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WRC Safari Rallye 2022: Toyota-Vierfachsieg in Kenia!

Mit einem grandiosen Vierfach-Triumph für Toyota endete die Safari Rallye 2022. Kalle Rovanperä feierte seinen vierten Saisonsieg in Kenia vor seinen Teamkollegen Elfyn Evans, Takamoto Katsuta und Sebastien Ogier!

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT

Der Sonntag bildete mit sechs Sonderprüfungen über knapp 83km das grandiose Finale, darunter zwei Durchgängen der Powerstage Hell's Gate.

Gleich die Auftaktprüfung am Sonntag sorgte für einiges Drama: Ein Abschnitt mit extrem tiefen Sand gleich nach dem Start brachte zahlreiche Zwischenfälle. Als erster kam Ott Tänak nach nur wenigen hundert m zum Stehen. Im stehenden Staub des Vordermannes war die Sicht im Fech-Fech absolut Null. Nach knapp 40s konnte der Este seine Fahrt fortsetzen.

Schlimmer erwischte es Oliver Solberg. Tänaks Teamkollege kam mehrmals zu Stehen und blockierte mit seinem Fahrzeug die Fahrbahn. Sebastien Ogier konnte den gestrandeten Boliden von Solberg zwar knapp über die Böschung passieren, die Prüfung wurde aber mittels Red Flag gestoppt. Nach dem Tausch des Luftfilters vor Ort konnte Solberg nach knapp 15 Minuten seine Fahrt fortsetzen, die Prüfung wurde jedoch nicht wieder neu gestartet.

Ott Tänak zeigte sich im Ziel der Prüfung wütend ob der Bedingungen und auch Sebastien Loeb kritisierte das mit 3 Minuten wohl zu knapp bemessene Startintervall.´

Die Zeit von Adrien Fourmaux als erster Pilot in der Prüfung konnte zuvor von keinen der später gestarteten eingestellt werden.

Der erste Durchgang in Narasha über 13,30 km präsentierte sich zur vorhergehenden Prüfung deutlich weniger hart und sandig. Kalle Rovanperä baute seine Führung mit einer klaren Bestzeit vor Elfyn Evans und Thierry Neuville um weitere 7.3s auf nunmehr 47.6s aus.

Die später auch als finale Powerstage gefahrene Prüfung Hells Gate sorgte im Vorjahr für extrem spektakuläre Bilder. Im Vergleich zu 2021 sollte die Prüfung heuer laut den Piloten nach der Recce jedoch nicht so tief und lose sein.

Die Hyundai-Piloten Ott Tänak und Thierry Neuville nutzten den ersten Durchgang als Generalprobe für die Powerstage und holten sich die Bestzeit. Ott Tänak verzichtete auf ein zweites Reserverad, um die knapp 23 kg an Gewicht einzusparen. Der Este fuhr klar die Schnellste Zeit und schien für den finalen Kampf um die Powerstage-Zusatzpunkte bestens gerüstet.

Doch dieser Plan von Ott Tänak fand bereits in der 17. Sonderprüfung ein jähes Ende. Ein Schaden an der Servolenkung machte alle Hoffnungen des Hyundai-Piloten auf ein versöhnliches Ende der Safari Rallye 2022 zunichte. Tänak stellte seinen Boliden nach der Zieldurchfahrt ab und beendete den sechsten WM-Lauf der Saison vorzeitig.

Auch dessen Teamkollege Oliver Solberg hatte das Glück nicht auf seiner Seite. Nach den Problemen am Vormittag bremste den Youngster nun ein technischer Defekt ein. Der Hyundai-Pilot schleppte seinen Boliden in langsamer Fahrt über die Sonderprüfung und verlor 2:44 Min. auf die Bestzeit von Sebastien Loeb.

Nach den Problemen mit dem tiefen Sand zu Beginn der Prüfung am Morgen, wurde der zweite Durchgang um 3.10 km verkürzt gefahren.

