15, 06. Jipocar Czech National Team – 10, 07. FWRT – 1, 08. Hyundai Motorsport N

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 05.-08. März 2015 mit der Rallye Guanajuato Mexico rund um Leon fortgesetzt.
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Fotos - IR7.at: Fotos: © Harald Illmer, IR7.at
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WRC Rallye Schweden 2015
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WRC Rallye Schweden – Tag 2: Packender Dreikampf!

Dreikampf ohne Kompromisse – Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC sowie die Volkswagen Piloten Mikkelsen und Ogier greifen in Schweden nach dem Sieg. Vor der letzten Tag trennen Rang 1-3 lediglich 9.6s.

Bei perfekten Bedingungen und eine gigantische Zuseherkulisse in den Wäldern von Värmland standen am zweiten Tag der Rallye Schweden etwa 135 SP-Kilometer auf Eis und Schnee auf dem Programm – darunter die Klassiker „Fredriksberg“, „Rämmen“ und „Vargåsen“ mit der berühmten Sprungkuppe „Colin’s Crest.

Sowohl die berühmte Sprungkuppe, als auch der dort vergebene Preis für den weitesten Sprung, sind nach dem stets mutigen Colin McRae benannt. Dass Mikkelsen und Fløene große Traute haben, bewiesen sie mit einem 41-Meter-Sprung – dem weitesten im ersten Durchgang. Die Sensoren am Polo R WRC registrierten dabei beim Abheben eine Geschwindigkeit von 151,23 km/h. Der Colin’s Crest Award ging an Thierry Neuville (Hyundai) mit 44 Metern Weite im zweiten Durchgang.

Vollgas statt Taktik – Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) und ihre Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) liegen mit ihren Volkswagen Polo R WRC bei der Rallye Schweden als Zweite und Dritte in direkter Schlagdistanz zum Sieg. An der Spitze der 63. Rallye Schweden liegt nach dem zweiten Tag jedoch überraschend Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC.

Beim zweiten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft hält ein packender Dreikampf um die Führung Zuschauer und Teams in Atem, bei dem sich beide Volkswagen Duos vor dem abschließenden Showdown gut positionierten. Vor den finalen 46,76 Prüfungskilometern am Sonntag beträgt der Rückstand von Mikkelsen/Fløene lediglich 1,5 Sekunden auf die Führenden Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul. Ogier/Ingrassia folgen mit nur weiteren 8,1 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Nach 261 von insgesamt 308 Prüfungskilometern liegen die Top Drei damit innerhalb von umgerechnet nur 380 Metern.

Hinter dem Führungstrio rangiert Citroen-Pilot Mads Östberg auf dem vierten Rang. Der Norweger büßte in der Auftaktprüfung am Samstag nach einem Reifenschaden mehr als 45 Sekunden ein und konnte nicht wie erhofft in den Kampf um die Führung eingreifen.

Mit Ott Tänak folgt der schnellste Ford Pilot nach Tag zwei auf dem fünften Gesamtrang, vor Hayden Paddon im Hyundai i20 WRC auf Rang sechs. Martin Prokop, Elfyn Evans, Kris Meeke und Yuriy Protasov komplettierten die Top-10 nach Tag 2.

In der WRC-2 Wertung baute Jari Ketomaa seine Führung im Verlauf des zweiten Tages weiter aus. Der Ford Fiesta R5 Pilot liegt vor dem Schlusstag 30.6s vor Eyvind Brynildsen im Ford Fiesta RRC und 2:14.2 Min. vor Fredrik Ahlin (Ford Fiesta R5) in Führung.

Nach einer Schrecksekunde am Freitagabend verlief die zweite Etappe der Schweden-Rallye für Max Zellhofer / Andre Kachel ohne große Probleme.

Der Verbleib in der Teilnehmerliste des WM-Laufs hatte am Freitagabend ja schon gewackelt, weil dem Suzuki Swift S1600 von Zellhofer just in der letzten Sonderprüfung des Tages das linke Vorderrad abhandenkam, nachdem dieser einen Reifenstapel touchiert hatte. „Aber es ist uns zum Glück gelungen, das Auto wieder so weit zu reparieren, dass wir noch in den Parc ferme gekommen sind“, erklärt Max Zellhofer, dem hier seine Ausbildung zum Mechanikermeister sichtlich zugutekam.

Am heutigen Samstag stand das österreichisch-deutsche Gespann also wieder am Start, und es waren weitere acht Sonderprüfungen über insgesamt 135 Kilometer zu absolvieren. Diese verliefen absolut nach dem Geschmack des Piloten aus Amstetten. Zellhofer: „Es war alles im grünen Bereich. Das Auto lief absolut problemlos und wir waren sicher unterwegs.“ Der 39. Platz in der Gesamtwertung, den das Duo nach Tag 2 einnimmt, ist relativ abgesichert. Kein Wunder, dass Max Zellhofer also vor dem finalen Sonntag zufrieden bilanziert. „Der Weg Richtung Zielankunft passt momentan perfekt.“ Dazu müssen morgen noch 47 SP-Kilometer bewältigt werden.

Stimmen nach Tag 2:

Thierry Neuville: „Heute war ein toller Tag für uns und es ist ein fantastisches Gefühl die Rallye vor dem Schlusstag anzuführen. Ich habe heute hart gepusht und es fühlte sich großartig an. Besonders freut mich neben der Bestzeit auf der letzten Prüfung, der 44m Sprung auf der legendären Sprungkuppe. Ich bin sehr stolz damit den Colins Crest Award heuer gewonnen zu haben. Morgen möchten wir unsere Position natürlich verteidigen, aber es ist sehr eng an der Spitze.“

Andreas Mikkelsen: „Das war ein extrem spannender Tag für uns bei der Rallye Schweden. Die Situation war für uns erst einmal ungewohnt: als Führende einen Vorsprung zu verteidigen. Ich habe am Morgen zwei Fehler gemacht, die Zeit gekostet haben. Der größere von beiden war, dass ich mich auf der ‚Vargåsen‘-Prüfung gedreht habe, nachdem ich mit der Front unseres Polo in einem Schneewall eingehakt bin. Ich musste kompliziert wenden und 20 Sekunden waren dahin. Doch der Nachmittag lief wieder nach meinem Geschmack und wir haben viel Zeit gutgemacht. Wir haben das Beste aus unserer Startposition herausgeholt und es liegt nicht viel zwischen uns und Platz eins. Der ist weiterhin unser großes Ziel. Für morgen gilt das, was schon während der gesamten Rallye für uns gilt: Vollgas, ohne zu taktieren.“

Sébastien Ogier: „Ich bin heute wirklich super-zufrieden mit meiner Leistung. Julien und ich haben alles gegeben. Wir sind auf jeder Prüfung absolut am Limit gewesen. Jetzt freue ich mich auf morgen, denn das wird einer der spannendsten Schlusstage der letzten Zeit. Kompliment an Thierry Neuville, der eine starke Leistung gezeigt hat, genau wie mein Teamkollege Andreas Mikkelsen. Aber die Jungs müssen sich warm anziehen, denn ich will hier gewinnen!“

Mads Östberg: „Es war ein harter Tag. Die meisten Prüfungen liefen wirklich gut, aber wir hatten ein paar Probleme. Auf der ersten Prüfung des Tages unterlief mir ein Fehler, welcher einen Reifenschaden zur Folge hatte. Dabei verloren wir 45 Sekunden. Ich bin enttäuscht, aber ich werde konzentriert in die letzten drei Prüfungen starten und meine vierte Position verteidigen.“

Jari-Matti Latvala: „Wir haben versucht, den Tag dazu zu nutzen, verschiedene Abstimmungen zu testen – denn nachdem wir uns gestern den großen Rückstand eingehandelt hatten, war heute eine gute Gelegenheit dazu. Morgen werden wir versuchen, auf der Powerstage voll anzugreifen und noch ein paar Punkte für die Fahrer-Meisterschaft einzufahren. Dann heißt es: Schweden abhaken und volle Konzentration auf die nächste Aufgabe in Mexiko.“

Stand nach Tag 2:
01. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC 2:29:54.5
02. Mikkelsen / Floene, VW Polo WRC +1.5
03. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC +9.6
04. Östberg / Andersson, Citroen DS3 WRC +53.4
05. Tänak / Mölder, Ford Fiesta WRC +1:29.2
06. Paddon / Kennard, Hyundai i20 WRC +2:35.7
07. Prokop / Tomanek, Ford Fiesta WRC +3:03.1
08. Evans / Barritt, Ford Fiesta WRC +3:22.1
09. Meeke / Nagle, Citroen DS3 WRC +3:22.5
10. Protasov / Cherepin, Ford Fiesta WRC +4:19.6

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WRC Rallye Schweden – Tag 1: Mikkelsen / Fløene an der Spitze!