Auch auf der vorletzten Sonderprüfung setzten sich die Probleme von Oliver Solberg fort – abermals verlor Solberg fast 6 Minuten auf die zweite Bestzeit von Sebastien Loeb in Folge.

Vor der finalen Powerstage über 10,53 km führte Kalle Rovanperä weiter überlegen die Gesamtwertung mit einem Vorsprung von 57.6s auf Elfyn Evans an. Takamoto Katsuta folgte mit 1:32.4 Min. Rückstand auf P3. Der Japaner hatte jedoch Probleme mit dem Getriebe und hoffte die finalen Kilometer noch problemlos absolvieren zu können. Sebastien Ogier komplettierte das Toyota-Quartett an der Spitze auf P4. Thierry Neuville, Craig Breen, Jourdan Serderidis und Sebastien Loeb folgten in den Top-8.

Die spektakuläre Powerstage Hells Gate sorge wieder für perfekte TV-Bilder zum Abschluss einer großartigen WRC Safari Rallye Kenia 2022.

Sebastien Loeb setzte eine erste Richtzeit, die lange nicht unterboten wurde. Thierry Neuville riskierte sichtlich alles und unterbot bei seiner spektakulären Fahrt die Zeit von Loeb um 0.8s. Diese Zeit wurde auch nicht mehr geschlagen.

Das Toyota-Quartett an der Spitze fuhr ihren historischen Vierfachsieg sicher nach Hause und riskierte auf den letzten Kilometern nichts mehr. Kalle Rovanperä feierte seinen 4. Saisonsieg – in der WM-Gesamtwertung führt der finnische Youngster nun bereits überlegen mit 56 Punkten Vorsprung.

52.8s distanzierten im Ziel der Safari Rallye 2022 den Sieger Kalle Rovanperä vom Zweitplatzierten Elfyn Evans. Mit 1:42.7 Min. Rückstand sicherte sich Takamoto Katsuta den dritten Rang, vor Sebastien Ogier auf P4 (2:10.3). Thierry Neuville, Craig Breen, Jourdan Serderidis und Sebastien Loeb kompettierten die Top-8 im Ziel.

In der WRC-2 konnte Kajetan Kajetanowicz seinen Sieg sicher nach Hause fahren.

Ergebnisse:

Endstand:
01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 3:40:24.9
02. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +52.8
03. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +1:42.7
04. Ogier / Veillas, Toyota GR Yaris Rally1 +2:10.3
05. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +10:40.9
06. Breen / Nagle, Ford Puma Rally 1 +23:27.9
07. Serderidis / Miclotte, Ford Puma Rally1 +30:16.5
08. Loeb / Galmiche, Ford Puma Rally1 +32:16.5
09. Kajetanowicz / Szczepaniak, Skoda Fabia Rally2 evo +35:37.6
10. Solberg / Edmondson, Hyundai i20 N Rally1 +37:36.6

Wichtigste Ausfälle u.a.: Ott Tänak, Martin Prokop, Gaurav Gill, Karan Patel, Leroy Gomes, Diego Dominguez, Giancarlo Davite, Rio Smith

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 14 - 17. Juli mit der Rallye Estonia fortgesetzt.

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WRC Safari Rallye Kenia 2022 – Tag 2: Toyota-Vierfachführung in Kenia!

Kalle Rovanperä baute seinen Vorsprung am zweiten Tag der Safari Rallye Kenia 2022 weiter aus und führte nun Toyota-Vierfachführung vor seinen Teamkollegen Elfyn Evans, Takamoto Katsuta und Sebastien Ogier an.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT

Am Samstag standen abermals sechs Sonderprüfungen über mehr als 150 km auf dem Programm. Nach der Besichtigung wurde unisono die lange Samstag-Etappe als die größte Herausforderung in der diesjährigen Route angesehen.

Dunkle Regenwolken am Horizont begrüßten die Teams am Samstag Morgen. Es blieb abzuwarten ob die Wetterbedingungen noch zusätzlich für Spannung sorgen könnten.