Andreas Mikkelsen führt die Gesamtwertung der 63. Rallye Schweden nach dem 1. Tag vor Thierry Neuville und Mads Östberg an! Sah es lange Zeit nach einem Durchmarsch des VW-Trios an der Spitze aus, folgte in SP 9 der Rückschlag für die Spitzenreiter Ogier und Latvala!

Fotos: Harald Illmer

Mit der traditionellen Superspecial auf der Trabrennbahn in Karlstad startete die 63. Rallye Schweden 2015 am Donnerstag Abend vor einer großen Zuseherkulisse. Pontus Tidemand setzte auf der 1,90 km kurzen ShoSPrüfung überraschend im schwächeren Ford Fiesta RRC die Bestzeit. Hinter Tidemand folgten die WRC-Piloten Mads Österg, Jari Matti Latvala und Thierry Neuville. Weitere neun Sonderprüfungen über knapp 126 km standen im Laufe der ersten Etappe am Freitag in Schweden und Norwegen auf dem Programm.

Ein Tag in Norwegen, ein Tag für Norweger – Andreas Mikkelsen und Ola Fløene führen nach dem ersten Tag den zweiten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft an. Das Volkswagen Duo liegt nach den einzigen Sonderrüfungen in ihrem Heimatland Norwegen und nach 126 von 308 SP-Kilometern der Rallye Schweden 19,1 Sekunden vor Thierry Neuville (Hyundai) und weitere 0,3 vor Mads Østberg (Citroën). Der Kampf um die Podiumsplätze wurde jedoch über weite Strecke unter den Volkswagen Duos geführt. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia übernahmen auf der zweiten SP der Rallye die Führung, die sie wenige Kilometer vor Ende des ersten Rallye-Tages abgeben mussten – sie hatten sich auf der neunten Sonderprüfung „Torsby“ in einem Schneewall eingehakt und blieben kurzzeitig stecken. Sie gehen nun als Vierte mit 24,7 Sekunden Rückstand auf ihre Teamkollegen Mikkelsen/Fløene in den Rallye-Samstag und liegen damit weiter in Schlagdistanz zur Spitze.

Ebenfalls auf der Sonderprüfung „Torsby“ endete der Traum vom vierten Schweden-Sieg für Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila frühzeitig. Sie hatten gerade virtuell die Führung übernommen, kamen allerdings wenige hundert Meter vorm SP-Ziel von der Strecke ab und verloren knapp neun Minuten.

Hinter dem Führungs-Trio Mikkelsen, Neuville und Östberg rangiert nach dem ersten Tag der 63. Rallye Schweden 2015 Sebastien Ogier nach seinem Ausritt auf dem vierten Gesamtrang, vor Ott Tänak im Ford Fiesta WRC auf Platz fünf und dem Neuseeländer Hayden Paddon im Hyundai i20 WRC auf dem sechsten Platz.

Die Ford-Piloten Martin Prokop, Yuriy Protasov, Henning Solberg und Elfyn Evans komplettierten die Top 10 nach Tag 1.

Kris Meeke belegte nach der sechsten Prüfung den sechsten Rang im Zwischenklassement, ein Ausritt in SP 7 und damit verbunden ein Zeitverlust von mehr als 2:55 Minuten ließen den Citroen Piloten auf den 12. Gesamtrang hinter Kevin Abbring beim Debüt im Hyundai i20 WRC abrutschen.

Robert Kubica wurde durch Antriebsprobleme am Ford Fiesta WRC gebremst und belegt nach dem ersten Tag nur den 22. Gesamtrang.

In der WRC-2 Wertung übernahm Jari Ketomaa im Ford Fiesta R5 vor Valeriy Gorban (Mini S2000 1.6T) und Fredrik Ahlin in einem weiteren Ford Fiesta R5 die Führung. Die zum engsten Favoritenkreis zählenden Anders Grondal und Pontus Tidemand büßten nach Problemen im Laufe der ersten Etappe einiges an Zeit ein.

Martin Zellhofer beendete den ersten Tag auf Rang 38. Ein perfekt laufender Suzuki Swift 1600 und eine gute Performance machten Max Zellhofer/Andre Kachel bei der Schweden-Rallye erst viel Spaß - doch am Ende sorgte ein Unfall für Sorgenfalten.

Von ihrem Vorhaben, das Ziel bei der Schweden-Rallye zu erreichen, haben Max Zellhofer/Andre Kachel praktisch 50 Prozent geschafft. Nach 10 von insgesamt 21 Sonderprüfungen liegt das österreichisch-deutsche Gespann beim WM-Lauf in Skandinavien auf dem 39. Platz und im Bewerb. Noch, denn ein ausgerissenes Vorderrad am Suzuki Swift S1600 macht erhebliche Probleme.

„Es lief alles super“, hatte Max Zellhofer seinen Spaß im Schnee. Besonders, weil auch das Auto anstandslos funktionierte. „Ein paar Prüfungen habe ich gebraucht, um mich an die schnellen Kurven zu gewöhnen, aber dann sind wir recht zufriedenstellend ins Fahren gekommen.“ Doch dann trübte ein Unfall auf der letzten Sonderprüfung des Tages die gute Laune. Zellhofer: „Auf der Super Special Stage in Karlstad habe ich leider einen Reifenstapel touchiert und mir das linke Vorderrad ausgerissen. Wir sind zwar mit erheblichem Rückstand noch ins Ziel gekommen, aber nun müssen wir schauen, ob wir das reparieren können. Je nachdem, können wir morgen wieder starten. Die Chance dazu besteht schon, weil wir eigentlich alles mithaben.“

Stimmen nach Tag 1:

Andreas Mikkelsen: „Die Rallye Schweden nach den Sonderprüfungen in Norwegen anzuführen, ist großartig. Allerdings ist es auch ein bisschen überraschend. Wir haben heute nicht gleich in den Rhythmus gefunden. Erst am Nachmittag lief es so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Fans in Norwegen haben uns frenetisch angefeuert und für den Extra-Kick Motivation gesorgt. Es ist schön, dass wir ihnen dieses Zwischenresultat zurückgeben können, auch wenn wir dabei vom Pech unserer Teamkollegen profitiert haben. Und: Es ist nur ein Zwischenresultat und wir müssen noch eine Menge investieren und clever bleiben, um daraus etwas Zählbares zu machen. Es ist noch ein langer Weg ins Ziel und ich bin mir sicher, das weder mein Teamkollege Sébastien Ogier noch Mads Østberg oder Thierry Neuville aufgeben werden.“

Thierry Neuville: „Es war ein guter erster Tag und wir haben eine sehenswerte Leistung gezeigt. Die Streckenbedingungen am Morgen waren sehr schwierig, das Grip-Level schwer einzuschätzen. Die Nachmittagsschleife waren deutlich besser und wir konnten unser Potential aufzeigen. Die Bestzeit in SP 9 war ein toller Abschluss des Tages.“

Mads Östberg: „Wir hatten einen guten Rhythmus am Morgen, konnten aber nicht ganz an die Spitze anschließen. Am Nachmittag haben wir einige Zeit gut gemacht. In SP 8 verloren wir durch einen Zwischenfall etwas Zeit. Normalerweise werde ich am zweiten Tag in Schweden immer schneller, wir sind nur 19 Sekunden hinter dem Führenden – noch ist alles möglich.“

Sébastien Ogier: „Um es positiv zu formulieren: Das war kein langweiliger Tag für Julien und mich, dafür einer mit einigen Höhen und Tiefen. Am Morgen lief alles super, wir sind volles Risiko gegangen, die Bedingungen waren perfekt. Vor allem die 18-Kilometer-Prüfung ‚Röjden‘ war fantastisch zu fahren, da genießt man im Cockpit jeden Meter. Auf der zweiten Schleife am Nachmittag lief es dann nicht mehr so rund für uns. Erst hat der Scheibenwischer ausgesetzt, dann haben wir beim Versuch ihn zu reparieren vergessen, die Motorhaube zu fixieren, wodurch später die Windschutzscheibe in Mitleidenschaft gezogen wurde. Und auf der neunten Prüfung bin ich in einer langsamen Kurve in einen Schneewall gerutscht. Da habe ich einfach etwas zu spät gebremst. Alles zusammen gezählt, haben wir dadurch die Führung verloren, aber noch ist die Rallye nicht vorbei. Und wer Julien und mich kennt, weiß, dass wir bis zum Ende alles geben und kämpfen werden.“