Die Auftaktprüfung Soysambu am Samstag Morgen mit ihren spektakulären Wasserdurchfahrten sorgte mit ihren 29.32 km für einen standesgemäßen Beginn.

Sebastien Loeb nahm nach Restart am Samstag die Prüfungen am zweiten Tag als Erster in der Prüfung in Angriff.

Adrien Fourmaux wurde zum ersten Opfer der schwierigen Bedingungen am Samstag Morgen. Nach einem motivierten Beginn stoppte ein Reifenschaden den Franzosen. Nach dem Reifenwechsel setzte der Ford-Pilot seine Fahrt zunächst fort, nach wenigen Kilometern schleppte Fourmaux sein Fahrzeug nach einem Aufhängungsschaden abermals nur mehr in sehr langsamer Geschwindigkeit über die Prüfung. Davon in Mitleidenschaft gezogen wurde auch dessen Teamkollegen Craig Breen, der nach dem Reifenwechsel in den dichten Staub des Vordermannes geriet und einiges an Zeit verlor.

Jourdan Serderidis wurde eine der Wasserdurchfahrten zum Verhängnis, als einiges an Wasser in das Cockpit eindrang und die Sicht deutlich einschränkte.

Gus Greensmith setzte die Reihe an Zwischenfällen bereits zu Beginn des zweiten Tages mit einem Überschlag nahtlos fort. Der Ford-Pilot konnte seine Fahrt erst nach knapp 23 Minuten fortsetzen.

Mit einer klaren Bestzeit vor Thierry Neuville und Kalle Rovanperä holte sich Elfyn Evans den zweiten Rang in der Zwischenwertung und überholte somit Takamoto Katsuta, welcher über Probleme mit dem Aufschrieb berichtete und 18.8s einbüßte.

Der erste Durchgang am Lake Elmenteita über 15.08 km brachte wieder den bereits am Vortag gefürchteten Fech-Fech ins Spiel.

Nach seinem Überschlag in der Auftaktprüfung musste Gus Greensmith die neunte Sonderprüfung ohne Frontscheibe in Angriff nehmen, dementsprechend hoch die Staubentwicklung im Cockpit. Nach dem Ziel der neunten Prüfung musste Greensmith seine Boliden dann auch endgültig vorzeitig abstellen. Gar nicht mehr zum Start antreten konnte Greensmiths Markenkollege Adrien Fourmaux, der Schaden am Ford Puma Rally1 war zu groß.

Sebastien Loeb legte als erster Pilot in der Prüfung wieder eine lange nicht zu schlagende Zeit vor. Erst die Spitzengruppe konnte an die Zeit des Rekordweltmeisters anschließen und nur Thierry Neuville konnte diese knapp unterbieten. Kalle Rovanperä verwaltete seinen Führung klug von der Spitze aus und vermied jedes unnötige Risikio.

Oliver Solberg nahm die neunte Sonderprüfung mit 7 Minuten Verspätung in Angriff. Längere Reparaturarbeiten nach einem Ausritt in der achten Prüfung machten dies notwendig.

Mit mehr als 31 km Länge stellte die Sleeping Warrior Prüfung das Highlight des zweiten Tages dar. Bereits im Vorjahr sorgte diese Prüfung für sensationelle TV-Bilder und viel Action.

Auf dem Weg zur Bestzeit musste Ott Tänak seinen Hyundai i20 N Rally2 nach technischen Problemen abstellen. Nach kurzem Check am Streckenrand setzte der Este seine Fahrt langsam fort, wenige Kilometer war jedoch endgültig Schluss.

Takamoto Katsuta hatte das Glück auf seiner Seite: Zwei Reifenschäden kurz vor dem Ziel hielten den Zeitverlust für den Japaner mit knapp 17s auf die Bestzeit in Grenzen.

Thierry Neuville holte sich beim ersten Durchgang der Sleeping Warrior Prüfung die Bestzeit vor vor Kalle Rovanperä und Elfyn Evans.

Mit einem Vorsprung von 19.4s auf Elfyn Evans erreichte Kalle Rovanperä den mittäglichen Servicepark-Besuch als Gesamtführender. Hinter Rovanperä und Evans komplettierte Takamoto Katsuta (+39.9s) das reine Toyota-Podium nach SP 11. Thierry Neuville, Sebastien Ogier und Oliver Solberg folgten auf den weiteren Rängen in den Top-6.

In der WRC-2 verwaltete Kajetan Kajetanowicz am Vormittag seinen klaren Vorsprung auf Sean Johnston.

Immer dunkler werdenden Wolken wirkten am Start der ersten Nachmittagsprüfung bedrohlich. Es blieb abzuwarten ob die Nachmittagsprüfungen vom einsetzenden Regen beeinflusst würden. Der Start in den zweiten Durchgang in Soysambu ging noch trocken über die Bühne, als bereits starke Niederschläge im Umfeld gemeldet wurden.

Craig Breen blieb auch am zweiten Tag nicht vom Pech verschont, ein Reifenschaden in der elften Sonderprüfung kostete den Ford-Piloten knapp 1:30 Min. auf seinen Teamkollegen Sebastien Loeb.

Sebastien Ogier klagte im Ziel der Prüfung über die nachlassende Leistung seines Toyota Yaris Rally1. Auch Thierry Neuville erreichte das SP-Ziel mit deutlichen Kampfspuren an seinem Boliden.

Elfyn Evans konnte den Rückstand auf Kalle Rovanperä in SP 11 um 3.6s auf nunmehr 16.8s verringern. Rovanperä wirkte im Ziel angeschlagen und gab zu Protokoll dass er gesundheitliche Probleme habe.

Starker Regen sollte auf den verbliebenen zwei Sonderprüfungen am Samstag zusätzlich für Spannung sorgen.

Der Startbereich in SP 12 präsentierte sich noch staubtrocken, doch ab ca. 10 km in der Prüfung sorgten starke Niederschläge und stehendes Wasser für extrem rutschige und schlammige Bedingungen.

Sebastien Loeb kämpfte sich als erster durch den Schlamm und berichtete im Ziel lebhaft über seine Erlebnisse. Craig Breen riskierte bei den schwierigen Bedingungen nichts und verlor dabei mehr als 1:15 Min. auf die Zeit von Loeb. Die Bedingungen sorgten für unglaublich spektakuläre Bilder.

Thierry Neuville legte mit viel Risiko eine Zeit vor, welche lange nicht mehr unterboten wurde. Erst Kalle Rovanperä unterstrich seine besondere Klasse und holte sich eine überlegene Bestzeit.

Hinter Rovanperä und Neuville setze Eflyn Evans die Drittschnellste Zeit. Neuville gab jedoch kein Zielinterview, es blieb die Frage offen. ob es ev. ein Problem am Hyundai i20 N Rally1 des Belgiers gab.

Takamoto Katsuta verlor auf die Zeit von Neuville 15.9s und musste den Belgier somit momentan in der Gesamtwertung passieren lassen.

Auch auf der finalen Prüfung Sleeping Warrior erfolgte der Start wieder auf trockenem Geläuf, nach knapp 7 Minuten Fahrzeit begannen abermals die extrem nassen, matschigen und rutschigen Abschnitte. Unglaubliche Szenen boten sich, mehrmals war die Fahrbahn nicht von einem See zu unterscheiden. Diese Sonderprüfungen stellten nun wirklich die ultimative Herausforderung dar.

Sebastien Loeb legte abermals die erste Zeit vor, hatte aber diesmal auch mit Problemen zu kämpfen. Auf den Onboard-Aufnahmen hörte man deutlich etwas Scheuern, im Ziel stellte sich heraus, dass die linke vordere Aufhängung gebrochen ist und ein Reifenschaden den Franzosen zusätzlich einbremste.