Jari-Matti Latvala: „Ich bin sehr enttäuscht. Ich war einfach zu schnell unterwegs und dachte, ich hätte mehr Grip. Hatte ich aber nicht. Mit dem Heck bin ich dann in der Kurve in einem Schneewall hängen geblieben und anschließend in einen Graben gerutscht. Unserem Polo ist dabei nichts passiert. Ein Dank noch mal allen Fans an der Strecke. Ohne Ihre großartige und schnelle Hilfe wären wir nie herausgekommen. Jetzt muss ich die Rallye anständig zu Ende bringen.“

Ott Tänak: „Wir hatten am Vormittag Probleme. Vielleicht hatte es etwas mit unserer späten Startposition zu tun. Am Nachmittag konnten wir das Tempo der Spitze mitgehen, aber wir sind nicht komplett zufrieden. Wenn wir morgen einen guten Rhythmus finden, sollten wir uns besser schlagen.“

Stand nach Tag 1:
01. Mikkelsen / Floene, VW Polo WRC 1:14:03.6
02. Neuville / Gilsoul, Hyundai i20 WRC +19.1
03. Östberg / Andersson, Citroen DS3 WRC +19.4
04. Ogier / Ingrassia, VW Polo WRC +24.7
05. Tänak / Mölder, Ford Fiesta WRC +1:06.2
06. Paddon / Kennard, Hyundai i20 WRC +1:37.1
07. Prokop / Tomanek, Ford Fiesta WRC +2:00.5
08. Protasov / Cherepin, Ford Fiesta WRC +2:11.4
09. Solberg / Minor, Ford Fiesta WRC +2:18.2
10. Evans / Barritt, Ford Fiesta WRC +2:49.6


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Fotos - IR7.at: Fotos: © Harald Illmer, IR7.at
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WRC Rallye Schweden 2015
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Zeitplan Rallye Schweden 2015:

Donnerstag, 12.02.2015:
SS1 - Karlstad 1 (1,90 km) - 20:08

Freitag, 13.02.2015:
SS2 - Torsby 1 (14,76 km) - 08:29
SS3 - Röjden 1 (18,73 km) - 09:27
SS4 - Finnskogen 1 (20,76 km) - 10:36
SS5 - Kirkenaer 1 (7,07 km) - 11:21
SS6 - Kirkenaer 2 (7,07 km) - 13:27
SS7 - Finnskogen 2 (20,76 km) - 14:19
SS8 - Röjden 2 (18,73 km) - 15:16
SS9 - Torsby 2 (14,76 km) - 16:35
SS10 - Karlstad 2 (1,90 km) - 19:00

Samstag, 14.02.2015:
SS11 - Fredriksberg 1 (18,15 km) - 07:48
SS12 - Rämmen 1 (22,76 km) - 08:37
SS13 - Hagfors Sprint 1 (1,87 km) - 09:24
SS14 - Vargåsen (24,63 km) - 10:08
SS15 - Fredriksberg 1 (18,15 km) - 13:26
SS16 - Rämmen 1 (22,76 km) - 14:15
SS17 - Hagfors Sprint 1 (1,87 km) - 15:02
SS18 - Vargåsen (24,63 km) - 15:46

Sonntag, 15.02.2015:
SS19 - Lesjöfors (15,00 km) - 08:57
SS20 - Värmullsåsen 1 (15,87 km) - 09:48
SS21 - Powerstage Värmullsåsen 2 (15,87 km) - 09:48

Die Rallye Schweden im deutschsprachigem TV und via Streaming (WRC+):

Donnerstag, 12. Februar 2015:
20:00 Uhr - Sport 1 / WRC+: SP 1 -
live

Freitag, 13. Februar 2015:
18:00 Uhr - Sport 1: Highlights 1. Tag

Samstag, 14. Februar 2015:
10:00 Uhr - Sport 1+ / WRC+: SP 14 - live
19:00 Uhr - Sport 1: Highlights 2. Tag

Sonntag, 15. Februar 2015:
12:00 Uhr - WRC+: SP 21 - Powerstage - live
20:15 Uhr - Sport 1: Highlights 3. Tag

Dienstag, 17. Februar 2015:
00:35 Uhr - ServusTV: Highlights
10:45 Uhr - ServusTV: Highlights

Samstag, 21. Februar 2015:
10:25 Uhr - ServusTV: Highlights

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Weitere Informationen: www.rallysweden.com

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