Und auch Thierry Neuville sollte die finale Prüfung kein Glück bringen, nach knapp 19 km kam der Belgier in einem extrem schlammigen Abschnitt zum Stehen und konnte seinen Boliden lange Zeit nicht wieder starten, ehe er die Fahrt fortsetzen konnte. Doch die Fahrt sollte nicht lange dauern, kurz darauf rutsche Neuville abermals von der Piste und traf einen Baum. Neuville konnte seine Fahrt nicht mehr fortsetzen.

Auch Jourdan Serderidis und Oliver Solberg blieben einige Zeit stehen, ehe sie ihre Boliden wieder in Fahrt brachten. Die stark ramponierten Fahrzeuge im Prüfungsziel unterstrichen die extremen Anforderungen der Sonderprüfungen.

Sebastien Ogier knallte eine überlegene Bestzeit in den afrikanischen Schlamm, dahinter betrugen die Abstände Minuten, ehe die Führungsgruppe ins Ziel kam.Takamoto Katsuta konnte die Drittschnellste Zeit knapp hinter Ogier für sich verbuchen und dabei den Rückstand auf Elfyn Evans um 6s verringern. Kalle Rovanperä meisterte auch die finale Prüfung ohne Probleme und baute seine Führung mit der zweiten Zeit weiter aus.

Mit einem Vorsprung von 40.3s auf Elfyn Evans beendete Rovanperä auch den zweiten Tag als Führender.

In der WRC-2 konnte Kajetan Kajetanowicz seine Führung komfortabel ausbauen. Der lange Zweitplatzierte Sean Johnston musste am Samstag vorzeitig aufgeben.

Ergebnisse:

Stand nach dem 2. Tag:
01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 2:52:39.7
02. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +40.3
03. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +1:15.6
04. Ogier / Veillas, Toyota GR Yaris Rally1 +2:38.3
05. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +10:59.3
06. Solberg / Edmondson, Hyundai i20 N Rally1 +12:19.1
07. Breen / Nagle, Ford Puma Rally 1 +18:56.1
08. Serderidis / Miclotte, Ford Puma Rally1 +25:46.6
09. Kajetanowicz / Szczepaniak, Skoda Fabia Rally2 evo +27:34.7
10. Loeb / Galmiche, Ford Puma Rally1 +33:01.0

Der Sonntag bildet mit sechs Sonderprüfungen über knapp 83km das grandiose Finale.

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WRC Safari Rallye Kenia 2022 – Tag 1: Rovanperä holt sich die späte Führung!

Kalle Rovanperä übernahm in der finalen Prüfung des ersten Tages der turbulenten Safari Rallye Kenia 2022 die Führung. Der Toyota-Pilot liegt vor Elfyn Evans und Ott Tänak in Front, knapp dahinter Takamoto Katsuta auf P4.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT

Mit der WRC Safari Rallye Kenia steht als sechster Lauf zur Rallye Weltmeisterschaft 2022 von 23.-26. Juni eine ganz besondere Herausforderung für die neuen Rally1-Hybrid Boliden bevor. Die besonders rauen Sonderprüfungen werden zur ultimativen Herausforderung für die seit dieser Saison neuen Rally1-Boliden.

Neunzehn Sonderprüfungen über 362.62 km stehen von 23.-26. Juni rund um Naivasha auf dem Programm. Insgesamt 42 Teams, darunter zwölf Rally-1 Boliden haben ihre Nennung abgegeben.

Nach dem spektakulären Shakedown am Mittwoch Vormittag erfolgte der offizielle Start in die Safari Rallye Kenia 2022 am Donnerstag Nachmittag mit der Superspecial Kasarani in Nairobi.

Sebastien Ogier holte die erste Bestzeit auf der Auftaktprüfung knapp vor Thierry Neuville und Ott Tänak. Für Kalle Rovanperä begann die Safari Rallye Keni nicht nach Wunsch: Bereits nach wenigen Kurven fing sich der Toyota-Pilot einen Reifenschaden ein und verlor auf SP 1 11.6s auf die Bestzeit.

Sechs Sonderprüfungen über knapp 125 km waren dann am Freitag zu absolvieren Leichte Regenfälle in der Nacht sollten keine Auswirkungen auf die zu erwartende extreme Staubentwicklung haben.

Die äußerst selektive und raue Auftaktprüfung am Freitag Morgen Loldia über 19,17 km begann für Ott Tänak gleich mit Problemen. Nach wenigen Kilometern in der Prüfung brach bereits der Schalthebel und der Hyundai-Pilot musste die für diesen Fall vorgesehene Ersatzeinrichtung benutzen und verlor dabei knapp 20s auf die vor ihm gestarteten Kalle Rovanperä und Thierry Neuville.

Sebastien Loeb erreichte das Ziel der Sonderprüfung mit einem optisch deutlich ramponierten Boliden, setzte jedoch dennoch die Bestzeit vor Elfyn Evans und Sebastien Ogier. Die Top-3 in der zweiten Prüfung trennten lediglich 0.5s.

Leichter Regen begrüßte die Teams in der relativ kuzen (11,68 km) dritten Sonderprüfung - Geothermal 1. Ott Tänak konnte seinen abgebrochenen Schalthebel durch Teile des mitgeführten Werkzeuges improvisieren. Die Toyotas sollten sich in SP 3 als unschlagbar herausstellen: Kalle Rovanperä holte die Bestzeit vor seinen Markenkollegen Takamoto Katsuta, Elfyn Evans und Sebastien Ogier.

Mit mehr als 31.25 Kilometern Länge wartete mit Kedong als dritte Prüfung in der morgendlichen Schleife die absolute Königsprüfung des ersten Tages auf die Teams. Bereits nach der Recce war der Respekt der Team groß. Besonders die Abschnitte mit extrem tiefen Sand, dem so genannten Fech Fech sorgten für Anspannung. Abseits dieser tiefen Streckenteile präsentierte sich Kedong als deutlich schneller als die zuvor gefahrenen SPs.

Mit enormen Mengen an Staub im Cockpit erreichte Kalle Rovanperä als Erster das Ziel der Sonderprüfung und berichtete über die besonderen Herausforderungen. Thierry Neuville schleppte seinen Boliden mit einem offensichtlichen Problem in langsamer Fahrt über die Sonderprüfung und verlor im letzten Abschnitt nach zuvor guten Zwischenzeiten mehr als 54s auf Rovanperä. Im Zielinterview erklärte der Belgier einen plötzlichen Leistungsverlust als Ursache.

Die Streckenbedingungen sollten im Verlauf der Prüfung nicht mehr besser werden, die von Kalle Rovanperä vorgelegte Zeit wurde nicht mehr unterboten. Der Finne holte sich somit die zweite Bestzeit in Folge, diesmal vor Ott Tänak und Takamoto Katsuta. Elfyn Evans konnte in der Gesamtwertung an Sebastien Ogier vorbeiziehen und die Führung übernehmen.

Sebastien Loeb verlor in SP4 mit einer gebrochenen Felge mehr als 26.1s und nahm sich somit zwischenzeitlich aus dem Kampf um die Podiumsplatzierungen. Takamoto Katsuta überholte Loeb in der Zwischenwertung. Die Menge an Staub im Cockpit bei den Zielinterviews war beeindruckend.

Schlimmer erwischte es Gus Greensmith. Mit einem Reifenschaden schleppte sich der Ford-Pilot über die Prüfung und hatte dabei Glück im tiefen Fech-Fech nicht stecken zu bleiben. Der stark in Mitleidenschaft gezogene Bolide fing kurz Feuer und das Duo stoppte wenige Kilometern vor dem Ziel um die Reifenreste doch noch zu wechseln.

Oliver Solbergs Motor des Hyundai i20 N Rally1 verlor nach dem Fech-Fech Abschnitt ebenso deutlich an Leistung. In sehr langsamer Fahrt konnte der Norweger die finalen Kilometer der Prüfung absolvieren.

Mit einem Vorsprung von 8.5s auf Sebastien Ogier erreichte Elfyn Evans den Servicepark als Gesamtführender. Kalle Rovanperä auf Zwischenrang drei (+11.1) und Takamoto Katsuta auf P4 (+12.4) komplettierten die Vierfach-Toyota Führung.

Sebastien Loeb erreichte den Servicepark nicht mehr. Der Ford-Pilot musste seinen Boliden nach Motorproblemen nach SP 4 abstellen und den Tag vorzeitig beenden.

In der WRC-2 übernahm am Freitag Vormittag Kajetan Kajetanowicz das Kommando vor Sean Johnston und Martin Prokop.

Die Nachmittagsschleife führt über dieselben drei Sonderprüfungen wie am Vormittag. Beim zweiten Durchgang in Loldia holte sich Sebastien Ogier mit einer Bestzeit vor Takamoto Katsuta und Kalle Rovanperä die Führung in der Gesamtwertung, nachdem Elfyn Evans ein Reifenschaden knapp 15s kostete. Auch Takamoto Katsuta zog an Evans vorbei und übernahm P2.

Adrien Fourmaux schleppte sich mit technischen Problemen am Antriebsstrang in langsamer Fahrt über die Strecke und verlor mehr als 4 Minuten auf die Bestzeit. Im Anschluss konnte der Franzose seine Fahrt aber nicht mehr fortsetzen und musste wie sein Teamkollege Sebastien Loeb zuvor den ersten Tag vorzeitig beenden.

Auch beim zweiten Durchgang in Geothermal waren die Toyota-Piloten nicht zu schlagen: Sebastien Ogier baute seine Führung mit einer weiteren Bestzeit vor seinen Teamkollegen Takamoto Katsuta und Kalle Rovanperä aus.

Schon nach dem ersten Durchgang der Königsprüfung Kedong klagten die Fahrer im Ziel über die schwierigen Bedingungen, der Re-Run als Finale am Freitag versprach also viel Spannung. Der Ritt über die extrem selektive Prüfung sorgte für spektakuläre TV-Bilder ohne Ende.

Nach seinen Teamkollegen Sebastien Loeb und Adrien Fourmaux erwischte es in der finalen Prüfung des ersten Tages auch Craig Breen. Breen stoppte in der Prüfung und konnte seine Fahrt nach einiger Zeit fortsetzen, traf dann aber einige Steine auf einem Highspeed-Abschnitt und musste seinen Boliden endgültig abstellen.

Takamoto Katsuta verlor im dichten Staub hinter Craig Breen mehr als 30s und rutschte in der Gesamtwertung ab. Die Zeit des Japaners sollte jedoch noch korrigiert werden.

Thierry Neuville erreichte das Ziel der Prüfung mit einem Reifenschaden vorne links. Zum Glück für den Belgier handelte er sich das Problem erst relativ spät in der Prüfung ein, der Zeitverlust hielt sich in Grenzen.

Die Zwischenfälle auf der finalen Prüfung nahmen kein Ende und es erwischte auch den Gesamtführenden: Sebastien Ogier stoppte nach einem Reifenschaden nach knapp 19 km und wechselte den Pneu. Der Franzose konnte seine Fahrt nach knapp 2:15 Min. fortsetzen.

Auch Oliver Solberg hatte in SP 7 seine Probleme, kam mit stark lädierten Fahrzeug ins Ziel und verlor knapp eine Minute auf die Bestzeit. Solberg sollte nicht der letzte Rally1-Pilot mit Problemen bleiben – auch Jourdan Serderidis büßte mit einem Reifenschaden mehr als 4 Minuten ein.

Die Gesamtwertung wurde in der finalen Prüfung des Tages ordentlich durcheinandergewürfelt: Kalle Rovanperä beendete den Freitag somit als Gesamtführender mit einem Vorsprung von 22.4s auf Elfyn Evans. Ott Tänak belegte mit 25.3s Rückstand den dritten Zwischenrang. Takamoto Katsuta folgte auf P4 (+26.6). Es blieb jedoch noch abzuwarten ob der Japaner eine Zeitgutschrift für die Fahrt im Staub von Craig Breen erhält. Thierry Neuville, Sebastien Ogier und Oliver Solberg folgten auf den weiteren Rängen.

In der WRC-2 konnte Kajetan Kajetanowicz seine Führung vor Sean Johnston weiter ausbauen. Martin Prokop kämpfte lange Zeit um P2, wenige km vor dem Ziel der siebten Prüfung kam der Ford-Pilot im tiefen Sand jedoch zu stehen und konnte seine Fahrt nicht mehr fortsetzen.

Update: Takamoto Katsuta erhielt die erwartete Zeitgutschrift und beendete die 1. Etappe somit als Zweitplatzierter (+14.6s)

Ergebnisse:

Stand nach dem 1. Tag:
01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 1:20:58.1
02. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +14.6
03. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +22.4
04. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +25.3
05. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +57.5
06. Ogier / Veillas, Toyota GR Yaris Rally1 +2:08.2
07. Solberg / Edmondson, Hyundai i20 N Rally1 +4:27.1
08. Kajetanowicz / Szczepaniak, Skoda Fabia Rally2 evo +9:51.1
09. Breen / Nagle, Ford Puma Rally 1 +10:24.6
10. Johnston / Kihurani, Citroen C2 Rally2 +11:04.6

Am Samstag stehen abermals sechs Sonderprüfungen über mehr als 150 km auf dem Programm.

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Zeitplan Rallye Italia Sardegna 2022:

Mittwoch, 22. Juni 2022:
09:01h - Shakedown Loldia (5,40 km)

Donnerstag, 23. Juni 2022:
13:08h - SS 1 Super Special Kasarani (4,84 km)

Freitag, 24 . Juni 2022:
07:00 - Service A Naivasha
08:00 - SS 2 Loldia 1 (19,17 km)
09:18 - SS 3 Geothermal 1 (11,68 km)
09:11 - SS 4 Kedong 1 (31,25 km)
10:54 - Flexi Service B Naivasha
12:09 - SS 5 Loldia 2 (19,17 km)
13:27 - SS 6 Geothermal 2 (11,68 km)
14:20 - SS 7 Kedong 2 (31,25 km)

15:33 - Flexi Service C Naivasha

Samstag, 25. Juni 2022:
05:30 - Service D Naivasha
07:06 - SS 8 - Soysambu 1 (29,32 km)
08:08 - SS 9 - Elementeita 1 (15,08 km)
09:01 - SS 10 - Sleeping Warrior 1 (31,04 km)
11:16 - Flexi Service E Naivasha
13:07 - SS 11 - Soysambu 1 (29,32 km)
14:08 - SS 12 - Elementeita 1 (15,08 km)
15:01 - SS 13 - Sleeping Warrior 1 (31,04 km)
16:46 - Service F Naivasha

Sonntag, 26. Juni 2022:
05:00 - Service G Naivasha
06:05 - SS 14 - Oserian 1 (17,52 km)
07:08 - SS 15 Narasha 1 (13,30 km)
08:08 - SS 16 Hell's Gate 1 (10,53 km)
09:24 - Flexi Service H Naivasha
10:29 - SS 17 - Oserian 1 (17,52 km)
11:32 - SS 18 Narasha 1 (13,30 km)
13:18 - SS 19 Hell's Gate 1 (10,53 km)

Weitere Informationen zur Safari Rally Kenya 2022: https://www.safarirally.co.ke/

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